Wenn das Wort Drückjagdnomade auch von mir fällt, dann will ich mal versuchen das aus meiner Sicht etwas näher zu definieren
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Nicht jeder der irgendwo auf einer Drückjagd aufschlägt ist ein Nomade. Irgendwie hat er Zugang gefunden, über den Hund oder über einen Bekannten oder persönliche Einladung. Vielleicht weil ihm auch der Ruf als guter Schütze nacheilt. Vielleicht hat er sich auch ordentlich beworben, mit Anschrift und ein paar persönlichen Details, oft stand er auf der Warteliste.
Ich kenne Anfragen aus anderen EU-Ländern (es war mal Teil meines Jobs), da weißt nicht einmal was bei "A. Mark" der Vor oder Nachname ist. Kein Wohnort etc.
Warum hört man von dieser Personengruppe soviel Schlechtes? Soll ich hier mit ein paar Seiten Beispielen weitermachen?
Ich könnte hier Seiten füllen von dem was ich in Brandenburg, Thüringen, Sachsen oder Böhmen erlebt habe
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Der Drückjagdnomade bucht das Event über einen Anbieter der die Stände gekauft hat. Dann schlägt er dort mehr oder weniger anonym auf, lässt im Vergleich zu anderen Jagdgästen denen auch mal etwas passieren kann, überdurchschnittlich oft "ordentlich die Sau raus". Das Wild ist Spaßobjekt, man will auch keinen Kontakt mit den anderen Jägern. Eine kleine homogene, anonyme Gruppe steht da meist etwas abseits. In Böhmen wissen diese Leute nicht wie schlecht ich tschechisch spreche, aber sie halten mich für einen Tschechen. Soll ich hier weitermachen?
Nach dem Streckelegen geht es nicht etwa zum gemeinsamen Schüsseltreiben. Manch einem plagt das Gewissen vielleicht und man setzt sich möglichst schnell ins Auto oder den Bus um am Abend das nächste Hotel zu erreichen. Dort feiert man dann seine Heldentaten unter sich. Denn am Morgen läuft das nächste Event.
Diese Leute sehen in der Jagd einen Spaß, wollen keine Beziehung oder Bindung zu einem Revier, geschweige denn Aufgaben und Verantwortung übernehmen. Es geht in erster Linie um die physikalische Wirkung schnellfliegender Metallteile auf Wild, abgefeuert von allen möglichen Abschussrampen.