Fuchsbejagung sinnvoll und notwendig?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 23148
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Wenn wir über die Fuchsbejagung reden, ist es schlicht egal, dass es noch andere und große Einflussfaktoren für den Niederwildbesatz gibt. Denn dies sind Stellschrauben, die der Jäger in der Regel nicht beeinflussen kann. Das kann doch aber keine Begründung dafür sein, dass wir die Stellschraube Jagd deshalb nicht drehen! Ran an die (bejagbaren) Beutegreifer!
 
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Alles gut und einverstanden.
Aber,
ohne Zuführung des Balges zur Verwendung kölnnte der "vernünftige Grund" fehlen?
Wenn die Bejagung nachweisbar der Erhaltung eines artenreichen, gesunden Wildbestandes und Sicherung seiner Lebensgrundlagen“, bzw. dem „Schutz von Tierarten, deren Bestand bedroht erscheint“, dient, erscheint ein vernünftiger Grund gegeben.
Wenn dies im jeweiligen Revier nicht nachweisbar der Fall ist, wird es meines Erachtens problematisch.
Ist wie bei den Sauen.
Ich habe oft das Empfinden, gegen sie wird Krieg geführt,
weil,
es soll ja Wildschaden verhindert werden.
Sind sie aber nicht mehr da, wird auch gejammert.
 

z/7

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Ich meine, dass es vor einiger Zeit mal einen Artikel in der W&H gab, in dem von dem Einfluss der Prädatorenbejagung auf die Bodenbrüter im Rahmen eines Schutzprojektes berichtet wurde, dort gab es deutliche Auswirkungen.
Ich geh mal davon aus, daß in einem "Schutzprojekt" alle sonstigen Lebensraumbedingungen für Bodenbrüter nahezu optimal sind. Damit hervorragende Bedingungen, wissenschaftliche Erhebungen anzustellen, da man mit der Raubbwildbejagung eine einzige Stellschraube dreht, ein Vergleich vorher/nacher also relativ unbeeinflußt (höchstens Witterung?) möglich ist.
 

z/7

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Hab vor Jahren mal eine Untersuchung zum Thema Praädatoren und deren lethale Entnahme überflogen. Kernaussage war, dass die Bejagung der Prädatoren eher 2-ranging ist, deren Anzahlt hängt eher am Futterangebot.
Die Beute reguliert den Räuber. Stimmt so aber nur als Funktion, sprich 1:1-Beziehung. Sobald der Räuber mehr als eine Beutetierart frißt, wird es schon wieder kompliziert. Für den Fuchs als Allesfresser kann das also nur höchst eingeschränkt gelten. Es geht ihnen in guten Mäusejahren sicher besser, aber die Effekte werden u.U. durch andere Einflüsse auch schon wieder aufgehoben oder gar verstärkt.
 
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In den Revieren (Hochwild), wo ich jage, wird der Fuchs offiziell nicht oder nur vereinzelt bejagt. Der Dachs und sonstige Marder stehen unter Schutz.

Füchse so wie Dachse kann ich zu jeder Jahreszeit und ziemlich überall beobachten. Genau so jedoch auch Feldhasen, Schnepfen, Kiebitze usw., die ebenfalls meines Wissens dort nicht bejagt werden.

Damit will ich nur sagen, dass ich keinen direkten positiven oder negativen Zusammenhang zwischen Raubzeug- und NW-Bestand in diesen Revieren sehe. Was nicht heißt, dass weniger Raubzeug nicht mehr NW bedeuten könnte.

Was sich mir jedoch auf Biegen und Brechen nicht erschließt, ist die Tatsache, dass manche Jäger Raubzeug schießen, mit der Begründung, NW schützen zu wollen/müssen. Die selben Jäger aber dann NW-Strecke machen. Das soll nicht wertend sein, ich verstehe es nur als veranwortungsvoller Mensch mit Liebe zur Natur nicht!
 
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In den Revieren (Hochwild), wo ich jage, wird der Fuchs offiziell nicht oder nur vereinzelt bejagt. Der Dachs und sonstige Marder stehen unter Schutz.

Füchse so wie Dachse kann ich zu jeder Jahreszeit und ziemlich überall beobachten. Genau so jedoch auch Feldhasen, Schnepfen, Kiebitze usw., die ebenfalls meines Wissens dort nicht bejagt werden.

Damit will ich nur sagen, dass ich keinen direkten positiven oder negativen Zusammenhang zwischen Raubzeug- und NW-Bestand in diesen Revieren sehe. Was nicht heißt, dass weniger Raubzeug nicht mehr NW bedeuten könnte.

Was sich mir jedoch auf Biegen und Brechen nicht erschließt, ist die Tatsache, dass manche Jäger Raubzeug schießen, mit der Begründung, NW schützen zu wollen/müssen. Die selben Jäger aber dann NW-Strecke machen. Das soll nicht wertend sein, ich verstehe es nur als veranwortungsvoller Mensch mit Liebe zur Natur nicht!
Du darfst den Einfluss der Nachbarreviere nicht ausblenden. Nur weil auf Fläche A keiner seiner Verantwortung gerecht wird und es trotzdem einen sichtbaren NW-Besatz gibt, heißt das noch lange nicht, dass Prädatoren nicht dezimiert werden. Dies kann schon auf der angrenzenden Fläche B der Fall sein. Dort kämpft der JAB um einen bejagbaren Besatz gegen die Windmühlen des Zooreviers A.

Selbstverständlich wird ein gehegter NW-Besatz bejagt! Der in manchen Revieren betriebene Hegeaufwand braucht genau diesen Antrieb. Alles eine Frage des Maßes.
 
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Des Nachbarreviers? er ist doch mit ein Verursacher des Problems mit seiner Verweigerung Raubwild zu bejagen.
 
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Füchse so wie Dachse kann ich zu jeder Jahreszeit und ziemlich überall beobachten. Genau so jedoch auch Feldhasen, Schnepfen, Kiebitze usw., die ebenfalls meines Wissens dort nicht bejagt werden.
:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
Bei uns im nahegelegenen NSG gibt es auch Kiebitze nur bekommen die ihre Brut nicht hoch!
Aber der Fuchs frisst nur Mäuse! Genau wie die Krähe, die frisst auch nur Würmer :rolleyes:
Du gehörst zu der Sorte Jagdschein Inhaber die so eine scheiße auch noch glauben...
 
G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
Na, Johndoe....

Warum wertest du denn, indem du dich als verantwortungsvoll darstellst ?
Sind die anderen nun verantwortungslos und hassen die Natur ?

Das man ein Niederwildrevier pachtet um Niederwild zu jagen erscheint dir unverständlich ?
Dann lass doch auch deine Hirsch in Ruhe...
Das man versucht die Bestände zu hegen um möglichst jedes Jahr nachhaltig jagen zu können und deshalb auch Raubwild bejagd erscheint dir widersinnig ?
Na, mal schauen wenn Wölfe dir dein Hochwild arg dezimieren und durcheinanderbringen .... Mufflons gibts bei euch noch ?

P.S.
Hase und Fasan sind lecker, Fuchspelz ist weich und wärmend....
 
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Was sich mir jedoch auf Biegen und Brechen nicht erschließt, ist die Tatsache, dass manche Jäger Raubzeug schießen, mit der Begründung, NW schützen zu wollen/müssen. Die selben Jäger aber dann NW-Strecke machen. Das soll nicht wertend sein, ich verstehe es nur als veranwortungsvoller Mensch mit Liebe zur Natur nicht!
Würdest Du mit Deinen Erkenntnissen bitte mal die Waldbesitzer beglücken?

Die jammern auch ständig über den Verbiss - und schneiden dann selber die Bäume aus dem Wald. :rolleyes:
 
M

Mitglied 21386

Guest
Meine Erfahrung zur Fuchbejagung bzw. eigentlich generell Prädatorenbejagung

1.zum Erhalt des Niederwildes und für die Vermehrung desselben

ist dann sinnvoll wenn es wirklich intensiv das ganze Jahr über betrieben wird. Das heißt nicht nur vom Ansitz sondern intensive Fallen und Baujagd(auch im Naturbau, auch auf Dachs), Krähenjagd etc. Nur die paar Ansitzfüchse helfen da nicht, da kann man sich das auch komplett sparen. Bei intensivierung sieht man aber recht schnell deutliche Erfolge.

2. um Krankheiten wie Räude etc. einzudämmen
Ist immer sinnvoll, hier helfen auch die paar Ansitzfüchse ein bisschen weiter

3. Für den Pelz oder zur Nahrungsbeschaffung
macht immer Sinn solange das Wild verwertet wird

4. als spannende Jagdart (locken/reizen)
Nun, man darf eben auch "nur zum Spass" jagen, persönlich. Insgesamt im Kontext gesehen hilft es trotzdem siehe oben.


@johnjdoe dann gibt es bei dir aufgrund von vielen Faktoren scheinbar noch ein Gleichgewicht zwischen Raubzeug und Niederwild. Das ist sehr schön aber auch sehr empfindlich.
zum letzten Thema, verstehen kann ich das schon, der Weihnachtshase ist ein bisschen die Belohnung für die Mühe das ganze Jahr über. Das ist nur allzu Menschlich.
 

KHH

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Wie erwähnt geht's ja nicht nur um die Unterstützung der jagdbaren Arten. Hase & Co kann man m.E. aber nur guten Gewissens erlegen, wenn man bei der Raubwildbejagung aktiv ist. Ich selbst habe bspw noch nie ein Rebhuhn erlegt, Fasane sparsam für den Eigenbedarf und auch die Hasenstrecke meiner gesamten jagdlichen Aktivität liegt bei rund einem Hundertstel der Raubwildstrecke. Für mich selbst sehe ich da keine Widersprüche.
 

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