Frage zum Seitenschlossdrilling Sauer&Sohn bzw. Fortuna Suhl

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Hallo zusammen,

ich interessiere mich seit längerem für einen Seitenschloss-Drilling der Firma Sauer&Sohn. Dazu habe ich einige Fragen, die ich bisher noch nicht beantwortet konnte.

– Wie lange wurden Sauer&Sohn Seitenschlossdrillinge gefertigt? Meine Erkenntnis nach gab es keine Nachkriegsfertigung des Modells 25.

-Worin besteht der Unterschied bei dem Modell 25A und 25B?

-Wurde von Fortuna Suhl das Seitenschlossmodell ebenfalls gebaut?

Da es hier im Forum einige Experten in diesem Bereich gibt bin ich sehr gespannt auf die Antworte.

Viele Grüße


Michael
 
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1. Richtig, nach dem Krieg hat Sauer keine SS-Drillinge mehr gebaut.
2. Siehe Foto
3. Nach dem Krieg wurden in Suhl nur wenige Seitenschlossdrillinge gebaut. Ich weiß nicht, ob unter der Marke Fortuna welche gefertigt wurden, aber wenn, dann keine signifikanten Stückzahlen.20230604_162915.jpg
 
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1. Richtig, nach dem Krieg hat Sauer keine SS-Drillinge mehr gebaut.
2. Siehe Foto
3. Nach dem Krieg wurden in Suhl nur wenige Seitenschlossdrillinge gebaut. Ich weiß nicht, ob unter der Marke Fortuna welche gefertigt wurden, aber wenn, dann keine signifikanten Stückzahlen.Anhang anzeigen 223408
falsch... Sauer hat nach dem Krieg natürlich Seitenschlosdrillinge in Serie weiter gebaut. Erst als sauer -Fabrikate dann weniger als Fortuna....
 
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Ich meinte Sauer in Eckernförde. Von denen sind mir nur eine Seitenschlossdoppelflinte (Mod. Artemis) und eine Seitenschlosskipplaufbüchse (Einzelanfertigung) bekannt, aber keine Drillinge. In meinen beiden Sauer-Büchern und auch in alten Katalogen und Prospekten habe ich noch nie einen in Eckernförde gebauten Seitenschlossdrilling gesehen.

Was Suhl betrifft, könnte ich mir vorstellen, dass unmittelbar nach dem Krieg in der alten Sauer-Fabrik noch SS-Drillinge gebaut wurden, aber schon kurz danach wurde die Fertigung von Jagdwaffen mit gezogenen Läufen soweit ich weiß in der DDR verboten und erst 1956 oder 1957 wieder erlaubt. Da wurde der Name Sauer in Suhl aber glaube ich schon nicht mehr verwendet. Kann natürlich sein, dass unter der Hand für besondere Kader in der Verbotszeit weiter SS-Drillinge gefertigt wurden, aber davon weiß ich nichts und ich habe auch noch nie eine entsprechende Waffe wahrgenommen.

Ich wäre daher sehr daran interessiert zu erfahren, wie die Seitenschlossdrillingsfabriktion, speziell die in den (ehemaligen) Sauer-Werken in Suhl nach dem II. WK^, konkret ausgesehen hat.
 
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Was Suhl betrifft, könnte ich mir vorstellen, dass unmittelbar nach dem Krieg in der alten Sauer-Fabrik noch SS-Drillinge gebaut wurden, aber schon kurz danach wurde die Fertigung von Jagdwaffen mit gezogenen Läufen soweit ich weiß in der DDR verboten und erst 1956 oder 1957 wieder erlaubt. Da wurde der Name Sauer in Suhl aber glaube ich schon nicht mehr verwendet. Kann natürlich sein, dass unter der Hand für besondere Kader in der Verbotszeit weiter SS-Drillinge gefertigt wurden, aber davon weiß ich nichts und ich habe auch noch nie eine entsprechende Waffe wahrgenommen.

Ich wäre daher sehr daran interessiert zu erfahren, wie die Seitenschlossdrillingsfabriktion, speziell die in den (ehemaligen) Sauer-Werken in Suhl nach dem II. WK^, konkret ausgesehen hat.

Schade, dass hierauf keine Antwort erfolgte.

Wie dem Buch "Fritze, Heimat der Büchsenmacher, S. 85 ff., zu entnehmen ist, durften nach Kriegsende in der SBZ zunächst keine Jagdwaffen mit gezogenen Läufen gebaut werden. Auf S. 94 heißt es:

"Mit dem am 20. September 1955 zwischen der UdSSR und der DDR unterzeichneten Souveränitäts-Vertrag war die Herstellung der gesamten Suhler Gewehrpalette, insbesondere der Kugelwaffen, so auch Drillinge, wieder gestattet."

Nach dem Büchlein "Bühag" von Zimmermann und Arfmann, 2. Auflage 2020, S. 49, war in den Anfangsjahren der am 31.3.1949 gegründeten Bühag die Produktion auf Flinten beschränkt. Auf S. 51 steht, dass auf der Jahreshauptversammlung vom 23.4.1956 der Geschäftsführer den Mitgliedern mitgeteilt hat, dass der Bühag die Herstellungsgenehmigung für Kugelwaffen erteilt wurde.

Im Frankonia-Katalog von ca. 1960 (siehe Merkel-Bockwaffen-Faden) steht, dass Merkel-Bockbüchsflinten ab Herbst 1956 wieder erhältlich waren.

Ich frage mich daher weiterhin, wie vor 1956 eine (Seitenschloss-)Drillingsfertigung bei Sauer bzw. im VEB Fortuna-Werk möglich gewesen sein soll.
 
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Hallo 0815,

ich besitze einen Fortuna Drilling der 1952 beschossen wurde.
das würde dann aber nicht ganz zu der Aussage passen.

Allerdings hatte ich vor einiger Zeit Kontakt mit einem ehemaligen Mitarbeiter des VEB Ernst Tälmann, er hat Ebenfalls erzählt das kugelwaffen erst wieder Ende der 50 er Jahre geba wurde.

Viele Grüße

Michael
 
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Kannst Du mal bitte Fotos von allen Stempeln des Drillings einstellen?
 
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Der ist aktuell bei Henneberger und bekommt eine Schwenkmontage. Wenn ich ihn zurück habe mache ich die Bilder.

Der Drilling hat den „S“ Stempel anstelle von „Q1“. Das würde auch ungefähr in die Zeitschiene passen.
 
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Den Drilling habe ich auch auf der Liste. Die Preisexplosion zu beginn der Auktion hat mich auch etwas verwundert.

Sollte jemand einen Fortuna Seitenschloss Drilling sein eigen nennen und ihn loswerden wollen kann er sich gerne bei mir melden.
 

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