Gämsen an der Donau: Naturschützer wollen sie abschießen lassen - aber Jäger wollen nicht

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Eher lassen die Jäger tief blicken. Anstatt Teil einer Lösung zu sein, sind sie Teil des Problems.
 
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Eher lassen die Jäger tief blicken. Anstatt Teil einer Lösung zu sein, sind sie Teil des Problems.
Mit deinem Geschreibsel offenbarst Du völlige ökologische Ahnungslosigkeit.
Diese Gemsenbestände sind als Reliktvorkommen zu bewerten, die absolut schutzwürdig sind.
Entscheidend ist, dass sie sich in ihrem Lebensraum unter normalen Bedingungen behaupten konnten und können, z.B. gegen Prädatoren, und dazu brauchen Gemsen auch steile Hänge oder Felswände als Rückzugsgebiete.
Dass Pflanzenfresser Vegetation nutzen ist völlig normal, ich kenne z.B. Flächen, die von Steinböcken durchgehend so kurz wie ein Golfrasen gehalten werden.
Das ist natürliche Dynamik, die im Rahmen von Prozessschutz erhalten werden muss.
Pflanzengesellschaften, die sich seit tausenden von Jahren in den Reliktvorkommen der Gemsen gehalten und entwickelt haben, sind von Gemsen garantiert nicht bedroht.

Und wenn irgendwelche Dummköpfe aus von Forstideologen unterwanderten Naturverschlimmverbesserungsverbänden Unsinn erzählen und fordern, muss und sollte man keinesfalls nach deren Pfeife tanzen.

Das absurde ist ja, dass ähnliche Reliktvorkommen anderer Arten (die nicht Teil des Jagdrechtes sind) von den gleichen Typen mit Inbrunst "geschützt" werden wollen.

Grau : Vorkommen Holozän.
Rot : Rezent.
Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Gämse
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/92/Rupicapra_range.jpg
Rupicapra_range.jpg
 
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Bezeichnend ist, dass bestimmte Pflanzen(gesellschaften) mehr wert sein sollen als Gämsen..man stelle sich vor, so eine Be-/Abwertung käme von Seiten der Jäger...
Diese Pflanzengesellschaften haben sich MIT der Präsenz der Gemsen entwickelt.
Die Ideologen haben keine Ahnung, was dort dann wie wachsen würde, wenn die Gemsen nicht mehr da wären.
Das sind einfach dilettantische Schreihälse.
 
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Es geht konkret um den Bestand einer pflanzlichen Inselpopulation aus der letzten Eiszeit. Diese Blühpflanzen kommen an kaum einem anderen Standort vor und sind in ihrer Anzahl seit kurzem deutlich rückläufig.

Der Naturschutz macht die Gams als Übeltäter aus und führt als Argument ins Feld, es gebe eine Überpopulation, weil die Jagd seit einiger Zeit die vereinbarten Abschusszahlen nicht mehr erfülle.

Da sich der Gesamtbestand der Gams im Donautal aber in den letzten 20 Jahren etwa halbiert hat, kommen durchaus andere Ursachen für den Rückgang besagter Pflanzen in Betracht - zum Beispiel Umwelteinflüsse.

Die Gams ist übrigens seit über 100 Jahren in dem Gebiet vertreten. Die Frage, ob sie dort nun heimisch ist oder eingeschleppt erübrigt sich meiner Meinung nach mit Blick auf den Status der als heimisch erklärten Nandu-Population im Norden...
 
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wir hatte nebenan ein schönes beispiel für diesen blödsinn, großer sandhaufen - trockenbiotop durch jahrhunderte vom menschen geformt.
dann vom land als FFH gebiet mit hohen aufwand nach neuesten wissenschaftlichen erkenntnisen eingezäunt. da der mensch ausgesperrt wurde, der diese landschaft geschaffen hat, kamen von privat schafe rein die das trockenbiotop vor unausweichlicher verbuschung schützen sollten.
der wolf kannte sich mit diesen elektrokram nicht so richtig aus und ist gesamt 2 mal zum meucheln über den zaun gehopst bis der privatmann den rest der schafe abgeholt hat. hätte man dieses gebiet nicht zur besonderen freude der anwohner eingezäunt dann hätte man auch keine schafe gebraucht - nur der wolf wären den abend hungrig ins bett gegangen.
 
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Liebe Ahnungslose (Förster)! Wir haben auch so einen Inselstandort von Lippenblütlern, teilweise auch Or"s"chideen (zumindest im Osten Deutschlands) genannt! Hurra Naturschutz drüber, keine Beweidung mehr, einzäunen, damit auch kein Wild auf die Wiese mehr kommt, fertig. Nach fünf Jahren wurde neuerlich eine Bestandsaufnahme durchgeführt,.... HUCH .... nur mehr halb so viele Pflanzen in Blüte. Naja, da muss gemäht werden. Fünf Jahre einmal pro Jahr gemäht, sauteuer, aber egal. Danach nur mehr ein Viertel der Pflanzen vorhanden. Oije..... Nicht mehr schützenswert. Böse Einflüsse von außen wahrscheinlich. Zaun weg, Weidevieh drauf, Wild auch wieder da.... Nach zwei Jahren Standortkontrolle mit Zählung.....
Komisch, mehr Pflanzen der geschützten Art als je zuvor....
Und die Dümmsten der Dummen (Experten) mußten feststellen, dass offensichtlich nur die Symbiose zwischen natürlicher Beweidung, Wild und Nichtschutz der Fläche zum Erfolg, sprich zum Erhalt dieses Standorts führten!!!!
 
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WFS-MITTEILUNGEN Nr. 1/2003
WILDFORSCHUNGSSTELLE DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG BEI DER STAATLICHEN LEHR- UND VERSUCHSANSTALT AULENDORF

"...
- Nach steinzeitlichen Knochenfunden war die Gams nacheiszeitlich im Donautal verbreitet.
- Es gab auch in historischer Zeit immer wieder Einzelnachweise von Gamswild im Donautal.
...
Und andererseits kann auch niemand vorhersagen, welche räumliche Verteilung eine wiedereingebürgerte oder einwandernde Art einnehmen wird. Diese Entscheidung muss man der Natur schon selbst überlassen, denn gerade das unterscheidet freilebende Wildtierbestände ja von solchen, die in Gefangenschaft gehalten werden.
Die Frage, ob das Donau-tal als Lebensraum geeignet ist, hat die Gams selbst beantwortet, indem sie zugewandert ist. Die Art hat sich fast 40 Jahre erfolgreich fortgepflanzt und als Standwild im Donautal etabliert. Damit ist der Lebensraum Donautal aus Sicht der Gams offenbar geeignet.
...
Es wäre kein Erfolg des Natur- und Artenschutzes, wenn sich das Schicksal der Gams im Donautal wiederholen würde. Denn die übermäßige Bejagung im Mittelalter wird als Hauptgrund für ihr Verschwinden in Baden-Württemberg angesehen.
Gamswild ist in den Vogesen und im Schwarzwald wahrscheinlich noch bis ins 14. Jahrhundert Standwild gewesen. (FREI 1975, KRÄNKLE 1979, OSCHE 1982, BAMBERG 1983, BAUER 1986, 1991).
...
Außerdem stellt die Wiedereinbürgerung einer Tierart in einem Lebensraum, aus dem sie vom Menschen verdrängt wurde, ein durchaus übliches Verfahren im Arten- und Naturschutz dar. Mit derselben Begründung könnte man auch die Daseinsberechtigung von Luchs, Wildkatze oder Biber in Abrede stellen, denn deren Vorkommen in Deutschland gehen fast alle auf Aussetzungen zurück.
...
Und die Voraussetzung für die Arealerweiterung des Gamswildes in die Mittelgebirge war, dass die ersten einwandernden Pioniertiere vom Menschen nicht gleich wieder eliminiert wurden, wie es früher üblich war. ..."

[an vielen Stellen könnte man statt "Gams" übrigens auch "Wolf" schreiben ...]

http://www.lazbw.de/pb/site/pbs-bw-...schungsstelle/WFS-Mitteilungen/WfsM2003_1.pdf
 
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Liebe Ahnungslose (Förster)! Wir haben auch so einen Inselstandort von Lippenblütlern, teilweise auch Or"s"chideen (zumindest im Osten Deutschlands) genannt! Hurra Naturschutz drüber, keine Beweidung mehr, einzäunen, damit auch kein Wild auf die Wiese mehr kommt, fertig. Nach fünf Jahren wurde neuerlich eine Bestandsaufnahme durchgeführt,.... HUCH .... nur mehr halb so viele Pflanzen in Blüte. Naja, da muss gemäht werden. Fünf Jahre einmal pro Jahr gemäht, sauteuer, aber egal. Danach nur mehr ein Viertel der Pflanzen vorhanden. Oije..... Nicht mehr schützenswert. Böse Einflüsse von außen wahrscheinlich. Zaun weg, Weidevieh drauf, Wild auch wieder da.... Nach zwei Jahren Standortkontrolle mit Zählung.....
Komisch, mehr Pflanzen der geschützten Art als je zuvor....
Und die Dümmsten der Dummen (Experten) mußten feststellen, dass offensichtlich nur die Symbiose zwischen natürlicher Beweidung, Wild und Nichtschutz der Fläche zum Erfolg, sprich zum Erhalt dieses Standorts führten!!!!

Was den Praktikern ja seit jeher bekannt war. (y):ROFLMAO:
 

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