Geschossgewicht Drückjagd

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Aber nur am Einschuss und dann auch nur vielleicht - bei dem gerade mal 1,5mm! größeren Durchmesser.
Teilzerleger wie das Sax produzieren mit ihrem kleinen Restbolzen kaum über kalibergroße Ausschüsse und da läuft dann deutlich weniger rote Sauce raus, als bei einem 7mm Defo-Geschoss. ;)
.....wenn das 7mm-Geschoss Ausschuss erbringt!;)
 
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Da gibts mittlerweile wunderbare gebondete TM Geschosse, die das Problem nicht haben. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig getan.
 
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Ich bedanke mich für die zahlreichen und doch sehr unterschiedlichen beiträge.

Ich habe mit diesem thema anscheinend in ein wespennest gestochen 😂

Ich nehme folgendes mit:

Schwere geschosse werden weniger als leichte abgelenkt

Zur stopwirkung konnte ich mir nicht wirklich ein bild machen.

Ich möchte mir neben meinem uni kaliber repetierer aus diversen gründen noch einen weiteren repetierer anschaffen. Diesen hätte ich wegen der ein oder anderen drückjagd (auch im osten) gerne in einem speziell dafür vorgesehenen drückjagdkaliber.

Ich versuche mit der frage nach dem idealen geschoss (aufbau, gewicht, geschwindigkeit) das passende kaliber zu suchen- nicht umgekehrt.

Aus z.B. einer 9,3 eine weitschusspatrone oder aus einer 6.5 eine drückjagdoatrone zu machen finde ich böse gesagt ein wenig hirnrissig.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
OK, dann machen wir doch einmal einen kleinen Vergleich was die Schützenbelastung angeht.

232gr Norma Oryx in .366 (gebondet, Top) SD von den bewährten 0,24. @ 770m/s. aus der 9,3x62
E50 von 3900J aus einer 8lbs (3,6 kg) Knarre generiert 42J Rückstoß mit einem Impuls von 5,4Nm/s

165gr Norma Oryx in .308, @900m/s aus der .30-06. E50 von 3863J aus einer 8lbs (3,6 kg) Knarre generiert 33J Rückstoß mit einem Impuls von 4,7 Nm/s.

Ganz schön viele Zahlen, die jetzt erstmal gar nicht so wild aussehen, es aber sind.
Der Rückstoß der 9,3 ist nicht nur deutlich stärker als der (ohnehin nicht ganz handzahmen) .30-06, sondern auch noch schärfer, da schneller.
Von dem Penetrationsvermägen dürften beide ziemlich gleich sein (gleiche Querschnittsbelastung) und es kommt die gleiche Energie ins Ziel. Wieviel letztlich umgesetzt wird ist eine Frage des Geschossaufbaus, wobei es die 9,3 aufgrund der größeren Stirnfläche es zu beginn erst einmal leichter hat. Das kann sich aber ändern, da das Geschoss ja expandiert.

Ich kenne jedoch kein Stück Europäisches Wild, welches einen sauberen Treffer mit der .30-06 mit der Energie und dem Geschoss überlebt. Also ein theoretischer Vorteil.

Im Gegensatz stehen dazu die Nachteile:
- Deutlich unangenehmerer Rückstoß
- Mehr Vorhaltemaß notwendig
- Auf weitere Distanzen noch mehr Energieverlust und Geschossabfall. (@ 300m: 1640J/ 56cm Tiefschuss (GEE) bei der Neundrei vs 2080J und 28 cm Tiefschuss (GEE) bei der Springfield.
(mit den vergleichbaren Geschossen)

Ich hätte ehrlich nicht gedacht dass die Nachteile so deutlich ausfallen. Im Schuss hat die 9,3 nur Nachteile die das treffen erschwerden. Bzgl. der Wirkung auf unser Wild sind die Vorteile theoretisch, in der Praxis gibts keine. Die 9,3 ist das wofür sie entworfen wurde. Eine Patrone für die Kolonien. In unseren Breitengeraden gibts bessere Kompromisse.

Und wenn wir ganz ehrlich sind sind beide Labos für das durchschnittliche Wild was auf der DJ vorkommt schon reichlichst übermotorisiert. Man kann es sich einfacher machen.

Grüße
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Ich nehme folgendes mit:

Schwere geschosse werden weniger als leichte abgelenkt
Wenn Du nicht durch irgendetwas durch feuerst (wovon ich ohnehin dringend abrate wegen des Auslaufmodells "Waidgerechtigkeit"), dann ist das ohne Belang.

Zur stopwirkung konnte ich mir nicht wirklich ein bild machen.
Kann man auch nicht so pauschal sagen.

Ich möchte mir neben meinem uni kaliber repetierer aus diversen gründen noch einen weiteren repetierer anschaffen. Diesen hätte ich wegen der ein oder anderen drückjagd (auch im osten) gerne in einem speziell dafür vorgesehenen drückjagdkaliber.
Das beste DJ-"Kaliber" ist das mit dem du triffst! Alles Andere ist Marketing

Ich versuche mit der frage nach dem idealen geschoss (aufbau, gewicht, geschwindigkeit) das passende kaliber zu suchen- nicht umgekehrt.
Das tun wir alle. Was sich bewährt hat hab ich oben schon geschrieben. Irgendwas von 6,5 - 8mm, zwischen 140 und 200grain. Zusammen halten muss es und Speed kills!

Aus z.B. einer 9,3 eine weitschusspatrone oder aus einer 6.5 eine drückjagdoatrone zu machen finde ich böse gesagt ein wenig hirnrissig.
Kann man so nicht sagen.
Eine 6,5x57 mit einem schnellen Teilzerleger kann eine ganz hervorragende DJ-Partone sein was die Augenblichswirkung angeht.
Eine 9,3x64 mit einem 250gr Accubond @860m/s bringt eine Menge Energie ganz schön weit.

Aber hey, wenn Du Bock auf so ne dicke Pille hast, hol dir eine. Man muss ja nicht immer alles rational erklären. Sonst gäbe es wohl keinen Audi RS 6 oder BMW M5.
 
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Hallo,

ich denke Du unterliegst einem kleinen Denkfehler. Zum Einen verliert sich die Geschwindigkeit nicht einfach so. Nach dem Energieerhaltungssatz passiert etwas damit. Sie wird umgesetzt und zwar in Zerstörung.

Wieviel % seiner Geschwindigkeit verliert ein Deformations-/Zerlegungsgeschoß denn beim Durchschreiten eines komplexen Zielmediums, wie einem Stück Wild. Damit meine ich jetzt nicht ein 15kg und 25cm "breites" Reh, sondern eine dicke Sauschwarte mit ordentl. Feist, wie´s nunmal in der DJ-Saison üblich ist, oder bei Rotkahlwild/Jährlingen im Gewichtsbereich 45-80kg?
Je schneller das Geschoß ins Zielmedium eindringt umso größer wird die plast. Verformung des Geschosses sein und umso schneller wird sie beginnen, unabhängig von der Härte und Aufbau des Geschosses. Das ist der Grund, weshalb bei sehr leicht gebauten Geschosse, wie z.B. Scheibengeschosse schon bei kleinen und mittleren Kalibern die Tiefenwirkung bereits auf Rehwild mangelhaft ist. Hier veringert die hohe Auftreffegschwindigkeit auch die relativ stabile Masse, die das Geschoß braucht um auch weiter im Wildkörper drinnen, am besten auf der ganzen Länge des Schußkanals optimal zu wirken. Ist die Geschwindigkeit im Ziel zu hoch und die Masse zu gering, kann das Geschoß keine ausreichende Tiefenwirkung erbringen. Krassestes Beispiel ist obiges mit dem Scheibengeschoß.

Du sprichst an, dass Geschosse möglichst schwer sein sollen, damit letztlich noch genügend Masse vorhanden ist, da sie sich ja teilweise zerlegen. Dann erwähnst du dass bleifreie Solids (ich denke Du meinst bleifrei monolithische Deformationsgeschosse), die besonders unter dem Masseverlust leiden würden.
Dabei ist das Gegenteil der Fall. Die verlieren i.d.R nur die Plastikspitze. Teilzerleger sind ein Anderes Thema.
Ein weiteres Problem der dicken Kaliber (Kaliber, nicht Patronen) ist, dass die um eine brauchbare Querschnittsbelastung zu haben um so Tiefenwirkung bringen zu können, eine höhere Masse haben müssen.
Das bringt Nachteile beim Schussverhalten, mit denen nicht jeder umgehen kann.

Aber gerade die sehr leichten monotholit. Deformations-/Teilzerlegergeschosse haben doch eine grottenschlechte QB. Solche Geschosse leiden nicht unter dem Masseverlust (vielleicht hatte ich mich da nicht richtig ausgedrückt), sondern daran, daß sie erst gar keine genügende Masse und QB mitbringen.

Den einzigen "Nachteil" den durchmesserstarke, massereiche Geschosse haben, ist, daß sie keine hohe Rasanz (bitte nicht mit Fluggeschwindigkeit verwechseln) haben. Finde ich aber, angesichts, daß in Dtl. die durchschnittl. Schußentferung bei rd. 82m liegt, und auf Drückjagden wohl noch weit darunter, weniger gewichtig. Es wird auf einer DJ, selbst bei einer Ansitz-DJ, keiner auf die Idee kommen, Stücke aus einer vorbeiwechselnde ÜL-Rotte oder Kahlwildrudel auf 250 oder 300m zu beschießen.
Und auf kurze Entfernung, sagen wir ruhig selbst bei Ansitz-DJ, bis 100m sollte man doch das Optimum für diese Entferung geeignete wählen und das sind dann Kaliber ab 8mm oder 9mm und kaliberangepaßte Geschoßgewichte ab 13g/200grs. aufwärts.
Natürlich gibt´s auch nach oben sinnvolle Grenzen, mit einer .416 oder .404 und 26g Geschoße sowie 6500-7000J. Mündungsenergie braucht man nicht auf europ. HW zu schießen.


Grüße
Sirius
 
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Das ist auch zu leicht in der 9,3.
Probiers mal mit dem Oryx mit 285gr.....
 

tar

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Gibts eigentlich schon Gelatineversuche vom 9,3er Nielsen Geschoss mit den 3 groben Splittern in 15 g ?
 
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