Gedanken zur kombinierten Waffe

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Horrido allerseits,

seit einem guten Jahr gehe ich nun mit meiner Tikka T3 in .308Win auf die Jagd und bin vollkommen zufrieden mit meiner Wahl. Hauptwild auf das gewaidwerkt wird ist Reh und Sau, das größte Stück war bislang ein ~100kg Keiler, das kleinste ein Steinmarder. Gelegen war alles am Platz oder spätestens nach kurzer Flucht, Kaliber, Waffe und Steuermann passt also denke ich ganz gut zusammen.

Mit der Zeit kommt mehr Erfahrung, was bei mir langsam aber sicher zur Intensivierung der Raubwildbejagung führt. Allerdings möchte ich dieses besser verwerten können als bislang geschehen. Beim Sommerfuchs ist es halt, wie es ist, doch zur Zeit reut mich das Verwerfen doch schon arg.

Auch einen Eichelhäher, Krähe oder Elster möchte man im vorbeigehen manchmal mitnehmen und einen Hasen hätte ich noch für die Küche frei. Wenn es passen würde, ist im Augenblick die Tikka dabei und die Flinte steht im Schrank. Glück gehabt, denkt sich die Elster, streckt mir die Zunge heraus und keckert mich an.

Kurzum, auch wenn ich Camotape, Plaste-Schaft und vor allem meinen geliebten SD an der Tikka mag: ich habe mir Gedanken zu etwas kombiniertem gemacht. Gerne schon etwas älter, dafür dann aber klassische Handwerkskunst mit gefälligem Aussehen.

Mir fehlt eben doch öfters der Schrotschuss, eine kleine Kugel habe ich bislang noch nicht wirklich vermisst. Für den 100m-Fuchs und erst recht für den Dachs finde ich die .308 mit relativ hartem Geschoss weiterhin durchaus passend.

Einen Bockdrilling mit großer Kugel und einer kleinen rehwildtauglichen/wildbretschonenden sowie Schrot wäre wohl das Optimum, ist aber nicht so häufig gebraucht zu haben und übersteigt dann i.d.R. etwas mein Budget. Neu erst recht.

Die üblichen Drillinge mit .22Mag Einstecklauf sind zum einen schwer, zum andren habe ich meine Zweifel, wie oft ich die doch recht beschränkte kleine Kugel wirklich benötigen würde.

Bliebe als dritte Möglichkeit noch eine schöne BBF.

Meine Frage:
Erachtet ihr die kleine Kugel als notwendig? Was führt der geneigte deutsche Waidmann heutzutage in Revieren, die Wild vom Häher bis zur Sau hergeben und der möglichst viel verwerten möchte?

Waidmannsheil
Ratatoskr
 
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Ich führe einen Standard Drilling. Habe zwar auch einen .22 Mag Einstecklauf dazu, den ich aber nicht nutze. Bei uns ist öfters nach dem gemeinsamen Rehwildansitz ein Kläpperjächtchen angesagt. Sauen können immer vorkommen. Und mit SEM geht ZF runter rauf etc. sehr zuverlässig. Der 2. Schrotschuss ist mir wichtiger als die kleine Kugel.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Für die reine Waldjagd ohne Federwild -> Büchsflinte (oder Drilling mit EL), sobald Federwild eine größere Rolle spielt -> Drilling.

Wenn wir hier kein Schwarzwild hätten, könnte ich mir auch nur die DF oder BF vorstellen.


CdB
 

GMV

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Meiner Meinung nach ist das vom Revier und der Kompromissbereitschaft des Jägers abhängig.
Willst Du wirklich die "ideale" Waffe für alle Möglichkeiten haben, dann kommt man über kurz oder lang am Drilling mit kleiner Kugel nicht vorbei.

Mit etwas Kompromissbereitsschaft kommt man mit einer BBF sehr weit. Führe selber eine BBF 95 als Universalwaffe, wenn ich irgendwo mit freier Büchse eingeladen bin. Würde ich ein Revier betreuen, würde ich mir je nach Wildbestand vielleicht doch noch einen BD14 o.ä zulegen.
 
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...
Erachtet ihr die kleine Kugel als notwendig? ...
Da du glaube ich den Schrotlauf in einem künftigen Szenario voraussetzt ... Nein: die kl. Kugel würde ich nicht als notwendig erachten.
Mit der 308 z.B. bist du ja hinsichtlich Schalenwild zufrieden und die kl. Kugel soll vermutlich (nur) außerhalb Schrotschussentfernung den Raubwild-Balg schonen.
Bei diesen Gelegenheiten (Schrotlauf dabei) würde ich aber immer das Wild heranlocken. Die Situationen, die diese Option nicht bieten (oder die, in denen das einfach schief geht), halten sich in Grenzen, dass ich da genau den Kompromiss einginge.
 
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Die kleine Kugel, also nicht hochwildtauglich, macht meist nur dann Sinn, wenn du spezieller unterwegs sein willst. Also öfters Kugelhasen, sehr balgschonend auf Dachs/Fuchs oder Gänsejad mit 17HMR (nur als ein Bsp.).

Wenn du schon 308 führst und alles damit gut liegt und du zufrieden bist wird es schwer. Die Elster mal nebenbei, Fuchs mit Schrot,.... - passiert nicht so oft im Vergleich zu RW/Sauen.

Universell bist du dann nur mit einem Drilling und da ist die kleine Kugel meist von der Frage abhängig RW ja oder nein. Und in klassischen Kombis wie 308/3006/8x57/... und alles mit .22x deckst du 99% ab. Schrot ist eh egal... Und wenn du dann noch Feintuning machen willst geht es über Munition.

BBF & Drillinge sind aber gerade günstig, da alle Repetierer wollen. Wobei Drillinge sollte mal probeschiessen...
 
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3 Jul 2013
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Seit 2 Jahren meine absolute WaldANSITZLieblingswaffe (von einem Jagdfreund geschenkt bekommen):

Drilling, 8*57IR, 16er Schrot und EL 5,6*50R Mag mündungslang und einstellbar.
Zugegeben, pirschUNgeeignet, da recht schwer, aber zum Ansitz topp.

Für Reh (Hauptschalenwildart) die "kleine" Kugel", wenn Sau kommt "die Große" und im Falle einer Kitz-/Geiß-Doublette auch gut aufgestellt.

Viel Erfolg beim Informieren und "Aufspüren"!:)
 
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2 Apr 2017
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Wenn Einstecklauf, dann was langes mit VVV.
Es sollte auch Rasant genug sein. Was nutzt der ESL wenn man die TPL bei 100m kennt man
80 und 120 trotzdem schnell verschätzt.
LIeber den sicheren Schuss mit einer 6,5 oder 7x57R aus einer BBF.
 

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