Nachdem sich für mich durch einen Zufall völlig unerwartet die Möglichkeit eröffnete auf Gams zu jagen, fuhr ich recht kurzfristig ohne mich wirklich vorbereiten zu können in die Berge.
Nach einer recht langen Autofahrt kam ich Mittags bei dem Gönner an, sodass wir am späten Nachmittag zur ersten Pirsch losgehen konnten.
Für die meisten von euch wird das wohl Normalität sein, für mich Flachländer aber war schon der Aufstieg ein anstrengendes Erlebniss, nach etwa 3km weg und einigen Höhenmetern in steilem Gelände verwies mein Begleiter auf den etwa 190m entfernten Gegenhang in dem sich einige Gamsen in steilem felsigen Terrain aufhielten.
Darunter auch ein junges Böckchen von 2 Jahren, da mir die Stärken meiner Trophähen nicht wichtig sind, und es mir primär um das Erlebniss ging war Der für mich durchaus intressant. Leider stand er sehr gut gedeckt im Bewuchs und hinter den Felsen, und durch meine ungünstige Position war es schwierig in Anschlag zu gehen, also kreutzte ich die Bergstecken zur Vorderschaftauflage und legte mich halbschräg mit dem Schaft auf den Rucksack. (Allein die Kritiker des jagdlichen Weitschusses und die Prediger von verstellbaren Hinterschaftauflagen hätten ihre wahre Freude an meinem Anblick gehabt.) In dieser Position konnte ich das Absehen ruhig bekommen, nun musste ich warten bis das Böckchen aus der Deckung kam, und tatsächlich tat er mir nach etwa 5 min, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, den Gefallen. Nach nochmaliger Freigabe durch meinen Gönner lies ich die ttsx aus meiner 30-06 fliegen, und konnte so in kürzester Zeit, bei meiner ersten Bergjagd mein erstes Stück Gamswild strecken. Der anstrengete Abstieg ins Tal und der Aufstieg zum Gegenhang waren ob des soeben erlebten und der Unsicherheit des Trefferssitzes (ich war mir aber sicher gut abgekommen zu sein) unendlich lange. Allerdings fand mein Begleiter und oder sein Hund den Bock recht schnell und wünschte mir ein herzliches Waidmansheil der Bock hatte den Schuß direkt hinter dem Blatt, für mich eine Erleichterung. Die Bergung stellte für mich noch auf eine anstrengende Aufgabe da, aber etwa 2 Stunden später saßen wir am Küchentisch und stießen auf den guten Jagdtag mit einem unvergeslichen Waidmannsheil an. Hier nochmal einen herzlichen Dank für dieses tolle Erlebnis lieber Freund.