Fuchsjagd

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Als ich mein Revier übernommen habe, waren ca. 50% der Füchse, die ich erlegte an Räude erkrankt. Heute seh ich nur noch ab und an mal einen Fuchs, der aber gesund ist. Dafür seh ich bei jedem Ansitz Hasen, gestern abend an einem einzigen Maisacker 8 gezählt. Das freut dann... ;)
 
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Vorab: Johova...
Ich jage in einem Revier, das an den Staatsforst grenzt und an Reviere, die praktisch kein Raubwild schießen. Zusammen mit Cheffe hatten wir über 50% der Fuchs-Strecke des Hegerings...
Der Hasenbesatz ist ganz gut, das Biotop bieten praktisch keinen Lebensraum für anderes Niederwild. Keine Hecken, keine Blühstreifen etc.
Nun frage ich mich, ob es überhaupt Sinn macht das gallische Dorf zu spielen, oder ob ich einfach nur schieße. Für mich muss es einen Sinn ergeben, wenn ich den Finger krumm mache (üblicherweise Fleisch in der Truhe).
Feuer frei, was meint ihr?

Waidmanns Heil
NP


Die von dir geschilderte Situation kennen sicherlich die meisten der Niederwildverrückten hier. Eigentlich muss man leider denke ich sagen das es wohl in vielen Gegenden Standard ist das ein Revier was macht, insbesondere bei der Raubwildjagd, und die anderen ringsum jammern oder die Niederwildjagd totsagen( ist ja kein Wild mehr da) und sich mit ihren Hunden lieber den neuen Herausforderungen (Bock und Sau) stellen.
Ist ja auch viel einfacher mit dem Kirreimer Patrouille zu fahren und am Computer das Revier mit den Kameras zu überwachen als ein ordentliches Niederwildrevier wieder aufzubauen was aber definitiv zum reizvollsten Gehört was ich kenne.
Aber mittlerweile werden es mehr die versuchen wieder was zu machen.
Kurioserweise aber meist jüngere Jäger( ja es gibt auch durchaus brauchbare) die die früheren Jagden gar nicht mitgemacht haben, während die Semester die es noch wissen und den vergangenen Zeiten nachtrauern, oftmals resignieren oder sich lieber Bock und Sau widmen.
Was ich sagen will, es gibt viele mit deiner Lage aber ich kenne wenige die es bereut haben sich zu engagieren.
Allerdings, es hat nie ein Ende. Jedes Jahr aufs neue.
Wenn ich colchicus brillianten Spruch zitieren darf, " man wird bei der Niederwildhege fürs durchhalten belohnt, nicht für gute Vorsätze "
Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Weidmannsheil und gib Gas.😉
Fuhnejäger
 
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ich bin jetzt 10 Jahre dabei und Mitte 40 - keine Ahnung, zu welcher Klasse ich gehöre.
Ich sehe gerne ein artenreiches Revier -auch, wenn es keine jagdbaren Spezies sind.
Es gibt weit und breit keine Blühstreifen, die Äcker gehen bis an den Waldrand, der in vielen Fällen sterile Fichten-Monokultur ist.
Mir fehlt leider das Kleingeld, um Streifen zu pachten und Blühstreifen anzulegen, zumal ich nicht der Pächter bin, dem es eher um Sauen und Rotwild geht. Er schießt auch Füchse, aber Niederwild ist nicht so wichtig.
Ich hab als Fallenbetreuer angefangen und als der Pächter das Revier verloren hat, ging es schnell bergab mit dem Niederwild. Er hat aber auch Fasane ausgewildert. Keine Ahnung, ob sich ein 'natürlicher' Bestand gehalten hätte.
Im jetzigen Kreis hab ich den letzten Fasan vor 4 Jahren gehört. Es wurden wohl mal Rebhühner gesehen, aber fest sind die nicht da...

Meine Freundin macht gerade den Jagdschein und hat großes Interesse an der Ökologie und versucht, auf Hegering-Ebene etwas zu bewegen. Ich hoffe, wie schaffen da, etwas auf die Beine zu stellen. Mal schauen, ob wir die Imker mit ins Boot bekommen und dann vernetzte Blühbereiche hinbekommen.
Wir würden uns auch einfach freuen, wieder mehr zu sehen. Schießen ist da im Hintergrund. Wenn die erste Kette wieder ansässig ist, würden wir definitiv nicht gleich das Feuer eröffnen.

Ich wollte mit dem Thread einfach Erfahrungen abgreifen, ob das Unterfangen überhaupt Chancen auf Erfolg hat, wenn die Nachbarn nicht mitspielen.
500 ha Agrarsteppe und Kommerz-Wald ist halt nicht unbedingt die beste Ausgangslage.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Ich schiesse jeden Fuchs den ich schiessen kann.
Hase & bodenbrütende Vögel danken es & es gibt genug erfahrene Jäger welche mir berichten, dass auch der Rehbestand sich verbessert.

Räude & Staupe sind zudem für die Füchse kein Vergnügen.
 
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Na aber wenn doch mal Hühner gesehen wurden hast du doch ein Ziel. Sollten sich da irgendwo das ein oder andere Paar halten ist es natürlich auch Glück die zu sehen.

Vielleicht wenn der ein oder andere Landwirt merkt das der Jäger was macht, dann sehen sie es auch ein ein bisschen was zu machen.

Du hast nunmal zu Anfang nur eine Möglichkeit was zu machen, dass ist eine straffe Raubwildbejagung. Die einzige Stellschraube wo du auf keinen angewiesen bist. Der Rest ergibt sich wenn du Glück hast.
 

steve

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Man darf in solchen Situationen Nachhaltigkeit und Erfolg nicht vermengen. Nachhaltige Fuchsregulierung ist nicht möglich, wenn man Einzelkämpfer ist.

Braucht es diese aber unbedingt um Effekte zu erzielen? Nein. Eine Reduktion in kurzen Phasen - wie beispielsweise von März bis Juni/Juli - kann schon erstaunliche Auswirkungen auf die Beutetiere haben. Das müssen nicht zwingend Hase und Fasan sein. Von der Waldschnepfe, über den Kibitz bzw. alle Limikolen bis hin zum Hamster gibt es eine breite Palette an Schützenswertem. Viele Arten davon sind mehr oder weniger aufgegeben worden. „Schutz nicht möglich, die moderne Zeit.“, das klassische Argument der Bequemen. Aber wer sich intensiv hinter die Raubwildjagd klemmt kann hier wirklich gutes in Sachen Artenschutz tun und partizipiert noch zusätzlich in Form eines nutzbaren Niederwildbesatzes.

Übrigens, den schnellsten Effekt einer intensiven Fuchsbejagung sieht man am Brot- und-Butter-Wild: Dem Rehwild. Die Rate an Zwillings und Drillingskitzen stieg bei uns trotz hohem Rehwildbestand enorm. Aus praktischer Sicht auch kein Wunder, fallen die Setzzeit des Rehwildes und die Aufzuchtzeit der Füchse doch auf den gleichen Zeitraum.
 
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Ich kann mich meinem Vorredner und vielen anderen nur anschließen. Raubwildjagd lohnt sich, wenn man es vernünftig macht.
Wie Steve schon sagte, ist das Frühjahr entscheidend. Wenn du es schaffst, dass kein Geheck in deinem Revier hochkommt, hast du sehr viel gewonnen. Dann senkst du in der kritischen Aufzuchtzeit den Prädatorendruck enorm.
Nicht verzweifeln, wenn die Füchse insgesamt nicht weniger werden, (großflächig änderst du nichts), aber für dein Revier kannst du vieles leisten.
Wir sind auch erst am Anfang. Gehen Schritt für Schritt und haben erste Erfolge. Das motiviert enorm und kann ungeheuren Spaß machen.
 
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Ich kann mich meinem Vorredner und vielen anderen nur anschließen. Raubwildjagd lohnt sich, wenn man es vernünftig macht.
Wie Steve schon sagte, ist das Frühjahr entscheidend. Wenn du es schaffst, dass kein Geheck in deinem Revier hochkommt, hast du sehr viel gewonnen. Dann senkst du in der kritischen Aufzuchtzeit den Prädatorendruck enorm.
Nicht verzweifeln, wenn die Füchse insgesamt nicht weniger werden, (großflächig änderst du nichts), aber für dein Revier kannst du vieles leisten.
Wir sind auch erst am Anfang. Gehen Schritt für Schritt und haben erste Erfolge. Das motiviert enorm und kann ungeheuren Spaß machen.
Interessant, aber wer hat die Zeit dazu?
Als Student habe ich diese, aber wer hat das bitte als Berufstätiger?
 
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Da ist sicher was dran. Ich hatte das Glück auf dem Weg zur Arbeit jedes Mal durch das (Niederwild)Revier fahren zu können. Je mehr man die Festplatte täglich füttern kann, umso erfolgreicher ist man bei den ganzen Maßnahmen.
Leider haben die guten Reviere meist die "falschen" Pächter, die zwar könnten aber den A.....nicht hochbekommen und mit einer Runde Mitleid den alten Zeiten nachhängen.
Ich habe auch schon ein Beispiel im Gedächtnis, wo ein junger Foristi hier im Revier Betonrohrfallen einbauen wollte und dann mit der Bemerkung eines älteren Jägers der Jagdgesellschaft konfrontiert wurde: "Wie schießen unsere Füchse am Luderplatz". Nur das war schon 20 Jahre her.
 

JBB

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Oder dir sind rechtlich die Hände gebunden in manchen Bundesländern, da du keine Jungfüchse mehr schießen darfst - dann kann man zwar reduzieren wie man will, hat aber eigentlich nur den Februar, um den Geheckbesatz zu reduzieren - sprich so viele Fähen erwischen, wie möglich.

Diese Option ist ja in manchen Gegenden leider schon Realität :(
 
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Interessant, aber wer hat die Zeit dazu?
Als Student habe ich diese, aber wer hat das bitte als Berufstätiger?
Zeit muss man sich nehmen! Jeder hat 24 Std am Tag, also nutze Sie!
Ich würde versuchen mich zunächst auf den Fuchs zu konzentrieren, und da die Monate Februar und April /Mai (gehecksuche) klar bevorzugen.
Gemeinschaftsansitze und Baujagden organisieren, sind gute Ansätze wenn du dir keine Zeit für fallenjagd nimmst.
 
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Interessant, aber wer hat die Zeit dazu?
Als Student habe ich diese, aber wer hat das bitte als Berufstätiger?

gerade im Frühjahr lassen sich befahrene Baue gut bestätigen, da noch Vegetationsruhe herrscht. Wo überhaupt Baue im Revier sind, sollte man natürlich übers Jahr ausloten und diese um die Osterzeit gezielt kontrollieren. Jungfuchsfallen sind um 50,--/Stück relativ preiswert. Wenn die Füchse sicher draußen spielen, werden die Röhren am Freitag Abend mit Fallen bestückt, bis Sonntag früh ist alles erledigt. Das spart dann jede Menge Ansitze;)
 
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Am WE blieben 5 Füchse im Ansitz bei mir. Da denkt man das man Rotrock Pause hat auf einmal
sieht man wieder ohne ende Jungfüchse/ Füchse . Ca 450 HA seit November mit Einhaltung der Schonzeit haben wir zu Zweit 100 Füchse erlegt. Normal ist die Anzahl nicht mehr
Da müsst Ihr die Nachbarreviere "mit bejagen". Das ist schon eine Zahl. Aber ich kenne hier einige Reviere, da wäre das auch machbar. Wie ich schon schrieb, auch hier sind große Staatswaldungen im Hintergrund. Dort ist aber die Fuchsdichte nicht so hoch wie oft angenommen wird. Die Feldflur bietet da mehr und wenn man den Fuchs machen lässt, ist die Dichte dort wesentlich höher. Wenn Du dann ein paar Nachbarn hast, die nur "Waidmannsheil auf den roten Bock" wünschen oder die Sauen "nicht zum Nachbarn jagen wollen", dann hast gewaltig was zu tun. Viel mehr als aus dem Staatswald kommen kann.
Richtig starke Füchse haben wir hier nicht, die werden nicht alt. Kommen welche aus dem Staatswald sind diese auch meistens jung. Grüne Männchen habe ihnen noch nie was Schlechtes getan und sie denken es geht so weiter.
 

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