Frage zu kurz gesetzten Patronen die einen langen Übergang haben...

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Liebes WuH Forum,

ich hab ein Phänomen beim Wiederladen was ich mir nicht auf Anhieb erklären kann.

Folgendes:
Patronen 7x57r
Geschoss bleifrei Sako Blade
Pulver RS60, ZH f210m
COAL war um 75 mm.

Ab damit zum BA.

Ergebnis Druck knapp über den erlaubten 3400 bar und V0 um 830m/s. Die V0 von BA passte auch gut mit den Messungen (Labradar) aus meiner Waffe (ebenfalls 60cm Lauf wie beim BA).

Da man in meinem Lauf das Geschoss auf gut 81,7mm setzen kann habe ich weiter Patronen mit einer COAL von 79,6mm grbaut (2mm von max abgezogen). Pulver nach QL nachgekippt um denselben Druck zu erzeugen wie beim der BA Messung und das 5 mm weiter rausgesetzte Geschoss so zu kompensieren….

Dann nochmal gemessen und ich hatte super Präzision aber eine V0 um 35-40 m/s höher als ich erwartet hätte.

Hat jemand eine Idee woran das liegen kann?

Meine Vermutung bei den sehr kurzen Patronen war, dass sich das Geschoss früh in Bewegung setzte und den Pulverraum so vergrösserte…
 
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Wheelgunner_45ACP

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Ich hab das auch schon mal gehabt. richtig erklären konnte ich es mir nicht.

Nur was mir dann beim vergleich der Ladedaten aufgefallen ist, ist dass die Führungssetztiefe im HH deutlich unter einen Geschoßdurchmesser war. In meiner 8*57IS waren das damals nur etwa 3mm. Denke, dass dann die Haftreibung zwischen Geschoß und HH irgendwann zu wenig wird und das Geschoss sich zu früh bewegt. Am Ende hast du damit weniger Spitzengasdruck und dennoch höhere Geschoßgeschwindigkeit.

Ist zwar etwas an den Haaren herbei gezogen, aber anders konnte ich es mir nicht erklären.

Seit dem achte ich darauf, dass eben die Führungssetztiefe mindestens ein Diameter ist und damit hatte ich das Problem bis jetzt nicht mehr.
 
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@Wheelgunner_45ACP das kann sein denn bei den kurz gesetzten Patronen war das reute Führungsband praktisch in der Mitte vom Hülsenhals. Somit war die Reibung beim den Kurzen Patronen im Hals eigentlich geringer. Die Langgesetzten Patronen haben definitiv um 7mm effektiver Führungsfläche im Hülsenhals.

So ganz erklären kann ich es mit nicht.
Eventuell hat man bei den kurzen Patronen mit wenig Haftreibung im Hals einen „Geschosssprung“ beim Anzünden des Pulvers Richtung Felder und somit Vergrößerung des Pulverraums…

Die langen Patronen können ja gar nicht so weit nach vorn geschoben werden da die Felder in max. 2 mm schon da sind…

Aber meine Überlegungen sind rein an den Haaren herbeigezogen…
 
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Die Frage ist ja, wie viel Pulver tatsächlich drin war. Imho steigen der Druck und die Geschwindigkeit ja nicht linear zur Pulvermenge.
 
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44 grain in der Patrone von 75mm Länge und 45,8 grain bei dr Patrone von 80 mm Länge.

Alle Ladedaten ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!
 
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Wheelgunner_45ACP

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Die Frage ist ja, wie viel Pulver tatsächlich drin war. Imho steigen der Druck und die Geschwindigkeit ja nicht linear zur Pulvermenge.
Ich denke, @Lacky0_17 hat die Patrone auf den gleichen Gasdruck berechnet. Damit sollte annähernd ähnliche Ergebnisse rauskommen.

Was natürlich auch für eine Nicht-Linearität sorgen kann: Man hat mehr Gasmenge zur Verfügung. Durch das angepasste Startvolumen sieht man das nicht unbedingt im PMax aber die Gasmenge ist über die Lauflänge insgesammt größer. Was das Geschoss am Ende mit mehr Kraft beschleunigt
 

Wheelgunner_45ACP

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Ich hab's gerade mal bei meiner gemessenen Ladung 8*57IS mit Fox 160grs in QL durch gerechtet.
- original sind 51,5grs RS52 bei 77mm und etwa 3320bar. Damit komm ich auf 856m/s
- Verlängere ich auf 82mm und lade auf den gleichen Gasdruck kommen exakt 10m/s mehr raus

Von daher macht es sich schon bemerkbar dass du einfach auch eine größere Gasmenge zur Verfügung hast.
 

Wheelgunner_45ACP

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Ist im Umkehrschluss das Gleiche, warum man bei 9mmPara für IPSC- Major versucht, länger zu setzen, falls es das Magazin her gibt. Da gibt es sogar Anbieter, die den Übergang über eine Freebore um 3 bis 5mm nach vorne verlegen, um das zu ermöglichen . . .

Oder auch Uncle Roy, der seine Weatherby- Patronen ab Werk damit ausstattete. Senkt die Gasdruckspitze und hilft bei der Leistung.
 
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Jep, all das setzt voraus dass das Geschoss sehr gut fest sitzt wenn da vorne eine Meile bis zu den Feldern ist.

Theoretische Frage: was würde passieren wenn man das Geschoss mit so wenig Spannung setzt dass nur 5-8 kg Ausreichen um es zu bewegen wenn vor dem Geschoss 5-7 mm „freebore“ sind?
Oder wäre das bedeutungslos? 🤷‍♂️
 
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Liebes WuH Forum,

ich hab ein Phänomen beim Wiederladen was ich mir nicht auf Anhieb erklären kann.

Folgendes:
Patronen 7x57r
Geschoss bleifrei Sako Blade
Pulver RS60, ZH f210m
COAL war um 75 mm.

Ab damit zum BA.

Ergebnis Druck knapp über den erlaubten 3400 bar und V0 um 830m/s. Die V0 von BA passte auch gut mit den Messungen (Labradar) aus meiner Waffe (ebenfalls 60cm Lauf wie beim BA).

Da man in meinem Lauf das Geschoss auf gut 81,7mm setzen kann habe ich weiter Patronen mit einer COAL von 79,6mm grbaut (2mm von max abgezogen). Pulver nach QL nachgekippt um denselben Druck zu erzeugen wie beim der BA Messung und das 5 mm weiter rausgesetzte Geschoss so zu kompensieren….

Dann nochmal gemessen und ich hatte super Präzision aber eine V0 um 35-40 m/s höher als ich erwartet hätte.

Hat jemand eine Idee woran das liegen kann?

Meine Vermutung bei den sehr kurzen Patronen war, dass sich das Geschoss früh in Bewegung setzte und den Pulverraum so vergrösserte…

Wenn du das Geschoss weiter raussetzt, steigt der Anfangsdruck. Ein höherer Anfangsdruck erhöht den Spitzendruck und auch die v0. Die DEVA hat dazu mal eine Versuchsreihe in .308 Win gemacht. Daraus konnte man errechnen, dass der Anfangsdruck etwa um 60 bar/mm steigt bzw. erhöht werden muss.
(Bezogen auf das Pulvermodell, welches ja auf einen bestimmten Anfangsdruck angepasst wurde...)
 
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Wenn du das Geschoss weiter raussetzt, steigt der Anfangsdruck. Ein höherer Anfangsdruck erhöht den Spitzendruck und auch die v0. Die DEVA hat dazu mal eine Versuchsreihe in .308 Win gemacht. Daraus konnte man errechnen, dass der Anfangsdruck etwa um 60 bar/mm steigt bzw. erhöht werden muss.
(Bezogen auf das Pulvermodell, welches ja auf einen bestimmten Anfangsdruck angepasst wurde...)
Ich habe bei den kurzen Pattronen, einen Anfangsdruck von 200 bar eingegeben, bei den „langen“ 300.
Das Pulver habe ich bei den lang gesetzten Patrone soweit erhöht bis der gleiche Druck erzeugt wurde wie bei der kurzen Patronen. Rechnerisch sollten da 8 m/s mehr bei rauskommen. Es wurde aber 35 m/s mehr.

Möglicherweise stößt bei solchen Experimenten QL an seine grenzen?
Eine 5-7 mm kürzer gesetzte Patrone würde ja den Volumenunterschied einer 7x64 zu 7x57 in etwa entsprechen. Da könnte tatsächlich die größere Gassäule eine Rolle spielen.

Angenommen beide Ladungen werden bei vergleichbaren Druck den Brennschluss im Lauf haben, dann muss doch die Ladung mit 1-2 Grain mehr Pulver auch deutlich mehr V0 bringen als die mit weniger. Irgendwo wird die Energie aus dem Pulver hin. Oder habe ich wieder mal einen Knoten im Kopf🤔
 
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Ich habe bei den kurzen Pattronen, einen Anfangsdruck von 200 bar eingegeben, bei den „langen“ 300.
Das Pulver habe ich bei den lang gesetzten Patrone soweit erhöht bis der gleiche Druck erzeugt wurde wie bei der kurzen Patronen. Rechnerisch sollten da 8 m/s mehr bei rauskommen. Es wurde aber 35 m/s mehr.

Möglicherweise stößt bei solchen Experimenten QL an seine grenzen?
Eine 5-7 mm kürzer gesetzte Patrone würde ja den Volumenunterschied einer 7x64 zu 7x57 in etwa entsprechen. Da könnte tatsächlich die größere Gassäule eine Rolle spielen.

Angenommen beide Ladungen werden bei vergleichbaren Druck den Brennschluss im Lauf haben, dann muss doch die Ladung mit 1-2 Grain mehr Pulver auch deutlich mehr V0 bringen als die mit weniger. Irgendwo wird die Energie aus dem Pulver hin. Oder habe ich wieder mal einen Knoten im Kopf🤔
Das RS 60 neigt dazu mit steigendem Druck oder besserer Anzündung auch besser/vollständiger Umzusetzen. Ergreifst du eine dies fördernde Maßnahme kommt auch mehr bei raus. QL rechnet halt damit das die TLP im Rahmen der Lauflänge auch umsetzen.
Ich bin darauf gekommen als ich mit N-550 immer Messwerte hatte die deutlich unter den errechneten lagen. Nach Tausch der CCI BR gegen CCI 250 war ich dann Spot on.
 

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