Frage zu Browning Auto 5

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hallo forengemeinde,

ich hätte da mal ne frage zur browning auto 5.
bis wann wurden die flinten mit der schiebesicherung mit sperrklinke vorn im abzugsbügel gebaut?
 
A

anonym

Guest
ab 1946 wurde das Produktdesign geändert , jedoch wurden von 1946 bis 1952 für die USA alle A5 bei Remington (mod 11)gefertigt , weil die FN Fabriken noch unter den direkten Kriegsfolgen litten. Ab 1954 kamn dann das Speed Loading feature zum Produktdesign dazu.

Also alte Sicherung => Vorkriegsproduktion

Genaues BJ teils über die Seriennummer möglich
 
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Hallo Oximox,

die beschriebene Sicherung wurde von 1909 bis 1951 verwendet.

Bzgl. der von Iltis99 angeführten "American Browning" (von Remington für Browning gebaute Flinten): die wurden während des Krieges und kurz danach gebaut, als FN kriegsbedingt nicht mehr liefern konnte (deutsche Besetzung), also von 1940 bis etwa 1946. Spätestens ab 1947 waren alle Auto 5 aber wieder von FN.

Gruß

sauerfan
 
A

anonym

Guest
Remington baute das Mod 11 als Browning/FN Lizenzfertigung nicht nur zur Kriegszeiten, sondern zwischen 1911 bis 1948 , man spricht von rund 300.000

Gründe waren zuerst rein ökonomischer Natur wie immer bei Lizenznehmern, um weit entfernte Märke besser rechenbar = preiswerter bedienen zu können. Es gab zig Untervarianten und baujahrabhängig die Kaliber 12 , 16 und 20. So auch das Model 11 R = Riot im Kal. 12 mit für die damalige Zeit ungewöhnlich kurzem 20" Lauf und zyl. Choke

Bei Wikipedia steht (wie oft) ziemlicher Unfug und dass beliebte Blue Book verallgemeinert auch reichlich . Historiker wie Gene Saragossa berichten übereinstimmend ganz anderes

In der Zeit 1940-1944 baute FN unter deutscher Besatzung aus vorhandenen Vorkriegsteilen noch ca 3000 Auto 5 , die im deutschen Reich herumgeisterten und heute die Sammler beflügeln, welche Naziflintengrößen auf allen kriegsführenden Kontinenten denn damit gesichtet worden sein sollen.

Nach Ende des Krieges gab es in den ersten Jahren keine Flintenproduktion bei FN in Lüttich. In den Jahren 1946 bis ca 1952 war FN ausschließlich ausgelastet mit dem Bau von Militärwaffen zur Wieder-Aufrüstung Europas. Während dieser Zeit baute Remington rund 90.000 Auto 5 ( nicht als Mod 11!) für denn US Markt unter Lizenzkontrakt .

Ab 1951/52 wurde das Produktdesign bei Wiederaufnahme der FN Produktion der A5 geändert, die Waffen waren weniger" liebevoll" gebaute Jagdwaffen als möglichst preiswert zusammengebaute zweckoptimierte Werkzeuge. Funktion weiter makellos, Oberflächen, Produktgesign , Finish und Funktionsteile "liebloser". Der Trend weg von der möglichst hochwertigen Jagdwaffe hin zum billig zu bauenden Werkzeug wurde eingeleitet , welcher bis heute andauert.

Zwischen 1948-1960 wurde während des kalten Krieges Großbritanniens vs. Malaya die A5 als offizielle Combatwaffe verwendet im Nahkampf gegen die kommunistischen Guerillas. Die A5 erntete so bei Armeeangehörigen weltweit großen Respekt, weil die auch unter Dauerregen/Schlammbedingungen störungsfrei lief , so daß Zivilverkaufszahlen in der Nachrkiegszeit stark angesitegen waren.

Die A5 wurde das Synonym für die ganze Gattung der SLF.

http://www.zeithistorische-forschungen. ... Id-1033278

Von der soliden Konstruktion ansich , guter Materialabstimmung und funktionssicherer Verarbeitungsqualität können auch heute noch manche Billig-Türkflinten-Bastelproduktionen viel lernen
 
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vielen dank für die umfassenden auskünfte.
ich kann also davon ausgehen, dass eine flinte mit dieser sicherung bis anfang 1940 gebaut wurde?
oder kann auch später eine "alte" abzugsgruppe eingegaut worden sein?
 
A

anonym

Guest
sollte es Dir um das Baujahr gehen, stell die komplett Seriennummer ein

die Sicherung wurde mit dem Designwechsel erst 1951/52 geändert , im Kaliber 12 um Seriennummer 330.000- 350.000 , genaue Daten sind nicht bekannt
 
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Iltis99 schrieb:
Nach Ende des Krieges gab es in den ersten Jahren keine Flintenproduktion bei FN in Lüttich. In den Jahren 1946 bis ca 1952 war FN ausschließlich ausgelastet mit dem Bau von Militärwaffen zur Wieder-Aufrüstung Europas. Während dieser Zeit baute Remington rund 90.000 Auto 5 ( nicht als Mod 11!) für denn US Markt unter Lizenzkontrakt .

Hallo Iltis99,

sehr interessant. Da ich gerne dazu lerne, würden mich Deine Quellen interessieren. In den mir zur Verfügung stehenden Quellen (u. a. Shirley/Vanderlinden: „Browning Auto-5 Shotguns – The Belgian FN Production“) wird das ganz anders dargestellt.

Demnach gab es während des Krieges eine Fertigung von Remington für Browning. Jene Flinten basieren auf der Remington 11 und unterscheiden sich nur durch einen speziellen Seriennummernbereich (links am System eingeschlagen, jeweils mit „A“ oder „B“ beginnend), durch eine Magazinsperre (sonst bei Remington 11 nicht vorhanden) und durch das Konterfei von John M. Browning. Ansonsten rassereine Remington 11.

Nach dem Krieg wurde ziemlich flott die Produktion bei FN aufgenommen. Ich habe genügend FN Browning Auto 5 aus den Jahren 1947 und später gesehen die rein gar nichts mit Remington zu tun haben. Kurz: eine Fertigung von Remington nach dem Krieg für Browning wäre was ganz neues.

Gruß

sauerfan
 
A

anonym

Guest
Unsinnig darüber zu streiten, welcher Autor was in welchen Büchern geschrieben hat und wie verläßlich dessen Angaben sein mögen ?

Wie Du alte Prospekte über Suhler/Sauer ersteigerst , sammle ich alte Kataloge und Werbung z.B. von STOEGER , die damals FN in den 30er Jahren und nach WK2 in den USA importiert haben.

Im Zweifel verlasse ich mich auf Quellen ersten Grades wie zeitgenössische Eigenwerbung von Herstellern und Importeuren. Neuzeitliche Sekundärquellen wie Bücher von sammelnden Autoren heute bewerte ich immer mit einer gewissen Vorsicht.

Bei STOEGER sind auch div. FN Bücher erschienen , wie von Autoren wie Gene Gangarosa.

Streite, wer mehr Bücher hat/kennt und welche Quelle verläßlich hier sind, führe ich nicht. Jeder kann sich selbst seine Religion der absoluten Erkenntnis zusammenzimmern.
 
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Iltis99 schrieb:
sollte es Dir um das Baujahr gehen, stell die komplett Seriennummer ein

die Sicherung wurde mit dem Designwechsel erst 1951/52 geändert , im Kaliber 12 um Seriennummer 330.000- 350.000 , genaue Daten sind nicht bekannt

würd ich ja, wenn ich die denn schon mal hätte... :25:

trotzdem vielen dank für die info.

waidmannsheil
 
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Hallo Iltis99,

Iltis99 schrieb:
Im Zweifel verlasse ich mich auf Quellen ersten Grades wie zeitgenössische Eigenwerbung von Herstellern und Importeuren. Neuzeitliche Sekundärquellen wie Bücher von sammelnden Autoren heute bewerte ich immer mit einer gewissen Vorsicht.

(...)

Streite, wer mehr Bücher hat/kennt und welche Quelle verläßlich hier sind, führe ich nicht. Jeder kann sich selbst seine Religion der absoluten Erkenntnis zusammenzimmern.

Beiden Aussagen kann ich nur zustimmen! Übrigens: neben alten Sauer-Katalogen sammle ich auch alte Auto 5 – Papiere..... :26:

Hallo oximox,

oximox schrieb:
vielen dank für die umfassenden auskünfte.
ich kann also davon ausgehen, dass eine flinte mit dieser sicherung bis anfang 1940 gebaut wurde?
oder kann auch später eine "alte" abzugsgruppe eingegaut worden sein?

oximox schrieb:
Iltis99 schrieb:
sollte es Dir um das Baujahr gehen, stell die komplett Seriennummer ein

die Sicherung wurde mit dem Designwechsel erst 1951/52 geändert , im Kaliber 12 um Seriennummer 330.000- 350.000 , genaue Daten sind nicht bekannt

würd ich ja, wenn ich die denn schon mal hätte... :

trotzdem vielen dank für die info.

Aus Deinen bisherigen Anmerkungen schließe ich, dass Du eine bestimmte Auto 5 kaufen willst. Richtig? Sollte dem so sein, so wäre es mehr als hilfreich, wenn Du uns helfen könntest. Hast Du Fotos von der Flinte? Schreib mir eine PM. Hast Du die Flinte irgendwo online gesehen? Teil mir per PM den Link mit (keine Angst, mein Bedarf an Versionen mit Schiebesicherungen nebst Sperrklinke im Abzugsbügel ist gedeckt).

Ansonsten ein paar Tipps zur Selbsthilfe:

Wenn (!) der Lauf zur Waffe gehört, dann lässt sich das Alter leicht über den Beschuß-Jahres-Code ermitteln:



Der entscheidende Stempel ist im Beispielfoto mit “10” markiert (im Beispiel ist es eine 16er aus dem Jahr 1925). Die Belgier waren nämlich so nett, ab 1922 das Beschussjahr mit einem Buchstaben zu kennzeichnen; a = 1922, b = 1923, c = 1924, d = 1925, e = 1926 und so weiter.
Eine komplette Liste der Datums-Buchstaben findet man hier:

http://damascus-barrels.com/Belgian_All_Proofmarks.html


Ansonsten: ja, grundsätzlich ist es möglich, eine Vorkriegs-Abzugsgruppe in eine frühe (!) Nachkriegs-Flinte einzubauen. Hab’ ich (!) aber noch nicht gesehen und halte ich erstmal für unwahrscheinlich. Wie „Iltis99“ schon anmerkte: die Seriennummer gäbe Gewissheit.

Ferner: man muss bei solchen Zweifelsfällen alle Merkmale der Auto 5 betrachten, da sie quasi der VW Käfer unter den Selbstlader ist: sehen erst mal alle gleich aus, aber die Baujahre unterscheiden sich in Details. Deshalb wären Fotos mehr als nur hilfreich (solltest Du nicht ohne weiteres die Seriennummer und den Datums-Code erfahren können.)

Gruß

sauerfan
 
A

anonym

Guest
Ich vermute mal, daß dem Fragesteller es um ein vages generelles Interesse bezüglich der A5 geht ?

Sollte es primär um den Spaß der Konstruktion gehen, würde ich zu der Japan-Miroku-Fertigung nach 1976 raten , die es sogar bis 32 " Lauf gab

die wohl längste SLF ever , bedingt auch das lange Gehäuse

> Holz meist besser erhalten
> Stahlschrottauglich
> auch als 12/76 Magnum erhältlich gewesen
> es gab sie baujahrabhängig auch mit Wechselchokes > Inv Chokes, die letzten von 1993/4-98 auch mit Inv. + Chokes und man kann auch Laufverlängerungen einschrauben

so hat der aktive Schießspaß mit garantiertem Dillinger Feeling auch eine patronenbedingte Zukunft

und wer genügend Taschengeld hat, kann mal bei FN wegen der letzten werksgravierten Anfragen , die es noch NOS gibt
 
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hallo sauerfan und iltis99,

bei dem büchsenmacher des geringsten misstrauens steht eine auto 5 im regal.
kaliber laut seiner aussage 16/65.
schaftholz ohne größere macken. brünierung hier und da leicht abgegriffen. oberflächlich kein rost zu erkennen.
halt patina.
das ding sieht einfach nur gut aus. (könnte man ja auch mal auf kanin einsetzen, bei der hunderunde.)
daher hatte ich überlegt, falls der preis stimmt, nach ein paar verhandlungsrunden (die steht schon länger da!), zuzuschlagen.
und ja, ich weiß, dass es mit munition in 16/65 eher mau aussieht.
nun versuch ich halt, mit dem was ich gesehen hab, das gerät irgendwo altersmäßig einzuordnen.

bilder kann ich eventuell machen, wenn ich mal wieder zu ihm hinkomme, was in dieser woche arbeitsbedingt nicht mehr sein wird.
 
A

anonym

Guest
Ich würde diese SLF :19: NICHT :19: kaufen

Es sind zig Details zu prüfen wie Bremsring , Rißfreiheit der gesamten Schäftung , Zustand der Innenfunktionsteile , die hirnlose unsichere Sicherung gerade in der zivilen Selbstlade-Jagdwaffe innerhalb des Abzugsbügels und die /65er Problematik in dieser Bauart der SLF

Sei schlau : Kaufe Dir eine neuere A5 ( wenn es unbedingt eine solche ARI mit langem Rohrrücklauf unbedingt sein muß ) in 12/70 oder 12/76, ich würde aus Mirokufertigung mit Wechselchokes :27:

Nostalgische Verklärung gegenüber Altwaffen "unbekannten Detailzustandes" nutzt erst mal Deinem :23: Händler, der endlich jemanden gefunden hat und seinen ewigen Ladenhüter an Dich :18: entsorgt. Erstklassige Spitzenzuständen sind extrem selten, das meiste ist abgenutzt bis verschlissen !

Typisch:

1. Nostalgische Verklärung für waffentechnischen Tand und Trödel
2. Kauf des Objektes
3. Suche nach geeigneten Patronen wg. Funktionsstörungen
4. Wehgeschrei in :30: Foren "Hilfe, die Flinte wirft die Hülsen nicht aus , repetiert nicht , woher billig neuen Bremsring , woher billig neue Schäftung , warum die nicht stahlschrottauglich ist selbst bei zylinderchoke = ganz ohne Choke....."

:arrow:

Ich würde diese SLF :19: NICHT :19: kaufen , es sei denn Du bekommst sie für 0 € geschenkt oder vererbt
 
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@iltis99

wahrscheinlich hast du recht.
hab eben noch mal mit dem büma telefoniert. selbst der hat mir von der waffe abgeraten,
da ich das ding ja nicht nur anschauen, sondern auch damit jagen wolle.
war halt so ein impuls.... :13:

ich könnte mich auch mit ner benelli oder baikal oder, oder anfreunden.

naja, mal sehen.

jedenfalls nochmals danke für die antworten!
 
A

anonym

Guest
oximox schrieb:
@iltis99

wahrscheinlich hast du recht.
hab eben noch mal mit dem büma telefoniert. selbst der hat mir von der waffe abgeraten,
da ich das ding ja nicht nur anschauen, sondern auch damit jagen wolle.
war halt so ein impuls.... :13:

ich könnte mich auch mit ner benelli für 2500 euro oder baikal für 250 euro oder einem :18: Butterkeks für 5 cent anfreunden.

naja, mal sehen.

jedenfalls nochmals danke für die antworten!
 

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