Geschosse herstellen und verkaufen ?

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Darf eine Dreherei Geschosse herstellen und an Wiederlader (jederman) verkaufen? Was passiert wenn das Geschoss z.B. im Lauf stecken bleibt weil es zu dick ist (Haftung)?
 
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Ich hoffe ich habe die Frage richtig verstanden?!

Wenn die Dreherei als Hersteller (Herstellung und Vertrieb an Endkunden) fungiert, ist sie natürlich haftbar für alle Schäden in Folge von Herstellungsfehlern.

Wenn die Dreherei nur Auftragsarbeit für einen Vertreiber durchführt und nicht an Endkunden verkauft, ist der Vertrieb haftbar. Dieser hat vor in Verkehr bringen entsprechende Fertigungstoleranzen sicher zu stellen.
 
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Darf eine Dreherei Geschosse herstellen und an Wiederlader (jederman) verkaufen? Was passiert wenn das Geschoss z.B. im Lauf stecken bleibt weil es zu dick ist (Haftung)?

Jeder Betrieb hat eine Haftpflichtversicherung. Sollte die sich weigern haftet im schlimmsten Fall der Chef.
Kenne einige Fälle im KFZ Zulieferbereich, dort sind Schadensregulierungen durchaus gängige Praxis bei Zulieferern.
 
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Ich wüßte jetzt nicht, daß es einer Waffenhandels- und Herstellungslizenz bedürfte, um Geschosse zu drehen und zu verkaufen.
Durch das Produkthaftungsgesetz müssen die zugesicherte Eigenschaften (z.B. Maßhaltigkeit) eingehalten werden. Ansonsten haben auch andere mal klein angefangen...
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Die Zauberworte sind die Betriebshaftpflicht und die Gewerbeanmeldung .
Zusätzlich noch der Eintrag in die Handwerksrolle.
In der Gewerbeanmeldung wir definiert , welche Arbeiten ein Betrieb ausführen will , oder was er verkaufen will.

Ein Frisörbetrieb darf also gewerblich keine Fliesen verlegen.

Nach dem was in der Gewerbeanmeldung steht, kommt HWK mit Handwerksrolle oder IHK .

Die Hafpflichtversicherung richtet sich nach den Arbeiten die der Betrieb ausführt oder Sachen die er vertreibt. Nach dem Risiko also .

Ein Fachbetrieb für Zerspahnung darf im Normalfall also auch Geschosse herstellen , und ist versichert. Außer seine Versicherung hätte die Herstellung von Geschossen extra ausgenommen .
 
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Das Forum ist natürlich kein Platz für eine Rechtsberatung. Lass dir das gesagt sein, @Snaggles

Grundsätzlich ist für dich das ProdHaftG einschlägig, wie auch das normale Kaufrecht, wenn du Produkte verkaufst. Darin findest du die meisten Antworten.
 
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Totto hat die richtige Antwort gepostet. Das Andere ist Kaffeeleserei
 
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Mir geht es nur darum, ob Geschosshersteller zertifiziert sein müssen oder ob jeder der eine Drehmaschine hat, den Markt fluten kann. Dem scheint so zu sein.
 
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Ich habe damals im Wiederladekurs gelernt, dass ich als Wiederlader selbst verantwortlich bin die Maßhaltigkeit der Geschosse sicherzustellen, sprich auch mindestens stichprobenartig nachzumessen.

Unabhängig davon ist es selbst für die lumpigste Dreherbude ein leichtes übermaßige Geschosse rechtzeitig auszusortieren, indem sämtliche Geschosse vor Auslieferung eine simple Lochlehre passieren müssen.
 
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Gerade bei gedrehten Geschossen ist es nicht machbar ohne wirklich teure Maschinen gute Qualität zu liefern. Und das Material kostet auch Geld. Wenn man dann noch Maschinenlaufzeit und Arbeitsstunden kalkuliert ... die, die ich kenne und die gute Geschosse machen, machen das Abends nebenbei für sich selbst.

Verkauf lohnt sich nicht!

Gepresste Teilmantel Geschosse?

Vor etwa zehn Jahren hat mir mal jemand eine komplette Corbins Anlage für 458 Geschosse angeboten. Rund 50% des Neupreises waren immer noch 10.000 E.

Auch die Mäntel (die man kaufen muss) und das Blei kostet Geld.

Und die Arbeitszeit?

Und der Platz? Und der Strom für das Dings?

In den USA ist es wohl für kleine Hersteller möglich, davon zu leben - ob die immer gut leben, ist ein anderes Thema.

Aber bei uns?

Egal wie man es rechnet, ich komme da nie auf sinnvolle Werte.

Es ist billiger, das Geld zu verbrennen, Geschosse zu kaufen und knallen oder jagen zu gehen!

Amen!
 
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Ich habe in meiner Lehrzeit Geschosse für Kurzwaffen gedreht.
Unser Ausbildungsleiter war im Schützenverein.
Die Geschosse waren aus Messing. Große Freistiche und sehr schmale Führungsbänder.
Sollten vorallem zum "reinigen" verschossen werden.
 
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Gerade bei gedrehten Geschossen ist es nicht machbar ohne wirklich teure Maschinen gute Qualität zu liefern. Und das Material kostet auch Geld. Wenn man dann noch Maschinenlaufzeit und Arbeitsstunden kalkuliert ... die, die ich kenne und die gute Geschosse machen, machen das Abends nebenbei für sich selbst.

Definitiv günstig ist ein vernünftiger Automat nicht.
Über eine "Swiss Turning" Maschine kann man viel machen, wenn man Zugang dazu hat.
Und die Geschosse fallen im Sekundentakt da runter. ;)
Qualitätsüberwachung dank optischer Vermessung zu 100% wenn man will (liegt da dran wie schnell man produzieren will und wie oft man die Messung durchführt.
Bruchsensor und Kräftemessung tun ihr übriges.

Lohnt aber def. NICHT für den Hausgebrauch.
 
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Definitiv günstig ist ein vernünftiger Automat nicht.
Über eine "Swiss Turning" Maschine kann man viel machen, wenn man Zugang dazu hat.
Und die Geschosse fallen im Sekundentakt da runter. ;)
Qualitätsüberwachung dank optischer Vermessung zu 100% wenn man will (liegt da dran wie schnell man produzieren will und wie oft man die Messung durchführt.
Bruchsensor und Kräftemessung tun ihr übriges.

Lohnt aber def. NICHT für den Hausgebrauch.
Naja, man 30.000 für eine CNC Drehmaschine ausgeben oder auch 300.000... oder mehr.
Für so kleine Drehteile braucht man eh einen kleine Maschine mit Stangenlader.
 

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