Weidmannsheil zur best. Prüfung!!!
Für den (geführten) Ansitz zu Beginn kein(e):
- Sniper-Klamotten (Camojacke, Combatmütze mit Gesichtsnetz, Camohose in "Dessert"-Springerstiefel, Takt. Handschuhe, Camo-Rucksack mit Camelbag).
- keine Black-Gun (AR15-, AK47-, G3/G36-Derivat, Ruger PR, Sako TRG-22 o.ä.) mit entsprechender Optik und zusätzl. "Anbauteilen".
- kein Laserentfernungsmesser, Nachsichtgerät und auch kein Handy/Smartphone mit "Ballistic-Apps" o.ä.
das braucht´s auch später nicht.
Waffe hast du ja von deiner Mutter. Da würde ich noch zusätzl., wenn vorhanden, ein mittelgroßes Fernglas (8x30, 10x40, 7x42) mitnehmen und ein geeigentes Jagdmesser (z.B. Jagdnicker mit feststehender Klinge, aber nicht länger als max. 10-11cm Klingenlänge, oder Klapptaschenmesser, gerne auch mit zusätzl. Aufbruchsäge-/klinge dran) am Gürtel.
Ob Ohrstöpsel mußt du wissen, ich kann sie empfehlen. Am besten die Schaumstoff-Gehörstöpsel am Plastikbügel, den es für ein paar Euro in jedem Baumarkt gibt. Die lassen sich die ganze Zeit im Genick tragen und sind unmittelbar vorm Schuß blitzschnell ins Ohr gesteckt.
Viel praktischer als die dicken Kapselgehörschutze (mit und ohne Lautsprecher).
An Kleidung: festes Schuhwerk (Halbschuhe, wenn´s naß ist, bessere Gummistiefel), grüne oder dunkelbraune Hose (lang oder kurz), aber keine im Military-Look.
Grünes Hemd (halbarm oder besser langarm) und eine grüne oder braune Fleece- bzw. Strickweste (die kann im Rucksack verstaut werden), falls es abends oder morgens doch frisch ist/wird.
Als Kopfbedeckung einen grünen Hut oder Mütze. Baschlikmütze sieht immer sauber aus, bitte auch keinen allzu auffälligen Hutschmuck (25cm Gamsbart, Robin-Hoodfeder o.ä., das gehört auf´s münchener Oktoberfest bzw. in den Sherwood Forrest).
Schal und Handschuhe sind jetzt im Juli/Aug. eher weniger von Nöten.
Evtl. noch eine 0,5l PET-Flasche mit kohlesäurefreiem Wasser zum trinken (soll wieder deutl. über 30° werden) und zum Hände waschen nach dem Aufbrechen.
So macht man als Jungjäger immer einen optisch guten Auftritt.
- keine Weitschüsse wagen.
- den Jagdführer nicht ununterbrochen mit Fragen löchern.
der Tip mit dem selber aufbrechen wollen, hatte ja schon jemand gegeben. Das macht auf alle Fälle einen positiven Eindruck.
Wenn der Jagdführer dir den Erlegerbruch gibt und "Weidmannsheil" wünscht, auf alle Fälle die Kopfbedeckung lüften und ihm "Weidmannsdank" sagen.
Gibt er dir keinen Bruch, trotzdem dem Bock einen "letzten Bissen" in den Äser gesteckt und sich auch nicht scheuen, sich selber einen Erlegerbruch an die rechte Seite der Kopfbedeckung zu stecken (links trägt man nur den Trauerbruch).
Sind "bruchgerechte" Gehölze (Kiefer, Fichte, Tanne, Eiche, Erle) in der Nähe, auf alle Fälle die Brüche davon nehmen.
Sollte, was hoffentl. nicht passiert, aber hier auch schon jedem mal passiert ist, das Stück nicht sofort liegen und zu Holze gehen, auch Anschuß und Folge verbrechen. Da wird der Jagdführer zwar besser geeigentes (Trassierband, farbl. Markierungsband o.ä.) dabeihaben, aber der sichere Umgang mit den wichtigsten Brüchen wird auf alle Fälle mehr als nur einen guten, nämlich einen nachhaltigen Eindruck machen.
Bescheidenes Auftreten, jagdl. orientierte Ausrüstungs- und Kleidungswahl, Selbstbeschtränkung beim Schuß, nicht zappelig sein, sich mit jagdl. Traditionen auskennen und auseinadersetzen wird in der heutigen Zeit leider immer mehr zur kostbaren Seltenheit.
Wenn du als Neuling diese Punkte beachtest (sie werden dich keinen Cent kosten) ist das eine eindeutige Empfehlung zu weiteren Jagdgelegenheiten via Mund-zu-Mund-Propaganda (dein Jagdführer kennt noch einige andere Jagdpächter).
Grüße
Sirius