Fuchs in der Schonzeit geschossen

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Das meiste was ich gesehen habe, dass eine Fähe im Laufe eines Abends von 3 verschiedenen Rüden (ein laufkranker, einer mit weißer Luntenspitze und einer ohne) versorgt wurde. Dem Geheck stehen somit 4 Nahrungsbeschaffer zur Verfügung. Da kommt selbst mit der Hälfe noch jeder Kümmerling durch. Unsere Bodenbrüter befinden sich im oder kurz vor dem Kollaps. Die Gelege müssen mit E-Zaun geschützt werden. Und immer an das zweierlei Maß denken: Da wo wir drüber reden, da ist schon ein einmaliger Verbiss im oberen Drittel tödlich.
Wisst Ihr eigentlich wie andere Nationen in Europa Fuchs und auch Wolf bejagen: In Eigenverantwortung auch die Elterntiere in der Setzzeit!
 
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Ja, aber da habe ich eine klare Haltung zu: Ethik und Elterntierschutz sind nicht teilbar. Wer für Reh und Sau entsprechende Schonung fordert, kann das beim Fuchs nicht anders sehen. Natürlich gibt es zur Frage, ob auch der Rüde zuträgt, unterschiedliche Ansichten. Aber für mich gilt insoweit in dubio pro reo, zumal hiervon unabhängig noch die Verwechsungsgefahr hinzu kommt. Ich finde eine begrenzte Schonzeit für Altfüchse daher gut. Über Lage und Dauer kann man sicherlich streiten. Ob hierzu unsere „modernen“ Schalenwildmanager und Waldretter einen ähnlich progressiven Ansatz vertreten würden, wie beim Abschuss von Geissen und Alttieren im Herbst?
 
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Zur Verwechslungsgefahr eine klare Ansage: "Ich hab gedacht...." gilt nicht.
Sicher weiß man es nur, wenn der Rüde das Bein hebt, das macht er schnell im Vorbeilaufen. Wenn ein Fuchs zu einem Pfahl, Grenzstein hinläuft dann hebt er dort meist das Bein und einer der vielen Zugträgerrüden wäre gut weg.
Über die säugende Fähe reden wir nicht, da sind wir uns einig.
 
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Fähen heben auch das Bein, wenngleich mit einer etwas "komischen" Körperhaltung.
 
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Woher weisst du, dass die Erlegung vieler Rehe den Wald rettet?....

Das weiß ich nicht allein durch Erlegung vieler Rehe. Das weiß man erst, wenn der gewünschte Effekt (alle Baumarten wachsen ohne Schutz auf) zu erkennen ist.

Allerdings kenne ich einige Forstbetriebe, die solche Effekte (beeindruckend) vorweisen können und auch erklären, was dafür jagdlich zu unternehmen ist. ;)

.....Und das Dj auf Sauen den Bestand effektiv senken würde?

Senken KÖNNEN, WENN sie ausreichend effizient durchgeführt werden!

Ansonsten kann man das nicht so pauschal behaupten, ohne über viele Jahre den erwünschten Effekt zu erreichen. In unserer Gegend, in der ich jetzt seit 30 Jahren Revierverantwortung habe, ist es nachweisbar.

Zum Fuchs: ja, es gibt Niederwildreviere mit beachtlichem Niederwildbesatz, die auch keinen Zweifel daran lassen, dass ein Teil ihres Erfolgs in konsequenter Raubwildbejagung liegt. Aber eben nur ein Teil. Der wichtigere Aspekt ist immer die Lebensraumgestaltung, die dem Niederwild ausreichend Nahrung und Schutz gewährt, so dass es Fressfeinden nicht zu stark ausgesetzt ist. Und ganz wesentlich für solche Reviere ist auch die Lage und Struktur, in der Raubwild nicht über riesige Rückzugsräume verfügt, so dass eine Reduktion überhaupt erst möglich ist. Wenn z. B. ein "Ökojagdrevier" von mehreren großen Privatrevieren umzingelt ist, in denen Rehe gezüchtet werden, kann man dort niemals, auch nicht mit sehr hohen Abschusszahlen, den bunt gemischten Wald vor selektierenden Äsern retten.
 
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Der wichtigere Aspekt ist immer die Lebensraumgestaltung, die dem Niederwild ausreichend Nahrung und Schutz gewährt, so dass es Fressfeinden nicht zu stark ausgesetzt ist.

Nein. Vor „Schöner Wohnen“ kommt nicht gefressen werden. Siehe hierzu auch die Ergebnisse zum Küstenvogelschutz im Bremer Blockland. Richtig ist aber auch, dass Prädatorenjagd ohne Lebensraumverbesserung auch nichts bringt. Man muss an beiden Schrauben drehen.
 
G

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Guest
Ok deiner Argumentation folgend, muss ich mich jetzt fragen, warum ihr dem Rehwild neben dessen Bejagung nicht ähnlich wie andere beim Niederwild ohne Schalen eine attraktive Äsung anbietet und so dafür sorgt, das die Rehe eure Bretterzucht nicht unnötig stark verbeißen, da ihnen genug andere Äsung zur Verfügung steht?
 
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Zum Fuchs: ja, es gibt Niederwildreviere mit beachtlichem Niederwildbesatz, die auch keinen Zweifel daran lassen, dass ein Teil ihres Erfolgs in konsequenter Raubwildbejagung liegt. Aber eben nur ein Teil. Der wichtigere Aspekt ist immer die Lebensraumgestaltung, die dem Niederwild ausreichend Nahrung und Schutz gewährt, so dass es Fressfeinden nicht zu stark ausgesetzt ist. Und ganz wesentlich für solche Reviere ist auch die Lage und Struktur, in der Raubwild nicht über riesige Rückzugsräume verfügt, so dass eine Reduktion überhaupt erst möglich ist.

1. Wenn ein Revier über einen guten Niederwildbesatz verfügt, sind auch automatisch mehr Prädatoren dort, als in einem anderen, schlecht besetztem Revier.
2. Wenn Du Rückzugsräume für das Wild schaffst, dann tust Du das automatisch auch mit für das Raubwild. Schilder mit der Aufschrift "Wildacker und Wildruhezonen Betreten für Raubwild verboten" zeigten nicht die gewünschte Wirkung.;)
 
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Ok deiner Argumentation folgend, muss ich mich jetzt fragen, warum ihr dem Rehwild neben dessen Bejagung nicht ähnlich wie andere beim Niederwild ohne Schalen eine attraktive Äsung anbietet und so dafür sorgt, das die Rehe eure Bretterzucht ......

Bretterzucht war gestern, heute geht es viel mehr um einen vielfältigen, stabilen und weitgehend klimaresistenten Wald für unsere Lebensgrundlage.

.....nicht unnötig stark verbeißen, da ihnen genug andere Äsung zur Verfügung steht?

Das ist schon in hohem Maß der Fall, der Wald ist heute für Rehe so attraktiv wie nie zuvor und wird es durch aktuelle Kalamitätsflächen immer mehr. Da kann man nichts mehr verbessern. Außerdem sind Rehe Konzentratselektierer und nicht so gut über massereiche Wildäsungsflächen zu lenken, wie z. B. der Raufuttertyp Rotwild. Rehe naschen etwa alle 2 Stunden in ihrer Umgebung herum und da fallen schmackhafte Knospen bevorzugt dem Äser zum Opfer. Bunte Baumartenmischungen aus NV bekommt man nur mit dünnen Rehwildbeständen.
 
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hallo. dann sind wir uns ja einig(y)(y)(y) Ohne pasendem Lebensraum mit artgerechter Nahrung wirds auch ohne m Fuchs nichts mit hohem Bestand von Feldhasen!! Der Lebensraum des Feldasen reicht bis weit nach Russland. dem wirds so schnell nirgend wo kalt. er legt sich flach in den Windschatten seiner Sasse und das auch nachts wie man beim fuchsjagan in weiter Schneeflur beobachten kann. Den starken und gesunden Feldhasen kriegt der Fuchs eh nicht
Die meisten hier wollen auch den Hasen in einer möglichst hohen, sprich bejagbaren Dichte! Ein paar Waldhasen interessieren keinen.
 
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Komisch, früher war der Fuchsrüde nicht zur Aufzucht notwendig. Nur weil ein paar Wissenschaftler diese These aufgestellt und wirksam unters Volk gebracht haben, muss es nicht stimmen. das "bei der Aufzucht beteiligt" wurde im Zuge der allgemeinen Heiligsprechung aller Räuber in "notwendig" umfunktioniert. Wir reden vom Rüden, der nicht mal der Vaterrüde sein muss. Gleichzeitig wird der Muttertierschutz bei Schalenwild - hier reden wir vom Muttertier - nach vorne und hinten "aufgebohrt.
Jeder glaubt halt das was er glauben will. Es gibt für die meisten Thesen, vor allem bei der Jagd, meistens zwei oder gar mehrere Meinungen.
 
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Würde dir Raten dich erst einmal mit dem Thema zu beschäftigen. An dieser Stelle verweise ich mal an @rotfuchs2
Der kann hier sicherlich was zu schreiben. Könnte ihn aber verstehen, wenn er keine Lust darauf hat...
Im übrigen kann ich dir aber mit Sicherheit sagen, dass die tausende von €, die bei mir im Revier in Fallen investiert wurden nicht nur zu einem subjektiven sondern jetzt schon zu einer realen Besatz Anhebung geführt haben.
Ich gratuliere dir und freue mich für dich!!!
 
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Nein. Vor „Schöner Wohnen“ kommt nicht gefressen werden. Siehe hierzu auch die Ergebnisse zum Küstenvogelschutz im Bremer Blockland. Richtig ist aber auch, dass Prädatorenjagd ohne Lebensraumverbesserung auch nichts bringt. Man muss an beiden Schrauben drehen.
Wir machen ein Experiment und bieten den Karpfen einen Teich mit allem was das Karpfenherz begehrt, allerdings auch mit einem Hecht. Wahrscheinlich wird der Karpfenbesatz relativ stabil bleiben.
Nun entfernen wir alle Raubfische und auch einen Teil des "schöner wohnens" indem wir das Wasser ablassen. :cry: :sad:
In naturnahen Revieren stellt sich ein Gleichgewicht ein, in der Agrarsteppe gewinnt ein opportunistischer Räuber wie der Fuchs und putzt alles weg was er bekommt, bis zum nächsten Seuchenzug.
 

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