Geschichten zu den Waffen auf eurem Jägerweg

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14 Feb 2006
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Wie sind eigentlich die Verjährungsfristen bei waffenrechtlichen Vergehen? Ist genau 50 Jahre her, komm ich da noch davon?
Jagdschein hatte ich damals noch keinen, ging auch ohne. Im Ort meines Arbeitsplatzes hatten wir einen alten Jäger. Der ging immer mit seiner Flinte durch den Ort zum Hasenauslauf in den Staatswald. Bevorzugter Platz war die Grenze zur Feldflur (GJR.) Flinte brechen gab es damals nicht, die war immer zu. Auch bei den Jagden. So nahm ich ihn immer mit dem Auto mit, waren ja gut 2 km bis zum Revier und er war über 80.
Einmal fragte er mich, ob ich nicht mal was beim Revierleiter für einen Karnickelansitz im Pflanzgarten arrangieren kann. Ging in Ordnung aber: "Henry Du hast ja zwei Flinten. Ich will auch eine!"
Keine Frage und eines Tages holte ich ihn ab und wir fuhren mit zwei Flinten zum Pflanzgarten, welcher am anderen Ende des Landkreises war. Zuerst haben wir daheim erst mal Brotzeit gemacht. Die beiden Flinten wurden aus dem Auto mit ins Haus genommen. Sie wurden ungeöffnet herumgereicht. Mein Vater machte Zielübungen und war begeistert. Kannte er doch nur den 6mm Flobert, unsere Hauswaffe und vielleicht noch den Bolzenschuss auf schwere Bullen.
Irgendwann saßen wir dann Rücken an Rücken bei einer leichten Schneedecke im Pflanzgarten, da die Karnickel von allen Seiten kommen konnten. Das hatte ich vorher schon ausgekunschaftet.
Ich hatte eine alte Querflinte, der Henry seine BDFl. "Neckermann".
Irgendwann flüsterte ich über die Schulter nach hinten: "Henry hast Du überhaupt geladen?"
Darauf hin antwortete Henry: "Das mache ich immer schon wenn ich daheim vom Kanapee aufstehe. Ich bin mal zum Hasenauslauf gelaufen und hab mich an die Grenze gesetzt. Der Has kam und ich hatte das Laden vergessen. Das passiert mir nimmer! "
Als er gestorben ist, hat seine Tochter die Waffen verkauft. Ich bin alles anders als ein Waffennarr. Aber die Neckermann steht noch in meinem Schrank.

Einmal hatte der Henry sich mit der Schusszeit vertan. Es war Anfang Oektober und der Hase war noch nicht frei. Wieder ging er zur Grenze. Der Hase klagte fürchterlich und er schlug ihn ab. War ein paar Meter schon beim Nachbarn. Schnell packte er den Hasen in den Rucksack und hing ihn in einen Busch. Sekunden später kam der Nachbar mit seinem preisgekrönten DK-Rüden. Der sollte den Hasen finden, aber er fand ihn nicht.
Der Henry musste beim Forstmeister beichten. Der machte eine Aktennotiz das Henry den Hasen zum vollen Preis bezahlen musste. Er bekam keine Ermäßigung von 20 %. Begründung: "Der höhere Preis erscheint dem Forstamt als Strafe für einen Rentner mit geringen Einkommen als Strafe ausreichend und es erfolgt daher keine Anzeige"
 

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