Forst, Sauen und Hunde OT Bewegungsjagden 19/20

Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.098
Insbesondere haben Sie immer die Dicken geschossen... ;)
Das hat damals funktioniert, weil die überlebenden Frischlinge nicht automatisch aufgrund der guten Ernährungslage rauschig geworden sind. Man konnte eine Atempause in der Vermehrung herbeiführen. Bitte nicht immer mit damals vergleichen. Wir jagen unter ganz anderen Vorzeichen.
Dort wo bei uns im Landkreis die meisten Sauen vorkommen, werden von ein paar sehr radikalen Jägern die "Rottengedächtnisse" wie Mohawk schreibt, ständig ausgelöscht und es funktioniert nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Ja früher war alles besser, wenn es hieß "Sau fest" dann fuhr man mit dem Fahrrad durchs Dorf und sammelte 5 Jäger und 10 Treiber ein. Stellte ab und wenn dann eine Sau zur Strecke kam, wurde sie im Triumph durchs Dorf direkt zum Krug getragen und bis zur Besinnungslosigkeit mit Waffe am Garderobenhaken totgesoffen. Auf Kosten des Erlegers versteht sich.

Wäre das heute noch bei jeder Sau üblich, wäre das ganze Dorf in einem ganzjährigen Dauerrausch und bräuchte eine Rohrleitung zur Brauerei.

Im Landkreis Uckermark wurden im letzten Jahr 8500 Sauen erlegt.
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
....Logischer Weise führt das dazu, das der Kunde Jäger versucht ein Maximum an Jagd aus seiner erheblichen finanziellen Investition herausholen zu holen. Das ist aber dem Grundeigner bekannt und er entscheidet sich bewusst für Geld....

Ja genau, es ist dort das selbe "Sauenproblem aus Jägerhand" wie bei uns auch. ;)
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
...werden von ein paar sehr radikalen Jägern die "Rottengedächtnisse" wie Mohawk schreibt, ständig ausgelöscht und es funktioniert nicht.

Stimmt, es funktioniert nicht und auch damals waren die Jäger nicht deshalb erfolgreich, weil sie BEVORZUGT die Dicken geschossen hätten, sondern weil sie ALLE geschossen haben, die sie erwischen konnten, bei Auswahl sicher auch von geführt zu führend, weil Waidgerechtigkeit damals durch die strenge Ausbildung ein hohes Gut war. Also (fast) nichts Anderes als heute bei Bewegungsjagden im Staatsforst, bei denen ausreichend viele, gute Hunde eingesetzt werden und alles bis auf abhängig führende oder Rotten anführende Bachen freigegeben ist.
 
G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Das kann jeder halten wie er will, aber wenn dort Schäden auftreten, dann wird sofort gehandelt. Meist kommen sie mindestens 2 Nächte, waren heute auch nach mir wieder da.....Den Einstand gezielt berunruhigen??? Verpachtetes STJR welches gezielt alle revierübergreifenden Jagden boykottiert hat und eine Kette von Kirrungen entlang der Grenze unterhält. Willst mal Moderator spielen bei solchen Verhandlungen?
Keine Sorge, das mit dem Kirrmobilar der Schweineindustrie ist bei mir längst durch. Die Sauen kommen weder ins Wirtshaus noch ans Bett.
Ja und den Herrn Förster werde ich ausrichten, dass die flächige Naturverjüngung (Fichte überwiegend) wo man eigentlich nur auf den Wegen jagen kann auch gefälligst unterbleiben soll. Also mehr Rehe, Forstmulcher oder was weiß ich.
Ihr solltet mal versuchen in flächiger Fichtennaturverjüngung, teilweise mit Blocküberlagerung auf Sauen zu drücken. Ist fast wie Schilf. Die finden immer tausend Wege um auch vor den Hunden ungesehen von A nach B zu kommen. Kaum ist ein bisschen Schnee da, werden die Drecksloipen gespurt. Dann ist da sowieso Schicht im Schacht.


Ja mir ist schon klar; es gibt Sch....Reviere mit divergierenden Interessen und und und, aber da hilft halt auch nur eins und das wäre nicht pachten. Von Staatsjagdrevieren pachten halt ich auch nix, denn die verhandeln keine Verträge nicht. ;) Da heißt es schnell weglaufen.... :cool:
 
Registriert
10 Jan 2012
Beiträge
7.623
Das "Sauenproblem aus Jägerhand" ist auch so ein Mythos.

Auch das Sauenstrecken mit den Kirrungen koalieren ist ausgemachter Unsinn. Sonst hätten sie ja in Ba-Wü schon einbrechen müssen...

Hier gehts doch primär um eins: Die Försterle rechtfertigen gerne warum sie so jagen wie sie jagen und versuchen das als die ultimative Lösung zu profilieren. Das das Försterle aber keinen Schimmer hat was außerhalb vom Wald so abgeht, hat jeder (außer sie) schon nach zwei Sätzen verstanden.
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.927
Zu den Zahlen der "guten alten Zeit" - als die Jäger angeblich noch so erfolgreich waren - habe ich mal ein bissel recherchiert...

Auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz wurden im ersten JJ der regulären Jagdausübung nach dem Krieg (55/56) knapp 5000 Sauen erlegt - lustigerweise etwa ein Drittel mehr als Mitte der 30er.
Sooo dolle war´s also gar nicht mit der "massiven Reduktion" der exorbitanten Bestände, die nur durch den "Triumph des Willens" der heeren aber darbenden Bauernjäger zustande gekommen sein soll...

Könnte man bei entsprechendem konsequenten zu-Ende-Denken solcher jagdlichen Heldenepen auch selbst drauf kommen, wenn´s halt nicht gar so verführerisch wäre, damit Polemik zu betreiben!
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Da hatte aber auch 15 Jahre lang keine "normale" Jagdausübung stattgefunden, die meisten Jäger waren Soldat und hatten andere Sorgen, als Wildschaden zu Hause. ;)
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.927
Da hatte aber auch 15 Jahre lang keine "normale" Jagdausübung stattgefunden, die meisten Jäger waren Soldat und hatten andere Sorgen, als Wildschaden zu Hause. ;)

Stimmt, und nach dem 8. Mai 1945 waren ein Großteil der Jäger (wie der Männer überhaupt) tot, in Gefangenschaft oder mit dem Wiederaufbau beschäftigt, der Waffenbesitz war bis in die frühen 50er bei Androhung der Todesstrafe verboten - nicht nur in der SBZ; die Angehörigen jeweiligen Besatzungsmächte knallten zwar auf alles was sich bewegte - aber längst nicht konsequent oder flächendeckend.
In Summa bleibt es also bei der weshalb auch immer motivierten Verklärung - oder soll man sagen "Verkleisterung" - der tatsächlichen Realitäten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
.....Von Staatsjagdrevieren pachten halt ich auch nix, denn die verhandeln keine Verträge nicht. ;) ....

Da wo "Leistungsträger" mit Geld aktiv sind, müssen keine Regeln einghehalten werden, die werden verhandelt, weil Regeln nur für den Pöbel gelten......hat mal ein "Leistungsträger" erklärt. :p
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
.....In Summa bleibt es also bei der weshalb auch immer motivierten Verklärung - oder soll man sagen "Verkleisterung" - der tatsächlichen Realitäten.

Unbestrittene Realität ist aber, dass es mit mieser Bewaffnung in wenigen Jahren gelang, das unbeliebte Schwarzwild auf ein kaum mehr wahrnehmbares Maß herunterzuschießen und es ist absolut sicher, dass das NICHT unter Anlockung mit Nahrungsmitteln geschah! ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Unbestrittene Realität ist aber, dass es mit mieser Bewaffnung in wenigen Jahren gelang, das unbeliebte Schwarzwild auf ein kaum mehr wahrnehmbares Maß herunterzuschießen und es ist absolut sicher, dass das NICHT unter Anlockung mit Nahrungsmitteln geschah! ;)
Vielleicht hatten die damals einfach noch mehr Jagdverstand ;) Da fuhr auch keiner mit dem SUV kreuz und quer durchs Revier und parkte ihn auf der ersten Sprosse der Leiter. Kirrung muss man nicht unbedingt selbst anlegen, es reicht wenn man weiß wo das von den Bäumen fällt was Schweine suchen..........
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.927
Unbestrittene Realität ist aber, dass es mit mieser Bewaffnung in wenigen Jahren gelang, das unbeliebte Schwarzwild auf ein kaum mehr wahrnehmbares Maß herunterzuschießen und es ist absolut sicher, dass das NICHT unter Anlockung mit Nahrungsmitteln geschah! ;)

😂 Das anschließend "kaum wahrnehmbare Maß" war schlicht und ergreifend auch vorher nicht so gewaltig.
Und als anlockendes Nahrungsmittel diente sz. eben nicht der Mais sondern die Kartoffeln, die zu verteidigen waren.
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Er begreift es nicht, weil Er es nicht begreifen möchte. Stöbi tut so, als wäre Er noch nie aus dem Wald rausgekommen. Es gab, nach dem Kriege, keinen Mais, es gab kaum Winterraps und wenn, hatte dieser noch Erucasäure, war max. Deckung, aber kein Frass, der Anteil von Gerste in den Fruchtfolgen war erheblich höher als heute und Gerste mögen die Schwarzen nicht so gern. Bucheckern wurden tlw. gesammelt und zu Malzkaffee vermahlen, Ernterückstände waren quasi nicht vorhanden, weil z.B. jeder Kartoffelacker "nachgestoppelt" wurde. Mähdrescher und Häcksler, die hinten eine Menge Frass rauspusten gab es noch nicht und der Futterbau spielte eine andere Rolle als heute, ausserdem war das vorhandene Grünland überwiegend beweidet.
Ausserdem gab es Winter,die auch noch so bezeichnet werden konnten und auf den Rüberweizen schlägen war kaum ein Schwanz in der Erde geblieben und Fehlreihen wegen Nachbestellung gab es auch nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
.....Und als anlockendes Nahrungsmittel diente sz. eben nicht der Mais sondern die Kartoffeln, die zu verteidigen waren.

Ganz genau, Kartoffeln und andere landwirtschaftliche Produkte, die zu verteidigen waren und nicht den Wildschweinen neben dem regulären Anbau als zusätzlicher (Lock-)Fraß vorgeworfen wurden, das ist schon ein gewaltiger und entscheidender Unterschied! ;)

Wir haben heute ein Mehrfaches an Fraß in der regulären landwirtschaftlichen Produktion, die es immer noch zu verteidigen gibt und ich meine, DAS sollte der wichtigste Auftrag der Jäger bei der Wildschadensverhütung sein, nicht noch weiteres Futter vor, während und nach der Ernteperiode hinzuwerfen. Mit der WBK und Nachtzieltechnik haben wir heute auch die wirksamen Mittel dazu.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
40
Zurzeit aktive Gäste
369
Besucher gesamt
409
Oben