Fuchsbejagung sinnvoll und notwendig?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 23148
  • Erstellt am
Registriert
25 Dez 2018
Beiträge
13.787
Hab auch vor dass ich die nächsten verwerte. Habs selber noch nie gemacht und mein Jagdherr meint er macht das seit ein paar Jahren nicht mehr, weil es sich nicht wirklich lohnt.

Muss deswegen erst mal rausfinden wie es geht, aber ich denke das zeigt er mir schon.

Die letzten beiden waren zum Verwerten aber glaub ich nicht mehr wirklich brauchbar da der Ausschuss ziemlich groß war (.30-06)
Es gibt zum Abbalgen/Streifen auch diverse Videos im Netz. ;) Für den Anfang nicht verrückt machen dabei, auch nicht wenn es mal daneben geht. Und Zeeeeiiit nehmen dafür/dabei! Diverse Aussagen "in XY Minuten" führen Dich nur auf den Holzweg. Das ist kein Wettkampf gegen die Uhr.
Anleitung am erlegten Stück ist immer gut. (y)
Falls mal wirklich nichts mehr geht (oft kann man aber als Kürschner viel "retten") googelst Du als "jungjäger bavaria" mal nach "Fuchsrad" bzw. "Fuchsradl".
Wenn Du selber mal alle Hüte voll hast suchst den Kontakt zum nächsten Trachtengeschäft. Keine Reichtümer erwarten! Aber es geht ja um Verwerten statt Wegwerfen. ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 16162

Guest
Wahrscheinlich nur durch Ansitzjagd?
Ja, der sitzt nur an. Hat viele Luderplätze die er das ganze Jahr über kirrt.
Und, er ist Student.

EDIT: als er damit begann, hat er im ersten Jahr um die 60 Stück erlegt. Alle dachten, dass diese Strecke das nächste Jahr bestimmt nicht mehr zu holen ist. Er macht jedes Jahr solch eine hohe Strecke. Das erste Jahr ließ ich mich zu einem kleinen Wettstreit locken. Dem Schlaf und der Arbeit geschuldet, schaffte ich nur 17 Stück.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
4 Jun 2002
Beiträge
1.181
Die Bejagung des Fuchses hat vermutlich eine geringe Auswirkung auf das Niederwild. Fuchs ist halt nur eine Faktor und um diesen positiv zu verändern bedarf es einer flächendeckenden, nachhaltigen Bejagung.
....

wipi
Sehe ich nicht so, zumindest selber schon oft erlebt, dort wo im Frühjahr ein Geheck ist, sind weniger und nur alte Hasen, dort wo kein Geheck ist, sind die Hasen zahlreicher und in allen Größen.
 
Registriert
18 Apr 2016
Beiträge
1.132
Eine durchaus interessante Frage und auch deine Beweggründe, nach neutralen Quellen zu suchen finde ich gut.
Nicht, weil ich generell kein Vertrauen in jadliche Quellen habe, sondern weil es in der Diskussion mit kritischen Gegenübern hilfreich sein dürfte. Dann fehlt schlicht das Argument "deine Quellen sind einseitig vorbelastet!".
"Neutrales" ist nur sehr schwer zu finden.
Als halbwegs neutral sehe ich Streckenstatistiken an. Sind zwar Zahlen aus der Jagd, jedoch ausgegeben durch eine Behörde.
Im Rheinisch Westfälischen Jäger ist jüngst die Jahresstatistik NRW für das Jagdjahr 2017/2018 erschienen. Gegenübergestellt wurde hier eine alte Statistik für das Jahr 1938/1939.
Damals gab es noch Tollwut als Regulator und andere Lebensbedingungen fürs Niederwild.
Stellen wir mal ein paar Zahlen gegenüber:

Wildart ----------------- 17/18---------------38/39
Fuchs--------------------54.645---------------17.493 (inkl. Dachse)
Hase---------------------39.780-------------221.427
Kaninchen---------------42.787 -------------480.073
Rebhuhn ------------------369(alles Fallw)--186.358
Fasan---------------------29.807--------------60.606

Man sieht hier eindeutig, wohin die Richtung bei welchem Wild geht.
Und bei logischer Betrachtung sollte klar sein, was eine hohe Populationsdichte an Fressfeinden für eine bedrohte Art wie das Rebhuhn bedeutet.
Natürlich ist der Fuchs nicht der einzige Faktor, aber hierum gehts ja jetzt nicht.
Selbst wenn Füchse nur 10% Nahrung nicht aus Mäusefang beziehen, heisst das bei mindestens verdreifachung der Strecke, (wenn man von hier auf die Populationsentwicklung schliesst) aber auch Verdreifachung des Nahrungsbedarfs.
Das ganze wird potenziert durch Rückgänge der Beutetiere um 80 bis fast 100%
Ich weiss leider nicht mehr, wo es war, aber ich las mal einen Artikel der Zusammenhänge von Populationseinbrüchen im Fuchsbestand durch eine Tollwutepidemie und darauffolgende sprunghafte Anstiege im Niederwildbestand aufzeigte.
Nach Erholung der Fuchsbestände ging der Niederwildbestand wieder zurück.
War, meine ich, in den Sechzigern.

Dann ein paar Worte zum Anstieg der Reproduktionsrate durch Bejagung.
Zum einen ist es schon deswegen nicht logisch, weil ein einzelner Fuchs ja nicht feststellen kann, dass seine Art schärfer bejagt wird. Daher kann er auch nicht mit mehr Nachwuchs reagieren.
Und die meisten Füchse, die bejagt werden, sind danach tot, was eine Vermehrung stark erschwert. Allenfalls könnten die Alttiere auf Entnahme ihres Gehecks reagieren, aber auch hier setzt die Natur einfach Grenzen.
Ein Tier kann nicht einfach mehr Junge bekommen, der Platz in der Fähe ist nicht unendlich und das Gesäuge eines Tieres wird auch nicht einfach mehr.
Manch ein Vogel kann vielleicht ein verlorenes Gelege nachlegen, aber das ein Fuchs bei Verlust des Gehecks einfach noch mal mit der Ranz beginnt, kenne ich nicht.
Zudem wäre es ja nach der Logik der "Tierschützer" genau richtig, eine Tierart zumindest periodisch zu bejagen, wenn Ihr Bestand zurückgeht, damit diese Ihre Reproduktionsrate erhöht.
Nur wird als ein Grund für den Rückgang von gefährdeten Großsäugern oft ihre geringe Reproduktionsrate genannt. Auch hier kein Wort von einer Erhöhung durch Gefährdung.

Gruß,
Blechhase
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
26 Okt 2017
Beiträge
690
Ja, der sitzt nur an. Hat viele Luderplätze die er das ganze Jahr über kirrt.
Das reicht halt nicht... Ansitz am Luder ist nur ein Baustein. Man glaubt gar nicht was alles im Revier rum rennt... Marder, Iltis, Stubentieger... bekommt man nur durch Fangjagd. Und da muss man auf 1600ha schon einige Tausend Euro in die Hand nehmen... Aber trotzdem Respekt zu der Strecke(y) wenn alle so viel schießen würden, wären wir schon deutlich weiter...
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.366
Auch hier kein Wort von einer Erhöhung durch Gefährdung.
Die Reproduktionsrate erhöht sich in Reaktion auf freie Biotopkapazitäten, die durch Entnahme von Nahrungskonkurrenten entstehen. Nicht durch den Entahmevorgang selbst. Ob das den Tierschützern auch klar ist, weiß ich nicht. Von der Seite kommt leider auch oft falsch verstandenes. Im Misinterpretieren biologischer Zusammenhänge nehmen sich die Parteien nix.
 
Registriert
18 Apr 2016
Beiträge
1.132
Eben. Eine starke Bejagung kann nur dann zur Verstärkung der Reproduktion führen, wenn durch die Bejagung die Lebensumstände für die verbliebenen Tier besser werden und dadurch bislang nicht nutzbare "Kapazitäten" bei der Vemehrungsrate genutzt werden können.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.366
Ach ja, und Reproduktionsrate als "Reproduktionserfolg" betrachtet beinhaltet nicht nur die Größe des Gehecks, sondern vor allem, wieviele es davon bis zur eigenen Reproduktion schaffen. Die natürliche Sterblichkeit greift bekanntermaßen umso stärker, je höher die Populationsdichte. Wenn von einem Wurf nur 2 überleben, ist es herzlich egal, ob der Wurf 2 oder 8 Welpen hatte.
In die Rechnung geht natürlich auch mit ein, wenn die Fähe gut im Futter steht, die Eltern ein großes Jagdgebiet für die Versorgung der Welpen haben und alle gesund sind. Erhöht die Überlebensrate sicher nicht unwesentlich. Daß sich das "gut im Futter stehen" auch auf die Anzahl bis zur Geburt ausgetragener Föten auswirkt, ist eine Stellschraube unter vielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Aug 2016
Beiträge
7.346
Ich jage regelmäßig in zwei Revieren, einmal ein stadtnahes mit beinahe manischem Jagddruck auf alle Beutegreifer inkl. Ansitzjagd, Fuchswochen, Fallenjagd. Hier geht es den Kaninchen und Hasen gut, auch die Füchse kommen nicht zu kurz bzw. wandern immer wieder aus den Nachbarrevieren, die alle zur gleichen Familie gehören, ein.
Im anderen Revier (Feldrevier mit Windkraftanlagen) geht es dem Hasenbesatz immer schlechter. Bei meiner ersten kleinen Treibjagd wunderte ich mich, welche Idioten hier anscheinend ihre Hunde mitten über die mehrere Hektar großen Felder laufen lassen, bis ein Mitjäger beiläufig meinte, hier gäbe es aber viele Füchse, da fiel es mir wie Schuppen vom Haupte. Mein Vorschlag, das wäre doch auch einmal eine perfekte Gelegenheit, Jungjäger ans Jagen zu kriegen, wurde abgewiegelt. Beim Kaffee wurde dann rumgewundert, ob nun die nahe Autobahn oder die Windkraft Schuld am Hasenschwund sind...

Bei mir dauerte es mit dem ersten Fuchs drei Jahre, weil:
-Schonzeit (verständlich)
-"Warte auf Sauen" - unverständlich
-Fuchs schlauer als ich
-ich doofer als Fuchs
-Fuchs zu schnell
-Fuchs nicht da
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
30 Jan 2016
Beiträge
3.048
Man kann nichts finden, weil die Zusammenhänge nicht wie Regelketten greifen. NW Besatz hängt von vielen Faktoren ab, kurz-und langfristige Trends, Krankheiten, Wetter, Äsung usw usw....

D.h. auch wenn viele Füchse bejagt werden, kann NW zurückgehen, da z.B. Krankheiten durchs Revier gehen. Deshalb gilt für mich die einfache "Logik"

- ein erlegter Fuchs kann NW nicht nachstellen
- man schafft es nicht den Fuchsbestand durch Bejagung auf Null zu reduzieren
- durch die Aktion Fellwechsel muss man nicht so viele Füchse entsorgen.

Die Studie aus dem Bay Wald wird immer und immer wieder zitiert und mit eigenen Meinung angereichert. Ich kenne die Studie nicht genau, aber ich bin immer skeptisch, wenn für das gesamte Gebiet des Naturschutzgebietes bewiesen sein soll, dass es eine durchschnittlich geringe Populationsgröße für Füchse geben soll und diese nur durch Nichtbejagung entstanden ist. Also ich kann es mir nicht vorstellen, dass vor und nach dem Erlegeverbot über eine statistisch sauberen Zeitraum auch ausreichend viele Fuchsbauten beobachtet wurden. Mal arg unterstellt: da waren ein paar Leute nachts draussen, haben eine Handvoll Bauten beobachten und weniger Füchse gesehen. Dann mit einer Beobachtung die Nichtbejagung als einzige Ursache zu publizieren ist wissenschaftlicher Schwachsinn.

Mein Hund hat dieses JJ 2 Füchse gepackt. Seitdem habe ich in der Ecke des Reviers keine mehr gesehen. Hat sich rumgesprochen und die sind deshalb alle umgezogen. Daraus mache ich jetzt auch ne Studie. Ach ja, ein Fuchs wird zum Muff verarbeitet. Kreislauf geschlossen :ROFLMAO::ROFLMAO:
 
Zuletzt bearbeitet:

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
77
Zurzeit aktive Gäste
532
Besucher gesamt
609
Oben