Gämse – Opfer der Forstpolitik in Bayern;

JMB

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Wer erinnert sich noch an Heiligabend 1971?
Ich kann mich zwar nicht mehr an viele Einzelheiten bei der Erstausstrahlung erinnern, aber gesehen habe ich es damals.
Und seitdem ist das Problem nicht gelöst worden - zumindest nicht überall.

Opfer hat es trotzdem gefordert:
Eines der traditionsreichsten Forstämter Bayerns wurde geschlachtet, weil man Dr. Meister nicht am Zeug flicken konnte wurde halt das Forstamt aufgelöst, nicht dass ein Nachfolger genau so konsequent vorgehen würde ...


WaiHei
 

JMB

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Deutsche Wildtierstiftung schrieb:
Finden Sie es richtig, dass die Tiere in diesen Gebieten das ganze Jahr über geschossen werden dürfen, damit der Wald besser wachsen kann, oder finden Sie das nicht richtig?

Ergebnis: Eine große Mehrheit der Befragten findet es nicht richtig, dass Rotwild, Rehe und Gämsen zum Teil das ganze Jahr über geschossen werden dürfen, damit der Wald besser wachsen kann.
Vielleicht hätten sie ja noch besser so gefragt:
"Finden Sie es richtig, dass (auch) die Mamas der armen Bambis in diesen Gebieten das ganze Jahr über ermordet werden dürfen, ...?"

Wie wäre die Antwort auf diese Frage wohl ausgefallen:
"Finden Sie es richtig, dass die Wildbestände in den Schutzwaldgebieten im Zuge der Schutzwaldsanierung reduziert werden, damit die darunter liegenden Orte und ihre Bewohner besser vor Lawinen und Muren geschützt werden?"

Schon durch die Fragestellung kann doch massiv auf das Ergebnis einer Umfrage Einfluss genommen werden - und die Meinungsforschungsinstitute sind Meister darin.
Wer auch den nächsten Auftrag erhalten will, der liefert tunlichst "gute" Ergebnisse.


WaiHei
 
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Wer gegen die konsequente Schutzwaldsanierung ist, der soll gefälligst am Hangfuß wohnen (mit Residenzpflicht) bis die nächste Lawine oder Mure kommt - Galltür lässt grüßen! :devilish: :evil:




WaiHei[/QUOTE]

Hallo, ich wohne direkt am Berg.
Über mir Wald vom Staatsforst. Alles komplett verbuscht. Zu hoher Abschuss.
Bei den Össis gleich über der Grenze, lauter Privatwald, weniger Abschuss, mehr Wild und trotzdem nicht mehr Muren/Hangabrutsche. Ist ja komisch, oder? Manchmal muss man halt über den eigenen Schatten springen, um zu sehen, daß es die anderen besser machen.
P.S die Berufsjäger sind bei uns zum großen Teil vernünftig und kennen sich sehr gut aus, aber als Staatsangestellte halt Befehlsempfänger, welche den Abschuss erfüllen müssen. Denen gebe ich sicher nicht die Schuld, sondern der Staatsdoktrin Wald vor Wild.
 
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Hallo, ich wohne direkt am Berg.
Über mir Wald vom Staatsforst. Alles komplett verbuscht. Zu hoher Abschuss.
Bei den Össis gleich über der Grenze, lauter Privatwald, weniger Abschuss, mehr Wild und trotzdem nicht mehr Muren/Hangabrutsche. Ist ja komisch, oder? Manchmal muss man halt über den eigenen Schatten springen, um zu sehen, daß es die anderen besser machen.
P.S die Berufsjäger sind bei uns zum großen Teil vernünftig und kennen sich sehr gut aus, aber als Staatsangestellte halt Befehlsempfänger, welche den Abschuss erfüllen müssen. Denen gebe ich sicher nicht die Schuld, sondern der Staatsdoktrin Wald vor Wild.

Mei, dann könnten ja keine forstlichen Pflegemaßnahmen an Unternehmen vergeben werden, oder? Warum die Natur walten lassen, wenn man ihr unter die Arme greifen kann.

Bei uns hat vor Jahren (naja zwei Jahrzehnten) ein nicht zu kleiner Forstbetrieb ob der bösen wipferlfressenden Gamsn auch die Population bis zum beinahen Gehtnichtmehr jagdlich verfolgt.

Böse Waldgams, zu wenig Felsen,.... Nach vier fünf Jahren kam in einigen Bereichen kein natürlicher Anflug mehr auf, weil das Gras so dicht und hoch stand, dass kein Bamerl mehr von selber durchkam.

Vom Saulus zum Paulus gewandelt, ist heute der pensionierte ehemalige gamsvernichtende Oberförster der größte Freund und Befürworter der Gämsen geworden.

Es zeugt von menschlicher Einfalt und Kleingeistigkeit, wenn wir der Natur Dinge aufoktroyieren wollen, die sich über Jahrzehnte oder noch länger von selbst eingeregelt hatten.

Schutzwald ohne Wild wird ohne menschliches Zutun nie funktionieren.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Böse Waldgams, zu wenig Felsen,.... Nach vier fünf Jahren kam in einigen Bereichen kein natürlicher Anflug mehr auf, weil das Gras so dicht und hoch stand, dass kein Bamerl mehr von selber durchkam.

Tja, schonmal überlegt, warum da Gras kommt? Erst vor Kurzem in Tirol gesehen: Der Bestand wird aufgelockert, um die Naturverjüngung einzuleiten...kommt aber nix... Der Bestand überaltert, wird zunehmend instabil, bricht teilweise zunehmend zusammen bzw muss zwangsgenutzt werden. Verjüngung ist immer noch keine da => Fläche vergrast. Dann wird's aufwendig.
 
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Tja, schonmal überlegt, warum da Gras kommt? Erst vor Kurzem in Tirol gesehen: Der Bestand wird aufgelockert, um die Naturverjüngung einzuleiten...kommt aber nix... Der Bestand überaltert, wird zunehmend instabil, bricht teilweise zunehmend zusammen bzw muss zwangsgenutzt werden. Verjüngung ist immer noch keine da => Fläche vergrast. Dann wird's aufwendig.

Irgendwie stimmt da was nicht an dieser Betrachtungsweise....

Henne oder Ei? Wirtschafts- oder Schutzwald? Sekundäreinflüsse?
 

JMB

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Über mir Wald vom Staatsforst. Alles komplett verbuscht. Zu hoher Abschuss.
Bei den Össis gleich über der Grenze, lauter Privatwald, weniger Abschuss, mehr Wild und trotzdem nicht mehr Muren/Hangabrutsche.
Schon vor Jaaahren haben einige oberbayrische Waldbauerngenossenschaften ihre Reviere nicht mehr verpachtet, sondern die Bejagung selbst in die Hand genommen, weil die Jagdpächter zu hohe Wildbestände "heranhegten" und deshalb eine natürliche Verjüngung nicht mehr möglich war.
Ist ja komisch, oder?

Die bayrischen Privatwaldbesitzer scheinen also viel dümmer zu sein, als die Ösis - oder wie erklärst Du dir das?
Manchmal muss man halt über den eigenen Schatten springen, um zu sehen, daß es die anderen besser machen. :p


WaiHei
 
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Hallo, ich wohne direkt am Berg.
Über mir Wald vom Staatsforst. Alles komplett verbuscht. Zu hoher Abschuss.

Das müssen ja schlimme Zustände sein, wenn sich der Wald da auf natürliche Weise verjüngen kann.... :unsure:;)

Ernsthaft: Das passt schon so, die Büsche sind erwünscht (y)

Schutzwald muss JUNG und stammzahlreich gehalten werden damit er Schutz bietet. Hallenartige Hochwälder sind hier nicht erwünscht - und doch in Österreich nicht mal so selten.
Waldbaulich haben die Bayern die Nase vorn, und die ÖBF schielen neidvoll über die Grenze und würden das auch gern können. Aber das geht nur zu Lasten des Schalenwildes - und das in Österreich gegen die Jägerei durchzusetzen...... :unsure:
U.a. deshalb sieht man optisch diesen Unterschied zwischen „hier" und „drüben".
 
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JMB

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Vom Saulus zum Paulus gewandelt, ist heute der pensionierte ehemalige gamsvernichtende Oberförster der größte Freund und Befürworter der Gämsen geworden.
Wen meinst Du?


Es zeugt von menschlicher Einfalt und Kleingeistigkeit, wenn wir der Natur Dinge aufoktroyieren wollen, die sich über Jahrzehnte oder noch länger von selbst eingeregelt hatten.
Der Natur ist es völlig egal, ob da Muren abgehen, der Gebirgsfluss sich bei Hochwasser ein neues Bett sucht, bzw. sich über große Flächen ausbreitet.
Die "Einfalt und Kleingeistigkeit" besteht doch zum großen Teil darin in/unter solchen Gebieten Gebäude zu errichten.
Früher baute man eben keine Häuser in potentiellen Überschwemmungs- und Lawinengebieten.

Wie hypsilon ganz richtig schrieb: Was ist Ursache, was Wirkung?
Natürlich können (wurden und werden wohl auch noch) auch waldbauliche Fehler gemacht werden.
Vergrasung kann durch zu schnelles Auflichten des Waldbestandes verursacht werden, aber eben auch dadurch, dass die Waldverjüngung durch zu viel Wild verhindert wird.
Sobald der Mensch eingreift, hat es sich doch i.d.R. mit "von selbst eingeregelt hatten". Welches Bewaldungsprozent hatten wir, bevor der Mensch nennenswert eingegriffen hat?
Das ging schon mit der Sesshaftwerdung, also der Wandlung vom "Jäger und Sammler" zum Bauern los - und nicht erst mit der Schutzwaldsanierung.


Schutzwald ohne Wild wird ohne menschliches Zutun nie funktionieren.
Wer spricht eigentlich von "Wald ohne Wild"?
Doch in der Regel die, die weit überhöhte Wildbestände für normal halten, bei jedem Ansitz "haufenweise" Wild sehen wollen und am liebsten nur Trophäenträger schießen möchten - "Ich schieße doch keine Gaisen, die sollen mir doch nächstes Jahr wieder Bockkitze setzen." ist auch heutzutage in bestimmten Kreisen gar nicht so selten.

ICH kenne KEINEN Förster, der Wald OHNE Wild fordert oder auch nur, dass Verbiss- und Schälschäden NULL sein müssten.
Wenn aber das (externe!) Schälschadensgutachten ergibt, dass wenn es so weiter geht in 7 (in Worten: SIEBEN) Jahren JEDER schälfähige Stamm geschält ist, dann müsste eigentlich jeder einsehen, dass das zu viel ist - und zwar VIEL zu viel.

Vielen Jagdpächtern ist aber doch der Wald völlig egal!
Dient ihnen doch nur als "Kulisse" ihres Hobbys.
Ich kenne da ein schönes Beispiel:
Der "größte Schreihals", der immer gegen das Forstamt gewettert hatte, weil die "mit ihren Zäunen das Wild aus dem Wald ausperren, wollte später beim Forstamt "billig Zaun mitkaufen", weil er eine eigene Wiese aufgeforstet hatte und "die blöden Viecher mir doch sonst alles abfressen".
Sachen gibt's ... :eek:


Dass z.B. das Rotwild seine frühere Winterwanderung nicht mehr machen kann liegt mitnichten an den bösen Förstern.
Wir können aber meinetwegen gerne die BAB München - Salzburg zurückbauen und die Isarauen vom Gebirge bis weit hinter Moosburg "freiräumen". :devilish: :evil:


Viele der heute ach so schönen "naturnahen" Wälder sind übrigens in Zeiten mit sehr geringen Wilddichten entstanden.
Wer's nicht glaubt der lese bei und über Carl Emil Dietzel nach, wie der gejammert hat, als 1848 plötzlich "jeder Bauer mit der Flinte ...".


Wirtschafts- oder Schutzwald?
Das eine schließt das andere nicht aus!
Natürlich könnte man auf "Wirtschafts-" auch verzichten, nur - woraus baust Du dann Deinen Dachstuhl?
Und dann ist das Geschrei wieder groß, dass die "bösen" Forsten ja rote Zahlen schreiben.
Welche andere Verwaltung schreibt eigentlich schwarze Zahlen?
Die Forstwirtschaft hat schon immer gewirtschaftet.
Beispiel gefällig?:
Die Sanierung des Weihenstephaner Hanges (wg. des Ulmensterbens, IIRC) wurde damals von Landespflegern durchgeführt.
Eine Kalkulation eines forstlichen Lehrstuhles ergab damals, dass das nicht nur "mehr", sondern ein Vielfaches dessen gekostet hatte, als wenn man es "forstlich" gemacht hätte - und das, obwohl man schon "extra teuer" kalkuliert hat, so mit Heli-Logging (damit nicht die spärliche Verjüngung auch noch beim Herausbringen der Stämme geschädigt würde), ohne Akkord, ...
Macht ja nichts, wenn das "mal eben" ein paar Millionen kostet, musste doch gemacht werden, nicht das der Hang abrutscht.


Sekundäreinflüsse?
Die gibt es natürlich, sind aber oft schwerlich abzustellen.
Wie hieß noch dieses schwefelspuckende Monstrum in der Oberpfalz?
Die massiven Waldschäden wurden aber angeblich durch die Kohlekraftwerke in der damaligen CSSR verursacht, wie auch immer die das gemacht haben - bei vorwiegenden Westwinden. :rolleyes:

Der Ski-Tourismus ist ein weiterer Punkt, der in einer für das Wild "kritischen" Jahreszeit sehr viel Unruhe bringt. Du kannst aber gerne dafür sorgen, dass das aufhört. :devilish: :evil:


WaiHei
 
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Der Schutzwaldmythos hat sich total verselbständigt und ist zum Planstellengenerator verkommen.

Ein Grossteil der sog. "Schutzwaldsanierungsgebiete" und "Schutzwaldsanierungsflächen" dient überhaupt nicht dem Objektschutz, sondern vor allem der Schaffung und dem Erhalt von Planstellen der Forstbürokratie.
Besonders anschaulich absurd sind z.B. die Fälle, in denen in abgelegenen Naturschutz-, FFH- und SPA-Gebieten "Schutzwaldsanierungsflächen" ausgewiesen und dann dort die FFH-Anhang-V-Art "Rupicapra rupicapra" per Schonzeit-Aufhebung ganzjährig verbissen bekämpft wird.

Und wenn steilste, südexponierte Hänge, auf denen seit der letzten Eiszeit noch NIE der vom Forst selbst theoretisch zusammengebastelte Wunsch-Kunstwald gewachsen ist, zwangsaufgeforstet werden, ist das einfach eine gewaltige Geldverschwendung und fachlich total dämlich.
Diese Flächen erkennt man meist schon an ihren historischen Flurnamen, die heissen nicht ohne Grund so.
Und in manchen Fällen sehr effektive Lawinengalerien zum Schutz für Strassen am Hangfuss, mit deren Hilfe man den ganzen Berg oberhalb in Ruhe lassen und gesetzlich geschützte Offenlandbiotope erhalten könnte, fallen halt nicht in die Kompetenz der Forstbürokratie ...
Aber manche Dinge entwickeln eben eine Eigendynamik, und wenn man erst mal 100 Millionen und mehr in irgend etwas reingesteckt hat, muss man eben auch irgendwann "Erfolge" vorweisen, und seien die noch so konstruiert.

Von der Schutzwaldsanierung ist vielleicht ein Drittel der Fläche sinnvoll nachvollziehbar, der Rest ist Kokolores und Selbstbeweihräucherung.
Und die grossspurig inszenierte ganzjährige Bekämpfung der Gemsen incl. Schonzeitaufhebung im Winter ist in Wirklichkeit das Eingeständinis von jagdlichem Totalversagen, denn für eine effektive Bejagung von Gemsen reicht die normale Jagdzeit völlig aus.

Aber der Aiwanger wird da sicher für frischen Wind sorgen und den angestauten Mief im Ministerium ordentlich auslüften ... :-]]]
 
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Wen meinst Du?

Wenn Du in meiner Gegend wohnen würdest, wüsstest Du sofort, wen ich meine. So aber sind Namen Schall und Rauch. :giggle:


Der Natur ist es völlig egal, ob da Muren abgehen, der Gebirgsfluss sich bei Hochwasser ein neues Bett sucht, bzw. sich über große Flächen ausbreitet.
Die "Einfalt und Kleingeistigkeit" besteht doch zum großen Teil darin in/unter solchen Gebieten Gebäude zu errichten.
Früher baute man eben keine Häuser in potentiellen Überschwemmungs- und Lawinengebieten.

Das ist auch nicht Sache des Forsts, sondern a) des Verstandes und b) der Raumordnung. :eek:


Wie hypsilon ganz richtig schrieb: Was ist Ursache, was Wirkung?
Natürlich können (wurden und werden wohl auch noch) auch waldbauliche Fehler gemacht werden.
Vergrasung kann durch zu schnelles Auflichten des Waldbestandes verursacht werden, aber eben auch dadurch, dass die Waldverjüngung durch zu viel Wild verhindert wird.
Sobald der Mensch eingreift, hat es sich doch i.d.R. mit "von selbst eingeregelt hatten". Welches Bewaldungsprozent hatten wir, bevor der Mensch nennenswert eingegriffen hat?
Das ging schon mit der Sesshaftwerdung, also der Wandlung vom "Jäger und Sammler" zum Bauern los - und nicht erst mit der Schutzwaldsanierung.

Vergrasung kann viele Möglichkeiten haben. Ebenso kann das Wachstum der Krautschicht von Jahr zu Jahr verschieden sein. Und wenn keine Äser vorhanden sind (wie von Outback beschrieben), wird das Gras oder gewisse andere Pflanzen(teile) nicht weniger werden. :oops:

Wer spricht eigentlich von "Wald ohne Wild"?
Doch in der Regel die, die weit überhöhte Wildbestände für normal halten, bei jedem Ansitz "haufenweise" Wild sehen wollen und am liebsten nur Trophäenträger schießen möchten - "Ich schieße doch keine Gaisen, die sollen mir doch nächstes Jahr wieder Bockkitze setzen." ist auch heutzutage in bestimmten Kreisen gar nicht so selten.

Ich habe auf Outbacks Meldung repliziert, falls Dir das nicht aufgefallen ist. Somit direkter Konnex zu diesem Beitrag und keine Allerweltsfeststellung. :)

ICH kenne KEINEN Förster, der Wald OHNE Wild fordert oder auch nur, dass Verbiss- und Schälschäden NULL sein müssten.
Wenn aber das (externe!) Schälschadensgutachten ergibt, dass wenn es so weiter geht in 7 (in Worten: SIEBEN) Jahren JEDER schälfähige Stamm geschält ist, dann müsste eigentlich jeder einsehen, dass das zu viel ist - und zwar VIEL zu viel.

Vielen Jagdpächtern ist aber doch der Wald völlig egal!
Dient ihnen doch nur als "Kulisse" ihres Hobbys.
Ich kenne da ein schönes Beispiel:
Der "größte Schreihals", der immer gegen das Forstamt gewettert hatte, weil die "mit ihren Zäunen das Wild aus dem Wald ausperren, wollte später beim Forstamt "billig Zaun mitkaufen", weil er eine eigene Wiese aufgeforstet hatte und "die blöden Viecher mir doch sonst alles abfressen".
Sachen gibt's ... :eek:

Ich behaupte trotzdem, dass Wild auch in einen Schutzwald passt. Über die tragbare Bestandesdichte will und habe ich nicht geschrieben. :whistle:

Dass z.B. das Rotwild seine frühere Winterwanderung nicht mehr machen kann liegt mitnichten an den bösen Förstern.
Wir können aber meinetwegen gerne die BAB München - Salzburg zurückbauen und die Isarauen vom Gebirge bis weit hinter Moosburg "freiräumen". :devilish: :evil:

Oder so wie in vieler Orts und in Österreich Wildbrücken bauen.... :geek:

Viele der heute ach so schönen "naturnahen" Wälder sind übrigens in Zeiten mit sehr geringen Wilddichten entstanden.
Wer's nicht glaubt der lese bei und über Carl Emil Dietzel nach, wie der gejammert hat, als 1848 plötzlich "jeder Bauer mit der Flinte ...".

Es bedarf keines so langen Rückblicks. Die ersten 10 Jahre nach 1945 zeigen selbiges....

Das eine schließt das andere nicht aus!
Natürlich könnte man auf "Wirtschafts-" auch verzichten, nur - woraus baust Du dann Deinen Dachstuhl?
Und dann ist das Geschrei wieder groß, dass die "bösen" Forsten ja rote Zahlen schreiben.
Welche andere Verwaltung schreibt eigentlich schwarze Zahlen?
Die Forstwirtschaft hat schon immer gewirtschaftet.
Beispiel gefällig?:
Die Sanierung des Weihenstephaner Hanges (wg. des Ulmensterbens, IIRC) wurde damals von Landespflegern durchgeführt.
Eine Kalkulation eines forstlichen Lehrstuhles ergab damals, dass das nicht nur "mehr", sondern ein Vielfaches dessen gekostet hatte, als wenn man es "forstlich" gemacht hätte - und das, obwohl man schon "extra teuer" kalkuliert hat, so mit Heli-Logging (damit nicht die spärliche Verjüngung auch noch beim Herausbringen der Stämme geschädigt würde), ohne Akkord, ...
Macht ja nichts, wenn das "mal eben" ein paar Millionen kostet, musste doch gemacht werden, nicht das der Hang abrutscht.

Hmmm, das hätte ich mir jetzt fast nicht gedacht, dass die Forstwirtschaft wirtschaftet.... Puh, ist schon lange her, dass ich mit Matrikelnummer 86XXXXX auf der BOKU in Wien inskribiert war.... Also hat sich vielleicht seither doch nichts geändert, oder? :p

Die gibt es natürlich, sind aber oft schwerlich abzustellen.
Wie hieß noch dieses schwefelspuckende Monstrum in der Oberpfalz?
Die massiven Waldschäden wurden aber angeblich durch die Kohlekraftwerke in der damaligen CSSR verursacht, wie auch immer die das gemacht haben - bei vorwiegenden Westwinden. :rolleyes:

Der Ski-Tourismus ist ein weiterer Punkt, der in einer für das Wild "kritischen" Jahreszeit sehr viel Unruhe bringt. Du kannst aber gerne dafür sorgen, dass das aufhört. :devilish: :evil:

Letzter Punkt ist gerade in Schutzwäldern und /oder Schutzwaldsanierungsgebieten und in den räumlichen Nahbereichen derselben nicht zu vernachlässigen. Patentrezept hab ich leider auch keines und Variantenfahrer und ähnliches stehen nicht am Abschussplan.... ;)

WaiHei

Ebenfalls Waidmannsheil!
 
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Danke Waldameise, alles gesagt damit!
Es soll hier auch kein Berufsjäger- oder Försterbashing sein, die meisten haben ja wenn man mit Ihnen privat spricht, eine sehr vernünftige Meinung.
 

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