Moin!
First things first: Den beiden Verletzten gute Besserung!
Dann aber eine kurze Gegenfrage:
@Schlickrutsche:
Warum sollte jemand, der seinen Sitzplatz im IC / ICE bezahlt hat, den an eine Person überlassen, die nicht bezahlt und die in >99% der Fälle auch in keinster Weise irgendwie beruflich gefordert werden wird? Warum sollen dann nicht z. B. auch Sanitäter oder Ärzte umsonst fahren dürfen?
Das nur mal zum Nachdenken. Es klingt hart, dass man als Polizist zwar umsonst fahren darf (in Uniform), aber keinen Sitzplatzanspruch hat. Sorry, ohne Reservierung hat man den auch nicht als zahlender Fahrgast. :roll:
Und hast Du mal dran gedacht, dass Du in zivil trotzdem eine Pflicht zum Eingreifen hast und dass Du dann ggf. von einem eingreifenden Passanten als "bad guy" angesprochen werden könntest? MIt den entsprechendne Konsequenzen?
@Lightweight:
Ganz sicher gibt es in so einem Fall auch in Frankreich eine Ermittlung, denn ohne die offizielle Feststellung des Sachverhalts kann man auch keine Auszeichnungen vergeben. :roll:
Viele Grüße
Joe
Um deine Gegenfrage zu beantworten: Das man aufstehen muss, wenn man auf einem reservierten Platz sitzt, wenn der Berechtigte kommt ist ja selbstverständlich und betrifft alle Reisenden, egal ob Polizist oder nicht. Polizisten müssen aber auch aufstehen, wenn das ein Fahrgast wünscht, der keinen Sitzplatz bezahlt hat, also auch keinen Anspruch darauf hat.
Das Polizisten überhaupt umsonst fahren dürfen, ist von der Deutschen Bahn für genau solche Fälle gedacht, wo der Zugbegleiter nicht mehr alleine klar kommt und dient somit der Sicherheit des Fahrpersonals und der Fahrgäste. Das Ärzte und Sanitäter nicht umsonst fahren dürfen liegt wohl daran, dass sie in eben einer solchen Situation nicht eingreifen müssen, erst recht nicht, wenn sie sich dadurch selbst in Gefahr bringen. Bei uniformierten Polizisten sieht das anders aus.
Übrigens muss der zivil und unbewaffnet reisende Polizist eben nicht aktiv eingreifen, wenn er sich dadurch selbst in Gefahr bringt. Er ist lediglich verpflichtet, alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, unter Abwägung der persönlichen Gefährdung. Das ist schon ein Unterschied. Wenn er eingreift, dann natürlich nur unter der Prämisse, sich klar und deutlich als Polizist zu erkennen zu geben.
Das solchen Vorfällen nachfolgende Ermittlungsverfahren ist obligatorisch und darf gelassen abgewartet werden. Bei korrekter Vorgehensweise ist die Einstellung nach kurzer Zeit zu erwarten. Und natürlich gilt es, den Tod eines Menschen zu untersuchen, sei er auch noch so ein A...loch.
Ich wünsche den Opfern eine schnelle Genesung und zolle der noch sehr jungen Kollegin meinen Respekt für ihren Einsatz. Mit 22 Jahren ist sie vermutlich erst seit seit 8 Monaten aus der Ausbildung. Man kann besser ins Berufsleben starten.