Forst macht Sachen

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Ich habe an den Hauptwegen einfach angefangen, eine Baumreihe mehr weg zu nehmen. So habe ich genug Platz, den Rand zu mulchen und dennoch weiterhin unangetastete Krautplanzen, Büsche und Bäume 2. und 3. Ordnung. Ich habe mich davon verabschiedet, dass der Hochwald bis an die Wege heran wachsen muss und setzte lieber auf Waldinneränder.
Aber ich muss die Banketten mulchen, damit mir keine Robinien, Halsel oder ähnliches in den Wegekörper wachsen.

Aber das mache ich unter den trockenen Brandenburger Bedingungen nur max einmal im Jahr. Vielerorts sogar nur alle paar Jahre.

Ich kann den Groll auf das Mulchen aber durchaus verstehen, halte das Problem im Straßenbereich aber für viel größer. Selbst an Kreisstraßen wird hier der Straßenrand ziemlich oft gemulcht, völlig unabhängig davon, ob notwendig, Blütezeit oder sonst was.
 

z/7

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Ich habe an den Hauptwegen einfach angefangen, eine Baumreihe mehr weg zu nehmen.
In Niedersachsen gilt eine pauschale Breite von 12 m für LKW-befahrbare Forstwege. Also als Nichtholzboden. Ist schnell beinand, wenn man sich klarmacht, was alles zum Weg gehört.
 
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....
Aber ich muss die Banketten mulchen, damit mir keine Robinien, Halsel oder ähnliches in den Wegekörper wachsen.

Aber das mache ich unter den trockenen Brandenburger Bedingungen nur max einmal im Jahr. Vielerorts sogar nur alle paar Jahre.
...
So ist das ja auch in Ordnung.
Ich habe aber den Eindruck, dass das Mulchen bei den Mitarbeitern von Bauhöfen etc. generell recht beliebt ist, weil man da gemütlich in der Gegend herumfahren kann, und deshalb oft eine Eigendynamik entwickelt und immer mehr zunimmt, wenn sich niemand für die Kontrolle zuständig fühlt.
 
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Zu Skandinavien gehoehrt mehr wie nur Sverige!;)
@ebbe hat Recht damit, wenn er Waldwege meint, die auf so durchlaessigem Boden, nur mit grobe Bruchsteine von 36/60 oder 50/100 gebaut werden. Dort verschwinden auch groessere Regenmengen relativ schnell. Auch noch nach vielen Jahren der Befahrung.
Das gilt aber nicht fuer das gesamte Skandinavien!
Wir haben einige Wege erneuert oder neu gebaut, bei denen die Gestalltung so ausgefuehrt wurde wie hier mehrfach beschrieben.
Anhang anzeigen 144485
Nach wenigen Jahren hat der Randbereich natuerlich Vegetation, die, wenn sie die Wasserfuehrung in den Graeben behindert, entfernt wird.
Anhang anzeigen 144486
Norskog
Wegebau ist teuer, Holztransporter sind bis 60t und 23m Gesamtlaenge zugelassen, dadurch ist die Pflege und Wartung der Wegschulter und der Graeben fuer die Sicherheit der Transportoere und økonomisch notwendig.
Anhang anzeigen 144487


Als Unterbau jeder Forststraße dient grober Schotter. Bei tiefgründigen Böden (hier z.B. am Flysch) braucht man mehr und gröberen Schotter als Unterbau. Bei seichtgründigen Böden reicht feinerer Schotter. Im Bergland kommt zu keinem Längstransport -dort wird nach Möglichkeit der Schotter vor Ort gewonnen.

Wasserdurchlässigkeit hat mit dem eingesetzten Schotter wenig zu tun. Wichtig ist kantiger harter Schotter, der sich beim Einbau und Walzen gut verzahnen lässt. Damit ist gewährleistet, dass die Straße die Transportmasse der LKWs auch trägt.

Als Deckschickt kommt ausnahmslos Gradermaterial (0/32 oder 0/64) zum Einsatz. Damit lässt sich eine ruhige Oberfläche erreichen - egal ob Querneigung oder Bombierung. Spätestens jetzt ist die Straße annähernd dicht.

Das Wichtigste sind die "Anlagen zum Wassertransport". Längswasser ist absolut zu vermeiden.
Ob Graben (gebaggert), Wasserabzugskante (gegradert), Durchlässe (quer) oder oberflächliche Querrinnen. Eines haben alle gemeinsam. Sie müssen dauernd sauber und funktionstüchtig sein.
Wenn alle wasserführenden Elemente funktionieren muss der Straßenkörper nicht wasserdurchlässig sein. Bis das Wasser an der Straße versickert, muss es durch das nötige Gefälle schon abgeleitet sein!

Beim Straßenbau in der absoluten Ebene sieht das anders aus. Dort muss der Straßenkörper über das Waldniveau herausgehoben werden. Eine Wasserdurchlässigkeit des Straßenkörpers ist hier kein Problem, da hier immer sehr großer Schotter verwendet wird.
Bei uns lässt sich das aufgrund des Geländes fast immer vermeiden, denn eine Straße mit 0% Gefälle ist sehr sehr teuer!


Dieser Ablauf des Forststraßenbau wird i Ö seit dem Verbot der Schubraupe für den Forststraßenbau so praktiziert.
 
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Moränenmaterial ist von Natur aus kantig und kann meist direkt verbaut werden, Bachkiese müssen gebrochen werden.
Bankette gehören vom Material her mit zum Strassenkörper, sind bei richtiger Ausführung stark verdichtet und bewachsen sich nur sehr langsam.
Die ausserhalb angrenzenden Wegränder kann bzw. sollte man mit geeignter Anlage und Pflege (also z.B. Mulchen keinesfalls jetzt im November / Dezember) ökologisch wertvoll gestalten.
Dadurch ergibt sich vom Weg weg gleich noch ein günstiger Vegetationsgradient, z.B. liegen Reptilien gerne zum Aufwärmen auf den offenen Bankettstreifen und ziehen sich dann in die angrenzenden, oft mit Hochstauden bewachsenen Wegränder zurück. Am besten bringt man dort noch Strukturelemente wie Wurzelstöcke und anderes Totholz etc. oberflächlich aus.
Funktional gesehen hat Holz den Vorteil, dess es recht gut isoliert und Reptilien sich deshalb darauf am Morgen schnell gut aufwärmen können, Stein hält dafür abends und nachts die Wärme länger.
Die beiden Materialien ergänzen sich also und sind nicht einfach austasuchbar.
 
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So pauschal sieht das doch keiner. Es kommt darauf an, wer das wann warum macht. Wenn das jemand alle 4 Wochen macht, "damit das schön aussieht", ist das totaler Murks - egal ob das im Wald oder im Feld ist.

"Moräne" ist auch zweideutig. Im pleistozänen Tiefland sind die Grund- und Endmoränen nicht aus Schotter, sondern unterschiedlich lehmig/tonig und gerade nicht wasserdurchlässig. ;)
 
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In Genehmigungsbescheiden wird jetzt oft schon als naturschutzfachliche Auflage festgelegt, dass Wegeränder nicht gemulcht werden dürfen, sondern gemäht werden müssen, wobei das Mähgut zu entsorgen ist.
 
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In welchem Monat ist dann die Wegrandpflege angesagt?
Wenn das Primärziel darin besteht, einen Gehölzaufwuchs zu vermeiden, im Frühjahr nach der Schneeschmelze vor dem Vegetationsbeginn.
So wie in #67 beschrieben ist auch gut.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Finde ich jetzt richtig lustig!

Wenn der Forst die Wegränder mulcht, dann dient das dem Weg und seiner Befahrbarkeit.

Wenn der Landwirt den Wegrand mulcht, dann ist er eine Umweltsau und zerstört wertvollen Lebensraum.

Wenn zwei das gleiche tun, ist es offenbar noch lange nicht das selbe...


Schön dann lachen wir zusammen, du über gemulchte Wegesränder im Wald und ich über die uupps wieder ein Dutzend Wege die weg sind auf dem Acker...


CdB
 
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Und?
Ich habe auch schon Wege umgebrochen!

Teilweise waren die ohnehin in meinem Besitz auf meinen Flurnummern und andere habe ich von der Gemeinde gekauft / getauscht. Der letzte beseitigte Weg war ein Tausch gegen die Fläche, welche von der Gemeinde auf meiner Flurnummer im Jahr 1968 beim Straßenbau geteert wurde wo heute eine Gemeindestraße verläuft.
Alternativ hätte ich die Gemeindestraße umgepflügt! :p

Vor ca. fünf Jahren habe ich dafür einen Stichweg um ca. 200 Meter verlängert, weil ich durch Flächenzupacht jetzt ganz um das Feld rumfahren kann. Zum Dank habe ich jetzt Reiter / Radfahrer und Spaziergänger in einem bisher komplett abgeschnittenen Teil meines Reviers! Falls ich mal keine Tiere mehr halten sollte, dann verschwindet der Weg wieder weil der Hauptzweck des Weges im Frühjahr bei der Gülleausbringung liegt. Dann beschweren sich sicherlich wieder Leute über die bösen Landwirte, welche Wege beseitigen...
 
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z/7

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Ist aber doch so: Wirtschaftswege in landwirtschaftlicher Flur haben oft gar keinen nennenswerten Randstreifen, da hackt der Pflug 10 cm neben der Fahrspur rein. Mulchen? Öh. Nicht nötig.
 
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Ist aber doch so: Wirtschaftswege in landwirtschaftlicher Flur haben oft gar keinen nennenswerten Randstreifen, da hackt der Pflug 10 cm neben der Fahrspur rein. Mulchen? Öh. Nicht nötig.

Naja, man muss den Landwirten aber auch zugute halten, dass die Mulchverordnungen echt daneben sind. Diese Regelungen gehören dezentralisiert und regio-, wenn nicht sogar kommunalisiert. In BW darf z.B. der Rain nicht vor dem 15.11. gemulcht werden. Da mag ja in Stuggi noch die Sonne scheinen, aber bei uns ist da unter Umständen Schnee... und wenn kein Schnee ist, ist der Boden trotzdem so nass, dass man mit dem Mulchen mehr Schaden als Nutzen erzeugt... Hab ich ja schön öfter geschrieben, aber solch bescheuerte Regelungen nerven mich einfach - mal ganz abgesehen, dass der Älbler den Stuttgarter, den wir hier wahrheitsgemäß den "Heckenscheißer" nennen, sowieso leiden kann wie nen Pickel am A*****...
 

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