Frage an die Munitionsspezialisten

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 21083
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Kann mir jemand erklären, warum man "short rifle" Munition nicht einfach auch in längeren Läufen benutzen können sollte?

Damit unterläufst Du die Werbe und Verkaufsmaßnahmen dr Hersteller.
Stell Dir vor Du hast zwei 308 Büchsen, eine mi 60 er Lauf und eine mit 48 cm Lauf.
Dann wäre es doch aus Sicht des Herstelles schlecht, wenn Du in beiden Waffen z.B. die günstige Geco, S&B oder was auch immer -Murmeln verballern würdest.
In der mit dem kurzen Lauf, kommen dann die (teuren) speziell konzipierten
Premiumpatronen.

Ist doch nicht schwer zu verstehen oder?
Aber ich bin kein Munitionsfachmann

Remy
 
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Dann kannst Du aber auch davon ausgehen, daß diese "Drucksprünge" auch bei kurzem Lauf auftreten! Es tauchen da schlagartig ein paar Fragen bei mir im Kopf auf: Zündhütchen, Füllmenge, Setzlänge usw.

Ja, sicher - war auch nur als Beispiel gedacht, dass schnelle Pulver auch mal nicht so zielführend sein können - hier bei der Ladungsentwicklung.

In Bezug auf die fertige Munition sollte das natürlich nicht auftreten und das Problem sein, berechtigter Einwand, danke!

Hier kann es höchstens sein, dass die veränderte Laufschwingung sich bemerkbar macht - muss man im Einzelfall probieren. Aber bis auf möglicherweise mangelnde Präzision sind keine Nachteile denkbar - klar.
 
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Habe mich gerade ein wenig mit QuickLoad gespielt!
Meine selbstgeladene .308Win ist eine "Kurzlaufmunition", d.h. der Brennschluss des Pulvers liegt bei ca. 45cm - ab diesem Zeitpunkt treibt nur noch der Druck hinter dem Geschoss dieses nach vorne. Anbei die V0 Werte für ein paar Lauflängen:

45cm: 899m/s bei 660bar an der Mündung (sehr laut)
52cm: 927m/s (Wert für die Waffe meiner Frau)
58cm: 947m/s (Wert für meinen alten Lauf in der R8)
100cm: 1033m/s (falls jemand sehr lange Läufe möchte :ROFLMAO:)
200cm: 1120m/s bei 102bar an der Mündung (man spart den SD ;))

Man sieht sehr deutlich, warum ich vorhin von "Schwachsinn" geschrieben habe!
Selbst mit einer Ladung, welche für kurze Läufe optimiert ist wird man auch im langen Lauf zusätzliche Leistung bekommen. Weil alleine der Druck hinter dem Geschoss mit mehreren hundert bar noch immer gewaltig anschiebt, auch wenn das Pulver längst vollständig verbrannt ist (Brennschluss im Lauf bei xx cm)
Darf man fragen welche Geschoss Pulver Kombi du nimmst. Die Geschwindigkeiten sehen nämlich interessant aus?!?!
Danke
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Ist schon wieder unglaublich was unter den ersten Antworten (so ab #5) für Grütze abgesondert wurde....kann man echt nicht netter formulieren.

Ist es unmöglich die Flossen von den Tasten zu lassen wenn man keine Ahnung hat? Ernsthaft jetzt.

Klar geht das. Getestet, wird natürlich in der Praxis auch schneller.
 
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23 Nov 2016
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Habe mich gerade ein wenig mit QuickLoad gespielt!
Meine selbstgeladene .308Win ist eine "Kurzlaufmunition", d.h. der Brennschluss des Pulvers liegt bei ca. 45cm - ab diesem Zeitpunkt treibt nur noch der Druck hinter dem Geschoss dieses nach vorne. Anbei die V0 Werte für ein paar Lauflängen:

45cm: 899m/s bei 660bar an der Mündung (sehr laut)
52cm: 927m/s (Wert für die Waffe meiner Frau)
58cm: 947m/s (Wert für meinen alten Lauf in der R8)
100cm: 1033m/s (falls jemand sehr lange Läufe möchte :ROFLMAO:)
200cm: 1120m/s bei 102bar an der Mündung (man spart den SD ;))

Man sieht sehr deutlich, warum ich vorhin von "Schwachsinn" geschrieben habe!
Selbst mit einer Ladung, welche für kurze Läufe optimiert ist wird man auch im langen Lauf zusätzliche Leistung bekommen. Weil alleine der Druck hinter dem Geschoss mit mehreren hundert bar noch immer gewaltig anschiebt, auch wenn das Pulver längst vollständig verbrannt ist (Brennschluss im Lauf bei xx cm)
Ich bin kein Wiederlader und kenn Quickload aus eigener Anwendung nicht.
Das Programm ist dafür ausgelegt auch die Situation zu simulieren wenn der Druck gewaltig sinkt?
Welche V0und Druck hast du bei 300mm(400mm) lauflänge?
Ich denke unter 102bar sollte kaum noch Vortrieb generiert werden.
 
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Naja, 100bar sind schon mal eine Ansage, hinter einem "Stopfen" der zu dem Zeitpunkt bereits über 1000m/s hat und nur noch dem Lauf folgen muss - Form und Drall hat er zu dem Zeitpunkt ja bereits.

Ob QL tatsächlich mit solch extremen Bedingungen noch richtige Ergebnisse liefert - keine Ahnung! Aber die Tendenz sollte doch erkennbar sein, daß "Kurzwaffenmunition" auch mit 65cm Lauflänge tadellos funktioniert bzw. funktionieren kann.
 
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..

Das Programm ist dafür ausgelegt auch die Situation zu simulieren wenn der Druck gewaltig sinkt?
Welche V0und Druck hast du bei 300mm(400mm) lauflänge?
.....
Hallo.
Irgendwie verstehe ich die Frage nicht? Wie meinst du das denn?

Der Gasdruck in der Hülse hängt ja nicht von der Lauflänge ab.
Wenn du eine Munition hast, die für z.B. 600mm Lauflänge ausgelegt ist und du schneidest 300mm vom Lauf weg, dann ist doch der Mündungsgasdruck um ein Vielfaches höher!

Logisch.. wegen fehlender Lauflänge baut er sich ja nicht ab.
 
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Ich denke unter 102bar sollte kaum noch Vortrieb generiert werden.
Schon mal erlebt wie es einen Autoreifen zerreißt?

Um mal bei den Feuerwaffen zu bleiben:
Ein Vorderlader wird mit einer Gebrauchsladung bei etwa 700 - 800 bar liegen.
Kaliberabhängig kann eine Jagdladung dabei auch mal bei bis zu 100 grs Pulver liegen!
Und wenn man mal das Pulver vergessen hat reicht es das Piston voll zu machen um die Kugel (von ganz hinten aus dem Lauf) raus zu bekommen. :rolleyes:
Ins Piston geht nur eine homöopathische Dosis rein.

100 bar sind keine Spielzeugwerte. Es ist ein Stück weit schon erschreckend was man hier so lesen muss.:eek:
 

Wheelgunner_45ACP

Moderator
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. . .
Beispiel aus der Praxis war bei mir der Versuch in der 7mm RemMag mit 130er Los Hunter Tactic vor RS60 Pulver. Simuliert sich Klasse bei ausreichender Ladedichte und herausragender Geschwindigkeit. Angenehm zu schießen obendrein. Aber: V-Messung mit schon erheblichen Abweichungen die nur über ungleichmäßigen Abbrand und Drucksprünge zu erklären sind. Da 65cm Lauf dann doch lieber klassisch mit bewährten Pulvern ;)
Liest sich so als hättest du SEE gehabt.

Zu Eingangsfrage: Klar geht das, so lange die zum Lauf passende Patrone verwendet wird.

Zu einem im Lauf stecken geblieben Geschoß: Da fehlt es schon weiter, die Fälle, die ich als Aufsicht mit erlebt habe, ließen sich meist auf schlampiges WL zurück führen und es wurde - warum auch immer- zu wenig bis gar kein Pulver eingefüllt. Einmal hatte ich als Aufsicht den Fall, dass bei einem MP5- Klon das Geschoß im Mündungsdurchgang stecken bleib, kein Witz! Da noch in der Vor-Handy-Zeit, daher leider kein Foto davon.
 
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Schon mal erlebt wie es einen Autoreifen zerreißt?

Um mal bei den Feuerwaffen zu bleiben:
Ein Vorderlader wird mit einer Gebrauchsladung bei etwa 700 - 800 bar liegen.
Kaliberabhängig kann eine Jagdladung dabei auch mal bei bis zu 100 grs Pulver liegen!
Und wenn man mal das Pulver vergessen hat reicht es das Piston voll zu machen um die Kugel (von ganz hinten aus dem Lauf) raus zu bekommen. :rolleyes:
Ins Piston geht nur eine homöopathische Dosis rein.

100 bar sind keine Spielzeugwerte. Es ist ein Stück weit schon erschreckend was man hier so lesen muss.:eek:
Das war nicht die Frage.
 
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Das war nicht die Frage.

Soweit ich im Hinterkopf habe, arbeiten CO2 Waffen mit Kartuschen welche vollgefüllt 200bar haben und über ein Druckregelventil werden ca. 50bar für das schießen benutzt.

Beantwortet das Deine Frage zufriedenstellend ob 100 bar noch Vortrieb leisten?
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
OK, wir fassen mal kurz zusammen.

In dem über 2 Meter langen Lauf ist der Druck hinter dem Geschoss auf 100 Bar zusammen geschrumpft. Besteht also die Gefahr, dass die Murmel stecken bleibt?

Gegenfrage: Was ist mit den über 1000m/s und der kinetischen Energie die die Murmel schon hat?

Davon abgesehen, ist das hier nicht ein bisschen zu konstruiert und sinnlos?
 

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