Gamsbock in den Hohen Tauern

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Ein guter Jagdfreund nimmt mich des Öfteren mit um in den Wienerwäldern zu Weidwerken. Ich hatte so das Glück in einem völlig anderen Revier auf Sauen zu jagen. Für mich als Bergjäger eine tolle Erfahrung.
Also revangierte ich mich.

"Christian, am 23. September bist um 17 Uhr bei mir. Dann gemma aufe zu de Gams"
Er war sofort Feuer und Flamme.

Fast pünktlich traf er nach 4 stündiger Fahrt bei mir ein. Einer herzlichen Begrüßung folgte aber bald das Herrichten seiner Ausrüstung. Er bekam von mir einen Bergstock, eine graue Jagdhose und einen großen Rucksack mit breiten Trageriemen. Wir packten alles in den Jeep und auf ging es.
Zuerst machten wir im Tal herunten einen Probeschuss. Da er ein sehr schweres Gewehr führt (Sauenjäger), ging er mit meiner Blaser 6x62 Freeres. Die ist doch um einiges leichter als seines. Der Schuss saß ein wenig hoch - rund 6cm- aber er meinte leicht hoch abgekommen zu sein. Also passts, auf gehts!

Nach einer Stunde Autofahrt erreichten wir den Umkehrplatz. Es war bereits leicht dunkel und wir setzten schon mal vorsorglich unsere Stirnlampen auf. Vom Umkehrplatz geht man rund 2 Stunden bis zur Hütte. Diese steht am Anfang des 440 ha großen Gamsrevieres. Alles über der Baumgrenze, nur ein kleiner Teil ist noch mit einigen Lärchen bewachsen.
Langsam steigen wir also bergwärts. Bald ist es zu dunkel um die Tritte noch genau zu erkennen. Wir schalten unsere Stirnlampen ein und erklimmen langsam aber stetig den Berg.
Kurz vor der neuen Hütte (Baujahr 86) steht eine halb verfallene alte Sennerhütte.
"So jetzt sind wir da, sag ich zu ihm grinsend" Ungläubig steht er davor. Ha, nach 2 Stunden gehen kann ich endlich wieder ordentlich grinsen.
Aber es sind nur mehr 5 min bis zur neuen Hütte, die wir bald erreicht haben. Jetzt wird erst mal ordentlich gejausnet, mein Hund Henry wird gefüttert und eine Flasche Wein aufgemacht.
Wir beratschlagen die verschiedenen Möglichkeiten. Gehen wir pirschen oder sitzen wir an einen Zwangswechsel an? Wie wird das Wetter?
Aber bald kriechen wir unter die Decke, denn wir werden morgen einen anstrengenden Tag vor uns haben.

Um Halb sechs rasselt der Wecker. Brrrr es ist eiskalt. Der Wind weht stark und es regnet leicht. "Na ja dann bleib ma halt noch eine halbe Stunde liegen" was meinst?
"Passt" murmelt Christian und macht die Augen wieder zu.
Um 6 Uhr aber wird es Zeit. Wir kriechen langsam aus dem warmen Bett und schlüpfen ins eiskalte Gewand. Wir machen einen heißen Tee und jausnen dazu. Es hat zu Regnen aufgehört, und der Brunntrog ist mit Eis überzogen. Das wird rutschig heute.
"Na, nutzt nix mir müssen ausi" sagt er. "Richtig, in da Hüttn werd ma kan Gams kriegen" sag ich zu ihm.

Der Wind bläst sehr stark. Bald schon müssen wir trotzdem die Jacken wieder ausziehen. Aufwärtsgehen macht warm! Es ist schon hell und wir glasen beim bergauf Pirschen immer wieder die Wände und Kessel vor uns ab. Der Wind ist sehr unbeständig. Er dreht dauernd. "Des wird schwierig heute" denk ich mir.
Langsam schieben wir uns höher. Henry geht immer 10 bis 15m vor uns und hält seine Nase in den Wind, um uns das zu zeigen, was wir nicht riechen können. Wir hören jetzt dauernd die Hirsche im Tal röhren. Der Wetterumschwung hat die Brunft beginnen lassen. Alle kleinen Quellen sind vereist. Da muss man schon höllisch aufpassen. Im August war ich mit einem Arbeitskollegen meines Vaters auf Gams. Er ging mit einer leichten wunderschönen Ferlacher Kipplauf. Sie hatte keinen Kratzer, war wie neu. Er ist auf einem Stein ausgerutscht und ist mit seinem ganzen Körper auf die Büchse rauf. Au weh. Danach wars aus mitn Jagan. Na ja

Langsam stiegen wir in den zweiten Kessel ein. Von hier aus hat man einen fast kompletten Überblick über das ganze Revier. Aber wir sahen keine Gams. Man musste sich schon richtig in den Wind legen um sicher stehen zu könne. Da plötzlich sehe ich Gams. Ein kleines Rudel.
"Da kommen wir ran. Wir müssen sie verdeckt angehen. Dann können wir auf Schußentfernung über den Grad kriechen und dann schauma amal", sage ich.
Nach 30 min sind wir da. Bevor wir über den Grad spähen, lege ich Henry ab. Mit dem Gewehr, dem Spektiv, dem Entfernungsmesser und einer Decke als Unterlage schieben wir uns langsam vor. Zuerst sehen wir gar nichts. Doch da plötzlich. Dort unten auf 240m steht ein einzelner Gams. Und je länger wir hinunterschauen, desto mehr werden es. Ich versuche sie mit dem Spektiv anzusprechen. Kitz, Kitz, Gais, Jährling, buhhh da kann man nicht so schnell ans schießen denken. Da plötzlich, nach 5 min am Rudel hebt die vorderste Gais ihr Haupt. Deutlich sehen wir beide wie sie windet. " Jetzt is es aus", hauche ich zu Christian. Und schon gehen sie all ab. Schnell ziehen die Gämsen zum Gegenhang. Und es werden immer mehr. Zum Schluss, als sie auf rund einem Kilometer Entfernung über den Grad ins Nachtbarrevier ziehen, zählen wir 34 Stück.

Sie haben uns in den Wind bekommen. Eh klar wenn er so dreht. Wir essen einen Apfel und beratschlagen unser weiteres Vorgehen. Mittlerweile ist es 11 Uhr geworden. Jetzt zieht es auch noch schnell zu. Innerhalb von 5 min beginnt es zu schneien.
Am Grad heroben können wir kaum gerade gehen, da der Wind so stark bläst. Bei diesem Wind können wir auch nicht weit schießen. Wir beschließen umzukehren.

Erst müssen wir wieder eine halbe Stunde bergauf gehen und es ist sehr angenehm wenn der Körper wieder warm wird.
Da sehen wir plötzlich einen einzelnen Gams. Er steht hoch oben, genau unter den Wänden. Unerreichbar für uns. Aber er zieht nach links. Und da geht es langsam tiefer bis zu einem Zwangspass. Dort könnten wir unter Umständen auf Schussentfernung rankommen. Der Gams zieht langsam tiefer, den Felswänden entlang.
"Jetzt ist er gleich Überriegelt. Jetzt gemma" zische ich in den Wind. Und auf geht es. Schnell pirschen wir näher. Wir müssen so nah wie möglich ran. Fast rennen wir schon. So, weiter können wir nimmer gehen. Dahinter gibt es keine Deckung mehr und es geht steil bergauf. Bis zum Wechsel sind es 300m steil bergauf. Na sakra. Aber der Gams kommt nicht.
Wir beginnen zu jausnen und entdecken noch zwei Böcke, die aber unerreichbar weit oben in den Wänden stehen. Und dann ist er plötzlich da. Mit dem Spektiv spreche ich ihn an. Ein dreijähriger Bock.
"Der würd passen" sag ich zu ihm. Aber der Bock bleibt nicht stehen und zieht zügig auf einen Felsgupf. Er ist 330m weit entfernt. Viel zu weit zum Schießen.
Wir kauen hinter unserm Felsbrocken und beobachten den Bock gespannt.
Aber der Gams zieht jetzt zügig höher und ist gleich darauf hinter Felsen verschwunden. Es ist hoffnungslos. Wir beschließen schnell in die Hütte zurückzugehen und dort einzuheizen, denn wir drei sind schon sehr ausgekühlt.

Nachdem Christian und ich bei der Hütte angekommen sind, heizen wir erst mal ordentlich ein. Es ist 2 Uhr Nachmittag und wir beschließen zwei Stunden zu schlafen. Um 4 geht’s wieder los. Wir nehmen drei Decken mit, denn wir werden einen Abendansitz machen. Eine halbe Stunde Fußweg hinter der Hütte finden wir in der Deckung einer entwurzelten Lärche einen idealen Ansitzplatz. Wir wickeln uns in die Decken und genießen die Stille. Leider haben wir keinen Anblick.
Und als wir um halb acht abends die Hütte erreichen, sind wir müde und ruhebedürftig. Wir jausnen wieder ausgiebig und legen uns zeitig nach einer flasche Zweigelt ins Bett.

Um sechs Uhr rasselt der Wecken. Es weht wieder starker Wind und das Wetter ist deutlich schlechter als gestern. Die Bergspitzen rund um uns herum sind alle eingeschneit. Heute bleiben wir länger in der Hütte. Erst um halb neun brechen wir zur Morgenpirsch auf. Die Hirsche hören wir auch heute wieder vom Tal herauf röhren. Das ist ein uriges Hörspiel. Unschlüssig über unsere Taktik, steigen wir halt mal bergwärts. Wir sehen im ersten Kessel kein Stück Wild. Also es nütz nichts, wir müssen höher hinauf. Wir räumen unseren Rucksack aus, um mit leichtem "Sturmgepäck" schneller Richtung Grad hinauf zu kommen. Hinter einem Stein lassen wir die zwei Decken und eine Thermoskanne mit heißem Tee zurück. "Unser Basislager heute", sage ich grinsend zu Christian. Vielleicht kreuzen wir irgendwo den Weg mit einer Gams, denn zum Ansitzen ist es zu kalt.

Als wir aber höher hinaufkommen ist es fast aussichtslos. Der Wind ist sehr stark und er wechselt dauernd die Richtung. Wir hätten nicht mal die Möglichkeit einen Gams anzugehen, denn der würde uns schon lange vorher im Wind bekommen. Um nicht das gesamte Revier leer zu pirschen, müssen wir wieder umdrehen. Wir lehnen uns in den Wind und beginnen wieder abzusteigen.

Immer wieder glasen wir den großen Kessel beim Hinunterpirschen ab. Da meint plötzlich Christian zu mir: "Gams, fast genau da wo gestern der Bock verschwunden ist. Nur bedeutend weiter herunten". Zuerst sehe ich gar nichts, aber dann habe ich den Gams im Glas. Es ist sicher 1 Kilometer Luftlinie da hinüber. Wenn wir beim gleichen Platz sitzen würden, bei dem wir gestern auf den Bock ansaßen, wären wir auf guter Schussentfernung dran. Aber so.
"Vielleicht ist es der Bock von gestern. Ich hab schon den ganzen Tag immer wieder da hinübergeschaut, wo Tags davor der Bock überriegelt ist. Der tat mir schon gefallen. Das wäre sozusagen mein Bock", grinste Christian. "Da würden wir schon unbemerkt zuabekommen. Gemma den Gams an. Wir müssen aber gleich den Steig verlassen und da den Graben runter. Wenn wir dann auf etwa gleicher Höhe sind, müssen wir verdeckt irgendwie näher kommen. Gemma", entgegnete ich voller Vorfreude.

Nach 30 min waren wir auf 500m beim Gams. Jetzt müssen wir über den Almboden rüber. Näher ran zu den Felsen unterhalb der Abhänge. Der Gams hat sich mittlerweile ganz oben am obersten Anfang der Abhänge gebettet und blickt herunter in den Kessel. Dort hat er einen perfekten Ausblick. Wenn wir es bis zu den Felsen schaffen, sind wir wieder überriegelt und wir kommen auf Schussentfernung ran. Aber der Gams hat einen zu guten Ausblick da oben. Er sieht jede Bewegung auf diese Entfernung. Also warten wir mal ab was passiert.
Nach fünf Minuten wird der Gams hoch und beginnt zu äsen. Wenn er aufwärts steht und den Kopf am Boden zum Äsen hat, können wir jedes Mal einige Meter näher ran, bis zum nächsten Felsen. Wenn der Gams sichert, dann warten wir bis er wieder äst und schleichen dann sofort weiter vor. Die Bergstecken haben wir schon längst zurückgelassen um ja nicht irgendwo mit der Eisenspitze anzustoßen. Den Klang hört man hunderte Meter weit. Brav bleibt Henry immer dicht bei mir, wenn wir vorwärts pirschen.
Dauernd spähen wir durchs Fernglas um sofort wieder vorzurücken, wenn der Gams äst. Wir kommen immer näher. Unsere Aufregung steigt merklich.
Jawohl, jetzt sind wir beide hinter dem Felsband, und damit für den Gams überriegelt. Jetzt müssen wir nur mehr rund 50 m eine Rinne hinauf.
Dort angekommen, verschnaufen wir erst mal. Christian raucht noch schnell eine Beruhigungszigarette um den Wind zu überprüfen. Auf einmal kommt die Sonne wieder durch die Wolken. Und das genau über dem Gams. Der Wind bläst noch unvermindert stark weiter. "Das wird blenden, wenn die Sonne genau über dem Gams steht", denk ich mir.
Ich lege Henry ab und nehme den Entfernungsmesser in die Hand. Langsam schiebe ich meinen Kopf über den Felsen. Sofort sehe ich den Gams. 246m bis zum Gams. "Die Entfernung würde passen", hauche ich zu Christian.
Er reicht mir jetzt das Spektiv. Ich sehe deutlich den Pinsel und wie er den Bart aufstellt. "Bock" Ja tatsächlich. 3 jährig, eher eng gestellt und nicht hoch auf. "Es ist dein Bock von gestern, passender Abschussbock" flüstere ich zu Christian. "Jetzt wird’s ernst. Kriech bis zu dem Felsbrocken da vorn. Nimms Gwehr mit und die Decke als Auflage. Ich kriech erst nach wenn du vorn bist. Richt die gleich her", zische ich zu ihm.
Langsam schob sich Christian über die Kante und kroch bis zum Felsbrocken vor. Immer den Gams im Auge kroch ich ihm nach.
"Teifl eine, von da aus geht’s nicht." flüsterte Christian zu mir. Eine der letzten kleinen Lärchen verdeckte genau den Bock. "Wir müssen noch bis zum nächsten Felsbrocken da vorne hin, von da aus geht’s besser", zische ich.
Wir huschen noch die letzten Meter vorwärts. Den Gams genau im Auge. "Jetzt nur nix fasch machen", denk ich mir.
Buhhh wir haben es geschafft! Langsam richten wir uns auf. Christian bettet die Blaser auf der grauen Decke um eine gute Unterlage zu haben. Es sind jetzt punktgenau 230m zum Bock hinauf. Er äst noch. "Lass dir Zeit. Nur nicht zu schnell schießen. Dahin schießt des Gewehr punkt. Wir haben jetzt alle Zeit der Welt", flüstere ich ihm zu.
Er hält das Gewehr angepackt und ist sehr ruhig und konzentriert. "Des haut hin", schießt es mir durch den Kopf.

Hinter dem Gams wächst ein Almrausch Busch. Deutlich erkenne ich wie der Wind in ihn hineinfährt und ihn durchbeutelt. Jawohl, ein perfekter Windzeiger. "Pass aufn Wind auf! Schieß erst wenn ich’s dir sag. Ich beobacht genau den Almrauschbusch und wenn der Wind nachlässt, sag ich’s dir. Dann kannst schießn." Flüstere ich. Er nickt nur kurz und spannt die Blaser.
Da, der Almrausch hinter dem Bock bewegt sich nicht mehr.
"Jetzt geht’s, da Wind passt", zische ich. Der Gams steht aber nicht breit. Er äst leicht aufwärts. Die Sonne strahlt genau in mein Fernglas. Dann macht der Bock einen Schritt nach links. Fast brettelbreit. Gespannt schaue ich hinauf.

Bummmmmm Dumpf rollt der Schussknall durch die Wände. Ich sehe wie der Gams im Schuss wendet und 10 Schritte nach links springt und aprupt stehen bleibt. Deutlich sehe ich den Ausschuss. "Getroffen", flüstere ich leicht hektisch. "Ein wenig weit hinten." Der Gams macht einen leichten Buckel. "Jetzt fällt er gleich um" zische ich.
Da dreht sich der beschossene Bock aber wieder nach links und zieht langsam schräg nach unten.
" Repetiern, Repetiern, Schnell schieß noch mal", presse ich hervor.
Lieber noch ein zweiter Schuss als unnötiges Leiden ist meine Devise. Der Bock bleibt kurz stehen und dumpf rollt der Schussknall des zweiten Schusses durch die Wände.
Deutlich sehe ich den Treffer im Blatt. Der Bock macht noch drei Schritte vorwärts und geht ins Bett. Das Haupt senkt sich sofort. "Das hat ausgeschaut wie –Down- beim Henry" schießt es mir durch den Kopf.

"Weidmannsheil", rufe ich halblaut. "Weidmannsdank". Wir fallen uns in die Arme und freuen uns beide über unser Glück.
Jetzt beutelt es uns so richtig her. Christian und ich machen jetzt einen ordentlichen Schluck aus dem Flachmann. Ich hole meinen Henry herauf zu uns. Er freut sich mit uns, denn er weiß natürlich genau was los ist. Diese Erregung kennt er schon genau. Freudig hält er seine Nase in den Wind und zieht tief den Wind ein. Zwischen beiden Schüssen vergingen keine 40 Sekunden. Um 10 Uhr haben wir den Bock das erste Mal gesehen und jetzt ist es ist genau 11 Uhr 45. Das war eine Pirsch. Freudig genießen wir die ersten Sonnenstrahlen dieser Tage.

"So, gemma den Gams holen", sag ich. "Gern" erwidert Christan. Nur mit dem Fotoapparat und zwei Seilen zum Bergen klettern wir los. Unglaublich leichtfüßig erklimmen wir den steilen Geröllhang. Freude beflügelt!

Ich halte Henry zurück, denn der Bock liegt genau über einer Wand, und wenn er seine Beute beuteln würde, würde zumindest der Gams sicher 15m abstürzen. Also "Bei Fuss". Das gilt natürlich nicht für Christian, denn ihn hält jetzt nichts mehr. Freudig hängt er mich deutlich ab und steigt voraus zum Bock. Nachdem er bei Bock angekommen ist, hebt er ihn schnell vom Absturz weg. Jetzt hab ich es auch geschafft. Auch Henry erhebt seine Stimme und bellt nun freudig in die Wände.
Vorsichtig steige ich einige Meter höher um zu dem Almrausch Busch zu gelangen, der uns den Wind angezeigt hat. Freudig schneide ich drei Zweige ab und reiche dem Gams seinen letzten Bissen. Dann überreiche ich Christian seinen Beutebruch den er freudig entgegennimmt und wünsche ihm stolz noch mal Weidmannsheil. Für mich gib es auch einen Kleinen für meine linke Hutseite.

Wir bleiben noch lange unter den Felsen beim Bock sitzen und genießen das Panorama.
Dann wird aber das Wetter wieder schlechter. Ich binde dem Bock zwei Seile um. Eines vorne eines hinten. Und dann steigen wir zufrieden ab.
Christian zieht vorne, Gams und Henry in der Mitte, ich halte hinten dagegen. So geht’s es am besten. Wieder unten angekommen bricht Christian seinen ersten Gamsbock auf.
Der erste Schuss saß genau auf der Leber und war absolut tödlich. Der zweite Schuss saß Mitte Blatt.

Nach dem Aufbrechen zieht Christian seinen Gams zur Hütte. Henry begleitet ihn. Er ist vom Bock nicht mehr wegzubekommen. Er muss ja seine Beute verteidigen.
Also schultere ich meinen Rucksack und das Gewehr und mache mich zurück zu unserem Zwischenlager, um die Decken und die Bergstöcke zu holen. Später als ich weg war, erzählte mir Christian, hat Henry ihn angeknurrt. Tja solange er es bei mir nicht macht kann ich ihm ja gar nicht böse sein

Jetzt wird bei der Hütte kräftig gefeiert. Wir bleiben noch bis tief in die Nacht sitzen und haben danach einen außerordentlich tiefen Schlaf.

Am nächsten Tag steigen wir erst zu Mittag wieder ab ins Tal. Christian trägt seinen Bock natürlich selber. „Ehrensache“ grinst er mit großen Schweißperlen auf seiner Stirn. Beim Absteigen lauschen wir noch begeistert dem Konzert der Hirsche.

Tja, und ich hoffe der Bock schmeckt ihm auch gut. Denn nach so einem Erlebnis kommt das Wildbret nicht zum Händler.

Weidmannsheil
 
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Christian, Dir wünsche ich Waidmannsheil und Dir Alpenfex, vielen Dank für die schöne Geschichte!!

Eifeljäger

[ 11. Oktober 2004: Beitrag editiert von: Eifeljäger ]
 
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Ein tolles Jagderlebnis! Vielen Dank für den schönen Bericht! Waidmannsheil!
 
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Ein toller Jagdbericht!
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Euch beiden ein herzliches Waidmannsheil!

Erik
 
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Auch von mir ein ganz herzliches Waidmannsheil! Wunderschön erzählt! Ich hoffe ich komme bald mal in den Berg!

Gruß

Manuel
 
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Ein herzliches Weidmannsheil ! Und danke für die schöne Erzählung, die in mir alte Erinnerungen geweckt hat. Ich glaube, ich muß mal in der Bilderkiste kramen...
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dilldapp:
Ich glaube, ich muß mal in der Bilderkiste kramen...<HR></BLOCKQUOTE>

Und vor allem mir dann mal zeigen!

Gruß

Manuel
 
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Waidmannsheil! So ein Gams, mit einem guten Freund erjagt, würde mir auch gut gefallen.

Pipp
 
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Waidmannsheil, und das umso herzlicher, da wir auch noch in den genuß dieses phantastischen Erlebnisses gekommen sind.
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Dieser tolle Bericht bietet sich ja geradezu für eine Tauschbörse an: Damhirschlein gegen Gämslein
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Waidmannsheil zum Gamsbock !

PS: Die Damhirsche beginnen jetzt mit der Brunft!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von mato:


Und vor allem mir dann mal zeigen!

Gruß

Manuel
<HR></BLOCKQUOTE>

Aber gerne doch. Über der Tür (im Jagdzimmer) die zwei Krickel sind auch aus den Hohen Tauern - und haben eine lange Geschichte. Mußt halt mal kommen.

Gruß ausm Hotzenwald
Dilldapp
 
A

anonym

Guest
Klasse erzählt! Herzliches Waidmannsheil
an Euch Bergjaga!
 

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