Forst, Sauen und Hunde OT Bewegungsjagden 19/20

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Gelöschtes Mitglied 3063

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Bei den vielen DJ, die an einem Tag im Land stattfinden ist es ein großes Glück, daß es so viele gute Bekannte und ausgewählt treffsichere Schützen gibt.

Es gibt auch sehr viele DJen, welche deutlich hinter dem Möglichen hinterherhängen...;)
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Kannst du gern halten wie du willst, es ist eine Tatsache.
Offiziell wird so etwas natürlich nicht zugegeben.

Bausaujäger
Schreib eine Beschwerde an die Zentrale. Sowas ist ein no-go und muss auch angeprangert werden, wenn einige meinen, den Revierfürst spielen zu müssen. Andernfalls unterstützt Du sie nur und bist damit auch nicht viel besser.
 
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Bei den vielen DJ, die an einem Tag im Land stattfinden ist es ein großes Glück, daß es so viele gute Bekannte und ausgewählt treffsichere Schützen gibt.

Ist so ähnlich wie beim Sport, da findet sich die Elite auch eher im Spiel FC Bayern München gegen Real Madrid ein, als beim Treffen von FC Rumpelhausen gegen TUS Oberholzbach. ;)
 

z/7

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Kannst du gern halten wie du willst, es ist eine Tatsache.
Offiziell wird so etwas natürlich nicht zugegeben.

Tatsache ist, daß ich im Rahmen der geltenden Schonzeiten in meinem PB kostenlos Sauen bejagen darf so viel ich will. Tatsache ist, daß wir revierübergeifend jagende Sauenspezialisten haben, die beim Staat und bei Privat freie Büchse auf alles haben, was Sau heißt. Tatsache ist, daß wir im Winter auf Sauen stampern, wo es sich anbietet. Durchaus mit Erfolg.

Ich wüßte nicht, welchen Vorteil Sauen bei der waldbaulichen Klimarettung unserer Wälder bieten würden. Für die Einbringung schwerfrüchtiger Baumarten in Nadelholzmonokulturen bedarf es etwas mehr als eines Gebrächs. Und richtige Bodengare und Einschlag zum rechten Zeitpunkt lassen sich auch durch noch soviel Sauen nicht ersetzen. Im Gegenteil. Das ist der gleiche Unsinn wie mit den Füchsen und den Mäusen.
 
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Vielleicht unterläuft das ein Revierleiter "unter der Hand" aber laut darf das kein Forstbetriebsleiter sagen.

Sollte es das tats. geben, ists nat. quasi ein Skandal und ich glaube auch nicht daran, daß es gängige Praxis, sondern eine mehr zufällige Ausnahme ist.
So etwas ist heute nicht mehr haltbar und nachdem auch der Wald heute viele Ohren hat und es viele mediale Möglichkeiten gibt, wird sich so etwas von selbst erledigen.

Ich erlebe diese Saison in jedem Fall u,a, in Staatwäldern munteres Jagen auf Schwarzwild mit besten Strecken, den infolge der letztjährigen Mast hohen Beständen Rechnung tragend !
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Mal grob überschlagen:
Für eine gut organisierte Jagd mit reibungslosem Ablauf für sagen wir mal 70-80 Standschützen, braucht man mind. 10-12 ortskundige Ansteller, mind. je nach Einstandsverhältnissen 25 Standschnaller und 20 durchgehende Hundeführer (soviel Stöberhunde wie möglich!)
Das sind dann schon zwischen 25 bis max. 37 Schützen, die nicht zahlen, aber zwingend für die Jagd erforderlich sind.
Logischerweise sind dabei Kollegen aus Nachbarbetrieben (Profis), die Abläufe kennen, mit Anpacken, Wild bergen helfen, zusammenfahren, evtl. den Aufbrechtrupp stellen. Selbstverständlich jagen auch die einplanten NaSu-Gespanne vom Stand aus mit, ein Treiben bis max 13 h hat sich ja meist durchgesetzt.

Wenn dann also noch ca. echte 30-40 Zahlgäste dabei sind, ist das viel.
Gäste unterschätzen oft den logistischen Aufwand einer großräumigen Schalenwild-Bewegungsjagd.

Man kann eine Jagd also nicht vollständig "verkaufen".

Klingt jetzt genau so wie Stöbis Real vs. FC Hollywood. Bestimmt ein tolles Spiel. Ist aber eben nicht die Bundesliga, die Landesliga erst recht nicht und von den Kreisklassen reden wir besser nicht.

Eine DJ mit 80 Schützen und 45 Hunden, die musst du auch bei den Fiskaljagden schon lange suchen. Die finden oft ja kaum noch genug Treiber seit sie keine eigenen Waldarbeiter und nahezu keine Lehrlinge mehr haben. Ich habe in einer bekannten Oberförsterei in BB schon 80 Schützen auf 15 Treiber und 5 Hunde gesehen...

10 DJ an einem Tag in einem gut bewaldeten Landkreis sind nicht selten, die bräuchten dann bei ähnlicher Größenannahme gleich mal 450 Hunde im Landkreis. Haben sie natürlich nie und nimmer. Länder wie BB oder Sachsen haben nur ca. 1000 Jagdhunde im LJV gelistet und das sind bei weitem nicht alles Stöberhunde. Bei den Schützen fahren natürlich die Busse vor. Das ist das einzige was im Überfluss anreist. Alles natürlich ausgesuchte Knipser.

Was ist sagen will, das Leben ist nicht die Champions League. Die wird nur gern vorgezeigt.
 
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z/7

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50 bis 60 Schützen sind durchaus häufig. Hunde könnten oft ein paar mehr sein, aber ich habe das Gefühl, daß die Qualität der Hundearbeit steigt, und das macht sehr viel aus. Genau so wie der strategisch richtige Einsatz, in Verbindung mit durchgehenden Hundeführern. Bei der gestrigen Jagd fiel ein gutes Dutzend der geplanten Hunde verletzungsbedingt aus, trotzdem war richtig was los, und die Strecke Rekord. Imho auch der durchdachten Planung und langjährigen Erfahrung auf allen Seiten geschuldet.
 
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Ich möchte mal behaupten, daß alle Landesforstbetriebe die überwiegende Zahl der DJ-PLätze gegen Zahlung eines Jagdbetriebskosten-Beitrags vergibt. Ausgenommen sind "Funktioner" wie eben auch angemeldete Hundeführer. Die ständigen Begeher sind in die Orga mit eingebunden und zahlen nat. auch nicht.

Aber eine total gebührenfreie Jagd für fremd geladenene Gäste gibt es heut (leider) nicht mehr.
Anders ist mir das nicht bekannt und die Zielsetzung, Geld einzunehmen, hat bei den Landes-Forstbetrieben eher zugenommen als abgenommen.
Bei ForstBW, zumindest bei den Forstämtern bei denen ich unterwegs bin, werden keine Stände verkauft, allerhöchstens ein Unkostenbeitrag von ein paar Euro erhoben.
 
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@freischütz: Was Du schreibst ist recht plakativ oder es mag für die östlichen Weiten gelten. ;)
Hier ist es anders. Engagierte Stöberhund-Führer fahren eben auch mal einige km, um sich auf Basis langjähriger Kontakte nützlich zu machen. Ich bekomme jährlich soviele Terminlisten, daß ich unmöglich alle melden kann. Ja, (die richtigen!) Hunde sind gefragt. Aber:
Eine große Jagd braucht soviele Hunde in Mixtur von Standschnallern und Durchgehern und ich kann Dir versichern, daß ich auf überwiegend solche Drückjagden gehe, wo das so organisiert ist.
Die Zuchtvereine der Bracken-Rassen und des DW haben beispielweise Jagdvermittlungsobleute, die Gespanne vermitteln, überörtlich und bundeslandübergreifend, wenn möglich.
 
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bekannten Oberförsterei in BB schon 80 Schützen auf 15 Treiber und 5 Hunde gesehen...

Seltsam, meine Fahrten in bbg. OFö sind schon ein paar Jahre her, aber so einen Murks erlebte ich nie.
Bei der von Dir angeführten Konstellation ist eine Jagd nicht durchführbar und hier bei uns würde sie nicht stattfinden.
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Plakativ scheint es mir eher Dinge vorzugeben, für die in diesem Land gemessen an der Anzahl der Jagden bei näherer Betrachtung keine ausreichenden Ressourcen vorhanden sind. Weder gibt es dafür genug gute Bekannte, noch genug gute Stöberhunde, noch genug gute Schützen. All die versammeln sich nur naturgemäß auf guten Jagden, machen sie somit zu guten Jagden und behaupten dann, sie würden ja gar nichts anderes kennen. ;)
 
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Wenn das Wort Drückjagdnomade auch von mir fällt, dann will ich mal versuchen das aus meiner Sicht etwas näher zu definieren:unsure:.
Nicht jeder der irgendwo auf einer Drückjagd aufschlägt ist ein Nomade. Irgendwie hat er Zugang gefunden, über den Hund oder über einen Bekannten oder persönliche Einladung. Vielleicht weil ihm auch der Ruf als guter Schütze nacheilt. Vielleicht hat er sich auch ordentlich beworben, mit Anschrift und ein paar persönlichen Details, oft stand er auf der Warteliste.
Ich kenne Anfragen aus anderen EU-Ländern (es war mal Teil meines Jobs), da weißt nicht einmal was bei "A. Mark" der Vor oder Nachname ist. Kein Wohnort etc.
Warum hört man von dieser Personengruppe soviel Schlechtes? Soll ich hier mit ein paar Seiten Beispielen weitermachen? :mad:
Ich könnte hier Seiten füllen von dem was ich in Brandenburg, Thüringen, Sachsen oder Böhmen erlebt habe(n).

Der Drückjagdnomade bucht das Event über einen Anbieter der die Stände gekauft hat. Dann schlägt er dort mehr oder weniger anonym auf, lässt im Vergleich zu anderen Jagdgästen denen auch mal etwas passieren kann, überdurchschnittlich oft "ordentlich die Sau raus". Das Wild ist Spaßobjekt, man will auch keinen Kontakt mit den anderen Jägern. Eine kleine homogene, anonyme Gruppe steht da meist etwas abseits. In Böhmen wissen diese Leute nicht wie schlecht ich tschechisch spreche, aber sie halten mich für einen Tschechen. Soll ich hier weitermachen? :mad:

Nach dem Streckelegen geht es nicht etwa zum gemeinsamen Schüsseltreiben. Manch einem plagt das Gewissen vielleicht und man setzt sich möglichst schnell ins Auto oder den Bus um am Abend das nächste Hotel zu erreichen. Dort feiert man dann seine Heldentaten unter sich. Denn am Morgen läuft das nächste Event.

Diese Leute sehen in der Jagd einen Spaß, wollen keine Beziehung oder Bindung zu einem Revier, geschweige denn Aufgaben und Verantwortung übernehmen. Es geht in erster Linie um die physikalische Wirkung schnellfliegender Metallteile auf Wild, abgefeuert von allen möglichen Abschussrampen.
 

z/7

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Doch, es gibt auch die schlechten Jagden. Da liegt der Fehler aber meist schon in the beginning. Sprich, die werden relativ spontan aus dem Boden gestampft, ohne jegliche Vorstellung von gar nix. Weder organisatorisch, noch jagdlich, und schon gar nicht von der Verfügbarkeit der von Dir angesprochenen Ressourcen. Wo der Veranstalter lernfähig bzw. lernbereit ist, kann man regelmäßig eine Verbesserung feststellen. Es gibt aber auch traurige Fälle, die erfahren eine Abstimmung mit den Füßen.
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Im Zusammenhang mit Lappjagdvorwürfen (um die es jetzt nicht gehen soll) hat der Leiter einer Oberförsterei in Brandenburg mal in der Presse eingeräumt, daß man über Jahre mit je ca. 70 Schützen nur einstellige Strecken erreicht hat...

Da ich die Leute dort ganz gut kenne, weiss ich auch, daß man einen besonders hohen Gästeanteil hatte. Aus der hier angesprochenen Champions League der Schützen oder HF verirrte sich unter solchen Umständen natürlich kaum noch einer in das Revier. Das wird dann so eine selbsterfüllende Prophezeiung ...
 
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