Forst hat versagt đŸ€”

G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Wie jetzt. Ich dachte, der Forst hat den Wald kaputt gemacht?
Ja nu ihr Förster seit doch am jammern und treibt eine Kuh nach der anderen durchs Dorf.
Ihr fordert doch Milliarden und drastische Maßnahmen zur SchĂ€dlingsbekĂ€mpfung.
 
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31 Mrz 2009
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10.310
Sehe ich mir als Laie den deutschen Wald an und seine Entwicklung, so waren die letzten 70 Jahre positiv.

Bei einem langfristigen Produkt sind m.M.n. kurzfristige Moden zu vermeiden und v.a. die Politik sollte sich raus halten. Weder ĂŒbertriebene Renditeerwartungen noch Urwald-/Klimawaldphantasien ausleben.

Stutzig werde ich immer, wenn die gleichen Leute auf der einen Seite den BorkenkÀfer als Teil der Natur darstellen und sich an den Mondlandschaften im Harz und bay. Wald erfreuen, im gleichen Atemzug aber das Rehwild verteufeln und verdammen...
 
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14 Feb 2006
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15.201
Durchaus ein Punkt den du da ansprichst aber fĂŒr das politische versagen in der Landwirtschaft können wir nichts... Liegt wohl eher daran, dass die agrarlobby Recht großen Einfluss auf die Politik hat ich sag da nur Glyphosat Zulassung
...
Die Lobby hat sicher einen Einfluss. Z.B. Anrechnung der fĂŒr Insekten sehr umstrittenen ZwischenfrĂŒchte als ökologische VorrangflĂ€che. Zwar mit geringem Faktor aber so konnte man ökologisch wertvolle, mehrjĂ€hrige Stilllegungen verhindern. Da verdient man nicht jedes Jahr an Saatgut.

NatĂŒrlich ist es wichtig, dass es auch große Schutzgebiete gibt wie den Nationalpark bayrischer Wald oder Berchtesgaden da hier Prozessschutz stattfinden kann. Aber ich denke um jetzt die BrĂŒcke zum Offenland zu schlagen, was wĂŒrde es bringen im Offenland 50.000 ha am StĂŒck stillzulegen? Genau eigentlich gar nichts nur in dem Gebiet mit den 50.000 ha aber Rest Bayern irgendwie bleibt außen vor, also ist es doch klĂŒger ĂŒber ganz Bayern verteilt wieder Heckenstreifen und kleinbrachen anzulegen
.
GroßflĂ€chige Stilllegung im Offenland bringt ĂŒberhaupt nichts. Als die Pflichtstilllegung in Ostdeutschland riesengroße Brachen schuf, war das erste Jahr mit der Segetalflora interessant, dann entstanden GraswĂŒsten die vielleicht fĂŒr das Rehwild interessant waren. Die Vielfalt machts im Offenland.

Genau das ist auch das Konzept was in Bayern vertreten wird statt großflĂ€chiger Schutz und StilllegungsflĂ€chen Ausweisung lieber ĂŒber das ganze Land eine große Biotopvernetzung erreichen.
WĂ€re vom Ansatz her sinnvoll, aber die Programme werden von Theoretikern gemacht. Unsere Offenlandarten mĂŒssen sich nach den Programmen richten, denn da reden Blinde von der Farbe. Man denke an die Kontrollmechanismen bei der Landwirtschaft. Landwirte werden "bestraft" wenn sie Sinnloses nicht machen. Es sind nicht die Landwirte, die sitzen zwischen den MĂŒhlsteinen der BĂŒrokratie. Vor-Ort-Kontrolleure mĂŒssen ihren gesunden Menschenverstand mit der Gardarobe abgeben. Es geht um die strikte Einhaltung hirnrissiger Vorgaben. Das ist alles Menschenwerk was man jederzeit Ă€ndern könnte.
 
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4 Dez 2013
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3.655
Moin,

die Wortwahl "Klimawald" ist hier auch nicht wirklich eingÀngig. Der wachsende Baum lagert Kohlenstoff ein. Verrottet das Holz irgendwann "unkontrolliert" im "Wald" wird er wieder freigesetzt. Ist das Holz aber nutzbar gemacht und z.B. als Haus oder Möbel genutzt, bleibt der Kohlenstoff noch jahrzehntelang gebunden - wÀhrend gleichzeitig im nachwachsenden Nutzwald weiterer Kohlenstoff gebunden werden kann.

Was genau soll an einem "naturbelassenen", besser: sich selbst ĂŒberlassendem Wald "Klima" sein?

Cheers,
Schnepfenschreck.
 
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1 Jan 2010
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8.850
Sehe ich mir als Laie den deutschen Wald an und seine Entwicklung, so waren die letzten 70 Jahre positiv.

Bei einem langfristigen Produkt sind m.M.n. kurzfristige Moden zu vermeiden und v.a. die Politik sollte sich raus halten. Weder ĂŒbertriebene Renditeerwartungen noch Urwald-/Klimawaldphantasien ausleben.

Stutzig werde ich immer, wenn die gleichen Leute auf der einen Seite den BorkenkÀfer als Teil der Natur darstellen und sich an den Mondlandschaften im Harz und bay. Wald erfreuen, im gleichen Atemzug aber das Rehwild verteufeln und verdammen...

Nenne bitte mal Namen. Ich kenne keinen, der KĂ€fer toll und Rehe böse findet. Es gibt die Prozessschutzfuzzis. Die finden alles toll, was irgendwo irgendwann irgendwie geschieht. Vielleicht die richtige Einstellung fĂŒr Nationalparks, wenn man kein spezielles Artenschutzanliegen damit verknĂŒpft.
KĂ€fer mag ich deutlich weniger als Rehe. Vor allem schmecken sie erheblich schlechter.
 
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27 Sep 2006
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27.241
das was wir Heute sehen von Förstern so gemacht worden in den letzten 70 Jahren.

Du musst fairerweise eine Entscheidung in der Zeit beurteilen, in der sie getroffen wurde. Vor 70 Jahren war die Entscheidung, auf den ReparationsflÀchen mit Kiefer und Fichte zu kommen, nicht falsch.

Ja ich weiß der Kliemawandel kam so plötzlich da konnte keiner mit rechnen.

Vor 70 Jahren hat da keiner von geredet, noch vor 30 war das etwas sehr exotisches und erst seit ca. 20 Jahren geht die Diskussion so richtig los. In 20 Jahren bist Du in einem alten Buchenbestand vielleicht 2 - 3x zur Durchforstung gewesen ...
 
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10 Nov 2010
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So sehen WÀlder aus, die vom Forst wegen ihrer UnzugÀnglichkeit bisher nicht verschlimmbessert, verfÀlscht und zerstört werden konnten.
Aus dem gleichen Grund wird dort der Wildbestand auch praktisch nicht bejagt.
Diese WĂ€lder verfĂŒngen sich seit ewigen Zeiten von selbst und es setzen sich die standortgerechten Baumarten ganz von alleine durch.

An solchen ReferenzflÀchen, von denen es wegen der grossflÀchigen Waldzerstörung durch die Forstwirtschaft nur noch ganz wenige gibt, kann man die ganze Anmassung, die Hybris und den Grössenwahn der Forstwirtschaft mit ihren Allmachtsphantasien erkennen.

https://s19.directupload.net/images/200227/pdqa83f6.jpg
pdqa83f6.jpg


https://s19.directupload.net/images/200227/uzw4q44n.jpg
uzw4q44n.jpg
 
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27 Sep 2006
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@waldameise :
Diese FlĂ€chen liefern aber nur was fĂŒrs Auge, etwas Wasser, ein kleines bisschen BiodiversitĂ€t und an verwertbarem nichtmal eine Rolle Klopapier. Als Referenz fĂŒr zukunftsfĂ€hige WĂ€lder sind die auch nicht besonders tauglich, weil die nur rezentes Klima und Witterung kennen und keine Vorausschau betreiben können. ;) Sorry. Schön, aber in dieser Diskussion nutzlos. (sic!)
 
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@waldameise :
Diese FlĂ€chen liefern aber nur was fĂŒrs Auge, etwas Wasser, ein kleines bisschen BiodiversitĂ€t und an verwertbarem nichtmal eine Rolle Klopapier. Als Referenz fĂŒr zukunftsfĂ€hige WĂ€lder sind die auch nicht besonders tauglich, weil die nur rezentes Klima und Witterung kennen und keine Vorausschau betreiben können. ;) Sorry. Schön, aber in dieser Diskussion nutzlos. (sic!)
Falsch, diese ganz von selbst gemischten SCHUTZWÀlder sind stabil und haben auch bei einer Erhöhung der Durchschnittstemperaturen von mehreren Grad noch das Potential zur Anpassung aus dem eigenen Bestand heraus, ohne dass auch nur ein einziger Förster benötigt wird.
Ausserdem ist die BiodiversitĂ€t sehr hoch incl. streng geschĂŒtzer Arten (FFH Anhang IV etc.)
Das alles erreicht die Forstwirtschaft bei ihren eigenen Verschlimmbesserungsversuchen auch mit enormen Kosten so praktisch nie.

Von der Forstwirtschaft niemals geschĂ€digte oder verschlimmbesserte WĂ€lder mit einer nie unterbrochenen, kontinuierlichen Habitattradition in Kombination mit natĂŒrlicherweise waldfreien, nicht zwangsaufgeforsteten PrimĂ€rhabitaten (z.B. Lawinenstreifen) sind fĂŒr den Artenschutz von höchster Bedeutung.

http://fs5.directupload.net/images/160722/r4zarx7p.jpg
r4zarx7p.jpg
 
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z/7

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10 Jul 2011
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Schon mal ĂŒber die ZeitrĂ€ume nachgedacht, die diese "Anpassung" in Anspruch nehmen wird? Und was am Ende von der aktuellen Baumartenpalette fortbestehen wird?

Es gibt ein paar sehr schöne Beispiele, wie gut so etwas mit ausschließlich natĂŒrlichen Mitteln funktioniert. NĂ€mlich in Jahrtausenden bis gar nicht. Von dem Tempo der derzeitigen ErwĂ€rmung haben wir da noch gar nicht geredet.
 
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27 Sep 2006
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Außerdem muss diese FlĂ€che ja auch keinen bestimmten Zweck erfĂŒllen, die muss noch nichtmal "Wald" bleiben. Wenn im Laufe der "Anpassung" 90% der Baumarten verschwinden sollten, dann ist das egal. Diese WaldflĂ€chen sind als NaturschutzflĂ€chen schön und gut, aber als Leitbild fĂŒr den Rest der WaldflĂ€che leider oft völlig ungeeignet.
 

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