Forst hat versagt đŸ€”

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24 Mai 2019
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die Mischwaldstrategie wird ja auch in Frage gestellt.

Quatsch! Denkst Du, ne Dattelpalmen-Plantage bringt es ?

Gerade die Forst-Betriebe, die schon seit Jahrzehnten ganz selbstverstÀndlich Mischung fördern und erhalten, haben die geringeren SchÀden in der jetzigen Situation.

sehe zur Zeit einen Nutz Wald den es gar nicht so schlecht geht.

Ne, alles blĂŒht, wĂ€chst und gedeiht - braune Fichten, dĂŒrre Buchen, hochstehende Wurzelteller sind nur Modetrends :LOL:....sag mal, gehst Du ab und an auch mal in den Wald ohne Sonnenbrille ?

Sehe ich mir als Laie den deutschen Wald an und seine Entwicklung, so waren die letzten 70 Jahre positiv.
Bei einem langfristigen Produkt sind m.M.n. kurzfristige Moden zu vermeiden und v.a. die Politik sollte sich raus halten. Weder ĂŒbertriebene Renditeerwartungen noch Urwald-/Klimawaldphantasien ausleben.

Richtig !...unterm Strich: besseres Wachstum, gestiegene VorrÀte, positive FlÀchenbilanz der im Vgl. naturnahsten Landnutzungsform ! Die Rechnungen wurden aber ohne den Klimawandel gemacht...

Moin,

die Wortwahl "Klimawald" ist hier auch nicht wirklich eingÀngig. Der wachsende Baum lagert Kohlenstoff ein. Verrottet das Holz irgendwann "unkontrolliert" im "Wald" wird er wieder freigesetzt. Ist das Holz aber nutzbar gemacht und z.B. als Haus oder Möbel genutzt, bleibt der Kohlenstoff noch jahrzehntelang gebunden - wÀhrend gleichzeitig im nachwachsenden Nutzwald weiterer Kohlenstoff gebunden werden kann.

Was genau soll an einem "naturbelassenen", besser: sich selbst ĂŒberlassendem Wald "Klima" sein?

Cheers,
Schnepfenschreck.

noch einer, der was versteht - genauso so ist es !

Aber unsere fleißigen JĂ€ger mit Forst-Aversion reden der Wald-Wildnis und dem Nutzungsverzicht das Wort, damit sie ihre Tierliebe nicht mit landeskulturellen AnsprĂŒchen in Einklang bringen mĂŒssen, das ist ja auch zu mĂŒhsam.
Sie machen sich aber im gleichen Zug ĂŒberflĂŒssig, wenn letztlich NatSchVerbĂ€nde auf bewaldetete FlĂ€chen zugreifen und ihre Ziele durchsetzen, aber das haben diese Jagdscheininhaber nicht verstanden !

Es ist jedem nur zu empfehlen, am Erhalt unserer WirtschaftswĂ€lder durch jagdlichen Einsatz mitzuarbeiten und sich fĂŒr die LebensrĂ€ume der Hauptwildarten zu interessieren - wenn die mitteleuropĂ€ische Forstwirtschaft den Bach runter geht, ist es um Eure Reviere mit Sicherheit auch geschehen...
 
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14 Dez 2000
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........................................
Ausserdem ist die BiodiversitĂ€t sehr hoch incl. streng geschĂŒtzer Arten (FFH Anhang IV etc.)
Das alles erreicht die Forstwirtschaft bei ihren eigenen Verschlimmbesserungsversuchen auch mit enormen Kosten so praktisch nie..............

Die Frage bleibt aber, welche strebg geschĂŒtzten Arten "gefördert" wurden und ob andere arten darunter gelitten haben. Es bleibt nun mal so, dass die Förderung des Einen Nachteile fĂŒr den Rest mit sich bringen kann, hĂ€ufig sogar tatsĂ€chlich tut.

wipi
 
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Was genau soll an einem "naturbelassenen", besser: sich selbst ĂŒberlassendem Wald "Klima" sein?

Dazu gibt es zwei Aspekte:
1 - Einmal das Dogma, die Natur regle immer alles alleine besser als der Mensch es jemals könne. Dass die Änderungsgeschwindigkeit beim Klima die Wanderungsgeschwindigkeiten der Baumarten toppt (auch ohne die Barrieren durch zerschnittene Landschaften etc.) und damit der sich selbst ĂŒberlassene Wald immer nur "hinterherlaufen" kann, wird gerne vergessen. Das soll jetzt bitte nicht so verstanden werden, dass der Mensch immer alles besser hinkriegt als die Natur, sondern als Kritik an dem dogmatischen "immer" und "alleine".

2 - Je nachdem, was fĂŒr einen Wald man betrachtet, kann "sich selbst ĂŒberlassen" durchaus "Klima" im Sinne von "Minderung" sein. Solange der Bestand wĂ€chst, stabil ist und man keine Produkte mit hohen Substitutionspotenzialen aus dem Holz machen kann ist das eine Option. Man bekommt dann weniger CO2-Aufnahme aus der Luft als bei jungen BestĂ€nden, hat aber auch weniger Emissionen durch die Zersetzung von Ernteresten oder die Verbrennung von Kaminholz. Man kann das fĂŒr einen Bestand durchrechnen, fĂŒr einen Forstbetrieb etc. Bei den fichtenlastigen BestĂ€nden vom OVS lohnt sich das nicht, da wĂ€re das unter Klimagesichtspunkten kontraproduktiv. Auf steilen, trockenen SchieferhĂ€ngen z.B. im Lahn-Dill-Bergland ist das hingegen vielleicht (!) eine Option. (Generell, also ĂŒber ganz Deutschland, ist es definitiv KEINE gute Idee, weder unter Klima- noch unter anderen Gesichtspunkten.) Falls so ein Bestand dann aber zusammenbricht (wegen Sturm, KĂ€fer, ...), sollte man das Holz unbedingt nutzen. Das einfach nur "vergammeln" zu lassen wĂ€re zwar gut fĂŒr den Naturschutz, aber schlecht fĂŒrs Klima. ;)
 
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10 Nov 2010
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Die Frage bleibt aber, welche strebg geschĂŒtzten Arten "gefördert" wurden und ob andere arten darunter gelitten haben. Es bleibt nun mal so, dass die Förderung des Einen Nachteile fĂŒr den Rest mit sich bringen kann, hĂ€ufig sogar tatsĂ€chlich tut.

wipi
Genau diejenigen, die dort natĂŒrlicherweise vorkommen, weil vom Forst nichts verschlimmbessert und manipuliert wurde.
 
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15 Jan 2014
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@waldameise

es gibt viele Förster, die auch z. B. WĂ€lder im Bereich des nationalen Naturerbes betreuen, da gehört BiodiversitĂ€t und Artenvielfalt zum TagesgeschĂ€ft, genauso wie die die Entwicklung von NaturwĂ€ldern und Waldwildnis. Also fangt endlich mal an ĂŒber den Tellerand zu schauen und hört mit diesen unsinnigen Allgemeinposten auf, das nervt!
 
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20 Jun 2016
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Nur mal so: Klimawandel waren in der Vergangenheit immer Auslöser von Artenexplosionen. Das aber deswegen, weil Anpassungen notwendig wurden. Durchaus aber in ZeitrĂ€umen, welche unseren Förstern oder anderen Wirtschaftsakteuren zu lange erscheinen werden. Wir aber versuchen der Anpassung entgegenzusteuern, mit dem Anpflanzen fremder Arten, welche angepasst erscheinen. Die lokale Flora und Fauna wird nicht zur Anpassung gezwungen. Das in Verbindung mit dem eh schon starken Verschwinden von Arten wird wohl in einer geschichtlich einmaligen Artenarmut mĂŒnden, zumindest meiner Meinung nach.
 
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28 Feb 2001
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13.800
Mal ganz laienhaft gefragt: warum muss man eigentlich die BÀume im Wald umsÀgen, wenn man seine Bretter auch im Baumarkt kaufen kann?

:unsure:
basti
 
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20 Jun 2016
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368
Nein, nicht Jahrtausenden. Komenteneinschlag z.B.? Die Supervulkane? Die Anpassung der Flora und Fauna, ja die dauerte lange.
 
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27 Jan 2006
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Ernsthaft. Der klassische Förster hat in diesem unserem Lande gar nix zu sagen. Der ist ausfĂŒhrendes Organ. Der darf BĂ€ume anmalen und Unternehmer beaufsichtigen. Die Waldbaurichtlinienkompetenz liegt beim Betriebsleiter, frĂŒher Forstamtsleiter. Der sagt, wann welche BĂ€ume angemalt werden dĂŒrfen, welche Baumarten die nĂ€chste Generation bilden werden, welche Unternehmer zu beschĂ€ftigen sind. Und die bekommen das vom Vorstand aufgegeben. FrĂŒher Ministerium, OFD etc.

Die beratenden Förster bei der Verwaltung bekommen ihre Richtlinien vom Ministerium, was wann wie gefördert wird ist von der EU abhÀngig. In dem Rahmen wird beraten, immer schon.

Entscheidend sind am Ende ein paar Hansel ganz weit oben.
Treffend !
 
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1 Nov 2013
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Vielleicht sollten sich einige Protagonisten hier mal bei dieser Veranstaltung anmelden;
aus meiner Sicht eigentlich eine recht interessante Auswahl der Referenten und man kann sich mal durchaus mal verschiedenste Standpunkte und Perspektiven zu dieser Fragestellung anhören; kann ja keinesfalls schaden!

https://www.jagdverband.de/sites/de...02_Flyer_Forst-Jagd-Konflikt-Tagungsflyer.pdf

Und eines vorneweg; ich bin weder im LJV noch im DJV organisiert, in dem anderen Interessensvertretungsverband allerdings auch nicht!
Ich habe jedenfalls schon mal prophylaktisch einige PlĂ€tze fĂŒr WuH-Forumsvielschreiber verschiedenster Couleur reserviert!;)


Prinzengesicht
 
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z/7

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10 Jul 2011
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Nur mal so: Klimawandel waren in der Vergangenheit immer Auslöser von Artenexplosionen. Das aber deswegen, weil Anpassungen notwendig wurden. Durchaus aber in ZeitrĂ€umen, welche unseren Förstern oder anderen Wirtschaftsakteuren zu lange erscheinen werden. Wir aber versuchen der Anpassung entgegenzusteuern, mit dem Anpflanzen fremder Arten, welche angepasst erscheinen. Die lokale Flora und Fauna wird nicht zur Anpassung gezwungen. Das in Verbindung mit dem eh schon starken Verschwinden von Arten wird wohl in einer geschichtlich einmaligen Artenarmut mĂŒnden, zumindest meiner Meinung nach.
Also ganz so simpel sind wir dann doch nicht:
http://www.waldbesitzer-portal.bayern.de/mam/cms01/wald/waldbesitzer_portal/dateien/baumartenwahl_klimawald_zukunft.pdf
 

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