Frage zu Pressladungen

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Hallo zusammen

Als Wiederlader-Neuling konnte ich folgende Fragen weder durch mein DEVA-Buch noch durch das anderes Wiederlader Buch beantwortet bekommen.

Ich lese immer wieder "Pressladungen". Auch bei den Ladetafeln finden sich regelmässig Ladedichten von >100%.

Meine Fragen:

1.) Gibt es Risiken bei Pressladungen?

2.) Gibt es präzionstechnische Nachteile?

3.) In welchem Rahmen kann man pressen? Ich habe schon bis 112% gesehen, aber woran macht man das fest?

4.) Erfordern Pressladungen andere Zünder?

5.) Führt das Pressen evtl. zu Verkrümelung mit dem daraus resultierenden Sprung im Gasdruck?

Vielen Dank für Eure Antworten!
 

JBB

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23 Jan 2014
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Zu 5.)
Es gibt Pulver, da tut es das. Mir ist bisher erst eines untergekommen - Trailboss darf nicht als Pressladung genutzt werden. Wird sicher bei dem ein oder anderen Pulver auch zu Änderungen kommen (Pressen ändert ja die Struktur - kann somit zu mehr Oberfläche führen) - aber in welchem Umfang es sich äussert, scheint sehr unterschiedlich zu sein und meist macht es wohl nur geringfügig was aus.

P.S.: Edith...

zu 1.)
Ja, bei zu viel Pressung kann das Pulver die Geschosse wieder rausdrücken. Also wir reden nicht über herausfallende Geschosse :lol: aber es kann wohl zu nachträglicher Änderung der L6 dadurch kommen - Crimp kann damit ratsam werden je nach Kaliber.
 
Zuletzt bearbeitet:

tar

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9 Feb 2008
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Man merkt dass zuviel Pulver drin ist, wenn die Hülse nicht mehr ins Lager geht... :lol:
Bei der Federal 338 ist laut Nosler so ziemlich alles auf Quetsch - bis zu 122 %! :roll:

Was war denn nochmal der Grund, warum man angeblich Kugelpulver nicht als Pressladung verladen sollte?
 
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1.) Gibt es Risiken bei Pressladungen?

In der 5,6x61SE (mit H1000) lade ich Pressladungen, Risiken kann ich keine feststellen. Zur Sicherheit aber mal beim Beshcußamt testen lassen.

2.) Gibt es präzionstechnische Nachteile?

Kann man nicht pauschal beantworten, oftmals ist es der Präzision (gem. Literatur) zuträglich. Hängt aber sehr stark von Kaliber und Pulver ab.

3.) In welchem Rahmen kann man pressen? Ich habe schon bis 112% gesehen, aber woran macht man das fest?

Je nach Geschoßgewicht und Pulver (je progressiver desto eher Pressladung). Sieh Dir mal die Ladedaten von Nosler an, dort findet man auch öfter mal Pressladungen.

4.) Erfordern Pressladungen andere Zünder?

Nicht zwangsläufig. Magnum-Zünder nutze ich generell bei Pulvermengen >50grs oder progressivem Pulver ab Abbrandklasse R907.
Generell kann sich ein Wechsel der Marke (nicht zwischen LR und LRM) schon bemerkbar machen, hier bleibt nur der Test.

5.) Führt das Pressen evtl. zu Verkrümelung mit dem daraus resultierenden Sprung im Gasdruck?

Keine Erfahrung...
 
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12 Feb 2011
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Was war denn nochmal der Grund, warum man angeblich Kugelpulver nicht als Pressladung verladen sollte?


Soll/kann zu Druckanomalien führen, kugelförmige oder gewalzte Kugelpulver sollen nicht gepresst werden. Wird jedenfalls von fachkundiger Seite aus so behauptet.

Kompression ist bei extrudierten Röhrchenpulvern, solange ich dabei deren Form nicht verändere, kein Problem. Die Form steuert u.a. ja auch die Abbrandgeschwindigkeit.
 
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11 Jun 2009
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Die Fragen wurden eigentlich bereits beantwortet.

Was Punkt 5 angeht , die Verkrümelung wurde angeblich unter anderem in der Patrone 458 Win Mag in ihren Anfangszeiten beschrieben wo man versucht hat aus dieser kleinen Hülse Leistung mit schweren Geschossen heraus zu holen. Es soll aus diesem Grund zu Überdruck gekommen sein. Diese Patronen waren aber im Einsatz in Afrika wo Sonne und Hitze auch eine Rolle gespielt haben.

Ich vertraue diesen Ladungen nicht und versuche deswegen in meinen sogenannten Hochleistungspatronen Pressladungen zu vermeiden. Ich bevorzuge eher Patronen der gleichen Klasse die aber größere Hülsen Volumen haben oder versuche die gleiche Leistung mit offensiverem Pulver zu erreichen.
 

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