...muss ich mir eine leistungsstarke, mobile WBK anschaffen. Hohe Auflösung, niederiger NEDT Wert, hohe Bildfrequenz, Videofunktion, usw.
Ist eigentlich ganz einfach, hohe Auslesefrequenz des Sensor (ist was vollkomen anderes als die irrelevante Bildfrequenz), dokumentiertierter NETD-Wert und Auflösung wirst du bei keiner Jäger-WBK finden, technologisch trennen sich Welten.
Ich beobachte schon länger den Markt und die Spezifikationen für die Jagd-WBKs aus privatem Interesse und da dachte ich, dass die High-End-Geräte für den technischen Bereich ja diesen weit überlegen sein müssen (wir reden hier von mindestens 12.000 € für eine Kamera). Pustekuchen.
Professionelle Wärmebildkameras bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber Jäger Wärmebildgeräten.
Diese beinhalten:
1. Professionelle Wärmebildkameras verfügen über einen dokumentierten Garantierten NETD-Wert des Sensors, was zu einer genaueren Messung der Oberflächentemperatur führt.
2. Die Informations-Auflösung der Kamera ist höher als bei Jäger Wärmebildgeräten, was zu einer höheren Detailgenauigkeit führt.
3. Professionelle Wärmebildkameras verfügen über eine Vergütung der Optik, die die Beugung der Strahlung reduziert und eine höhere Empfindlichkeit ermöglicht.
4. Die optische Transmission der Optik ist höher als bei Jäger Wärmebildgeräten, was zu einer höheren Bildqualität führt.
5. Professionelle Wärmebildkameras verfügen über eine Temperaturkompensation, die die Bildqualität steigert.
6. Professionelle Wärmebildkameras verfügen über eine Non-uniformity correction (NUC) Tabelle, die die Genauigkeit der Temperaturmessung verbessert und erhöht die Bildqualität.
7. Professionelle Wärmebildkameras verfügen über einen Shutterless Modus, der eine schnellere Bilderfassung und ein stabileres Bildergebnis und Bild-Qualität ermöglicht.
8. Der Sensor der Kamera hat eine höhere High Uniformity Array Operability (> 99.8 %) als Jäger Wärmebildgeräte, was eine bessere Bildqualität ermöglicht.
9. Professionelle Wärmebildkameras verfügen über vollen Zugriff auf die Sensor-Features (I2C), einschließlich einer Frame Rate von bis zu 120 Hz, einer Thermal Time Constant < 12 ms, einem Free-Run oder External Trigger Modus und einer Garantie von min 10 Jahren gegen Vakuumverlust.
10. Sie verfügen auch über eine FFC (Flat Field Correction), eine Kalibrierung der NUC Tabelle, einen optischen Halbraum und einen Linsen-Temperaturfühler.
11. Zusätzlich verfügen sie über asphärische Linsen, eine kontinuierliche Fokussierung, eine automatische Fokussierung, eine automatische Kontrastanpassung, eine automatische Belichtungssteuerung, eine automatische Gamma-Anpassung, eine automatische Farbbalance, eine automatische Weißabgleich, eine automatische Helligkeitsregelung, eine automatische Kontrastregelung, eine automatische Bildstabilisierung und eine automatische Bildkompression.
Zu erwähnen ist auch hier, dass Jagd-WBK's und auch Professionelle Wärmebildkameras keine High-End-Geräte sind. High-End-Geräte werden ausschließlich mit Quantendektoren (Photoeffekt wie bei Solarzellen) betrieben.
Hier eine kleine Gegenüberstellung, was eine Kamera mit ähnlichen Leistungsdaten wie die HIKVISION Falcon FQ35 kostet. Also 640xXXX Pixel Sensor, ca. 30 Hz und NETD ca. 30mK.
(Ja, mir ist bewusst, dass die industriellen Kameras weitere/andere Features, wie Touchscreen, Wechselobjektive, Darstellungsarten, usw. haben und für einen anderen Zweck ausgelegt sind. Es geht hier aber um die Hauptspezifikationen und die eigentliche Leistungsfähigkeit des Wärmebildsensors im Verhältnis zum Preis.)
Ja, der Preis ist in Anbetracht des großen Aufwand an Zeit, alleine die Kalibrierung dauert 24h, gerechtfertigt.
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Man sieht, dass die FQ35 in allen Sensoreigenschaften besser da steht als die obere Mittelklasse der Industriesparte und das zu einem Viertel des Preises. Das hat mich echt überrascht.
Und da muss ich als Fazit sagen, dass die neueste Generation Wärmebildkameras schon wirklich viel Technik fürs Geld bietet.
P.S. Ja die Infiray Geräte mit 1280×1024 Pixel Auflösung sind mit ca. 18.000 $ natürlich schweineteuer und für Normalsterbliche unbezahlbar.... Das Preisverhältnis bleibt aber wieder gleich, denn eine mobile Industrievariante mit diesen Specs kostet ca. 50.000 $.
Zweifelsohne ist das FQ35 ein gutes 12µm Jäger-Gerät. Aber im Vergleich mit einem 17µm System mit 30mk oder 40mk, Vergüteten Asphärische Linsen, geht das FQ35 als ganz ganz letzter durchs Ziel. Die beste Auflösung nutzt nichts, wenn der Sensor durch Beugung, Reflexion, Transmission usw. zuwenig an Information liefert. Die Szene erscheint in vielen Fällen milchig, wie weichgezeichnet.