Futterstelle zum Verbeißen für Schalenwild

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Also dafür, das hier nur mal kurz über eine kleine Möglichkeit berichtet wird dem Rotwild eine interessante Spielerei zu bieten reagiert ihr ganz schön über. Im Vergleich zu den meisten Hochsitzen eine sehr unauffällige bauliche Maßnahme. Liegt das am Thema Rotwild, dass immer gleich alle anderen als Depp dargestellt werden müssen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Also Spielerei beschreibt das ganz gut!
Ganz ehrlich? Wenn ich dem Rotwild was zum verbeißen anbieten möchte in Form von Weiden, dann Pflanze ich ein paar Dutzend davon in einer ruhigen Ecke im Revier! Evtl. noch ein paar Jahre mit Zaun, danach kann Weide ziemlich problemlos verbissen werden, die kommt trotzdem wieder. Dabei ist es dann auch nicht schlimm wenn die verbuscht, sollen ja als zusätzliche Äsung und nicht der Holzgewinnung dienen...........
Weiden wurden bei uns stark von Nutrias verbissen und teilweise kurz überm Boden abgenagt da wuchsen im Frühjahr schöne neue Triebe aus dem Stumpf.
An und für sich also keine schlechte Idee, nur in ner kleinen Gitterbox bringt das nichts, da muss man im Revier ein wenig großflächiger denken und vielleicht 3-4 größere Stellen anlegen fürs Rotwild, dann fängt es an Sinn zu machen............
 
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Also ich hab noch nicht viele echte Proßholzflächen gesehen die über Jahre oder lange nach Öffnung des Zaunes noch funktionieren. Wachsen die Ruten durch und werden stärker, werden sie im Hochsommer von den Hirschen geschlagen und das vertragen sie schlecht. Bonsai über einen längeren Zeitraum gibt es bei der Buche, aber die Weichlaubhölzer halten das nicht ewig aus. In meinem Rotwildpirschbezirk wächst eher der Ahorn als die Aspe oder eine Salweide. Die Vogelbeere packt es noch eher. Es muss schon genug davon da sein, dass der Verbiss nicht vernichtend ist. Knospenverbiss beim Rehwild ist auch eine andere Sache als wenn die Stämmchen verfegt oder im Winter geschält werden. Wenn Rehwild eine Vogelbeere verbeißt, dann sind das meist die oberen Knospen, unten bleibt eine im Gras unentdeckt. Die Wurzelmasse ist da und im nächsten Jahr gibt sie mächtig Gas und ist schon schnell raus aus dem Äserbereich. Die dann durchgewachsene Vogelbeere "verblutet" aber dann im Sommer sehr schnell, wenn sie vom Rotwild einmal "behandelt" wurde.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Danke für die ausführliche Antwort 👍
Ich hatte bei meiner Antwort so Flächen von 150×300 Meter im Sinne, eben damit die nicht so fix vollständig verbissen wird und Chancen hat sich zu entwickeln und "schlimmstenfalls" verbuscht. Ich will und kann dir da aber auch nicht wiedersprechen, da du von dem Thema wesentlich mehr Ahnung hast als ich!
 
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Ich habe mal vor Jahrzehnten erlebt, wie bei einem völlig überhöhtem Rotwildbestand versucht wurde, mit Proßholzflächen die Welt zu retten. Ferschta können und wissen ja alles. Tausende von Weidensteckruten, 30 cm lang wurden im sauren Fichtenboden beerdigt. Ich habe schon als Jungjäger meine Erfahrungen mit Steckhölzern im Offenland gesammelt, so einfach ist das nicht, aber lass sie mal machen dachte ich. Es war ein Fiasko. Aus dem Proßholzflächen der 80er Jahre wurden bald Tannenvorbaugruppen. Ausgezäunt vernichteten vorallem die Hirsche die Weichlaubhölzer.
Ein Kahlhieb hätte den Wunsch nach zusätzlicher Knospenäsung wohl besser erfüllt, wenn ein paar Samenbäume in der Nähe gewesen wäre, aber die wurden ja Jahrzehnte lang vom "Buschballett" gründlich beseitigt.

Dort wo es die Weide gepackt hat - mir ist ein rekultivierter Müllplatz bekannt - wurden die Ruten bald von fegenden Hirschen im Sommer eleminiert. Man hätte die Fläche wildsicher zäunen müssen. Nachdem die Weiden hochgewachsen sind, diese erst mal auf den Stock setzen! Die Neuaustriebe hätte man für kurze Zeit zum Beäsen freigeben können aber Herbst. Dann hätte es funktionieren können.

Wird eine Vogelbeere verschlagen hat das denselben Effekt wie wenn geringelt wird. Der Baum/Strauch stirbt ab.

Weiden treiben sicher aufgrund der Eigenfeuchtigkeit schon mal im Frühjahr aus. Sind die Steckruten zu hoch, vertrocknen sie weil die Wurzelsubstanz fehlt. Schauen nur die empfohlenen zwei Augen aus dem Boden killt sie der natürliche Bewuchs. Man verwechselte den Forstpflanzgarten mit dem Revier
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Naja die Welt retten wäre nicht mein Ansinnen, eher zusätzlich Äsung zu schaffen , damit weniger von anderen Sorten verbissen wird. Bei uns darf das Damwild tun was es will, es stört schlicht keinen und der Jagdbesitzer freut sich wenn er Reh und Damwild sieht wenn er sein Land bewirtschaftet oder auf der Terrasse sitzt👍
Und in seinem Wald wächst trotzdem ne Dickung ohne Zaun!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Oder man pflanzt einfach so 30 Stück davon im Revier............
 

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