Geringer Gasdruck - Risiken ?

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Ganz einfach. Weil Sie für Otto Normal Mucker zu sehr boxst, blitzt und rumpelt. Angsthasen halt aaaber 9,3X64 schießen wollen.

Ein bisserl leichtsinnig schnell daher geredet. Warum soll ich mit einem potenten Kaliber etliche tausend Joule auf ein schwaches Rehlein abfeuern, wenn ich die Möglichkeit habe, diese Potenz zu reduzieren. Der @ Wheelgunner hat es trefflich beschrieben.
Und ja, es gibt tatsächlich Menschen, die sich nicht für jede scheinbare Gelegenheit ein eigenes Gewehr/Kaliber zulegen. Du kennst die Story von dem Mann mit nur einem Gewehr - der Sage nach soll man sich hüten vor ihm, er könnte mit dieser Waffe umgehen können.
 
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Hast Du den "Wiederladerschein" nicht erst vor kurzem gemacht? Aber schreibst als wenn Du schon 30 Jahre wiederlädst.

Falsch. Ich weiss einen Anfänger darauf hin Experimente zu lassen. Genau so wie ich keine machen würde. Vor kurzem sind jetzt auch schon 3 Jahre.
Wiederladen mit 2 Jagdkollegen mache ist seit 30 Jahren. Irgendwann muss man selber einen Schein machen.
Im übrigen ist wiederladen keine Raketenwissenschaft.
 
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Hallo,

der hier:

Nimm R 903 für Deine Zwecke. Dieses brennt auch bei niedrigem Gasdruck sauber ab und gibt Dir reduzierte Ladungen im Bereich einer 9,3x62 bzw. 9,3x74R.
Von RWS wird es zur Reduzierung der 9,3x64 ausdrücklich empfohlen.

und der hier:

Ne, so schlimm ist es nicht:cool: Im vorliegenden Fall würde ich mir einfach bei RWS die Blaue Bibel runter laden und denn bei den 9,3*64 gelisteten Ladungen eines der schnelleren Pulver wählen und dann die Minimal-Ladung zum einen mal durch ein Geschwindigkeitsmeßgerät schießen und auch jagen gehen. Bedenkenlos!!! Die dort erwähnte Min- Ladung mit R903 für das 16gr KS wird mit 780m/s angegeben, was etwas unter 4900J zur Folge hat. Damit ist man schon fast im Bereich der 9,3*62, warum weiter reduzieren??

Wenn es einem Rückstoßtechnisch immer noch zu viel ist, dann vorsichtig weiter reduzieren, dabei darauf achten, dass die Hülse weiterhin sauber lidert.

Zu dem hier schon aufgeführten SEE:
- Zum einen geht man davon aus, dass der erst ab so etwa 80% der Min- Ladung (nicht 80% Füllgrad!) auftreten kann und das auch nur bei progressiven (= langsam abbrennenden) Pulvern. Mit eher offensiven (= schnell abbrennenden) Pulvern ist das Risiko nahe null, sofern nicht noch weiter reduziert wird.
- Meines Wissens nach konnte das Ganze noch nicht im Labor nachgestellt werden, so komplex und selten sind die Zusammenhänge. Da ist meiner Meinung nach das Risiko einer doppelten Ladung bei einem Füllgrad unter 50% deutlich höher. Aber es klingt halt spektakulärere wenn es die Waffe wegen SEE zerleg,t anstatt zugeben zu müssen, dass man doppelt geladen hat

sind m.M. nach auf den 4 Seiten die besten Beiträge zum Thema. :giggle:(y)
 
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Moin!
Mit progressiven Pulver kannst Du Drucksprünge und Nachbrenner bei zu geringen Ladedichten bekommen. Besonders Kugelpulver sind da problematisch.

frogger
 

Wheelgunner_45ACP

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Ein bisserl leichtsinnig schnell daher geredet. Warum soll ich mit einem potenten Kaliber etliche tausend Joule auf ein schwaches Rehlein abfeuern, wenn ich die Möglichkeit habe, diese Potenz zu reduzieren. Der @ Wheelgunner hat es trefflich beschrieben.
Und ja, es gibt tatsächlich Menschen, die sich nicht für jede scheinbare Gelegenheit ein eigenes Gewehr/Kaliber zulegen. Du kennst die Story von dem Mann mit nur einem Gewehr - der Sage nach soll man sich hüten vor ihm, er könnte mit dieser Waffe umgehen können.

Um es mal ganz klar zu sagen, es spricht erst mal nix gegen eine reduzierte Ladung. Da diese aber sehr speziell sind, ist es garantiert nix für Anfänger frisch vom Kurs! Die Zusammenhänge sind einfach zu komplex. Wenn ich so zurück schaue, hab ich sicher die ersten 15 Jahre meiner WL- Kariere auch nur Ladungen nachgebaut und viel Geld in entsprechenden Bücher investiert. Mit I-Net stehen da mittlerweile ganz andere Quellen zur Verfügung! Man darf sich dabei
- zum einen nicht überschätzen
- zum anderen die graue Masse hinter den Augen und zwischen den Ohren nicht ausschalten
- QuickLoad ist nicht alles, hilft aber. Es ist nur eine Ergänzung zu den anderen Quellen!

Und ich finde es daher gut, dass hier gefragt wird(y) Denn lieber kommt die Frage vorher, anstatt gleich alle Probleme - einschließlich eines möglichen SEE - zu erleben und das ich evlt. sogar der nebenan Schießende bin.

Lösungsansätze wurde ja ein paar geboten und es dürfte mittlerweile auch dem TS klar sein, dass die von ihm erwähnten Pulver/Geschosskombinationen für sein Vorhaben suboptimal sind, ja es auch grundsätzlich bessere Pulver für die 9,3*64 gibt.

Edith sagt: Obwohl ich jetzt deutlich über 30 Jahre Murmeln selber stopfe, lerne ich immer noch dazu.
 
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Moin!

Zu dem hier schon aufgeführten SEE:
- Zum einen geht man davon aus, dass der erst ab so etwa 80% der Min- Ladung (nicht 80% Füllgrad!) auftreten kann und das auch nur bei progressiven (= langsam abbrennenden) Pulvern. Mit eher offensiven (= schnell abbrennenden) Pulvern ist das Risiko nahe null, sofern nicht noch weiter reduziert wird.

Nicht weiter als was? Die 80%? :unsure:

Das was Du da schreibst habe ich auch mal geglaubt, bis ich dann bei einer nachgebauten Labo Zündhütchendurchbläser und Magnum-Rückstoß aus einer mit knapp bei 80% Füllgrad mit R903 gestopften 9,3x57 erlebte. Entweder stimmt Deine Aussage nicht immer oder das war kein SEE oder das 903er ist progressiv. ;) (Die stärker geladenen Patronen waren dann wieder "zahm". Ich habe die Leiter damals weitergeschossen, weil die ZH eine neue Sorte waren und ich die Waffe noch nicht kannte. Dass die ersten zwei Schuss nicht normal waren ist mir erst im Nachgang aufgefallen!!)

Viele Grüße und "safety first"!

Joe
 

Wheelgunner_45ACP

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Moin!



Nicht weiter als was? Die 80%? :unsure:

Das was Du da schreibst habe ich auch mal geglaubt, bis ich dann bei einer nachgebauten Labo Zündhütchendurchbläser und Magnum-Rückstoß aus einer mit knapp bei 80% Füllgrad mit R903 gestopften 9,3x57 erlebte. Entweder stimmt Deine Aussage nicht immer oder das war kein SEE oder das 903er ist progressiv. ;) (Die stärker geladenen Patronen waren dann wieder "zahm". Ich habe die Leiter damals weitergeschossen, weil die ZH eine neue Sorte waren und ich die Waffe noch nicht kannte. Dass die ersten zwei Schuss nicht normal waren ist mir erst im Nachgang aufgefallen!!)

Viele Grüße und "safety first"!

Joe
Hi Joe,

die 80% der Min Ladung hab ich in mehreren Artikeln im I-Net gefunden. Da die Zusammenhänge, die zu SEE führen, nicht wirklich geklärt sind und auch das Nachstellen wohl nur sporadisch funktionierte, muss das jeder aus seiner Waffe individuell testen. Daher ist ja bei allen Ladedaten immer der Haftungsausschluss mit aufgeführt. Ich habe selber bisher den SEE bei meinen Ladungen noch nicht erlebt. Ich möchte dabei nicht in Abrede stellen, einfach Glück gehabt zu haben und das mich irgendwann die Statistik einholen kann.

Seit dem ich QL habe, achte ich z.B. darauf, dass der berechnete Gasdruck immer noch irgendwo bei 75 bis 80% von PMax ist, wenn ich eine abgebrochene Ladung suche. Je nachdem ob das verwendete Pulver eher schnell oder progressiv ist und um welche Patrone es sich genau handelt. So wäre ich z.B. bei einer .264WinMag deutlich zurückhaltender beim Abbrechen der Ladung wie z.B. bei einer 8*57IS. Voraussetzung ist natürliche, dass die Hülse immer noch sauber lidert, ansonsten wird erhöht

Du weis sicher selbst, wie viele Parameter wir beim WL haben. Bei dir hätte z.B. ein anderes ZH den Effekt verstärken oder auch vermeiden helfen können, mehr/ weniger Crimp usw
 

Wheelgunner_45ACP

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Nachtrag: Das R903 scheint für eine 9,3*57 eher auf der progressiven Seite zu sein, hab grad QL dazu etwas gequält, Geschoss ist willkürlich gewählt.
1558906363768.png
Damit bist du bei knapp über 50% des PMax, das würde ich so nie laden. Bei dem geringen PMax von 3000bar halte ich den Spielraum nach unten hin für geringer. Mein Ziel wäre, hier mindestens was um die 2200bar zu erreichen, besser auf 2500bar.
 
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tar

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Reduzierte Ladung gibts von Haus aus bei Barnaul, nämlich so um die 4000 J.
 
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@cast

Die Frage war ein wenig vorschnell, mir ist klar, dass wenn die Patrone nicht lidert, Gase nach hinten austreten können. Daher ja meine folgenden Fragen bzgl. Liderung und Mindestdruck. Wie gefährlich sind die Gase denn ? Das die Gase zu Verbrennungen führen können, kann ich mir vorstellen, aber ein Austritt von Gasen führt ja nicht immer zu einer starken Gefährdung oder ? Mir ist nur das Anzeichen einer nicht erfolgten Liderung bekannt, sprich wenn Schmauch am Hülsenhals ist.

@tømrer

Mindest- und Maximalladungen zu der Kombi 184 gr Geschoss und N550 gibt es ja nicht.
Die 80 % Ladevolumen halte ich ja ein, somit kann es ja nicht zu einem unkontrollierten Abbrand mit Gasdrucksprüngen kommen.

@Brackenmann

Danke. Woher bekomme ich den P min eines Kalibers her ?

Pmin liegt 25% unter Pmax.
Pmax findest in der CIP-Norm
 
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Und ich bin darin bestärkt, bei meinen eh schon seltenen Schießstandbesuchen, darauf zu achten, dass kein Wiederlader neben mir ist.
Und mir ist ein Wiederlader - und damit ein geübter Schütze - als Standnachbar lieber. Da stimmt i.d.R. die Waffenhandhabung...

PS: bei Fabrikmunition gibt es innerhalb einer Charge größere Schwankungen als bei üblichen (Schlamper gibt es leider überall) Handladungen. Des weiteren gibt es immer wieder Rückrufe von Chargen von Fabrikmunition, auch dort bleibt ein Restrisiko.
Wenn man die Fragen so alle als nicht Wiederlader liest, wundert man sich, dass nicht mehr passiert.
Solange er vorher fragt, hat das Forum seinen Sinn erfüllt...

Es gibt immer wieder Diskussion um "reduzierte" Ladungen. Sei es um den Rückstoß zu minimieren (besser an der Schießtechnik arbeiten oder die Waffenergonomie anpassen) oder zur "Wildbretschonung" (besser das Geschoß wechseln).
M.M.n. gibt es für jedes Kaliber ein Leistungsoptimum, welches man nicht nach unten reduzieren sollte, da die Nachteile deutlich überwiegen. Bildlich gesagt macht man aus einer .300 Wea Mag keine .308 Win - und auch nicht umgekehrt.
 

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