Als Jungjäger - man sollte eine Flinte suchen, die zu einem passt.
Die Flinte einfach mit zwei Händen nehmen.
Augen zu, hochfahren, anschlagen, Augen auf .... was sieht man.
passt das wirklich ???
10x wiederholen ... sieht man immer das gleiche Bild?
Das könnte dann der richtige Einstieg sein.
Servus Bodo, ich nehme gleich vorweg, dass ich den Konjunktiv im letzten Satz bemerkt habe.
Ich selbst grübele noch etwas über diesen Ansatz. Mein Jungjäger-Ich beispielsweise hätte erstmal gar nicht sagen können wie „es“ aussehen muss wenn ich über die Schiene gucke. Klar steht das im Blase drin; aber Buch und selber über die Schiene schauen, das sind doch zwei paar Schuhe.
Dann stellt sich mir die Frage nach der Konstanz die ein Anfänger beim Anschlagen hat. Dazu hab ich auch gleich einen Schwank zu bieten. Ich bin mit wolfgang04 zu einem Büchsenmacher gefahren den er mir empfohlen hatte, weil er gute Arbeit leistet und bei dem ich eine Flinte schäften lassen wollte. Nach ein bisschen Geplauder hin und her bat der Büchsenmacher mich die Waffe (oder war es ein Gelenkgewehr; ich weiß es nicht mehr so genau) mal anzuschlagen um die Schaftmaße zu ermitteln. Nach ein paar Anschlägen sagte er mit so ginge das nicht, mein Anschlag sei ja in keinster Weise konstant. Da war ich dann doch überrascht. Er hat das nicht meinem Jungjäger-Ich gesagt, sondern war der erste der das bei mir festgestellt hat nach 15 Jahren Zugehörigkeit zu einem Jagdparcoursverein, der einen oder anderen absolvierten Trainerstunde und auch ein paar Jagdjahren in denen ich nicht nur mehr als 1000 Schuss Schrot gemacht, sondern - man kann sich’s bald gar nicht vorstellen - sogar auch „was“ getroffen haben. Was will ich damit sagen, ich glaube die Konstanz des Anschlags kann man auch überstrapazieren, gleichwohl stellt sie sich nicht automatisch mit Bestehen der Jägerprüfung ein und manchmal kommt man - wie ich offenbar - auch ohne sie auch.
Im Übrigen, nur am Rande, die Sache mit dem Maßschaft ist ein Ding welches sich mir nicht gänzlich erschließt. Klar, Flintenschützen haben unterschiedliche Körper. Von 48kg bis Digweed und 150cm bis 210cm; logisch, dass nicht allen alles passt. Aber: So 0815 Menschen wie meine Wenigkeit (185cm, 85kg, keine offensichtlichen Anormalitäten) müssen recht lange suchen bis ihnen mal eine Flinte von der Stange nicht passt bzw. besser gesagt, bis sie sich nicht auf sie einstellen könnte .
Zu meiner ersten Flinte bin ich mit 16 gekommen, weil mein jagdlicher Ziehvater eine B25 schoss und wirklich ein hervorragender Schütze war. Die Flinte hat mir mit meinen 16 Jahren nach Aussage des Verkäufers gepasst. Mit ihr schiesse ich heute noch am liebsten. Der Körper hat sich seitdem verändert und die fast genau 20 Jahre später hoch wissenschaftlich professionell festgestellten Schaftmaße weisen einen fast 3cm längeren Schaft aus, als ihn die FN Baujahr 76 hat.
Jetzt ist es aber auch so, vom Aufgang der Krähenjagd in T-Shirt mit dünner Tarnjacke am 1.8. über Treibjagd in Hemd, Wachsjacke und Warnweste bis zum Frettieren/Fuchssprengen bei richtigem Winterwetter und dementsprechender Kleidung macht ja allein die Kleidung schon einiges aus. Anders als beim sommerlichen Tontaubenvergnügen ist man kaum immer gleich gewandet. Und wenn’st mich fragst, dann kommt man mit bissl Erfahrung sowohl mit der Kleidung als auch mit leicht differierenden Schäften gut zu recht.
Dem obigen Jungjäger würde ich daher dann auch zu irgendso einem modernen Gerödel raten, dass man kauft und es sich dann im Nachhinein vom Guru des Vertrauens passend machen lässt. Erst nach Erlangung der 100%igen Konstanz selbstverständlich. Und dann heißt es: Nichts mehr verändern. Am Körper und der Kleidung. Dann hat man sie, die einzig und allein Passende.
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