Tja, die Qualität des Wildbrets von alten Gams muß regional unterschiedlich sein.
Als ich meine erste 14 jährige Geiß in den Ostpyrenäen streckte, dachte ich auch - oh jeh, Hundefutter.
Hängte die Keulen unter den Dachüberhang im Schatten auf, es war November, und säbelte den Hündchen jeden Tag was ab.
Nach einer Woche merkte ich, daß es sich wie Butter schnitt und das Wildbret dunkelrot lecker aussah.
Probierte es todesmutig roh - war ja fast wie Bündner Fleisch - mmmhhh, war ganz lecker, Hündchen bekamen nun zu ihrem größten Mißvergnügen nur noch Frolic, Herrchen den Gamsschinken.
Als ich dann mit dem größten Wilddieb - und Bürgermeister - vom Dorf drüber schwätzte, erzählte er mir, daß die alten Jäger mit Vorliebe nur alte Gämsen selber futterten.
Gams sind selektive Äser, die Alten äsen nur hier und da leckere Kräuter, die jungen Gams "schaufeln" alles rein, was vorkommt.
Also äsen die alten Gams "Kräuter der Provence" - und schmecken dementsprechend gut!
Ähnliches erlebte ich mal bei der Muffelwidder-Jagd. Hatte mit viel Mühe und Wartezeit einen Abschuß beim frz. Forst in Carroux - Südfrankreich erworben und streckte einen guten Widder. Fuhr glücklich mit dem Wildbret heim und bereitete es zu Hause zu und freute mich drauf.
Brrrrrr, war das ein ekliges Zeug, Hund war begeistert.
Im Folgejahr war ich dort wieder im gleichen Berg, streckte wieder einen Muffel, MUSSTE wieder dass Wildbret mitnehmen und dachte es gleich dem Hund zu, briet aber ein Stück und kostete vorsichtig. Mann, war das lecker!
Ein Monat später - das Wild hatte andere Äsung, das Wildbret schmeckte ganz anders...