Frust und Ärger 2021

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23 Jan 2021
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Ich bin mir gerade nicht sicher, ob man die Bilder bei Straftaten überhaupt verwenden darf. Hinweisschilder zu den cams gibt es nicht. Würde aber auch zu diesem Land passen, dass man Beweise nicht verwenden darf.
Dazu gibt's bisher speziell für Wildkameras keine Rechtsprechung. Bei der Verwertung von Aufnahmen von Dashcams im Straßenverkehr ist die Rechtsprechung uneinheitlich. Kommt Zeit, kommt BGH.
 

Westwood

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Diesen Samstag hatte ich dann doch das erste mal ein wenig Probleme meine Gottgegebene Gelassenheit zu bewahren...

Der Waldvorsteher einer der Gemeinden von denen ich mein Revier pachte hat mich in einer Art und Weise auf Schäden ``aufmerksam´´ gemacht die mich doch kurz auf den Gedanken gebracht haben ihm zu applaudieren.... Mit der Flachschippe.... In sein Gesicht... (Jaja... Ich weiß, sowas macht man nicht)

Das Revier habe ich nach einer Recht turbulenten Zeit übernommen in der Abschusstechnisch doch eher Ebbe war, dementsprechend sind wir gerade am Aufholen, dazu kommen Beunruhigungen wie Corona und dauernder Harverstereinsatz in den Einständen, neu befestigte Wanderwege etc. etc.
Auf meine Frage zu Antritt der Pachtzeit ob man sich nicht mal mit Jägern, Waldbesitzern und Landwirten zusammensetzen soll und bespricht was, wie, wo und warum hat genau dieser Mann nur geantwortet er bräuchte son Quatsch nicht.

Jetzt ist es so das zum einen Fichte und andere Nadelgehölze gepflanzt wurde mit Einzelschutz (oberer Teil vom Wildschutzzaun zum Korb eingedreht, da könnt selbst Rotwild den Kopf durchstrecken) und Buche ohne Schutzmaßnahme.
Von der Buche sind geschätzt knapp 25% angeknuspert was mich bei dem Standort aber nicht groß Wundert.
Wir reden auch nicht über eine große Anzahl von Bäumen, vielleicht 30 Stk die letztes Jahr gepflanzt wurde.
Er veranschlagt jetzt für diese Bäume einen Schaden von 900€.....
Auf den Hinweis das er mir mal eine Aufstellung machen sollte, aus der hervorgeht wie er auf die Zahl kommt bekam ich als Antwort ich solle mich nicht aufspielen sondern zusehen das ich bezahle.
Weiter wurde mir eröffnet das wir den Verbiss ja offensichtlich nicht in den Griff bekommen würden und er deswegen jetzt anfangen würde das Rehwild abends zu ``vertreiben´´.
Er wäre der Meinung das von 100 Bäumen höchstens fünf verbissen werden dürften und alles drüber hinaus eine Verfehlung der Jagd wäre....

So jetzt mal eine Frage an die Erfahreneren Pächter, wie würdet ihr damit verfahren?!
(Die Flachschippe ist keine Option)
Wir schießen momentan 12 Stk/100ha und das Ausschließlich an gefährdeten Flächen und an Straßen... Mit der anderen Waldinteressenten Gemeinschaft keinerlei Probleme sondern alle paar Wochen gemütliches Bier trinken, mit den Landwirten ebenfalls.
 
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Wenn Gespräche keinen Sinn machen, dann auf die vorgesehenen Abläufe bei Wildschaden verweisen. Scheut bereits ein Teil der Betroffenen aus unterschiedlichen Gründen. Teilweise weil sie wissen, dass es nichts (nicht viel) geben wird.
Ansonsten mal einen Ortstermin machen mit sachkundiger Begleitung und die Schäden gemeinsam aufnehmen. Da nicht jeder Verbiss auch Schaden bedeutet relativiert sich vielleicht auch dabei die Ansicht des Vorstehers.
Bei 30 Bäumchen kann es ja nicht so schwer sein zu sehen ob was gravierendes passiert ist.

wipi
 
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Wir ( Revier auch WW) halten uns an den (gerade) noch vorhandenen Abschussplan. Der Bürgermeister will bei den Rehen aber mehr Strecke, auch wegen den Anpflanzungen. Gleichzeit Stress mit Hundespazierern, Mountainbiker mit eigenen Parkour... , Paintballer uvm. Das hält sich aber alles noch in den Grenzen.
 

Westwood

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Schippe ist aber ideal.

Unter 4 Augen geht die verbale Schippe prima. Nur um mal eine klare Furche zu zackern zum Thema was geht und was nicht.

Im übrigen, was ist ein Waldvorsteher?

Der Waldvorsteher ist hier Umgangssprachlich der Vorsitzende der Waldinteressentengemeinschaft bzw. der Vorsitzende der Forstgenossenschaft.

Wir ( Revier auch WW) halten uns an den (gerade) noch vorhandenen Abschussplan. Der Bürgermeister will bei den Rehen aber mehr Strecke, auch wegen den Anpflanzungen. Gleichzeit Stress mit Hundespazierern, Mountainbiker mit eigenen Parkour... , Paintballer uvm. Das hält sich aber alles noch in den Grenzen.

Bei mir kämpfen verschiedene Interessengemeinschaften gegeneinander... Am schlimmsten aber die beiden Forstgemeinschaften... Die einen sind sehr zufrieden, alles läuft und keiner hat Stress und hier der Vogel der schlichtweg unverschämt ist.
 
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Kann wipi nur beipflichten. Wenn der offizielle Weg vorgeschlagen wird gehen auf einmal viele Dinge die bis dahin nur abgeschmettert wurden. Und dabei immer schön auf die gegenseitigen Kosten aufmerksam machen...............
 
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Wenn Gespräche keinen Sinn machen, dann auf die vorgesehenen Abläufe bei Wildschaden verweisen. Scheut bereits ein Teil der Betroffenen aus unterschiedlichen Gründen. Teilweise weil sie wissen, dass es nichts (nicht viel) geben wird.
Ansonsten mal einen Ortstermin machen mit sachkundiger Begleitung und die Schäden gemeinsam aufnehmen. Da nicht jeder Verbiss auch Schaden bedeutet relativiert sich vielleicht auch dabei die Ansicht des Vorstehers.
Bei 30 Bäumchen kann es ja nicht so schwer sein zu sehen ob was gravierendes passiert ist.

wipi

Sehe ich genauso. Ihm sagen, dass er einen Wildschadensschätzer holen und bezahlen muss. Der stellt dann fest, welchen Schadensgrad der Verbiss hat. Bei 900€ und 30 Bäumchen waren dass dann a) teure Bäumchen und b) komplett verbissene dazu.

Dann vorher anschauen und selber bewerten, dazu gibt es gute Anleitungen im Internet. Großzügig eine Stufe raufstufen.

Dann Ortstermin mit Massnahmen festlegen. Hochsitzbau oder Leiter vorschlagen, ihm auch verbesserte Massnahmen vorschlagen, die er machen sollte. Alles protokollieren. Alles. Und immer stinkfreundlich.

Dann die 75€ oder so bezahlen und darauf hinweisen, dass dies ja steuerliche Einnahmen für Ihn sind und du einen Beleg brauchst. Und es gerne jedesmal so Ablaufen lassen willst.

Der läuft dann abends freiwillig in die Schippe.
 
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Sehe ich genauso. Ihm sagen, dass er einen Wildschadensschätzer holen und bezahlen muss. Der stellt dann fest, welchen Schadensgrad der Verbiss hat. Bei 900€ und 30 Bäumchen waren dass dann a) teure Bäumchen und b) komplett verbissene dazu.

Dann vorher anschauen und selber bewerten, dazu gibt es gute Anleitungen im Internet. Großzügig eine Stufe raufstufen.

Dann Ortstermin mit Massnahmen festlegen. Hochsitzbau oder Leiter vorschlagen, ihm auch verbesserte Massnahmen vorschlagen, die er machen sollte. Alles protokollieren. Alles. Und immer stinkfreundlich.

Dann die 75€ oder so bezahlen und darauf hinweisen, dass dies ja steuerliche Einnahmen für Ihn sind und du einen Beleg brauchst. Und es gerne jedesmal so Ablaufen lassen willst.

Der läuft dann abends freiwillig in die Schippe.
Mit "Dienst nach Vorschrift" kriegste jeden müd'...
 

z/7

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Wir reden auch nicht über eine große Anzahl von Bäumen, vielleicht 30 Stk die letztes Jahr gepflanzt wurde.
Er veranschlagt jetzt für diese Bäume einen Schaden von 900€.....
Wieso jetzt? Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber ich gehe davon aus, daß die Vegetationszeit ähnlich verläuft wie in Bayern. Bei uns gibt es 2 Termine, bis zu denen der Verbiß des vergangenen Halbjahres angemeldet werden kann. Beim Ordnungsamt bzw. Bürgermeister. Das sind der 1. Mai und der 1. Oktober, wenn ich es recht erinnere. Winterverbiß jetzt noch zu melden wäre bissl spät, und Sommerverbiß ist eher selten. Gut, Rotwild...

Auf jeden Fall find ich das Verhalten dieses Menschen ziemlich unkooperativ, auch in meiner Eigenschaft als Förster und Waldbesitzer. Evtl. war ja der Vorpächter ein eher abschreckender Pächter, aber gleich auf die Art mit nem neuen Pächter loszulegen ist wenig hilfreich. Bei 30 Pflanzen insgesamt wovon ein Teil zu einem viertel verbissen ist, befinden wir uns schadenstechnisch im Wert einer Brotzeit.

Gutachter bezahlt, wer ihn bestellt. Der kostet regelmäßig erheblich mehr als ein Verbißschaden. Gütetermin mit Gemeinde sollte vorgeschaltet werden, wer mit diesem Spruch nicht einverstanden ist, siehe vorstehendes.....
 
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