Gegenkandidat BJV-Präsident

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Ich würde mal sagen, das wird morgen eine interessante Landestagung. Is mir nur zu weit, sonst würde ich hinfahren...
 
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Tröstet euch wir haben mit dem Bauernverband auch gerade so eine Zäsur durch... Mangels Konkurrenz

Deswegen gibt es ja nun die anderen Verbände welche dem Bauernverband etwas in die Partitur fahren.
 
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Rückkehr zum Dachverband DJV ist überfällig.
Sehe ich auch so,längst überfällig.
Vorher sollte die Wäsche aber rein gewaschen werden ,die Finanzen aufgeklärt sein.
Der Ausstieg aus dem DJV war ein großer Fehler.
Wer hätte das gedacht ?
Naja !
Hinterher ist man immer schlauer.
 
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Zur Neuwahl des Bayerischen Jagdverbandes 2022: Bewerbung um die Position des Präsidenten

Liebe Vorsitzende der Kreisgruppen und Jägervereine, sehr geehrte Damen und Herren,

bei der Delegiertenversammlung in Schrobenhausen im Oktober 2019 hatten wir uns alle darauf geeinigt, gemeinsam die Weichen für einen zukunftsfähigen Landesjagdverband zu stellen. Im Dezember 2020 wurde durch die Wahl von Team Zukunft dieser Weg beschritten. Doch mehr als ein Jahr später sehe ich – und viele mit mir –, dass dieser Weg nicht so verläuft, wie wir uns erhofft hatten.

Mein Name ist Dr. Ernst-Ulrich Wittmann, Jahrgang 1970, ich bin Vorsitzender des Jagschutz- und Jägervereins Dachau. Ich leite als Patentanwalt meine internationale Kanzlei, bin Maschinenbauer und habe an der Forstfakultät in Tharandt promoviert. Mit der Jagd aufgewachsen, habe ich 1989 selbst den Jagdschein gemacht. Ich bin verheiratet und habe vier Kinder. Zur Familie gehört auch eine Rauhaardackelhündin, die ich selbst abgerichtet habe und mit der ich im Bayerischen Dackelklub als Züchter aktiv bin. Neun Jahre war ich Revierinhaber des GJV Günding bei Dachau und gehe dort noch heute auf die Jagd. Seit 2018 leite ich die Kreisgruppe Dachau und sitze hier im Jagdbeirat.

Seit den Neuwahlen ist viel passiert, und unser BJV hat sich verändert. Dies mag zum Teil an den „Altlasten“ liegen, aber die aktuelle Situation lässt sich nicht allein mit diesen Altlasten bzw. den Rahmenbedingungen durch Corona begründen.

Dezember 2020 – Team Zukunft:
- Volle Transparenz ... – nicht realisiert.
- Stärkung der Mitsprache ... – nicht realisiert.
- Eröffnung einer eigenen Geschäftsstelle Nord ... – nicht realisiert.
- BJV als Dienstleister ... – nicht realisiert.
- Online-Abstimmungen ... – nicht realisiert.
- Formalisierte Kooperation mit dem DJV ... – nicht realisiert.
- Durchführung der Jägerprüfung ... – nicht realisiert.

Die leeren Versprechen von gestern sind die eine Sache, aber uns wurde viel zugemutet, das es so in unserem Verband nicht geben sollte.

Warum werden die Kreisgruppen nicht in grundlegende Entscheidungen eingebunden? Als Beispiele hierzu sind die Neugestaltung des Logos des Verbandes, der „Jagd in Bayern“ inkl. dem Wegfall der Leserbriefe, der Aufbau von Schießleistungszentren, wie zum Beispiel in Bockenberg, oder aber die Jagdgebrauchshundeordnung zu nennen.

Was passiert mit unserer Geschäftsstelle, aus welcher seit der letzten Neuwahl 13 MitarbeiterInnen ausgeschieden sind (die Außenstellen der Wildland-Stiftung und Mauth nicht berücksichtigt)? Das Präsidium stöhnt über die erheblichen krankheitsbedingten Ausfälle, aber die Radikalität der Umstrukturierung, die einen Verlust an Wissen um die Verpflichtungen, Strukturen und das Netzwerk des BJV mit sich bringt, ist auch von außen deutlich zu erkennen. Wir brauchen zwingend eine professionelle Geschäftsstelle mit einem entsprechend verantwortlichen Hauptgeschäftsführer und Fachreferenten, die innen wie außen auch gehört werden. Die Grundsatzkommission hatte hier schon weit in die Zukunft gedacht, aber leider muss man feststellen, dass wir hier keinen Schritt nach vorne gemacht haben. Ist es wirklich zielführend, einen nicht in der Satzung vorgesehenen Generalsekretär an allen sonstigen Funktionen des Präsidiums vorbei einzusetzen und zu hoffen, dass die erheblichen administrativen Aufgaben des Landesverbandes, der Wildland-Stiftung und der BJV Service GmbH so zukunftsweisend gelöst werden können?

Was passiert mit dem ehrenamtlichen Engagement in den ehemaligen Fachausschüssen des BJV? Wo ist sie hin, die geballte Kompetenz unserer Ausschussmitglieder, die das Präsidium abgesetzt hat? Und das ohne Mitteilung oder gar Dank an die Ausgeschiedenen, die teilweise viele Jahre lang ehrenamtlich wertvolle Facharbeit für den BJV geleistet haben. Auch die Auswahl zur neuen Besetzung der Ausschüsse war nicht transparent für die Kreisgruppen und auch für die Bewerber selbst nicht nachvollziehbar. Welche Umgangsformen wollen wir pflegen, und ist die Führung des BJV auch dauerhaft bereit, sich mit anderen Ideen und berechtigter Kritik, wie sie in Leserbriefen an die „Jagd in Bayern“ geäußert wird, auseinanderzusetzen? Wer gibt die Verbandslinie vor und inwieweit werden die Kreisgruppen daran beteiligt? Wollen wir diesen Kompetenzabbau sowohl in der Geschäftsstelle als auch im Ehrenamt wirklich mittragen?

Wie werden Geldmittel verwendet, die ausdrücklich den Kreisgruppen zustehen, wie beispielsweise der Aktivitätsfonds? Wie werden die Mitgliedsverbände bei der Auswahl und Verteilung von neuen Projekten berücksichtigt bzw. aktiv eingebunden?

Wie unterstützt man unsere Kreisgruppen in Zukunft bei ihren Herausforderungen mit anderen Naturschutzverbänden und Jagdorganisationen, damit sie die Entscheidungen aktiv im Sinne des BJV mitgestalten können? Das betrifft auch die weit vorangeschrittene Abschussplanung 2022 auf der Grundlage des aktuellen Vegetationsgutachtens, zu welchem wir Kreisgruppen bis dato von unserer Landesebene keinerlei Unterstützung erfahren haben, geschweige denn die im Wahlkampf angekündigten Verbesserungen gesehen haben. Auch deutliche Stellungnahmen auf die Schreiben von BUND und ÖJV in Sachen Abschussplanung sind ausgeblieben.

Wo steht das Wildtiermonitoring, und wann wird diese erfolgreiche und für unsere Zukunft wichtige Arbeit fortgesetzt? Was ist aus dem sympathischen Projekt um den BJV- Jagdkulturatlas geworden?

Wie wollen wir in Zukunft mit Bauernverband, Waldbauern, Waldpartie und Forst umgehen? Hier besteht aus meiner Sicht die erhebliche Gefahr, dass wir die Kommunikationswege so belasten, dass wir nicht mehr als ernstzunehmender, respektabler Gesprächspartner angesehen werden. Ein einzelnes Editorial aus einem Partnerverband, das im Umfeld einer intensiven Kontroverse sogar zurückgezogen werden sollte, täuscht über das tatsächliche Verhältnis zwischen uns als BJV und den anderen Verbänden und Organisationen hinweg.

Wie soll der BJV in Zukunft aussehen? Für was steht unser Verband und welche Mitglieder möchte der BJV vertreten? Wollen wir eine jagdpolitische Partei werden mit einem streng hierarchischen Aufbau, oder wollen wir die Unterschiedlichkeit unserer Kreisgruppen und Mitglieder nutzen, um die ganze Breite und Vielfältigkeit der Jagd abzubilden? Wir sind so viel! Von den Jungen Jägern über die Falkner, die Jagdhornbläser, die Jägerinnen und die Jagdhundeführer bis hin zu den vielen Profis in jagdlichen Bereichen, wie der Raubwildjagd, der Rotwildbewirtschaftung, der Niederwild- oder der Gamsjagd. Wie sollen die Ausschüsse aufgestellt sein? Dienen sie dem Präsidium oder sollen sie an den Problemen und Herausforderungen der Kreisgruppen vor Ort arbeiten?

Es wird Zeit, die Kreisgruppen wieder in den Mittelpunkt der Arbeit des BJV zu stellen. Sie sind der Dreh- und Angelpunkt der praktizierten Jagd. Hier ist das Fundament des BJV, hier wird die nächste Generation der Jäger gefördert und im Verständnis unserer Jagd betreut. Die Kreisgruppen müssen unmittelbar und eindeutig das Geschehen im Landesverband bestimmen und beeinflussen. Sei es über die Ausschussarbeit, die Regierungsbezirke oder auch durch zusätzliche Mitglieder im Präsidium, wie es unsere Satzung vorsieht.

Wir Jäger sind eine fachlich kompetente Institution, mit dem unwidersprochenen Wissen aus allen bayrischen Regionen und mit der Expertise von ca. 50.000 Mitgliedern. Das ist unser größter Schatz!

Wir müssen wieder zu einem Dialog mit Bauernverband, Waldbauern, Waldpartie, Forst und Ministerium kommen. Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass wir in Entscheidungsprozesse nicht oder nur mehr formal eingebunden werden. Aber genau das ereignet sich gerade. Meiner Meinung nach müssen wir uns jetzt neu aufstellen, um eine weitere Demontage unseres BJV, wie wir ihn kennen, zu verhindern.

Der Landesverband muss sich als Dienstleister für die Kreisgruppen verstehen und auch so handeln. Dann haben wir die Power und die gemeinschaftliche Motivation, im Sinne der Jagd Neues und Zukunftweisendes zu erreichen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen erfolgreichen Landesjägertag in Augsburg. Lasst uns diskutieren, ggf. auch ringen und auch nicht vor alternativen Ideen zurückschrecken. Es geht um unsere Jagd und die Vision, wie ein zukünftiger Jagdverband neu aufgestellt und ausgerichtet sein kann. Das ist eine Chance, die wir gemeinsam angehen müssen – für unseren BJV, für unsere Jagd.

Weil ich den BJV in eine Zukunft führen möchte, die wieder an unsere Wurzeln anknüpft, bewerbe ich mich hiermit um die Position des Präsidenten des Bayerischen Jagdverbandes.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr.-Ing. Ernst-Ulrich Wittmann
1. Vorsitzender JJV Dachau
 
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Oha, zumindest wird es dann eine demokratische Wahl, bei zwei Bewerbern.
 
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Kleiner Pressespiegel:



 
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Als Außenstehender liest sich das Vorstellungsschreiben des Herrn Wittman nach dem Wunsch zurück zum Alten.
 
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