Forst, Sauen und Hunde OT Bewegungsjagden 19/20

z/7

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Du willst uns also allen Ernstes hier erzählen, DU oder irgendjemand sonst könnte einen durch Verbiss einer NV-Pflanze entstehenden "Wertverlust" tatsächlich quantifizieren....
Und ob ich das kann, das ist Teil meines Jobs. Werd mal ein paar Fotos machen, die Tage, wie es aussieht, wenn man Hirsche züchtet, statt Naturverjüngung. Der Altbestand hatte Furnierqualität. Was da jetzt als Folgebestand rumsteht, gibt bestenfalls zu einem geringen Teil Parkett. Den Wertunterschied brauch ich Dir wohl nicht ausrechnen.
 
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Ach Stöbi, tu doch nicht so, als gäbe es keine Grundeigentümer, Forstwirte, etc., die mit Wild nix anfangen können und für die Schalenwild nur Schadfaktor ist.....

Davon habe ich auch gehört, bin aber so einem Exemplar noch nie live begegnet.

Natürlich kenne ich auch markige Sprüche der "Hard-core-Reduzierer-Fraktion", wenn man aber genau hinschaut, sind die fast alle ganz heiß aufs Jagen und können sich die satten Parolen nur leisten, weil sie genau wissen, dass ihre Beute (und damit die schöne Jagdausübung) die nächsten Jahre nicht dramatisch weniger wird. ;)
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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Davon habe ich auch gehört, bin aber so einem Exemplar noch nie live begegnet.

Natürlich kenne ich auch markige Sprüche der "Hard-core-Reduzierer-Fraktion", wenn man aber genau hinschaut, sind die fast alle ganz heiß aufs Jagen und können sich die satten Parolen nur leisten, weil sie genau wissen, dass ihre Beute (und damit die schöne Jagdausübung) die nächsten Jahre nicht dramatisch weniger wird. ;)

Ich habe auch noch nie einen Förster kennen gelernt, der zugegeben hätte, dass er solche Leute kennt. Genauso, wie ich nicht zugebe, dass ich Jäger kenne, die ein Waldpuff betreiben. Wir sind schließlich alle nur Engel mit einem mordsdrum "Heiligenschein". :p Ich habe aber einen Freund, der Förster ist und so denkt. Seit ich Jäger bin, haben wir noch kein einziges Wort über Wald und Jagd gesprochen, da wir beide wissen, dass die Freundschaft sonst zu Ende wäre. Hardcore waren auch die, die den Wolf bzw. Luchs komplett ausrotteten. Die waren mit Sicherheit heiß aufs Jagen. Das sagt gar nix und ist kein Argument. ;)
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Wie gesagt. Jeder Jagdleiter kann nur mit dem Personal arbeiten, das zur Verfügung steht...und manche wollen auch kein anderes. Wie der Herr, so's Gescherr oder Gleich und Gleich gesellt sich gern. ;)


Da hast Du ein wahres Wort gesprochen und deshalb meine Vision von "systemischen Anpassungen" an ökologische und ethische Bedürfnisse. ;)
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Na und? Was sagen denn alleine die 10-15 Stück aus? Die Privaten haben oft schwierige Revierstrukturen. Kleine Waldinseln, Straßen, Siedlungsflächen. Bei uns in der Region würde eine Jagd mit 15 Schweinen auf der Strecke als eine der besseren gelten. 15 weniger sind 15 weniger. Und wir machen das nicht, um anschließend zu saufen, sondern weil wir was tun müssen. Und noch einmal: das ist nie, nie nie kostendeckend und das war ausdrücklich der von dir benannte Massstab.

Was soll außerdem der Hinweis auf Nachsuchen? Gibt’s die nicht beim Forst. Lächerlich.

Kommt bitte endlich von Eurem allzu hohen Ross und setzt Euch mit den Leistungen der privaten Jägerschaft auseinander. Ohne die wärt ihr und das gesamte Jagdwesen in Deutschland schlicht und ergreifend nix.

Was liegt denn dann bei Euch in der Region, wenn 10 oder 15 Stückl bei der DJ schon zu den "besseren" Strecken gehören? Wenn Ihr das macht, weil Ihr "was tun müsst", ja was treibt Ihr denn eigentlich das ganze Jahr lang???? Wahrscheinlich lauter WE-Jäger und dann auch nur bei passendem Wetter.......

Im Übrigen, wer bitte ist denn "Ihr"??? Und ist es nicht gerade die "private Jägerschaft", die sich in den überwiegenden Teilen des Landes gegenseitig schon fast überbietet, die "Leistung" erbringen zu dürfen? Das "Grunzen" der privaten Jägerschaft bzw. des weitaus größten Teils davon käme einem Weltuntergang gleich, würde man das Jagdwesen an die erforderlichen ökologischen Bedürfnisse anpassen. Also immer schön cool und locker bleiben, mein Gutster. :cool:
 
G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Genau so ist es, das schreibe ich schon seit Jahren.

Diese Sichtweise ist aber unbeliebt, weil das Problem mit der NOTWENDIGKEIT vs. jagdlichem Event zum pers. Vergnügen auch für andere Formen jagdlicher "Ernte" gelten würde. ;)

Früher galt mal der Grundsatz, eine Niederwildtreibjagd nur dann verantworten zu können, wenn mit einer Strecke von mindestens einem Stück Wild pro teilnehmendem Schütze gerechnet werden kann, bei Schalenwilddrückjagden von etwa 0,5 Stück pro Teilnehmer.

Heute hat man bei manchen jagdlichen Erlebnisberichten den Eindruck, dass es als besonders "ehrwürdig" gilt, relativ erfolglose Gemeinschaftsjagden für ihre sozialen Kontakte, das genossene Naturerlebnis und anschließende leckere Schüsseltreiben zu loben, um sich von "reinen Schießern" zu distanzieren.

Da hast Du aber sowas von recht! Und wer recht hat, zahlt eine Maß. :p

Bewegungsjagd ist überall dort notwendig, wo im Wald strikt nach einem zielorientierten Konzept (statt nur fröhlich drauflos) gejagt wird und dabei dem Verhältnis von effizientem Beutemachen zu geringstmöglichem Jagddruck besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dann MUSS die Bewegungsjagd aber auch beweisen, dass sie gut organisiert (Stände, Hunde, Teilnehmer, Ablauf, Nachsuchen, etc.) und tatsächlich effizient ist.

Das ist aber jetzt wieder der ÖJV-Sprech in Reinkultur, ideologisch verblendet und sachlich falsch.

Jagddruck ist die Folge von zu vielen Jägern auf zu kleiner Fläche und hat NÜSCHT, aber auch gar NÜSCHT mit der Jagdmethodik zu tun. Es KANN sein, dass eine Bewegungsjagd erforderlich wird, MUSS aber NICHT! Die Notwendigkeit einer - für das Wild grundsätzlich mit Stress verbundenen - Bewegungsjagd hängt von vielen Faktoren ab, die man schlecht beeinflussen kann, am Allerwenigsten jedoch im Zusammenhang mit Jagddruck. Dein postmoderner Sprech gehört also in die konservative Kiste des Jägerlateins.
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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Möglicherweise, aber nicht zwingend. Und wenig Jäger mit der falschen Strategie können das genauso schaffen.


Ja schon, aber viele Jäger, mit zuwenig Erfahrung erst recht!! Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wieviel Revierinhaber kennst Du, die alle ihre Begeher voll unter der Fuchtel haben? Am Ehesten ist noch geregelt, was sie erlegen dürfen, aber ein komplettes "Reviermanagement", also wo wer wann genau unter welchen Bedingungen sitzt (vielleicht sogar noch Software unterstützt) oder angeht, ist vielleicht bei 1 v. 100 Revierinhabern der Fall, wenn überhaupt und wenn du die dann selber fragst, wo sie in den letzten drei Wochen GENAU gesessen sind, wirds nicht nur bei denen zw. 60 und Scheintod haarig. :cool:

So ein ausgeklügeltes Management, was einer genau durchdachten Strategie folgt, ist doch mehrheitlich nicht die Regel. Ich kenn einen, der hat mehr Gäste als Haar aufm Kopf, aber da macht auch keiner nen Schritt allein. :D Und welcher zahlende Begeher bitte würde so eine Bevormundung lange mitmachen?

Ich bleib dabei. Das Hauptproblem und Wurzel allen Übels sind die Massen an Jägern die wir produzieren. Das treibt die Preise und die Pächter versuchen sich durch "Hegebeiträge" zu refinanzieren, weil natürlich auch die Pachten steigen, gerade wenn die Urbanen kommen. :cool:

Genauso läufts bei den großen Bewegungsjaden. Wurde ja auch hier schon geschrieben. Geld ja, Schießleistungsnachweis nein. Die Zeche zahlt das Wild und die Natur. Wenn´s dann Probleme gibt, sind die Umständ schuld und weil das mittlerweile mehr die Regel als die Ausnahme ist, glaubt auch jeder diesen Sch.... :mad:

Jagd war, ist und bleibt sehr zeitaufwendig und ist nix für Spaßvögel. Früher brauchten sie die Zeit, um den richtigen Bock bzw. Hürsch zu finden, damit auch ja nix Falsches geschossen und damit eine Totsünde begangen wird und HEUTE brauchen wir die Zeit, weil an uns andere Ansprüche gestellt werden, ökologisch, gesellschaftlich, klimatisch,... such Dir was Genehmes aus. ;)
 
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Ja schon, aber ......

.....So ein ausgeklügeltes Management, was einer genau durchdachten Strategie folgt, ist doch mehrheitlich nicht die Regel....

Schau, da siehst Du es ja selbst ein!

Zumindest im Staatswald sollte die Jagd nach einem strikt zielorientierten Konzept (= Managementjagd) erfolgen.
 
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Na, mit Deinen ausführlichen und sachbezogenen posts kannst Du natürlich gern auf Deine Erfahrungen von mehreren dtzd Drückjagden in Adelskreisen verweisen und die gemachten Aussagen Anderer trefflich hinterfragen. Aber dann bitte jetzt Fakten auf den Tisch !

Ich war bisher nur auf wenigen Jagden des eher kleinen (!) Adels, aber selbst da erfuhr ich, daß z.B. ein Grundeigentümer mehrerer tsd Hektar, obwohl noch ganz jung an Jahren, seine 12 Sauen nicht selbst aus dem Hang gezogen hat.
Was Wunder auch, denn Streifenhemd und Pulli sowie ein Schuhwerk, das eher in den Stadtpark gepasst hätte, gaben ihm gar nicht die technischen Möglichkeiten. :LOL: Schießen und treffen konnte der ganz gut...

Die von mir geäußerte Tendenz ist durchaus gegeben, natürlich gibts Ausnahmen.
Die erlebte ich mal im Fränkischen, wo der blaublütige Jäger sogar brauchbare Stöberhunde führte und richtig mit anpackte...:giggle:

Ich kann in der Tat auf mehrere dtzd Drückjagden in "blauen" Kreisen verweisen, das tut aber überhaupt nichts zur Sache.
Ich wollte damit lediglich darauf verweisen, das es sowohl Adel gibt welcher sein Wild selbst versorgt, als auch gut platzierte DJ-Böcke am Weg.
Der Schussbereich ist dann natürlich nicht auf dem Fahrbahnbelag, sondern im Siepen, Hang, Altholz, etc...
Will sagen: Nicht immer alles ins Negative pauschalisieren und sagen alle anderen sind doof!
 
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Um das gehts nicht, es geht um klare Ansagen.

Eine vernünftige Ansprache vor einer DJ enthält genau solchen Hinweise. Schon oft gehört-
Traurig ja, daß Selbstverständlichkeiten angesprochen werden müssen.
Aber faule Menschen gibt es in allen Gruppen, Gegenden und bei Jagdveranstaltungen, gleich ob privat oder Staat.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Durch die langen Terminplanungen, nicht selten 1 Jahr, sind viele größere Jagden in Inhalt, Ausrichtung und Teilnehmern flexibel wie ein Panzerschrank. Schlechte Strecke, egal. Diana war eben nicht in guter Stimmung.

Ich bleib dabei. Das Hauptproblem und Wurzel allen Übels sind die Massen an Jägern die wir produzieren. Das treibt die Preise und die Pächter versuchen sich durch "Hegebeiträge" zu refinanzieren, weil natürlich auch die Pachten steigen, gerade wenn die Urbanen kommen. :cool:

Zum Glück ist es nicht überall so. Muss ja in diesem Land in bestimmten Gegenden absolut unterirdisch sein, bei solchen gern kolportierten Bedingungen hätte ich die Jagd längst eingestellt.

Zumindest im Staatswald sollte die Jagd nach einem strikt zielorientierten Konzept (= Managementjagd) erfolgen.

Beim Fiskalwald liest man bei dir immer: sollte, dürfte, hätte, wenn und aber.
Bei den Privaten steht dein Urteil dagegen immer fest.
 
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