Frust vor und nach der Prüfung

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Ganz ehrlich, für einen 3 Wochen Aspirant würd ich das auch eher nicht machen. Wozu auch?
Der ist doch angeblich schon prima ausgebildeter Jäger und hatte ja irgendwie selbst keine Lust mehr Zeit in seine Ausbildung zu investieren.
Wozu sollte man das als Jagdherr dann tun?

Diesbezüglich habe ich auch schon unterschiedliche Meinungen gelesen. Aber wenn du doch ein Interesse daran hast, einen JJ lange Jahre an dich und dein Revier zu binden, ist es doch auch immer eine Chance. So kann man sich die Leute auch etwas "heranziehen" wie man es selbst möchte. Bei einem Jäger mit 20 Jagdjahren wird es vermutlich schon schwerer.

Außerdem heisst es doch immer so schön... Das Lernen beginnt nach bestandener Prüfung. Egal ob druckbedampft oder KJV :)
 
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Hier ist der klassische Drilling mit Einstecklauf die Prüfungswaffe beim Reviergang und ich sage jedem voraus, Der oder Die ausschließlich mit Besenstielen geübt hat, dass es schwierig werden dürfte :unsure: Ich habe , im letzten Jahr, 3 Menschen vor der Prüfung fit gemacht, Revierbegänge mit Waffe, Handhabung von Pistole und Drilling, Fragen zu Hoch- und Niederwild, sowie Hunden, Recht , Waffen und Jagdsignale. Alle 3 haben bestanden, meine Patentochter als Lehrgangsbeste, am Tag der Prüfung rief mich der ehemalige Lehrling meines Mitpächters an und hat sich nochmal bedankt, denn der hatte wenige Tage vor der Prüfung überhaupt keine Ahnung vom Drilling, der Vater ist kein Jäger und im engeren Bekanntenkreis, hat auch niemand Jagdwaffen. Nachdem wir jetzt genug mit dem TS geschimpft haben bzgl. der Ausbildung in einem anderen Bundesland, sollte Er sich darum bemühen, vor der Prüfung die Waffenhandhabung zu üben.

Wie, du lässt Jagdscheinanwärter mit einem Drilling in deinem Revier üben ?
 
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Diesbezüglich habe ich auch schon unterschiedliche Meinungen gelesen. Aber wenn du doch ein Interesse daran hast, einen JJ lange Jahre an dich und dein Revier zu binden, ist es doch auch immer eine Chance. So kann man sich die Leute auch etwas "heranziehen" wie man es selbst möchte. Bei einem Jäger mit 20 Jagdjahren wird es vermutlich schon schwerer.

Außerdem heisst es doch immer so schön... Das Lernen beginnt nach bestandener Prüfung. Egal ob druckbedampft oder KJV :)
Der Spruch hilft Druckbetankten auch nur sehr begrenzt. Was er ned weiß, weil noch nie gesehen, gehört, gelesen, weiß er halt einfach ned und kann deswegen noch nicht mal danach fragen.
Es gibt riesige qualitative Unterschiede in der Ausbildung. Aber wer von vornherein sowieso nur Wert legt auf so schnell wie möglich den Zettel in der Hand zu haben, der darf halt hinterher ned motzen, wenn er niemand findet, der ihm fehlendes Wissen for free beibringt.
 
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Mal aus der Sicht eines JJ...

Mich würde mal interessieren wo oder in was die ganze Zeit in einen JJ investiert werden müsste? Ich kann nur von mir sprechen. Ich sitze alleine an, schieße nach Freigabe des Pächters. Habe natürlich auch einige male mit dem Pächter gesessen bevor ich meine Prüfung hatte. Erklärt wird mir auch immer mal das ein oder andere. Aber ich habe jetzt nicht das Gefühl dass wenn ich 3-4 mal die Woche rausgehe mein Pächter da ne Stunde Zeit für aufwenden müsste. Für was auch?

Bin ich ein Einzelfall oder was wird anderen JJ geboten? Soll jetzt nicht aufmüpfig klingen, aber ich empfinde es schon als Vorteilhaft, motivierte JJ zu haben. Ich bin fast jeden SA an der Hütte zum Arbeiten. Die "richtigen" Jäger sehe ich eher selten bei unseren Arbeitseinsätzen. Genauso spiegelt sich das bei den Ansitzen wieder.

Daher kann ich es für uns nicht so sehr nachvollziehen, dass ein JJ so viel an zeitlichem Aufwand bedeutet wie hier teilweise geschrieben wurde. Man bildet sich ja auch selbst weiter. Ich beschäftige mich täglich mit dem Thema Jagd. Andere wiederum nicht, aber das ist auch ok.

Aber zum TE. Mir ging es ähnlich. Auch in den Jagdverein eingetreten, was aber letzten Endes nichts gebracht hat. Keine Kontakte wegen C. Der andere Jagdverein im Ort hat nicht mal auf Email reagiert und ne Tel Nummer ist nicht hinterlegt. Brauchen anscheinend keine neuen Mitglieder.

Für mich liest sich das immer so ein wenig als wäre ein JJ völlig hilflos und würde alleine nichts auf die Kette bekommen ohne seinen Jagdherren.

So war es bei mir auch und so kenne ich es aus meinem Umfeld.

Klare Freigaben und Absprachen, mit mir saß keiner der Pächter draußen.
Man freute sich über den ersten erlegten Bock, 5 Tage nach Eintritt ins Revier, gefühlt deutlich mehr als ich :)
Klar die ein oder anderen Tipps und natürlich auch Kriegsgeschichten wurden ausgetauscht aber nichts davon ist in eine große Schulung oder Belehrung ausgeartet. Grade beim Thema Wildbret(Hygiene) fehlte mir natürlich komplett die Praxis, da war jeder Tipp Gold wert.

Verändert hat sich sicherlich die Verfügbarkeit an Informationen rund um die Jagd, wo man früher auf Fachbücher angewiesen war, kann man sich heute Videos, Foren und was weiß ich noch alles herziehen. Das ersetzt ganz sicher nicht Erfahrung und Praxis aber der einzelne kommt doch deutlich schneller voran.
 
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Gelöschtes Mitglied 27371

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Ganz ehrlich, für einen 3 Wochen Aspirant würd ich das auch eher nicht machen. Wozu auch?
Der ist doch angeblich schon prima ausgebildeter Jäger und hatte ja irgendwie selbst keine Lust mehr Zeit in seine Ausbildung zu investieren.
Wozu sollte man das als Jagdherr dann tun?

Es gibt auch unter diesen Absolventen durchaus fähige Leute. Oftmals ist so ein Kurs für diese Leute aus Zeitgründen die einzige Möglichkeit, den JS zu machen. Sie kennen es aus ihrem bisherigen Leben bereits so, haben bspw. ein Fernstudium hinter sich, sind auch im Job stark gefordert, haben eine schnelle Aufnahmefähigkeit, können sich umfangreiche Themen schnell aneignen. Aber halt nicht die ganze Sache über ein knappes Jahr und dazu noch zu festen Zeiten strecken. Geld ist eh kein Problem. Dann ist man pragmatisch und wählt die Druckbetankung. Das muß nicht automatisch schlecht sein. Hinterher kann man als Jagdherr von solchen Leuten dank oft erstaunlich flexibler Arbeitszeiten -trotz hohem Pensum- usw. auch profitieren. Und das real-life Lernen geschieht nebenher und eh erst nach dem Kurs.
 
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Gelöschtes Mitglied 27371

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Verändert hat sich sicherlich die Verfügbarkeit an Informationen rund um die Jagd, wo man früher auf Fachbücher angewiesen war, kann man sich heute Videos, Foren und was weiß ich noch alles herziehen. Das ersetzt ganz sicher nicht Erfahrung und Praxis aber der einzelne kommt doch deutlich schneller voran.

So isses
 
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Außerdem heisst es doch immer so schön... Das Lernen beginnt nach bestandener Prüfung. Egal ob druckbedampft oder KJV :)

Viele JJ meinen, dass wenn die sich auf Anweisung raussetzen und Anblick haben, dies das Ergebnis ihrer eigenen kurzen „Bemühungen“ ist. Die Vorarbeiten, Aufstellen der Einrichtungen, die Kenntnis der Wechsel usw., das wird nicht bewusst wahrgenommen.

Schießen kann ich den meisten Leuten schnell beibringen. Das Gespür fürs Wild, Wind und die Ausdauer beim Erkunden dauert viel länger. Reine Abschüsse sind keine Hilfe.

Von daher: Glaub es uns einfach. Es ist Arbeit, bis ein JJ nicht nur mit der Waffe selbständig aktiv und eine Hilfe wird ;-)
 
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Verändert hat sich sicherlich die Verfügbarkeit an Informationen rund um die Jagd, wo man früher auf Fachbücher angewiesen war, kann man sich heute Videos, Foren und was weiß ich noch alles herziehen. Das ersetzt ganz sicher nicht Erfahrung und Praxis aber der einzelne kommt doch deutlich schneller voran.

Mich würde mal interessieren, was davon wirklich praktischen Nutzen hat. Das Lernen in der Ausbildung ist eines, etwas gemacht zu haben etwas anderes. Als Bsp, durch einen Film über Handwerk kann man nicht lernen, wie man mit einen Hammer zielgenau schlägt.
 
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Keine Ahnung mit was für Tiefflieger der ein oder andere hier zu tun hat :ROFLMAO: :ROFLMAO:

Die ersten Monate ist es wie bei jedem Gastjäger, wenn ich etwas sehe oder gar erlege dann mit großer Wahrscheinlichkeit weil der Jäger der mich dort angesetzt hat seine Hotspots kennt.

Das der Hochsitz schon 5 Jahre dort steht und ich ihn nutze, ist ja kein Verbrechen, bei den nächsten Ansitzbauten und allen anderen Revierarbeiten bin ich dann dabei.
 
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Keine Ahnung mit was für Tiefflieger der ein oder andere hier zu tun hat :ROFLMAO: :ROFLMAO:

Die ersten Monate ist es wie bei jedem Gastjäger, wenn ich etwas sehe oder gar erlege dann mit großer Wahrscheinlichkeit weil der Jäger der mich dort angesetzt hat seine Hotspots kennt.

Das der Hochsitz schon 5 Jahre dort steht und ich ihn nutze, ist ja kein Verbrechen, bei den nächsten Ansitzbauten und allen anderen Revierarbeiten bin ich dann dabei.

Oh, ich will Dich nicht in Deinem Weltbild erschüttern, aber es gibt schon viele interessante Charaktere auf dem Markt ...

;-)
 
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Gelöschtes Mitglied 27371

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Mich würde mal interessieren, was davon wirklich praktischen Nutzen hat. Das Lernrn in der Ausbildung ist eines, etwas gemacht zu haben etwas anderes. Als Bsp, durch einen Film über Handwerk kann man nicht lernen, wie man mit einen Hammer zielgenau schlägt.

Es geht um die Verbindung von Theorie und Praxis: heutzutage ist nahezu jedem eine Informationsfülle zugänglich, die bis vor nicht allzulanger Zeit nur wenigen zugänglich war, wenn überhaupt. Das kann nicht schlecht sein. Und wenn man das -natürlich möglichst parallel- dann noch praktisch anwendet: umso besser! The proof of the pudding ist natürlich in the eating.
 
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«Ich jage nicht, um zu töten, ich töte, um gejagt zu haben.» - José Ortega y Gasset

Oft zitiert - selten verstanden.

Ich habe das Buch 2mal gelesen und behaupte es halbwegs verstanden zu haben.

Ist so ein Bißchen wie beim Geschlechtsverkehr.

Balz, Vorspiel, Nachspiel etc. sind viel zeitintensiver als der eigentliche Akt.

Unterdurchschnittliche Begabung in den begleitenden Disziplinen führt jedoch deutlich seltener zum Vollzug des Selben und geringer Wiederholfrequenz.

In sofern sagt die Strecke schon etwas über das gesamte Können aus.

Trotzdem sollte man in beiden Fachbereichen nicht jede Gelegenheit wahr nehmen.
 
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Ich frage mich, wann diese Thema irgendwann mal langweilig wird.
Leuten wie dir oder cast, vermutlich nie.

Ich frage mich auch, wie unterentwickelt das Selbstbewußtsein sein muß, daß seine X Jahre zurück liegende Ausbildungsform als Mittel zur Selbsterhöhung dienen muß.

Ein 40jähriger von der Jagdschule, der gelernt hat zu lernen und sich selbst zu reflektieren, bzw. weiß was er nicht weiß, ist mir jedenfalls lieber als ein 18jähriger Grünschnabel, dem bei der KJS dann irgendein Elitedenken eingeimpft wurde.

Letztlich machen alle die gleich Prüfung und das Lernen fängt erst dann an, wie mehrfach erwähnt wurde.

In meiner Heimatstadt gab es 3 Gymnasien, das Goethe, das Humboldt und das namenlose Vorstadtbildungszentrum, auf welchem ich meine Schulzeit verbrachte.

Gleichaltrige der beiden erstgenannten Einrichtungen schauten immer auf uns herab.

Beim 100% vergleichbaren Zentralabi belegte meine Schule Platz 4 im gesamten Bundesland, die anderen auf irgendwelchen 3stelligen Plätzen.

Welche Bedeutung hat dies für mein heutiges Berufsleben ?

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