Geschmäckle "...suche fertig ausgebildeten Hund mit allen Prüfungen....."?

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Wo liegt ein DD mit VJP, HZP und VGP preislich? 3-4000€? Was kommt bei entsprechender Eignung zur Zucht oben drauf?
Gibt es für ausgebildeter Bracken oder DW überhaupt einen Markt? In den einschlägigen Zeitschriften sind hauptsächlich „Vollgebrauchshunde“ zu finden.
 
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Warum wohl? vielleicht einfach, weil die Abführung eines Vollgebrauchshundes am aufwändigsten ist:unsure: Für eine Stöberprüfung reicht Gehorsam, Wildschärfe und Laut, der Vollgebrauchshund muß schwimmen, apportieren, Schweißfährte bestehen und Spuren arbeiten...
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Bei dem Begriff Hundetrainer wird mir übel....

Ich finde den Begriff "Abrichter" wie ihn die altvorderliche Jagdliteratur verwendete, auch nicht prickelnd. Klingt fast wie Scharfrichter.

Im Amtsdeutsch nach §11 Tierschutzgesetz als Voraussetzung für gewerbliche Jagdhundeausbildung heute wohl formell "zertifizerter Hundeausbilder" genannt.
 
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...

Im Reitsport ist es z.B. durchaus üblich und wird mit sehr viel weniger Dünkel betrachtet, dass nicht jeder Reiter sein Pferd sozusagen von 0 auf 100 selbst ausbildet / selbst ausbilden kann.

Das trifft absolut zu und ist auch extrem gut so. Selbst der 'Überdendurchschnitt-Reiter' ist regelmäßig nicht in der Lage, ein junges Pferd gut auszubilden. Das da beliebig vermenschlicht wird und mangelnde Kompetenz und Erfolg durch 'wir haben ein ganz tolles Verhältnis Gesülze' ersetzt wird, steht da speziell noch auf einem anderen Blatt. 90% der vom 'Normalo' selbst ausgebildeten Hoppas taugt nicht die Bohne!

Und auch wenn ich persönlich immer große Freude an der Ausbildung der Hunde habe und mit jedem Hund dazu lerne, so ist für mich am Ende des Tages alleine entscheidend, wie Hund und Führer zusammen jagen und nicht, wie das Gespann zusammenfand.

@Skogman

Du beschreibst es sehr treffend! Ich habe, bis auf einen, meine Hunde selbst ausgebildet und auch den Ehrgeiz gehabt, die Mehrzahl bis zur (V)GP zu führen. Ich habe es getan, weil mir die Ausbildung Freude gemacht hat.

Andererseits muss ich anerkennen, dass andere deutlich mehr Erfahrung haben und es wahrnehmbar besser können. Wenn ich hier die versammelten Helden so lese, scheint hier keiner der Deppen zu sein, die ich in den Vorbereitungskursen teilweise erlebt habe und die ihre Hunde sicher sehr mochten, im Thema Ausbildung aber frühzeitig erst das Talent und dann die Lust ausgegangen ist.

Da starten auch (und gerade) in den Vorbereitungskursen der Vorsteher 20 ambitionierte HFs und angehende HFs und mindestens 5 haben das Handtuch, weil es eben doch mühsam ist und/ oder andere Dinge wichtiger waren, schon vor der Jugendsuche geworfen. Zur HZP und Brauchbarkeit sind dann vielleicht noch 8 bis (wenn es gut läuft) 10 an Bord. Die anderen haben es verkackt und werden berichten, dass ihr Hund auch ohne Prüfung toootal toll jagt und sie das genau wüssten. Zur VGP sind vielleicht noch drei dabei.

Ich habe, einer besonderen Situation geschuldet, eine fertig ausgebildete Hündin gekauft und ich kann in Sachen Bindung und Beziehung zum Hund absolut gar keinen Unterschied zu den anderen erkennen. Was ich erkennen kann, dass ich es mit der Ausbildung und dem daraus folgenden jagdlichen Gebrauchswert nicht so perfekt hingekriegt hätte. Da ziehe ich meinen Hut vor der Ausbildungsleistung und muss meine eigenen Limits erkennen.

Die Skala, an welcher wer auch immer glaubt messen zu müssen, was den "richtigen" Jäger ausmacht, die ist eh nach oben offen:
a) seine Hunde selbst ausbilden
b) sein Wild selbst zerwirken
c) seine Trophäen selbst präparieren
d) seine Beute selbst verblasen
e) seine Waffen selbst einschießen
f) seine Messer selbst schärfen
g) seine Jagdeinrichtungen selbst bauen
h) ... bitte nach Belieben ergänzen ...

Ja, manchmal sind sie richtig niedlich und man könnte sich fragen, ob wir die Idee der arbeitsteiligen Gesellschaft nicht wieder komplett verwerfen sollten.

Meine Hunde bilde ich regelmäßig selbst aus, weil es mir Freude macht und weil ich es ganz ordentlich hinkriege. Anerkennen muss ich aber, dass andere es, aus unterschiedlichen Gründen, besser können. Einen Unterschied zwischen dem selbst ausgebildeten und dem fertig ausgebildeten Hund - in Sachen Bindung etc. - konnte ich nicht erkennen und würde das regelmäßig ins Reich der Mythen verweisen.

Ich zerwirke mein Wild in der überwiegenden Anzahl der Fälle nicht selbst, weil es mir keine besondere Freude macht, der Metzger es deutlich besser kann und ich manchmal auch noch ein paar andere Dinge tun muss.

Ich präpariere meine Trophäen nicht selbst, weil es mir überhaupt keinen Spass macht und ich die aufgesetzte Trophäe für € xx,xx zurück kriege und ich, auch mit viel Mühe, keine bessere Beziehung zur selbst präparierten Trophäe aufbauen konnte.

Ich verblase mein Wild nicht selbst, weil ich unfassbar unmusikalisch bin und das niemand hören wollen würde.

Ich schieße meine Waffen IMMER selber ein, weil das mein Handwerkszeug ist und ich das für meine Waffen regelmäßig besser kann.

...


Es grüßt, ein Waidmann mit Limitierungen
grosso
 
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Warum wohl? vielleicht einfach, weil die Abführung eines Vollgebrauchshundes am aufwändigsten ist:unsure: Für eine Stöberprüfung reicht Gehorsam, Wildschärfe und Laut, der Vollgebrauchshund muß schwimmen, apportieren, Schweißfährte bestehen und Spuren arbeiten...

Wenn wir hier von (klassisch) fertig ausgebildeten Hunden reden ist das, so vereinfacht formuliert, schlicht falsch.

Der Aufwand meine(n ) Vorsteher, Terrier und DWs auszubilden und über die Prüfungen (JP, HZP, ZP, EPB, (V)GP) zu führen war vergleichbar hoch. Da gibt es keinen nennenswerten Unterschied, weil sich die Prüfungen in weiten Teilen gleichen. Die beispielhaft genannten Spur-, Apport-, Wasser- und Schweißfächer findest Du in allen Prüfungsordnungen, sowohl der Vorsteher wie auch der ernstzunehmenden Stöberhunde.

Dann gibt es natürlich, hüben wie drüben, die schnell besohlten, ganz ohne Prüfung oder auch einer vergleichsweise anspruchslosen Brauchbarkeit ... weil Herrchen auch so weiß, dass die toootal toll jagen.

Es ist aber tatsächlich, wenn man nicht direkt im 'inneren Kreis' ist, sicher eher schwierig einen ausgebildeten, solojagenden Stöberhund zu kaufen. Da gibt es eher kein bis fast kein Angebot.


grosso
 
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Jagdliche Begriffsverwirrung, oder so.
Einen Wachtel könnte man, so ist der Hund zumindest mal gedacht gewesen, als Vollgebrauchshund führen. Eingesetzt wird er aber zu einem überwiegenden Teil rein zum Stöbern.
Die gesamten Verbandsprüfungen mit einem Wachtel zu absolvieren unterscheidet sich weder vom Aufwand noch von der Ausbildung rasend von der eines Vorstehers, die ja oft mittlerweile als Vollgebrauchshunde angedacht sind, grad DD.
Ob das beides schön und gut ist, sei mal nicht weiter begutachtet und auch nicht beurteilt.
Einen solchen komplett durchgeführten Hund wird man nicht für 4000€ bekommen.
Welpenpreis liegt ja schon bei 1000+
Impfungen
Futterkosten
Unterbringungskosten
Schleppwild/Material
Nenngelder
Spritkosten
Und eben der zeitliche Aufwand alle Fächer ordentlich beizubringen und durch ausreichend Wiederholungen, und Provokation von Fehlern, zu festigen, so dass der Hund die Prüfungen auch wirklich bestehen kann.
Es liest sich hier immer so, als wäre das jedem Hund-Führergespann so einfach möglich.
Ich kann aus eigener Anschauung sagen, das Gegenteil ist eher der Fall.
Und dann endet es eben zu 100% so
....
und die ihre Hunde sicher sehr mochten, im Thema Ausbildung aber frühzeitig erst das Talent und dann die Lust ausgegangen ist.

Da starten auch (und gerade) in den Vorbereitungskursen der Vorsteher 20 ambitionierte HFs und angehende HFs und mindestens 5 haben das Handtuch, weil es eben doch mühsam ist und/ oder andere Dinge wichtiger waren, schon vor der Jugendsuche geworfen. Zur HZP und Brauchbarkeit sind dann vielleicht noch 8 bis (wenn es gut läuft) 10 an Bord. Die anderen haben es verkackt und werden berichten, dass ihr Hund auch ohne Prüfung toootal toll jagt und sie das genau wüssten. Zur VGP sind vielleicht noch drei dabei.
.....
Das ist die Realität mit durchaus freundlichen Zahlen.
Beim Anmeldeterim wird noch gefachsimpelt, wo man denn vor hat welche Verbandsprüfung zu führen.
VJP mag dann noch halbwegs funktionieren, dann wird aber offenbar, dass es ein langer Weg zum brauchbaren Hund ist und man selbst nicht in der Lage das Knautschen abzustellen, dem Hund Standruhe, eine ausreichende Leinenführigkeit, und/oder beliebig zu ergänzen, beizubringen.
Beliebter Spruch: zuhause macht der das. Ja doof. In der Übungsstunde macht er es aber eben nicht.
Das sind die Kandidaten, die ab dem 4. Termin plötzlich sonntags der Oma Gesundheit sagen müssen, wenn sie niest und deshalb leider deswegen heute nicht kommen können.
Meistens weiß man ab Ausbildungstag 3, wer durchzieht und wer verkacken wird.
 

z/7

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Es ist aber tatsächlich, wenn man nicht direkt im 'inneren Kreis' ist, sicher eher schwierig einen ausgebildeten, solojagenden Stöberhund zu kaufen. Da gibt es eher kein bis fast kein Angebot.

Der Hund an sich ist ein Opportunist. Wo es ihm gut geht, bleibt er. Das oben angesprochene one-man-dogship findet man vorzugsweise bei bestimmten Rassen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bei DW könnt ich es mir noch vorstellen, bei Bracken ist es tatsächlich regelmäßig so, daß die eine ziemlich spezielle Beziehung zu ihrem Führer haben. Muß auch, wenn der Hund über dem weiten Jagen nicht das Zurückkommen vergessen soll.

Was die Ausbildungsqualität durch den Fürer selbst betrifft, muß ich Dir leider recht geben. Quer durch alle Rassen.

Das liegt zu einem nicht geringen Teil m.E. aber auch daran, daß soviele Granatenhunde gar nicht gebraucht werden. Sonst würde da sehr viel früher das Bedürfnis nach einem gut ausgebildeten Hund aufkommen.
 
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Warum wohl? vielleicht einfach, weil die Abführung eines Vollgebrauchshundes am aufwändigsten ist:unsure: Für eine Stöberprüfung reicht Gehorsam, Wildschärfe und Laut, der Vollgebrauchshund muß schwimmen, apportieren, Schweißfährte bestehen und Spuren arbeiten...

Ich glaube eher, dass Du da falsch informiert bist! Guck Dir einfach die PO der Stöberhund - bzw. Brackenrassen an!
Bei der GP des VDW gibt es schon seit Jahrzehnten die Übernachtschweissfährte als Pflicht - und nicht als Wahlfach, klar, es gibt keine Feldfächer, dafür aber ganz, ganz andere Bedingungen für dasStöbern!
Die EPB, die als Voraussetzung zur Brauchbarkeit gehört, entspricht der HZP mit Schweiss ohne Feldfächer, dafür aber mit erheblich schärferen Bedingungen beim Stöbern!
 
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Bekannte züchten und bilden Deutsch-Langhaar aus und auf den sehr sehr guten Hunden klebt am Ende manchmal ein fünfstelliges Etikett...aber dafür kriegt man dann Videos vom Hochsitz runter gefilmt, zwei DL im Gras vor dem Sitz und ein Kitz legt sich 1,50m neben sie :)
 
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Der Aufwand meine(n ) Vorsteher, Terrier und DWs auszubilden und über die Prüfungen (JP, HZP, ZP, EPB, (V)GP) zu führen war vergleichbar hoch. Da gibt es keinen nennenswerten Unterschied, weil sich die Prüfungen in weiten Teilen gleichen. Die beispielhaft genannten Spur-, Apport-, Wasser- und Schweißfächer findest Du in allen Prüfungsordnungen, sowohl der Vorsteher wie auch der ernstzunehmenden Stöberhunde.

Moin, ich wollte keinesfalls die Arbeit, Abführung eines Spezialisten, hier Stöberhund, gegenüber der Abrichtung eines Vollgebrauchshundes herab würdigen:cool:.
Fakt ist aber, wenn ich nicht züchten möchte und es mir lediglich um die bescheinigte jagdliche Brauchbarkeit geht, dass ich wesentlich mehr Arbeit in den Vollgebrauchshund stecken muß.
Den Terrier, Teckel, etc. der selbstständig suchen , finden und bewegen soll, suche ich mir aus einem Wurf, bei dem beide Eltern Wildschärfe haben und keine Schußscheue aufweisen, bringe Ihm Gehorsam bei, lege ihn mehrfach neben frischem Wild ab um evtl. Anschneideversuche zu unterbinden und schicke Ihn anlässlich einer Jagd, bei der Richter anwesend sind zur Arbeit, dauert 20 Minuten und der "Drops ist gelutscht".
 
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Was soll das Gezanke? Es geht um jagdliche Brauchbarkeit, nicht mehr und nicht weniger und wenn ich durch Braunschweig fahre, dann sehe ich, was viele Züchter von Ihren Welpenkäufern verlangen, nämlich Geld auf den Tisch und dann kann man mit Weimaraner, DK, IS, Jagdterriern durch den Prinzenpark flanieren, so sieht die Welt heute aus.
 
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Das hat doch nichts mit Gezanke zu tun, Du stellst Dinge einfach falsch dar, wahrscheinlich weil Du noch nie über den Rand der Vorstehhundprüfungen hinaus geschaut hast!
 
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Daran ist nichts falsch dargestellt, sondern so habe ich es mit dem PRT eines Freundes gemacht und jetzt ist er , auch nach dem Gesetz, brauchbar.
Ich habe weder Zeit, noch Geduld, noch die Passion, oder Wissen um einen Schweißhund einzuarbeiten , noch habe ich Passion zur Arbeit auf der roten Fährte und an Prüfungen von der blöden Jugendsuche, wo man dem Hund das Hetzen beibringt, dass er dann nicht mehr soll, oder VGPn habe ich kein Interesse, das kannst Du akzeptieren, oder lassen.;)
 
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Beliebter Spruch: zuhause macht der das. Ja doof. In der Übungsstunde macht er es aber eben nicht.

Bei mir war es genau umgekehrt, bei der Ausbildung verstand der Hund alles, machte die Übungen bravorös, zu Hause und im Revier keine Spur davon :oops:
Habe mich beim Hundetrainer voll beklagt darüber und Ihm gesagt er soll sich nicht täuschen lassen, der Hund ist noch lange nicht so weit wie es den Anschein hat.
Übriggeblieben ist, sobald ich die Jägerkluft anlege passt es, wollte mal der Verwandschaft vorführen was der Hund alles kann, habe mich da völlig blamiert :rolleyes:
Der Hund unterschiedet voll ob es um was geht oder nicht, hat es schon als Welpe und Junghund gezeigt, wie oben beschrieben, hatte so einen noch nie.
 
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