Geht Deutschland bald der Strom aus?

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Ein Strom-Blackout ist das eine, es droht aber auch ein Blackout in der Finanzbranche und ein weiterer in der Wirtschaft. Im letzten Jahr wurden - bei gerade mal 15 % Nettosteuerzahler in DE - gigantische Schulden aufgebaut, um das Kartenhaus noch etwas zu stabilisieren.
Die Banken sind pleite, der Mittelstand wurde zerstört, zudem steht Deutschland de facto inzwischen für die Schulden der gesamten EU gerade. Sollten in DE jetzt auch noch die Lichter ausgehen …
 
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Auch hier ist der Vater des Gedankens eher eine Wunschvorstellung!

In Deutschland gibt es ca. 40 Millionen PKW. Nehmen wir an, davon wären 50% "VtG-ready"-eMobile mit je 50 kWh nutzbarer Batterie-Kapazität. Wenn man 20% davon für Netzanwendung zur Verfügung stellt, dann wären es je Auto 10 kWh, die man für VtG zur Verfügung stellen könnte.

Jetzt die absolut unrealistische Annahme, ALLE Autos stehen mit mindestens zur Hälfte geladener Batterie daheim an der Station (die natürlich auch VtG unterstützen muss). Dann könnten diese 20 Mio. Autos in Summe 200 Mio. kWh = 200 GWh Gesamtkapazität zur Verfügung stellen.

Bei den feuchten Träumen der Grünen mit 100% EEG wären das bei einer Residuallast von 50 GW (was in Deutschland etwas verbraucht wird) gerade mal vier Stunden, welche man zur Überbrückung einer Dunkelflaute zur Verfügung hätte. Und die meisten Fahrzeugbesitzer könnten anschließend vermutlich keine 100 km mehr fahren, wenn das Fahrzeug zu Beginn der Flaute nicht gerade zu 100% geladen war. Klingt für mich daher eher wie Phantasien!

Aber wie Du so schön sagtest: Ich glaube was sich will...
Hinzu kommt noch, dass die Akkumulatoren mit jedem Lade-/Entladezyklus ja nicht besser werden und ein E-Auto (wegen der hohen Preise) praktisch nur noch Schrott ist, sobald der Akkumulator hinüber ist. Da möchte ich den gerne sehen, der den Akku seines teuer erworbenen Privatfahrzeuges zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung stellt.
 
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Ein studierter Elektriker, welcher offenbar Probleme hat mit der Benutzung der elektrischen Einheiten ist für mich trotzdem noch immer "unprofessionell"!

kv - gibt es nicht
kV (Kilovolt - als Angabe der Spannung)
kVA (Kilovoltampere - Angabe für die Scheinleistung)

Den Deine Sätze oben ergeben nur einen Sinn, wenn man kVA benutzt.

Und wie Du auf die Idee kommst, daß alle Dieselkraftwerke schwarzstartfähig sind, musst Du mir ebenfalls erklären! Und zeitgleich dann auch noch netzfähig???

Wie Du die untereinander synchronisieren willst, wenn die Dinger grundsätzlich als schwarzstartfähige Notstromaggregate konzipiert sind. Ein Freund von mir baut gerade sein Wasserkraftwerk in diese Richtung um, daher bin ich ein wenig in der Materie drinnen und weiß was da alles dahinter steht.

Aber ich glaube einfach was ich will... 😈
kv war ein Rechtschreibfehler. 6 - 20kV ist die Spannungsebene nicht, die Leistung also 6000 - 20.000 Volt. Wie dein Föhn 230V braucht, benötigt ein großer Motor halt mehr Spannung um sich zu drehen. Der Vorteil eines Dieselkraftwerks ist ja das der Motor (je nach Leistungsgröße) nur Zündspannung und Treibstoff braucht, aber alle werden natürlich nicht schwarzstartfähig sein. Ich denke @raze4711 kann bestätigen das es das auch bei den Notstromern gibt, die fahren an ohne Kühlung usw und erzeugen dann innerhalb kürzester Zeit ihren Eigenbedarf selbst.

Ein Freund von mir hat auch schnelle Autos, trotzdem kann ich keinen Turbolader wechseln ;).

Du brauchst Kraftwerke nicht untereinander synchronisieren, wenn ein Kraftwerk an das Netz gefahren wird, muss nur der Einschaltzeitpunkt für den Generatorschalter synchronisiert geschaltet werden. Frequenz wird von der Drehzahl der Turbine bzw Generator geregelt, hier wird es aber wirklich komplex. Ich habe schon in Tests Kraftwerke per Hand ans Netz gefahren über Drehzahl und Spannungsanpassung. Ich darf hier leider keine Bilder einstellen sonst würde ich dir mal das Netz und die Synchronisierbilder zeigen.
Das Netz arbeitet ja als Widerstand am Generator und zieht ihn mit, erhöhe ich die Dampfmenge, bleibt die Drehzahl der Turbine gleich, dadurch erhöhe ich die Kraft im Magnetfeld und die induzierte Spannung was zu einer höheren Leistungsabgabe führt. Der Generator kann sich nicht schneller als 3000 U/min (entspricht den 50Hz) drehen wenn er am Netz ist. Das ist echt schwer verständlich zu erklären.
Wenn du z.B. zu wenig Dampfmege hast dann arbeitet dein Generator als Motor und treibt die Turbine an, nennt man dann Rückwatt, führt auch zu einer Sicherheitsabschaltung.
Du kannst ca. eine Etage eines normaler EFH nehmen für die ganzen Schutz- und Steuerschränke eines Kraftwerks.
 
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Hinzu kommt noch, dass die Akkumulatoren mit jedem Lade-/Entladezyklus ja nicht besser werden und ein E-Auto (wegen der hohen Preise) praktisch nur noch Schrott ist, sobald der Akkumulator hinüber ist. Da möchte ich den gerne sehen, der den Akku seines teuer erworbenen Privatfahrzeuges zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung stellt.

Ich würde das nur für mein Haus nutzen, dann hätte das Auto einen doppelten Nutzen.
Kann dich auch keiner zwingen das so zu nutzen.
Der Gedanke dahinter war Strom bei Überschuss günstig zu kaufen und im Auto zu speichern (oder über eigene Solaranlage) und dann Abends wieder teuer zu verkaufen.
War aber nur eine Studie zur Machbarkeit.
 
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Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Notstromanlagen sind immer selbsversorgend.
Steuerung und Starter aus der Starterbatterie . Also unterbrechungsfrei.
Kühlerlüfter , Umwälzpumpen, Kraftstoffpumpen, Klappenantriebe ...... arbeiten mit der erzeugten Netzspannung. Wobei kleineren Aggregaten ( klein sind so 1,5 MW ) und direkt montiertem Kühler , das Gebläse Keilriemen und Riemenscheibe angetrieben wird.
Vom erkennen des Netzausfall , bis zur Übernahme der Versorgung vergehen keine 15 Sekunden.
 
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kv war ein Rechtschreibfehler. 6 - 20kV ist die Spannungsebene nicht, die Leistung also 6000 - 20.000 Volt. Wie dein Föhn 230V braucht, benötigt ein großer Motor halt mehr Spannung um sich zu drehen. Der Vorteil eines Dieselkraftwerks ist ja das der Motor (je nach Leistungsgröße) nur Zündspannung und Treibstoff braucht, aber alle werden natürlich nicht schwarzstartfähig sein. Ich denke @raze4711 kann bestätigen das es das auch bei den Notstromern gibt, die fahren an ohne Kühlung usw und erzeugen dann innerhalb kürzester Zeit ihren Eigenbedarf selbst.

Ein Freund von mir hat auch schnelle Autos, trotzdem kann ich keinen Turbolader wechseln ;).

Du brauchst Kraftwerke nicht untereinander synchronisieren, wenn ein Kraftwerk an das Netz gefahren wird, muss nur der Einschaltzeitpunkt für den Generatorschalter synchronisiert geschaltet werden. Frequenz wird von der Drehzahl der Turbine bzw Generator geregelt, hier wird es aber wirklich komplex. Ich habe schon in Tests Kraftwerke per Hand ans Netz gefahren über Drehzahl und Spannungsanpassung. Ich darf hier leider keine Bilder einstellen sonst würde ich dir mal das Netz und die Synchronisierbilder zeigen.
Das Netz arbeitet ja als Widerstand am Generator und zieht ihn mit, erhöhe ich die Dampfmenge, bleibt die Drehzahl der Turbine gleich, dadurch erhöhe ich die Kraft im Magnetfeld und die induzierte Spannung was zu einer höheren Leistungsabgabe führt. Der Generator kann sich nicht schneller als 3000 U/min (entspricht den 50Hz) drehen wenn er am Netz ist. Das ist echt schwer verständlich zu erklären.
Wenn du z.B. zu wenig Dampfmege hast dann arbeitet dein Generator als Motor und treibt die Turbine an, nennt man dann Rückwatt, führt auch zu einer Sicherheitsabschaltung.
Du kannst ca. eine Etage eines normaler EFH nehmen für die ganzen Schutz- und Steuerschränke eines Kraftwerks.
Ganz ehrlich - je mehr Du schreibst, desto unglaubwürdiger wirst Du für mich!

Kannst ja mal versuchen, ein Kraftwerk das autark läuft (= Schwarzstart), ohne Synchronisierung auf das Netz zu schalten...

Und glaube mir - den Unterschied von Synchron u. Asynchrongenerator brauchst Du mir sicherlich nicht erklären - auch wenn es für Dich offenbar schwierig ist. Weil ich um bei Deinem Beispiel zu bleiben auch bei einem schnellen Auto vom Freund den Turbolader wechseln könnte. Ich habe in Bereich BHKW / Notstrom schon genügend "Bastelerfahrung" um zumindest nicht ganz ahnungslos zu sein...

p.s. die meisten Generatoren sind mehrpolig - da solltest Du vielleicht nochmal was über die Drehzahl nachlesen...
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Werner , da liegst du falsch . Was Sagittario geschrieben hat stimmt. Er hat nicht gesagt das ein Kraftwerk nicht synchronisiert werden muss , um auf das Jetzt heschaltet zu werden , sondern das Kraftwerke nicht untereinander synchronisiert werden müssen. Das Netz ist der "Master" er gibt die Frequenz vor . Das einzelne Kraftwerknistvder " Slave " . Einmal aufsychronisiert und am Netz kann er gar nicht anders als es das Netz vorgibt. Die Drehzahl und Frequenz kann vom einzelnen Kraftwerk nicht erhöht werden . Heute nimmt einem die Elektronik die Arbeit ab , und schaltet den Generator dann zu, wenn er Netzsynchron ist.
In früheren Jahren wurde das noch von Hand gemacht.
Da wurde eine "Hell- Dunkelschaltung" verwender um den Synchronmoment anzuzeigen und zuzuschalten. Aber das ist schon graue Vorzeit

Zwar werden bei der Stromerzeugung auch 2 und mehrpolige Generatoren verwendet. Aber in Wärmekraftwerken sind es einpolige Maschinen. Dort redet man von einem Turboläufer oder Turbomaschinensatz . Die laufen halt immer mit 3000 U/Min .

Bei kleineren Notstromaggregaten ( Benziner) ist es auch eine einpolige Maschine .
Dieselaggregate ab ca. 20 KVA laufen mit einer 2 poligen Maschine und 1500 U/Min .
Dies ist bei 95% aller Notstromaggregate mit Dieselantrieb so.

Synchrongeneratoren mit noch mehr Polen , die teilweise sehr langsam laufen sind typische Maschinen für Wafferkraftwerke mit geringer Fallhöhe (Kaplanturbine) bei Flusskraftwerken oder Gezeitenkraftwerken . Windkraftanlagen auch
Früher wurden auch in Stahlwerken sehr langsam laufende Gasmotoren mit Kokereigas betrieben. Diese Generatoren haben einen sehr großen Durchmesser , was der hohen Polzahl geschuldet ist . Bei uns stehen solche Anlagen um die Ecke, im Weltkulturerbe Völklinger Hütte .
 
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@raze4711:
Ausgangspunkt war aber, daß er schwarzstartfähige (!) Kraftwerke hat. Wenn die laufen, dann sind die erst einmal autark, d.h. jedes hat eine andere Frequenz, bzw. die 50 Hz laufen nicht im Gleichklang.
Und wenn ich so ein Kraftwerk auf das Netz aufschalten möchte bzw. mehrere solcher Kraftwerke zu einem Netz verbinden will (z.B. nach einem großflächigen Stromausfall), dann muss man zwingend synchronisieren.

Und Dieselkraftwerke -die auch oben genannt werden- laufen i.d.R. doch mit halber Drehzahl weil das so schön zur Motordrehzahl passt, d.h. mit 1500 U/min

Das ist doch richtig oder?
 
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Zu den Akkus in e-Autos:
Ich kenne in Deutschland kein Auto das rückwärts liefern kann!

Alle Fahrzeuge mit CHAdeMO Schnittstelle sind in der Regel dazu fähig.
Das hat unter anderem der Nissan NV 200e.
Leider sind die Europäer ja so blöd und müssen das Rad neu erfinden.
Und CCS ist def. KEINE Verbesserung!
Das CHAdeMO System funktioniert in der Regel sogar wesentlich besser (bezüglich Kommunikation Ladesäule/Auto) wie das CCS System.
Von Typ 2 wollen wir mal gar nicht sprechen.

But only my 2 Cent.
 
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Und Dieselkraftwerke -die auch oben genannt werden- laufen i.d.R. doch mit halber Drehzahl weil das so schön zur Motordrehzahl passt, d.h. mit 1500 U/min

Die Motoren laufen in der Regel mit ca.750 1/min (Kurbelwellendrehzahl!).
Natürlich sind die dann entsprechend übersetzt und bringen am Generator mehr Drehzahl.
Wo diese allerdings dann liegt weiß ich nicht.
Frage aber gerne mal nach, wenn ich wieder reisen darf.
 
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Ich würde das nur für mein Haus nutzen, dann hätte das Auto einen doppelten Nutzen.
Kann dich auch keiner zwingen das so zu nutzen.
Der Gedanke dahinter war Strom bei Überschuss günstig zu kaufen und im Auto zu speichern (oder über eigene Solaranlage) und dann Abends wieder teuer zu verkaufen.
War aber nur eine Studie zur Machbarkeit.

Machbar als "Hausspeicher" wäre das durchaus.

Nur wie gesagt, spricht einiges dagegen:
- es hat nur Sinn für den "Hausverbrauch"
- nach deutschen Normen kostet die Sicherheitstechnik dafür im Hausnetz aber richtig Geld
- der Akku leidet massiv

Und das ist für mich der wesentliche Punkt!
Wenn ich den Akku vom i3 meiner Frau als Speicher mißbrauchen würde, dann könnte ich bei meinen ca. 4kW Grundlast jede Nacht einen kompletten Lade-/Entladezyklus fahren. Das wären im Jahr für den Akku dann ca. 75.000 Kilometer "Fahrleistung" zusätzlich.
Wäre interessant, was BMW dann dazu sagen würde, wenn ich nach acht Jahren innerhalb der Akku-Garantie ankomme und moniere, daß der Akku nicht mehr die versprochene 80% Restkapazität hat.
Das ist zwar jetzt ein extremes Beispiel, aber warum sollten sich Autohersteller auf sowas einlassen? Das ginge nur, wenn die Batterie gewährleistungsmäßig nicht als Teil des Autos betrachtet wird, sondern als eigenständiges Produkt mit einer gewissen garantierten Zyklenzahl betrachtet wird.

Im Übrigen ist es ohnehin eher ein Hirngespinst, weil man das Laden der E-Autos innerhalb eines gewissen Raums relativ gut steuern könnte - zeitlich versetzt, keine volle Ladeleistung usw.
Wenn ich allerdings die Autos als zusätzliches "Kraftwerk" im Netz missbrauchen würde, dann müsste über das Niederspannungsnetz tatsächlich auch die volle Leistung fließen können. Wenn es das nicht kann, dann ist jedes zusätzliches Auto als Speicher ohnehin eher nutzlos - zumindest was die bereitgestellte Leistung betrifft.
 
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Die Motoren laufen in der Regel mit ca.750 1/min (Kurbelwellendrehzahl!).
Natürlich sind die dann entsprechend übersetzt und bringen am Generator mehr Drehzahl.
Wo diese allerdings dann liegt weiß ich nicht.
Frage aber gerne mal nach, wenn ich wieder reisen darf.
Denke mal mit 3000 U/ min = 50Hz oder 750x4
 
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