Naja, was sind denn mehrere Stunden in der Woche?
5? 10? 15? 20?
Da siehst du mich noch nicht schlucken... Muss man rechnen.
Ich hätte jetzt mal ad hoc gesagt, dass der Aufwand in der Zeit der konkreten Ausbildung und Vorbereitungen auf die Prüfungen bei ≥ 20 h die Woche liegt. Das gilt aus meiner Sicht zumindest dann, wenn ich einen Hund relativ 'breit' ausbilden will und nicht nur eine Pillepalle Brauchbarkeit Stöbern (die ich persönlich nicht ernstnehmen kann) drantackern möchte. Das ist durchaus ein Zeitkontingent, das neben der Jagd und vielleicht auch noch der einen oder anderen Verpflichtung nicht völlig unerheblich ist.
Führe ich den ausgebildeten Hund im praktischen Jagdbetrieb, konditioniere ich die für mich relevanten Elemente seiner Anlagen und seiner Ausbildung regelmäßig weiter, die ich halt mehrheitlich nutze und benötige. Da erachte ich den additionellen Aufwand (zur eigentlichen Jagd mit dem Hund) als relativ überschaubar.
Mein DJT wird beim Haar- oder Federwildapport keine Bravurleistung (die er bei der GP erbringen musste) mehr abliefern, weil ich ihn dazu kaum einsetze. Das ist aber aus meiner Sicht auch nicht so schlimm und ich kann tatsächlich nicht erkennen, warum ich jetzt wöchentlich 3 h Apportübungen mit dem kleinen subversiven (aber liebenswerten) A... absolvieren sollte.
Für mich ist das Durchlaufen der klassischen Prüfungsetappen auch eine Überprüfung meiner Disziplin und Stringenz in der Ausbildung meines Hundes. Das darf, nach meiner Auffassung, mein Hund von mir erwarten, wenn ich im Jagdbetrieb auch etwas von ihm erwarte.
Für mich gilt: kann und will ich das nicht leisten und mich vielleicht nicht auch ein ganz klein wenig der gern gescholtenen Verbands-/ Vereinsmeierei unterwerfen, bin ich zu bequem und suche (für mich) unzulässige Abkürzungen und/ oder habe mein Persönlichkeitsbild schon ansatzweise so narzisstisch ausgeprägt, dass Selbstreflexion dringend angeraten wäre.
Entsprechend geht eben, für mich, auch und gerade ein Stöberhund (DJT und DW) über die ganze Etappe der Verbandsprüfungen, soweit es seine Anlagen/ sein Talent ansatzweise zulassen. Ich dürfte nicht bei einer relevanten Anzahl von Vorbereitungslehrgängen dabei gewesen sein und gesehen haben, wer warum zwischenzeitlich das Handtuch wirft um die später gelieferten Storys (brauche ich nicht; mein Hund jagt eh total toll; ich kann mit der Verbandsmeierei nicht umgehen; Prüfungszirkus ...) zu glauben.
Letztlich darf es aber jeder so tun, wie er mag.
grosso