Frage an die Brackenleute

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Ich verstand die Beiträge genauso wie I. t. in #103 zusammenfasst.
Terminologische Spitzfindigkeiten find ich sowieso obsolet.

nach meinem Verständnis:
Bracken = europ. Rassengruppe der Laufhunde
Stöberhunde = zusammenfassende Bezeichnung für Jagdhunde aufgrund des Stöber-Einsatzes, nicht nur für Bracken, aber eben auch !

Die ursprl. Jagdform der gezielten (Hasen-)Brackade spielt zumindest in D bekanntlich keine Rolle mehr.
Daß sich Wild (Reh, Fuchs) auf den großen Jagden aber manchmal so verhält wie beim Brackieren, indem es Richtung Einstand zurückkommt, ergibt sich als Effekt, wenn Hunde gut dranbleiben.
Wild soll nach dem Finden und Hochmachen vom Hund lang genug spurlaut und damit langsam und mit Abstand verfolgt werden, um es vor die Schützen zu bringen ! Je nach Gelände und Schützen geht das länger oder kürzer. Nicht der Hund treibt das Wild in eine bestimmte Richtung, sondern das Wild nimmt bestimmte Wege und kommt dadurch gut postierten Schützen. Da standschnallende Hundeführer nicht weit ab von Einständen operieren, ist es eben wahrscheinlich, daß dort gefundenes Wild beidreht und wieder anläuft.
Wie oft schon konnte ich mit dem Ohr verfolgen, wie mein eig. Hund nach langer Fährenarbeit wieder näher jagte und manchmal klappts dann! Es ist nicht verkehrt, wenn man den Laut seines eig. Hundes lange hört, weil er markant ist oder weil mans kann...;)

Meine Hündin hab ich damals intensiv am Hasen eingearbeitet, um eine gute AP abzulegen.
Einen Löffler konnte ich im eig. Jagdgebiet zur Motivationsverstärkung einmal vor ihr schießen; allein mit Hund im Waldrevier ist sowas eine kleine Sternstunde.
Dennoch hat sie sich im weiteren intensiven Jagdbetrieb der Schalenwildjagden mangels Gelegenheit und Erolf den Has wieder soweit abgewöhnt, daß sie die frische Hasenspur zwar noch annimmt und ein paar Min arbeitet, aber mittlerweile wes. kürzer als z.B. Rehwild, dem u.a. nunmal die Jagdart gilt. Hier kam sie sehr oft zum Erfolg, was dafür förderlich ist.

Und ein klares Wort eine Waldjägers:
Wir brauchen auf den Jagden auch saubere Rehstöberer, nicht nur "Sauenpacker"...
Es gibt vielerorts dichte Waldflächen, in denen kurze Hunde oder Treiber :rolleyes: Rehe nur anschubsen, die dann aber keine Deckung verlassen.

Ich weiß, daß es viele nicht verstehen, warum man überhaupt Rehe jagt :LOL:
aber ich lernte was von dem Geschäft bei einem sehr versierten hundeführenden FBL.
Ein passender Spruch aus der Zeit:
"Die Treiber wecken das Wild, die Hunde bringen es vor die Schützen !"
Und damit sind die fährtenlauten Stöberer gemeint, die nicht nach 50 Metern in der Dickung zum Selbstschutz des Durchgehers zurückgepfiffen werden...!
 
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Ich Verstehe deinen Beitrag nicht ganz. Aber das Bracken nicht zurück kommen wollen ist mir eigentlich ein unbekanntes Problem.

Mein Beitrag bzw. meine Frage ist im Kontext der hier getätigten Aussagen zu verstehen und resultierte aus meiner Neugierde, die Brackenführer ein wenig besser zu verstehen.

Ich hatte in der Folge der Beiträge gelesen und (so glaubte ich) verstanden:
  • die Bracke ist (dem jagdlichen Gebrauchswert nach) kein Stöberhund
  • die Bracken dienen primär der Brackade auf den Hasen
  • die gute Bracke arbeitet mit ausgeprägtem Spurwillen ggf. über eine oder mehrere Stunden (nur) am Hasen
  • die Bracken werden missbräuchlich bei der Jagd auf gesundes Schalenwild eingesetzt (wurde explizit so geschrieben)
Nachdem ich in D faktisch niemanden kenne, der den Hasen brackieren würde aber einige, die die Hunde auf Bewegungsjagden einsetzen, war ich ob des (zum Teil) hier vorgetragenen Selbstverständnisses ein wenig irritiert.

Ich denke, ich habe das den auf meine Frage folgenden Erläuterungen nach aber jetzt halbwegs sortieren können bzw. verstanden.

Den eine oder anderen Brackenführer kenne ich allerdings schon, der seinen Hund nach Ende des Treibens regelmäßig sucht/ einfängt bzw. auf ihn warten muss. Das war aber auch nicht wirklich in dem Sinne als Kritik zu verstehen sondern eher als Ausdruck einer rassespezifisch langen und weiten Art des Jagens.

Ja, ich kenne auch einen Prozentsatz an DWs, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit zum Ende des Treibens nicht wieder am Stand sind und gerne mal per PKW aus dem übernächsten Revier abgeholt werden müssen.

Ich kenne halt Hunde die wurden einerseits nie wirklich alleine eingejagt. Dann ging es im ersten Jahr gleich los mit kleineren oder größeren Jagden. Wenn der Hund also gleich lernt es bringt mich jeder Jäger nach Hause, dann hat er auch weniger Anreiz zurück zukommen und sucht sich wenn er erschöpft ist jemanden. Oder der Besitzer fährt dank GPS den Hund einfangen, oder andere Jäger fangen ihn ein.

Ich bin nicht mal sicher, ob das bei den Hunden so konditioniert wurde oder auch schlicht eine Ausprägung des individuellen Setups ist. Bei den Jagden, bei denen ich so dabei bin, ist es Usus, dass die noch unterwegs (links und rechts des Weges) befindlichen Hunde zum Ende der Jagd eingesammelt werden.

Es sind üblicherweise immer die gleichen Individuen, die zum Ende der Jagd nicht am Stand sind und einen Abholservice benötigen. Die sind dann auch häufig noch jagdlich sehr aktiv unterwegs.


Ich kann das zum Teil ja verstehen. Große Jagden, am Ende fahren viele Jäger viel zu schnell durch Wald zurück zum Sammelplatz. Da will ich auch keinen Hund noch im Treiben haben. Die meisten sind ja auch froh wenn ihr Hund eingesammelt wird von anderen Jägern.

Absolut zutreffend! Soweit meine Hunde noch unterwegs sind und 'am Wegesrand' eingesammelt werden können, erwarte ich, dass die mitgenommen werden. Ich schätze Jagdleiter, die dazu eine sehr klar ausgeprägte Ansage machen und Jäger expressis verbis unter Kritik nehmen, die das nicht tun.

Mir fällt grad kein Hund aus deutscher Zucht ein der nicht regelmäßig zurück kommt. Das Problem ist halt wenn der Hund 10min vor Ende der Jagd am Stand vorbei kommt und dann nicht angeleint wird. Macht er nochmal was hoch ist er erstmal weg und wird dann aus Ungeduld oder Angst vor Unfällen eingesammelt.

Es sollte durchaus selbstverständlich sein, dass ich meinen Hund 10 Minuten vor Abblasen der Jagd nicht nochmals schicke.


Ich kenne den Fall wo ein Hund nach Ende der Jagd im Wald überfahren wurde.

Im Durchschnitt nehmen sich die mir bekannten jagenden Hunde aus deutscher Zucht ( Bracken) und Stöberhunde (Wachtel) in Dauer und max. Entfernung zum Führer nichts. Die Wachtel sind sogar in der tendez die Hunde die weiter jagen. Das ganze dreht sich erst wenn ich ins Ausland schaue. Da wird der Unterschied zwischen den beiden Gruppen viel deutlicher, abgesehen vom anderem Verhalten in der Suche.

Ich durfte schon in kleiner Runde mit dem Drever Rehe brackieren. Gefällt mir sehr gut. Der Hund bleibt dran, das Reh geht genau wieder dahin zurück wo es raus gesprungen ist. In aller Ruhe, mit gutem Abstand vor dem Hund. Das würde in Deutschland genau so funktionieren. So ein Hund dürfte dann bei mir aber kein Schwarzwild oder Rotwild jagen, weil dann geht es leider schnell zu weit weg.

Unsere Prüfungen in Deutschland lassen eine Selektion auf einen Hund der brackiert garnicht zu. Wir wollen ein paar Minuten sehen. Die Schweizer 1 Stunde.

Der Reiz an der Bracke ist für mich ganz einfach, ich will keinen Wachtel ! Einmal das Fell, vorallem aber das Wesen und diese verdammte Wassersucht. Der Wachtelhund kann alles außer Vorstehen. Ich brauche keinen so vielseitigen Hund.


grosso
 
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Ich denke, man muss in D jagdliche Praxis, Prüfung und Prüfungspraxis unterscheiden. Zur Prüfung auf der Hasenspur wurde praktisch schon alles gesagt. Das zentrale Element ist hier, dass der Hase mit die schwerste liefert und so eben auch Aussagen über Spurwille etc. machbar sind.

In der Prüfungspraxis spielen allerdings dann wieder verfälschende Faktoren entscheidende Rollen. Diese sind:
- Nervosität des Führers
- jagdliche Bindung an den Führer (wie sehr will der Hund für seinen Führer jagen)
- falsches Ansetzen an der HasenFÄHRTE(!), z. B. zu nah an der Sasse, was den Hund verwirren kann
- falsch laufender Hase (ich kann keine 800m beurteilen, wenn das blöde Vieh nach 200m ins Maisfeld wechselt... da kann aber der Hund nix dafür)
- manche Hunde werden einfach zu spät laut für eine AZP, arbeiten später dann aber trotzdem hervorragend und laut

In der jagdlichen Praxis spielt der Hase, also die Brackade, so gut wie keine Rolle mehr. Also nutzt man die Eigenschaften der Bracke für andere Jagd- und Wildarten. Da ist ja auch nichts Verwerfliches dran. Solche Anpassungen hat es immer schon gegeben. Nichts ist in Stein gemeißelt.

Die Prüfungen passen sich der Realität ja auch an - wenn auch mit der üblichen Trägheit.
 

z/7

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Meine Hündin hab ich damals intensiv am Hasen eingearbeitet, um eine gute AP abzulegen.
Einen Löffler konnte ich im eig. Jagdgebiet zur Motivationsverstärkung einmal vor ihr schießen; allein mit Hund im Waldrevier ist sowas eine kleine Sternstunde.
Ich glaub, wir müssen mal über Größenordnungen reden. Was Du schilderst, scheint mir der Optimalfall zu sein. Nicht zuviel und nicht zuwenig und das Tüpfelchen auf dem i war sicher nicht verkehrt, denn der Hund dürfte den Hasen dann doch oft genug umsonst gejagt haben.

Es ist ja keineswegs so, daß ich ein Einjagen am Hasen ablehne. Es hat durchaus gute praktische Gründe, das zu tun, wenn man die Gelegenheit hat. Der Hase geht nicht zu weit, er kehrt zuverlässig zum Ausgangspunkt zurück, was man von Reh oder gar Fuchs so nicht sagen kann, man macht sich nicht unbeliebt bei den Nachbarn, man sieht im Feld, was der Hund treibt, er ist recht zuverlässig aufzufinden, wenn man denn welche im Revier hat. Die Zeit und die Verfügbarkeit sind ohnehin in der Regel die beschränkenden Elemente, die ein Zuviel verhindern.

Vielmehr kenn ich genügend Führer, die ein ziemliches Problem haben, auch nur eine Hasenspur zu arbeiten vor der AP, weil sie schlicht keinen Zugang zu Revieren mit Hasenbesatz haben. Dann fährt man km, um doch nen Hasen zu arbeiten und um sicherzugehen legt man noch nen toten obendrauf und dann wundert man sich, daß der Hund ganz verrückt danach ist.

Umgekehrt ist der tägliche Hase Gewohnheit, dann darf man sich nicht wundern, wenn sich der Hund irgendwann nicht mehr besonders ins Zeug legt, um einen weiteren Hasen umsonst zu scheuchen. Die Lerngesetze gelten auch für Hunde.
 
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"missbräuchlich" in Gänsefüsschen, weil diese Art Einsatz bzgl der österreichischen Bracken nicht im Lastenheft vorgesehen und die Art wie der Hund arbeitet auch nicht identisch ist zu den echten Stöberhunden. Die Strecke am Ende des Tages ist aber vergleichbar.
 
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Ich glaub, wir müssen mal über Größenordnungen reden. Was Du schilderst, scheint mir der Optimalfall zu sein. Nicht zuviel und nicht zuwenig und das Tüpfelchen auf dem i war sicher nicht verkehrt, denn der Hund dürfte den Hasen dann doch oft genug umsonst gejagt haben.

Es ist ja keineswegs so, daß ich ein Einjagen am Hasen ablehne. Es hat durchaus gute praktische Gründe, das zu tun, wenn man die Gelegenheit hat. Der Hase geht nicht zu weit, er kehrt zuverlässig zum Ausgangspunkt zurück, was man von Reh oder gar Fuchs so nicht sagen kann, man macht sich nicht unbeliebt bei den Nachbarn, man sieht im Feld, was der Hund treibt, er ist recht zuverlässig aufzufinden, wenn man denn welche im Revier hat. Die Zeit und die Verfügbarkeit sind ohnehin in der Regel die beschränkenden Elemente, die ein Zuviel verhindern.

Vielmehr kenn ich genügend Führer, die ein ziemliches Problem haben, auch nur eine Hasenspur zu arbeiten vor der AP, weil sie schlicht keinen Zugang zu Revieren mit Hasenbesatz haben. Dann fährt man km, um doch nen Hasen zu arbeiten und um sicherzugehen legt man noch nen toten obendrauf und dann wundert man sich, daß der Hund ganz verrückt danach ist.

Umgekehrt ist der tägliche Hase Gewohnheit, dann darf man sich nicht wundern, wenn sich der Hund irgendwann nicht mehr besonders ins Zeug legt, um einen weiteren Hasen umsonst zu scheuchen. Die Lerngesetze gelten auch für Hunde.

Ja, wir müssen über Größenordnungen reden - und da ist "intensiv" keinesfalls gleichzusetzen mit "dem täglichen Hasen", das ist doch wieder dieser Übertreibungsquatsch, sorry!

"Inte nsiv" bedeutet nichts anderes als eine Reihe von Hasen am Anfang am langen Schleppriemen/Feldleine und dann bis zur Prüfung ca. +/- 8-10 Hasen frei (über einen Zeitraum von 1-1,5 Jahren). Wenn der Hund davon nach der Hälfte den "greifbaren" Erfolg hat, braucht's meist sogar weniger...

Übrigens haben ALLE Hundeführer mittlerweile dieses Problem, egal ob Bracke oder W/8 am Hasen oder die Vorsteher am Federwild. Entsprechendes Engagement muss man da aber von jedem HF erwarten können...
 

Rotmilan

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sondern auch noch unabhängig von der jagdlichen Qualität des Hundes dazu führen kann, daß er bevorzugt Hasen jagt und gewünschtere Wildarten dafür geringachtet
Beim Durchgehen kriegt man das aber wieder gut korrigiert, wenn man aufpasst. Ist beim Standschnallen natürlich schwierig.
In der Prüfungspraxis
Die empfinde ich mitunter als problematisch, weil auf die Unterschiede am Prüfungstag (Revierverhältnisse, Witterung) in der Bewertung keine wenig Rücksicht genommen wird. Grundsätzlich lege ich keinen großen Wert auf die genaue Bewertung, solange der Hund bestanden hat. Aber für die Vergleichbarkeit der Hunde ist das nichts.

Zu den Hasen: Bei uns hat es (leider) wenig Hasen, mehr als 3-5 habe ich mit noch keinem Hund vor der AP in der freien Suche gearbeitet.
 
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Wer hätte denn Zeit, täglich einen Hasen zu suchen ?

Die Reviere mit günstigem Besatz sind total rar geworden.
Ich persönlich halte reine Feldreviere nicht für günstig von Gelände und Bewuchs (für Bracken!).
Wenn ich dort den Hund darauf einstelle, er soll aber hinterher im kupierten Wald-Mittelgebirge arbeiten... aber es ist meine Meinung - ich kenn das Gegenargument der Beobachtbarkeit der Fährtenarbeit sehr wohl.
Ich erlebte auf Prüfungen, wie Junghunde am Waldrand abbrachen, weil sie ihren Has immer nur im Feld bekommen hatten... sie kannten einfach höhere Vegetation nicht.

Ein Kumpel mit vielen Übungshasen im Revier (schlehenreiche Feldgehölze, kleine Waldblöcke im Feld) wird überlaufen mit Führer-Anfragen versch. Rassen mittlerweile...von den Hasen stirbt schon mal einer an Überlastung. ;)Dort durfte meine Hündin auch einige Male einen Hasen bespassen, 1 h Fahrtentfernung, egal, es war lohnend.

Grundsätzlich find ich das Wild Hase als anspruchsvolles Testobjekt für die Nasenleistung eines Jagdhundes sinnvoll und tierschutzmäßig absolut in Ordnung. In vielen Revieren ist die jagdliche Nutzung längst passe, aber auch ein "einsamer" Waldhase lässt sich bei guter Gelegenheit für unsern Vierläufer nutzen. Es macht dem Löffler überhaupt nix, es sei denn, er läuft einem in die Schrotgarbe...
Ich hoffe, wir können diese Arbeit für Junghunde noch lange erhalten - völlig unabhängig davon, ob der Hund jemals am Hasen jagdlich arbeitet. Gute Leistungen zeigt der Hund im Jagdbetrieb sowieso an dem Wild, an das er am meisten dran kommt, das wird wohl kaum der Has sein.

Wenns gut klappt, weil der Knoten geplatzt ist, reduziert man eh die Übungen, ich denke das ist anders als beim Schweiß. Hier halte ich Kontinuität bis zur GP für wichtig; 1-2- Fährten pro Woche sollten drin sein.
 
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Umgekehrt ist der tägliche Hase Gewohnheit, dann darf man sich nicht wundern, wenn sich der Hund irgendwann nicht mehr besonders ins Zeug legt, um einen weiteren Hasen umsonst zu scheuchen. Die Lerngesetze gelten auch für Hunde.
Mir ist bewusst das es in Deutschland das Brackenerbe teilweise gelitten hat. Eine echte Bracke hat sicher nie einen Hasen umsonst gejagt. Der „Erfolg“ spielt doch garnicht die Rolle. Die Bracke jagt um des jagens Willens. So steht es in den alten Büchern. Wenn ich mir echte Bracken bei der Arbeit anschaue, glaube ich das sofort. Da bleibt der Hund 2h hartnäckig auf der Fährte. Am erlegten Stück angekommen zeigen manche dann wenig Interesse. Lieber weiter suchen. Oder Hunde vor denen nie ein Fuchs geschossen wurde in ihrem Leben.Und trotzdem wird der lange gejagt.
 

z/7

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Ja, wir müssen über Größenordnungen reden - und da ist "intensiv" keinesfalls gleichzusetzen mit "dem täglichen Hasen", das ist doch wieder dieser Übertreibungsquatsch, sorry!

"Inte nsiv" bedeutet nichts anderes als eine Reihe von Hasen am Anfang am langen Schleppriemen/Feldleine und dann bis zur Prüfung ca. +/- 8-10 Hasen frei (über einen Zeitraum von 1-1,5 Jahren). Wenn der Hund davon nach der Hälfte den "greifbaren" Erfolg hat, braucht's meist sogar weniger...
Wo hätte ich "intensiv" gleichgesetzt mit täglicher Hase?

Übrigens KEINE Übertreibung, es gibt so Helden, die das Gassi für Hasenjagd zweckendfremden. Daß sich das hier offensichtlich keiner vorstellen kann, ist mir mittlerweile klargeworden. Darum sagte ich ja, wir müssen mal konkrete Zahlen nennen.

Ein paarmal Riemen und 8-10 Hasen frei ist jetzt Deine Definition. Ich bin mir ziemlich sicher, @Busch hat eine andere. Mir reichen eine Handvoll, wenn's hochkommt. Zwischendrin ein Reh oder Fuchs oder was sonst des Wegs kommt ist auch ok. Wenn es mehr wird, muß Erfolg dabei sein. Das ist meine Anforderung. Wichtiger halte ich wechselnde Umgebung, Untergründe, Vegetation. Auch bei der Riemenarbeit. Von Anfang an Wirtschaftswege, Laub, Gras, Streu, Bestandslücken mit ihrer Thermik, die Übergänge dazwischen in Fährten einbauen. Das sind wesentlich größere Herausforderungen als die Frage Hase oder Reh.
 
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z/7

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Mir ist bewusst das es in Deutschland das Brackenerbe teilweise gelitten hat. Eine echte Bracke hat sicher nie einen Hasen umsonst gejagt. Der „Erfolg“ spielt doch garnicht die Rolle. Die Bracke jagt um des jagens Willens. So steht es in den alten Büchern. Wenn ich mir echte Bracken bei der Arbeit anschaue, glaube ich das sofort. Da bleibt der Hund 2h hartnäckig auf der Fährte. Am erlegten Stück angekommen zeigen manche dann wenig Interesse. Lieber weiter suchen. Oder Hunde vor denen nie ein Fuchs geschossen wurde in ihrem Leben.Und trotzdem wird der lange gejagt.
Die klassische Hasenbracke halt. Ein Spezialist. Ein Hurleur ist auch einer, anderes Wild, andere Spezialisierung. Schon wenn ich den Hund für kleinere Nachsuchen einsetze, funktioniert das nicht mehr zuverlässig. Dann lieber gleich nen Dackel.
 
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Ich hatte mir seit Langem gewünscht, mal richtige Brackierarbeit zu erleben, war mir fast nicht vergönnt. In meinem Revier, wo genug Platz war, gab es so gut wie keine Hasen und wenn mal einer da war, standen in der Nähe die Hirsche und die sollten nicht nervös gemacht werden....
Ein einziges Mal konnte ich echte Brackierarbeit an einem Fuchs erleben, eine uralte Hündin jagte den Fuchs fast 2 Stunden, bis dieser an meinem Stand vorbei kam und ich ihn schießen konnte ( war eine Fähe mit 10kg).
Rasse des Hundes: war eine Hündin des „Vaters“ der Arbeitsgruppe Weitjager im VDW, also eine Wachtelhündin.....

Enttäuscht war ich bei einer AP des DBC von der Leistung der Bracken auf der Hasenspur! Von wegen 1 Stunde.....
Bester Hund dieser Prüfung und einziger Hund, der „brackenartig“ mit sachlichem, aber besten Laut am Hasen gejagt hatte, war eine serbische Bracke!
 
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Ja, in seltenen Fällen, weil ich kaum nachsuche.
Dann war ich stets leichtfüßig schnell hinterher und Ohren habe ich auch.
Ohren hab ich auch, auch wenn sie schon nachlassen. aber wenn der Hund über den Hügelkamm jagt kannst noch so gute ohren haben, da hörst einfach nix mehr. wenns übern hügel dann auch noch in einen Graben geht hast eindeutig verloren.
 
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In Österreich oder auch Südtirol ist aber, soweit ich es verstanden habe, der Anspruch an eine entsprechende beispielsweise Tiroler- oder Brandlbracke, dass sie nur den Hasen jagt und jegliches andere (Schalen)Wild ignoriert, oder?

In Tirol verbietet das Jagdgesetz sogar mit Bracken auf Schalenwild zu jagen, während es z.b. im flacheren, sauenreicheren Niederösterreich Gang und Gäbe ist. Obwohl Österreich kleiner ist wie Deutschland darf man hier auch nicht alles über einen Kamm scheren.
 

z/7

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Enttäuscht war ich bei einer AP des DBC von der Leistung der Bracken auf
Im DBV ist es auch nicht besser. Wie schon gesagt wurde, das Gelände gibt es in D einfach nicht in der Fläche, das eine Abführung mit diesem Ziel erlauben würde. Das kann man bedauern, ändern wird man es nicht.
 

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