Forst, Sauen und Hunde OT Bewegungsjagden 19/20

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Für RLP kann ich sagen, daß es in staatl. Regiejagd natürlich auch Einzeljagd - auch mit gesetzlich konformer Kirrung- auf Sauen gibt. (Nat. kenne ich nicht alle 44 Forstämter).
Die Bedeutung der Bewegungsjagd für die Schwarzwildpopulation ist hier sicherlich allen bewusst. Falls eine Jagd ausfallen sollte (wie kürzlich wegen Sturmwarnung), gibt es sofort einen Ersatztermin.
In vielen Revieren wird 2x pro Saison per Drückjagd gejagt.


Beide Jagdarten sind wichtig, keine wird ausschließlich als Ersatz für die andere angesehen.
Wir erlegen allgemein vor allem in diesem Jahr kaum den Zuwachs, das halte ich für unbestritten.

Aber ich möchte hier jetzt nicht die Diskussion Kirr- versus Bewegungsjagd weiter schüren.
Dazu wurden vor ein paar Wochen viele Seiten guter Beiträge geschrieben. Alles hat sein Für und Wider.
Was uns sicher abgeht, ist die effektive Jagd bei Schnee auf gekreiste Rotten, eine völlig andere Jagdart als die großen Jagden.
Dafür fehlen uns jedoch 2 Grundvoraussetzungen:
Zeit und Schnee !




Siehste mal, da habe ich durchaus andere Erfahrungen!
Die mir bekannten witterungsbedingten Ausfälle von DJ in den letzten Jahren konnten eigentlich alle nicht wiederholt werden (zumindest nicht mit demselben "großem Besteck");
wie denn auch, wenn die meisten Leute (Hundeführer und Schützen), die dort normalerweise aktiv gewesen wären doch eh schon Drückjagdtermin-technisch am Limit laufen und kaum noch kurzfristig anberaumte "Nachjagdtermine" wahrnehmen können!
Ich kenne aus meinem kleinen persönlichen Umfeld ebenfalls kaum Reviere, wo generell 2 mal per anno das große Besteck für eine DJ im gleichen Revier mit 50 oder auch mehr Schützen, entsprechender Hundezahl und entsprechender Logistik ausgepackt wird.
Ich spreche natürlich nicht über eine kurzfristig anberaumte DJ im kleinen Kreis, wenn die Abschussziele, aus welchen Gründen auch immer, nicht erreicht wurden.

Gruß

Prinzengesicht
 
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Tja, mir ist nicht ganz klar, woraus Du raus willst. Ein weiteren Beweis anführen, daß "der Staat" nicht ordentlich Sauen bejagt ?

Wie viele Jagden sind denn in den letzten Jahren witterungsbedingt abgesagt worden ?
Ich hab das persönlich 2x bis 3x erlebt, erinnern kann ich mich einmal auf dem Hoherodskopf wegen zu dichtem Nebel in 2018 und einmal in diesem Jahr wegen Sturmwarnung für den Hunsrück. Im Westerwald wurde am gleichen Tag trotzdem gejagt und es gab auch keine bedrohliche Windstärke.
Beide Jagden wurden nachgeholt, in welcher Besetzung auch immer.
Natürlich haben viele Hundeführer volle Terminkalender, aber es war dennoch irgendwie möglich, die Jagd durchzuführen.

Und nochmal : in vielen rlp Forstämtern nehmen die DJ-Termine eher zu; dieselbe Jagdfläche einmal im Nov und einmal im Januar zu bejagen, ist verbreitet. Man kann dazu stehen wie man will, aber bei jedem dieser Termine werden natürlich Sauen bejagt. Wie erfolgreich, das beeinflussen viele Faktoren.

Es gibt dagegen Privatreviere, die gar keine Jagd veranstalten, weil irgendjemand der Meinung ist, es gebe keine oder zu wenige Sauen...:rolleyes:.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Es gibt dagegen Privatreviere, die gar keine Jagd veranstalten, weil irgendjemand der Meinung ist, es gebe keine oder zu wenige Sauen...:rolleyes:.
Es gibt auch die Reviere die keine veranstalten weil die Örtlichkeiten kein sinnvolles Konzept zulassen und dann gibts noch die die eben unterm Jahr genug schießen sodass sie sich das brimborium nicht antun wollen.
Für das Streckenergebnis ist es irrelevant ob in einem Revier 30 Sauen auf einer Drückjagd fallen oder bei 30 Einzelansitzen. Wobei ich lieber die verwerte die auf Einzeljagd sauber erlegt wurden. Da Beispiel wie Drückjagdwild oft aussieht hat Stöbi ja dankenswerter Weise eheingrstellt .........
 
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Es gibt auch die Reviere die keine veranstalten weil die Örtlichkeiten kein sinnvolles Konzept zulassen....

Das ist natürlich (selten) mal der Fall, aber Du ahnst nicht, wie oft ich das schon als Ausrede gehört habe.

.....und dann gibts noch die die eben unterm Jahr genug schießen sodass sie sich das brimborium nicht antun wollen....

Wann ist denn "genug" SW geschossen? Wenn es anschließend keine Probleme bereitet?
Ok, dann schießen wir seit 20 Jahren genug Schwarzwild bei einer einzigen Bewegungsjagd, denn hier macht es anschließend auch keine Probleme, das versuche ich "prinzengesicht" schon seit Jahren zu erklären. ;)

DAS ist es, das "brimborium nicht antun" verrät schon sprachlich die tiefe Aversion gegen Bewegungsjagden, die man speziell in Bayern sehr verbreitet bei Revierinhabern findet, auch deshalb, weil dort offenbar große Angst ums Rehwild herrscht, wenn nebenan der Staat mitjagt.

Wie soll man solchen "Generalverweigerern" revierübergreifende Drückjagden näherbringen? Ein Ding der Unmöglichkeit.

.....Für das Streckenergebnis ist es irrelevant ob in einem Revier 30 Sauen auf einer Drückjagd fallen oder bei 30 Einzelansitzen......

Genau so ist es, aber ich kenne hohe Zahlen von Schwarzwildabschüssen bei der EINZELJAD IM WALD nur aus "Schweinepuffs".

Kirrjagd im Wald würde enormen Jagddruck übers ganze Jahr, zusätzlich zum Jagddruck auf Wiederkäuer bei Tageslicht, auch noch in die Nachtzeit erweitern. Das ist völlig unsinnig und im Rotwildgebiet absolut indiskutabel. Kirrjagd auf Schwarzwild im Wald würde sich auch nicht mit Intervalljagd vereinbaren lassen, weil man in den bewusst kurz gehaltenen Zeitfenstern einfach zu wenig erbeuten würde.
Deshalb bleibe ich bei unserem sehr bewährten Jagdkonzept, Schwarzwild im Wald nur während Wiederkäuerintervallbejagung bei Tageslicht als "Beifang" der Einzeljagd zu erlegen und dann die höchst möglichen Erlegungszahlen bei einer gut organisierten Bewegungsjagd zu erreichen.

Jedes Jahr zum Winterausgang veröffentlichen die Hegegemeinschaften für ihre Mitglieder die Strecken aller Wildarten der einzelnen Reviere und da ich mit verstreuten 4 Revierteilen zwangsweise Mitglied in 4 Hegegemeinschaften bin, bekomme ich einen ganz guten Überblick in unserer Region. Da werden in JEDER HG mit Abstand die höchsten SW-Strecken in den paar Revieren mit gut organisierten Bewegungsjagden erzielt! AUSNAHME sind ein paar (wenige) Feldreviere,. die mit besonders hohen Strecken auffällig aus den übrigen Feldrevieren herausragen. In jedem Fall, in dem ich dort bei den aktiven Jägern nachgefragt habe, wie sie das schaffen, war der Grund aktive Pirschjagd mit Wärmebildkamera (ohne Kirrungen nur an Schadflächen)! ;)
Und eine einzelne Ausnahme ist ein Waldrevier mit sehr hohen SW-Strecken allein durch Kirrjagd, in dem ein betagter Millionär aus dem Nachbarbundesland Drückjagden strikt verweigert und dafür füttert, dass sich die Schlepperachsen biegen. Der bekommt das Revier bei der anstehenden Neuverpachtung aber nicht mehr, weil die Wildschäden nicht mehr zu ertragen waren, obwohl er immer mehr als großzügig entschädigt hatte. Der letzte Clou war ein Angebot, die regelmäßig am Waldrand umgeflügten Wiesen allesamt abkaufen zu wollen. Da ist den Jagdgenossen doch der Kragen geplatzt.

.... Wobei ich lieber die verwerte die auf Einzeljagd sauber erlegt wurden......

Schön und gut, diese persönliche Präferenz, aber damit wirst Du nicht erfolgreich ein Schwarzwildproblem lösen, wo es eins gibt.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Das ist natürlich (selten) mal der Fall, aber Du ahnst nicht, wie oft ich das schon als Ausrede gehört habe.
Wo eine Bundesstrasse, eine Landesstrasse eine Bahn ein Fluss und ein Radweg in größeren Abständen durch Streusiedlungsgebiet führt schau ich mir mal an wie du das machst.
Wann ist denn "genug" SW geschossen? Wenn es anschließend keine Probleme bereitet?
Ok, dann schießen wir seit 20 Jahren genug Schwarzwild bei einer einzigen Bewegungsjagd, denn hier macht es anschließend auch keine Probleme, das versuche ich "prinzengesicht" schon seit Jahren zu erklären. ;)
Du hast den Höchststand an Schwarzwild im Revier zur Zeit nach der Ernte, wir erlegen sie vorher.
DAS ist es, das "brimborium nicht antun" verrät schon sprachlich die tiefe Aversion gegen Bewegungsjagden, die man speziell in Bayern sehr verbreitet bei Revierinhabern findet, auch deshalb, weil dort offenbar große Angst ums Rehwild herrscht, wenn nebenan der Staat mitjagt.
Ich komme aus Österreich weit weg von Bayern, bei uns schießt niemand Rehe auf Drückjagden und trotzdem wächst Wald.
Wie soll man solchen "Generalverweigerern" revierübergreifende Drückjagden näherbringen? Ein Ding der Unmöglichkeit.
An unseren Genossenschaftsjagden ist sowas noch nie gescheitert, sondern nur an angrenzenden (privaten) größeren Forstverwaltungen.
Genau so ist es, aber ich kenne hohe Zahlen von Schwarzwildabschüssen bei der EINZELJAD IM WALD nur aus "Schweinepuffs".
Es gibt bei uns weder Schweinepuffs noch nur Wald, ich frag mich immer öfter wo du jagst das so ein Feld-Wald Schwarz-Weiß denken überhaupt entstehen kann?
Kirrjagd im Wald würde enormen Jagddruck übers ganze Jahr, zusätzlich zum Jagddruck auf Wiederkäuer bei Tageslicht, auch noch in die Nachtzeit erweitern. Das ist völlig unsinnig und im Rotwildgebiet absolut indiskutabel. Kirrjagd auf Schwarzwild im Wald würde sich auch nicht mit Intervalljagd vereinbaren lassen, weil man in den bewusst kurz gehaltenen Zeitfenstern einfach zu wenig erbeuten würde.
Deshalb bleibe ich bei unserem sehr bewährten Jagdkonzept, Schwarzwild im Wald nur während Wiederkäuerintervallbejagung bei Tageslicht als "Beifang" der Einzeljagd zu erlegen und dann die höchst möglichen Erlegungszahlen bei einer gut organisierten Bewegungsjagd zu erreichen.

Glaubst du wirklich das es einen denkenden Menschen unmöglich ist Waldgebiete die Rotwildeinstand sind in Ruhe zu lassen und Kirrungen an anderen Orten anzulegen wo man das Rotwild nicht stört. Im übrigen Ich brauch keinen Managmentplan und keinen Intervallzirkus und keine Drückjagd, ich geh raus wenn ich Zeit hab und erfülle meinen Abschuß mit meinen beiden Kollegen und nachdem das Revier zig Jahrzehnte für die Genossen so zufriedenstellend bewirtschaftet wurde muss irgendwas davon auch richtig sein.
 
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komme aus Österreich weit weg von Bayern, bei uns schießt niemand Rehe auf Drückjagden und trotzdem wächst Wald.
.......bewirtschaftet wurde muss irgendwas davon auch richtig sein.

In CZ ist es verboten, Rehwild auf Drückjagden zu erlegen. Daheim machen wir es hin und wieder wenn es den Sauen gilt und sie sauber erlegt werden können. Da gibt es überall auch keinen Wald.....;)

Wenn man so wie gestern auf der Treibjagd auf dem Stand steht und die Umgebung betrachtet.....:unsure:
Eine Senke, entlang des kleinen Baches mit Erlen wurde mit Edellaubholz aufgeforstet. Selten so eine schöne Lbh.JD gesehen. Ein paar Kirschen, Ahorne, Hainbuchen sind übrig geblieben. 90 % des Bestandes waren Eschen, eine schöner wie die andere. Das Eschentriebsterben hat zugeschlagen. Einige Exemplare wusste noch nicht so recht "wie es weiter geht". Ein paar "Brennholzalteschen" haben komischerweise überlebt. Der Bestand war nie gezäunt, ist sehr gut gewachsen, die Rehe wurde auf keiner Drückjagd "reguliert" und dann das:9.JPG
Da ist dann aber noch ein Sekundärschädling dabei? Sieht nach Borkenkäfer aus.
 
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Vermute Bunter Eschen-Bastkäfer (Lepirisinus varius). Mit im Krankheits-Geschehen der Esche beteiligt.
 
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Der Prozentsatz ist glaub ich eher gering. Aber der Forst bietet sich für viele als schwarzes Schaf an um ihm die Schuld an der Situation zu geben. Man sollte allerdingr immer vor der eigenen Türe zu kehren beginnen.

Ich glaube auch das der Prozentsatz eher gering ist ,aber zu mindest in unserer Region hat die Intervalljagd und Jagdruhe beim Forst zur Sauenexplosion geführt.Auch dadurch das die DJ bei weiten zu keiner Minderung des Bestandes geführt hat,waren immer sehr schwache Strecken.
Aber alles alter Hut,bringt eh nix,wenn nicht alle Möglichkeiten der Schwarzwildbejagung ausgenutzt werden und nicht alle an einen Strang ziehen wird es die ASP richten.

Gruß Seppel
 
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Ich glaube auch das der Prozentsatz eher gering ist ,aber zu mindest in unserer Region hat die Intervalljagd und Jagdruhe beim Forst zur Sauenexplosion geführt.Auch dadurch das die DJ bei weiten zu keiner Minderung des Bestandes geführt hat,waren immer sehr schwache Strecken.
Aber alles alter Hut,bringt eh nix,wenn nicht alle Möglichkeiten der Schwarzwildbejagung ausgenutzt werden und nicht alle an einen Strang ziehen wird es die ASP richten.

Gruß Seppel
Ich glaube es gibt immer mehrere Gründe warum die Schwarzwildpopulationen so ansteigen. So wie es ausschaut steigen die Populationen überall. Dem nachhaltig entgegenzuwirken scheint nirgends nachhaltig auf größerer Fläche zu funktionieren. Limitierende Faktoren scheinen Mastjahre von Buche und Eiche und die Witterung zu sein. Natürlich explodieren die Bestände nach Buchen und Eichenmastjahren im Wald. Solche Populationen dann wieder einzufangen ist sehr schwierig. Da könnte man aber auch den Forst verantwortlich machen 😉 Wieviel der Fläche bejagt der Forst? 10%? Immer dort die schuld zu suchen greift zu kurz.
 

z/7

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Ein paar "Brennholzalteschen" haben komischerweise überlebt.
Alte Bäume haben wesentlich mehr Reserven als das junge Gemüse. Da zieht sich das mit dem Ableben lang hin. Die trockenen Sommer haben ihnen auch genützt, für den Pilz war das wohl nicht optimal.

Was man viel sieht ist der Eschensplintkäfer in absterbenden Eschen. Macht hübsche regelmäßige Muster mit den Larvengängen, ähnlich wie der Buchdrucker, nur horizontaler Muttergang.
 
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Ich komme aus Österreich weit weg von Bayern, bei uns schießt niemand Rehe auf Drückjagden und trotzdem wächst Wald.
So ein Blödsinn, vielleicht in deiner Ecke nicht. Du solltest nicht immer soviel verallgemeinern. Nur weil du keine Phantasie für etwas hast, heißt es noch lange nicht, dass es wo anders nicht funktioniert. Auf den Bewegungssjagden in Österreich auf denen ich in Ö bin sind Rehe frei, oftmals gilt es auch speziell dem Rehwild. Was spricht dagegen Rehe auf Bewegungsjagden mit zu schießen? Der Wald wächst überall, nur wie er ausschaut ist unterschiedlich..........
 
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