Fuchsbejagung sinnvoll und notwendig?

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Knapp 1100 Hektar, wobei über 600ha Wald dabei sind in dem es naturgemäß schwerer fällt als im Feld, mit einem halben Dutzend Luderplätzen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
Ein Tier zu töten, mit der Erklärung ein anderes retten zu wollen, das man dann anschließend selber tötet, kann ich trotzdem nicht nachvollziehen.
......

Du meine Güte .... :rolleyes:
Du bringst ja einiges durcheinander...
Als ginge es um einzelne Tiere... es geht um Arten.
Rebhühner schieße ich nicht, dennoch helfe ich ihnen (AUCH) nicht gefressen zu werden.
Davon profitieren auch andere Arten deren Erlegung mir nicht in den Sinn kommt, wie Kibitz, Feldlerche usw....
Achsoja, wenn die Rebhühner wieder ausreichend da sind werde ich sie auch wieder jagen.

Beeindruckend, daß ein angeblicher Jäger das nicht nachvollziehen kann.... :rolleyes:
Liegt wohl an der Zeit.... jammern ist einfacher als handeln.
 
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Zitat Threadersteller: "Hab sogar eine Quelle gelesen, dass im Bayerischen Wald (wo ja nicht gejagt wird) "

Wasn das fürn Schwachfug ?
 
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Es gibt in der Natur kein Gleichgewicht. :rolleyes:
Stimmt. Es ist immer ein auf und ab. Problem ist, dass das meiste RW Kulturfolger und die meisten NW Arten Kulturflüchter sind! Dazu kommen noch inversive Arten... Marderhund, Waschbär...wozu führt das wohl:unsure:
Außerdem gehört zu dem "Gleichgewicht" auch das aussterben von Arten... dem gilt es entgegen zu wirken!
 
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Ein Tier zu töten, mit der Erklärung ein anderes retten zu wollen, das man dann anschließend selber tötet, kann ich trotzdem nicht nachvollziehen.
Nehmen wir mal an, der allererste Antrieb zur Jagd ist es, Beute zu machen und Nahrung zu erwerben. Ergo willst du, wenn du jagen gehst etwas erlegen.
Das geht aber nur, wenn auch was zum erlegen da ist.
Wir reden ja nicht vom einzelnen Stück Wild sondern von einer Wildart als ganze oder auch mehreren Arten, die in einem Revier vorkommen.
Wer also im Niederwildrevier Raubwild bejagt, tut das nicht, weil der Fuchs sonst den Hasen kriegt, den man gerade vorhat und man ihn selbst haben will.
Sondern weil die Größe der Gesamtpopulation Fuchs im Revier sonst zu hoch ist, um der geringen Gesamtpopulation Hase ein Überleben oder besser noch ein Wachstum zu ermöglichen.
Der Fuchs jagt Hasen, ohne deren Gesamtbestand im Kopf zu haben. Ist auch nicht seine Aufgabe.
Aber das heisst auch, er lässt keinen Hasen laufen, weil schon der Zuwachs abgeschöpft ist.
Als Mensch kann man durchaus dafür sorgen , dass der Prädationsdruck für Hasen geringer wird und trotzdem Hasen schiessen. Man muss nur weniger schiessen als nachkommen und groß werden können.
 
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Noch mal eine Frage in die Runde - Gibt es hier jemanden, der in einem reinen Waldrevier jagt und dabei gleichzeitig intensiv den Fuchs? Ich habe bis dato immer nur gesagt bekommen, dass es wenig Sinn macht den Fuchs, als auch den Dachs hierzu bejagen... in einem Niederwildrevier würde ich mir die Frage natürlich nicht stellen...
 

z/7

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Ich habe bis dato immer nur gesagt bekommen, dass es wenig Sinn macht den Fuchs, als auch den Dachs hierzu bejagen

Das ist eine sehr gute Frage. Ich grübel da schon lang drüber nach. Bei DJ im Staat wird hier der Fuchs in der Regel inzwischen freigegeben unter der Prämisse, daß er verwertet wird. Auf meiner JE hab ich keinen stehn. Die wahrgenommene Fuchsdichte ist in meinem PB allerdings auch nicht so, daß ich eine Überpopulation konstatieren würde. Auf Ansitz seh ich höchstens ein zweimal im Jahr einen, immer die gleiche Ecke. Ich mein, eine Familie hab ich auf meinen 130 ha. Die haben jetzt bei hoher Schneelage auch reichlich Spuren hinterlassen, und der letzte Zerwirkabfall war ratzfatz weg. Auf der Fofa dort hab ich oft denselben Fuchs bild ich mir ein, extrem vorsichtig. Möglicherweise bejagt einer der Nachbarn am Luderplatz, bei mir ist ihm noch nie was passiert, siehe oben.

Andererseits weiß ich von der Beobachtung meiner Hunde beim Jagen, daß die auf einem Fuchs sehr weit weg geraten können, in der Regel bis an den Rand eines großen Waldgebietes und darüber hinaus. Ich geh davon aus, daß die Füchse dort nicht hinlaufen, weil sie sich da nicht auskennen würden. Anders gesagt, die haben in ihrem Streifgebiet sicher auch Wiesenanteile (hier überwiegt Gründland). Oder nochmal anders gesagt: Wenn Feldjäger Füchse erlegen, dann bei der Arbeit (Nahrungsbeschaffung), wenn ich im Wald einen Fuchs erlegte, dann eher im Schlafzimmer oder auf dem Heimweg. Pendler trifft es wohl ganz gut. Also zumindest zum Teil. Nicht, daß es im Wald keine Mäuse gäbe. Auf jeden Fall da, wo es Buchen und Eichen gibt. Hier sind's mehr Fichten. Also nicht absolut zu sehn, sondern mehr als eine Variante. Vllt auch jahreszeitbedingt, Aufzucht und so. Ist hier z.B. auch ganz auffällig: die meisten Fuchssichtungen im Ort und Geflügelopfer gibt's zur Aufzuchtzeit. Danach ist wieder Ruhe.
 
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dem Forst ist es recht egal was bei uns an Fuchs geschossen wird...

ich sehe bei uns im Revier auch gefühlt immer die gleichen Füchse, an den gleichen Stellen.
Wir haben einen starken Rüden auf der einen Seite, den ich auch regelmäßig auf der Kamera habe und auch neulich bei der Pirsch vor hatte und auf der anderen Seite habe ich konstant immer zwei Jungfüchse + eine Fähe. Am Waldrand streift dann noch ein Rüde mit hohen Grauanteil im Balg.
Dachs sehe ich nur ganz ganz selten.
 
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In den 70gern wurde alles Raubwild schärfstens bejagt...(ZT. Noch Begasungsaktionen, Fuchs und Dachs waren selten , heute kommen noch Waschbären und Marderhunde dazu, + die Luftwaffe! Jeder Bauer fing Habichte und Marder !)....Da gab es noch Hasenhochzeiten im Hunsrück. ....Wir hatten Rebhuhnketten und Wachteln. ...Schnepfen sowieso. ......na schon welche gesehen. ....?? Wohl eher nicht !!! Ich glaube die Jungjägerfrage hat sich erübrigt. ......!!!! Grüße +WMH Olli

ich kann Dir da nur zustimmen, in den 70ziger war die Welt im Gegensatz zu heute deutlich besser, zumindest was den Wildbestand anging. Allerdings wurde bei uns die "Luftwaffe" nicht bejagd, da auch zu dieser Zeit nicht bejagbar/Geschützt ( Nieders. ). Rebhühner konnten noch auf den Rübenfeldern bejagd werden, heute null. Leider ein Trend der nicht aufzuhalten ist!
 
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Noch mal eine Frage in die Runde - Gibt es hier jemanden, der in einem reinen Waldrevier jagt und dabei gleichzeitig intensiv den Fuchs? Ich habe bis dato immer nur gesagt bekommen, dass es wenig Sinn macht den Fuchs, als auch den Dachs hierzu bejagen... in einem Niederwildrevier würde ich mir die Frage natürlich nicht stellen...

Ich jage in 2 Revieren, eins ist nur Wald. Die Sinnfrage stelle ich mir nicht so oft, aber ich habe gerade im Wald jeden Fuchs erlegt, weil wir dort Hasen haben ;-).

Einen Waldhasen habe ich nur einmal erlegt. Er schmeckte arg ledrig und außerdem finde ich es schön, wenn ich Hasen im Wald sehe. War dort auch das einzige Mal, bei dem ich gehört (und gesehen) habe, wie eine Häsin 2 Junghasen gerufen hat.

Ganz nebenbei... ich kenne gefühlt 20 Jäger, die Füchse erlegen und keine Hasen mehr...seit Jahren. Manche Beiträge hier sind zum Kopfschütteln:unsure:
 
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Da ich in 2 Revieren (Entfernung knapp 200km) jage, Wohnort und Arbeitsort:

Revier 1:
- 550ha, angrenzend an mehrere 1000ha Staatswald mit entsprechend katastrophaler Bejagung und schon öfters negativ in der Presse
- es wird jeder Fuchs erlegt, außer zur Aufzuchtzeit...
- Jahresstrecke um die 50 Füchse
- Hase, Fasan vorhanden, nicht bejagt...
- Räude nicht bekannt

Revier 2:
- 1000ha, mitten in Revieren, die ähnlich wirtschaften
- Fuchs wird bei Gelegenheit geschossen
- Strecke etwa 10-15 Füchse bis vor 3 Jahren, dann bei etwa 50-60 (Freundin und ich haben gut abgeräumt)
- Hase sehr selten, sonstiges Niederwild nicht vorhanden
- Jeder zweite Fuchs hatte damals Räude, mittlerweile noch jeder zehnte

Wenn sich jeder der 50 Füchse nur ein Rehkitz holt, wäre das eine Jahresstrecke...

Ich denke auch, man sieht gut, was passiert wenn man die Fuchsjagd einstellt oder nicht intensiv ausübt: Der Fuchs als Kulturfolger vermehrt sich soweit, bis Krankheiten die Obergrenze bilden und sie jämmerlichst eingehen. Wollen wir das wirklich?
 

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