Geschossgewicht Drückjagd

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Führe seit 12 Jahren(vorher eine Heym in .375H&H, jetzt führt sie mein Sohn) einen Blaser D99 Duo in 9,3 x 74R mit 18,5 Mega, binn voll zufrieden und weis dass durch hohes Gras bzw. dünne Stauden die 9,3 durchfährt. Halte auch nichts vom " vor den Wildkörper fahren" sonder ziele bewust zwischen Licht und Teller und bin bisher sehr gut gefahren.
Schnitt der letzten drei Jahre zwischen abgegebenen Schüssen uns Schweinen lag bei 1,3,. Trainiere aber auch regelmäßig und verschieße zum Training ca 500 Kugelschüsse pro Jahr, in .223, 30-06, 9,3 und .375 - bis auf die 9,3 alles aus Repetierern.
 
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Ob man bei einer Drückjagd ein eher schneller Geschoss verwendet oder ein einer langsames ist eine Frage, die sich jeder für sich selbst beantworten muss auf der Basis der eigenen Erfahrungen im Schießkino. Ich kenne exzellente Flintenschützen, die auf der Drückjagd mit einer schweren Pille jagen, die eine sehr geringe E0, ähnlich einem Schrotschuss, hat, weil sie sagen, dass sie bei anderen Laborierungen vorne vorbei schießen. Zu dieser Fraktion zähle ich selbst. Es hat zwei Jahre gedauert' bis ich mir das eingestanden habe.

Ich kenne aber auch auch etliche vortreffliche Drückjagdschützen, die mit mit großem Erfolg mit sehr rasanten Laborierungen wie einer 270er er oder einer 30-06 (mit 9,7 g- Geschoss) bei Drückjagden abräumen und sagen, dass man zwischen Flinten- und Büchsenschuss eben klar unterscheiden muss und kann.

Eine klare Vorgabe lässt sich pauschal nicht machen, zumal man heute mehr denn ja die Möglichkeit hat, seine eigenen Fertigkeiten im Schießkino zu eruieren.

Mein Rat ist, intensiv verschiedene Kaliber und Laborierungen im Schießkino auszuprobieren. Das war noch nie so einfach wie heute. Plötzlich stellt man eine Kaliber- bzw. Laborierungskonstellation fest, mit der man auf einer Drückjagd einfach trifft. Ob das letztendlich mit dem 10,7 g- Geschoss im Kaliber 308 von RWS oder dem 19,5 g- Geschoss von Normaim Kaliber 9,3x62mm ist, spielt keine Rolle. Ich würde dabei bleiben.

Ich selbst dachte lange Zeit, dass ich der junggebliebene Jäger wäre, mit dem sich ziemenden Geschoss von 9,7 g im Kaliber 30-06. Nach drei gefehlten kapitalen Stücken Schwarzwild war die einzige denkbare Erklärung aber jeweils ein Schuss vorn vorbei. Dann stellte ich auf Anraten eines erfahrenen Jägers auf 9,3x62 und ein 19,5 g-Geschoss um und plötzlich traf ich. Seither fühle ich mich auf Drückjagden wie ein Opa, allerdings einerfahrener, der trifft. Das fühlt sich besser an, als ein gefühlter 35-jährige, der nicht trifft.
Das ist doch mal ganz spannend zu lesen, leider ist das Schießkino völlig ungeeignet, um auf irgendwelche Maße oder Trefferlagen zu schließen. Dazu hat es schon ganz andere ausschweifende Diskussionen hier gegeben. Allerdings ist die Idee, so langsame Geschosse zu verwenden, als wenn mit der Flinte geschossen wird - Venator meinte sicherlich V0 - schon recht interessant, wenn auch unpraktikabel und vermutlich auch nicht machbar - wer mag schon mit Flintenlaufgeschoss schießen, wenn er damit regelmäßig doppelt so viel Vorhalt braucht, als mit einer Standardbüchse in 7x64 -
Ich war selbst bisher ein Fan von dicken Pillen, aber ich habe lernen müssen, dass die langsamen Geschosse sehr viel empfindlicher auf den richtig passenden Vorhalt reagieren, als schnelle - bei der von mir verwendeten Dreipunktschießtechnik lässt sich das sogar analytisch nachweisen. Deswegen habe ich keine 9,3x74R DB von Merkel mehr und auch die Titan 2 in 9,3x62 freut jetzt einen anderen Besitzer. Machen wir es uns einfach, also nicht für Ingenieure.: "mit langsamen Geschossen habe ich einen viel weiteren Bereich bis zum max. Vorhalt, so dass ich auch viel falschen Vorhalt wählen kann ..." - das ist die Erklärung für Milchmädchen. Für die Interessierten, da gibt es auch ein Buch, da wird das sehr viel besser erklärt und auch graphisch aufbereitet.
Im Grunde glaube ich auch nicht, dass das Abstellen auf die V0 der Schrote für das Schießen mit der Büchse der richtige Ansatz ist, denn der Streubereich und damit der Treffbereich liegt doch ganz wo anders. Persönliche Erfahrungen mögen einen anderen Eindruck vermitteln, aber vielleicht sind wir vorsichtig mit Rückschlüssen daraus auf die Breite Jägerschaft, denn den tatsächlichen Hintergrund dieser Erfahrung kennt wohl keiner und auch andere Effekte können hier sich hier auswirken. Faktum ist, wer mit einer Büchse unreflektiert bezogen auf die Munition und die sich ergebende V0 auf bewegtes Wild schießt ... dürfte klar sein, was ich meine
 
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Wenn du ein Problem hast mit einer 9,3 sauber zu treffen, hast du ein Problem.
Eine 9,3 fliegt zwischen 720 und 800m/s, eine 7x64 ist mit dj tauglichem Blei-Geschoss nur marginal schneller.
Wer für den Unterschied beim Vorhalt ein Problem hat, sollte mehr üben.
 
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Wenn du ein Problem hast mit einer 9,3 sauber zu treffen, hast du ein Problem.
Eine 9,3 fliegt zwischen 720 und 800m/s, eine 7x64 ist mit dj tauglichem Blei-Geschoss nur marginal schneller.
Wer für den Unterschied beim Vorhalt ein Problem hat, sollte mehr üben.
Äh nee, das ist nicht richtig. In vielen Bundesländern sind nur bleifreie Geschosse erlaubt, und z.B. mit dem hochwirksamen Barnes TTSX mit 150grains, mit dem man jegliches Schwarzwild auf der Stelle umnieten kann (Vo=890m/s, E0=3846J), kann man jede DJ-Situation meistern, und das schnelle Geschoß hat halt einen geringeren Vorhalt. Ganz zu schweigen von den 120grs - Geschossen, die man auf gut 1000m/s und ebenfalls > 3800 J bekommt. Die Dinger haben eine kinetische Energie, welche buchstäblich umwerfend wirkt. Die Masse wirkt nur linear auf die Energie, die Geschwindigkeit aber quadratisch! Natürlich muß das Geschoß entsprechend konstruiert sein! Und natürlich ist dann der Vorhalt deutlich geringer = einfacher. Mit einer Hilfsvisierung ala Dreipunkt noch einfacher - und damit sicherer. Alle Welt jammert über die vielen Fehlschüsse. Wird aber mal eine Hilfe dagegen vorgestellt, ja nee ...
Wmh,
 
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Äh nee, das ist nicht richtig. In vielen Bundesländern sind nur bleifreie Geschosse erlaubt, und z.B. mit dem hochwirksamen Barnes TTSX mit 150grains, mit dem man jegliches Schwarzwild auf der Stelle umnieten kann (Vo=890m/s, E0=3846J), kann man jede DJ-Situation meistern, und das schnelle Geschoß hat halt einen geringeren Vorhalt. Ganz zu schweigen von den 120grs - Geschossen, die man auf gut 1000m/s und ebenfalls > 3800 J bekommt. Die Dinger haben eine kinetische Energie, welche buchstäblich umwerfend wirkt. Die Masse wirkt nur linear auf die Energie, die Geschwindigkeit aber quadratisch! Natürlich muß das Geschoß entsprechend konstruiert sein! Und natürlich ist dann der Vorhalt deutlich geringer = einfacher. Mit einer Hilfsvisierung ala Dreipunkt noch einfacher - und damit sicherer. Alle Welt jammert über die vielen Fehlschüsse. Wird aber mal eine Hilfe dagegen vorgestellt, ja nee ...
Wmh,


Und ne 9.3x62 bekomm ich auch auf fast 1000m/s ,
 
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....Wenn du ein Problem hast mit einer 9,3 sauber zu treffen, hast du ein Problem.....
...Wer für den Unterschied beim Vorhalt ein Problem hat, sollte mehr üben.

Schau mal bei Skeet oder Parcour, welchen enormen Unterschied die Verlagerung eines Stands um nur wenige Meter beim Treffen macht. Der wichtigste Grund dafür ist das sich schnell ändernde Vorschwingmaß der recht langsamen Schrotgarbe, nur durch einige zusätzliche Meter Schussentfernung. Das führt sogar bei Weltklasseschützen, die rund 20.000 bis 50.000 Schüsse jährlich beim Training abgeben, zu einer höheren Fehlerquote.
Es ist also immer ein guter Rat, insbesondere für Durchschnittsschützen, die nur gelegentlich üben, jeden leicht verfügbaren Vorteil beim Treffen zu nutzen.
 
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Hallo,

...hochwirksamen Barnes TTSX mit 150grains, mit dem man jegliches Schwarzwild auf der Stelle umnieten kann (Vo=890m/s, E0=3846J)...

Boah, ey...krass!!! Iss ja voll die "modern Drückjagd-speech". Wohl sowas ähnliches wie "abknallen", "eliminieren", "bekämpfen", "liquidieren", "platt machen", "killen", ....:oops::mad:(n)


btw: Welche Patrone/Labo erfordert denn eigendlich gar kein Vorhaltemaß??? :sneaky:

Grüße
Sirius
 
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Äh nee, das ist nicht richtig. In vielen Bundesländern sind nur bleifreie Geschosse erlaubt, und z.B. mit dem hochwirksamen Barnes TTSX mit 150grains, mit dem man jegliches Schwarzwild auf der Stelle umnieten kann (Vo=890m/s, E0=3846J), kann man jede DJ-Situation meistern, und das schnelle Geschoß hat halt einen geringeren Vorhalt. Ganz zu schweigen von den 120grs - Geschossen, die man auf gut 1000m/s und ebenfalls > 3800 J bekommt. Die Dinger haben eine kinetische Energie, welche buchstäblich umwerfend wirkt. Die Masse wirkt nur linear auf die Energie, die Geschwindigkeit aber quadratisch! Natürlich muß das Geschoß entsprechend konstruiert sein! Und natürlich ist dann der Vorhalt deutlich geringer = einfacher. Mit einer Hilfsvisierung ala Dreipunkt noch einfacher - und damit sicherer. Alle Welt jammert über die vielen Fehlschüsse. Wird aber mal eine Hilfe dagegen vorgestellt, ja nee ...
Wmh,
Ich habe ja nun nichts dagegen wenn jemand denkt er habe SEIN Geschoss (für was auch immer) gefunden. Wirklich nicht, und Vertrauen ins eigene Werkzeug ist auch wichtig.

Aber ein Barnes zur Krone der Drückjagdschöpfung zu erheben. Da frag ich mich schon wie weit man es schon anderweitig über den Tellerrand hinaus geschafft hat. :rolleyes:

Die Wortwahl, naja, da haben ja andere vor mir schon genug klare Worte gefunden. :poop:
Mich stört aber auch noch das "umwerfend".
Mal ganz sachlich:
GÄBE es eine umwerfende Patrone, dann wäre das erste was umfällt der Schütze selbst. Anderes lässt die Physik einfach nicht zu.
Sofortiges Zusammenbrechen ist was Anderes als umgeworfen zu werden! Und auch da, mit Verlaub, ein bleifreier Deformator ist - rein auf dieses Kriterium beschränkt - niemals die Krone der Schöpfung. Kann er nicht sein und will/muss er üblicherweise auch nicht sein.
Die klassische Jagdanwendung wo dieses Kriterium beim Büchsenschuss im absoluten Vordergrund steht ist bei uns die Fuchsjagd. Und da kommt kein Mensch auf die Idee einen Deformator zu verwenden. Sogar Barnes selber hat dazu spezielle Konstruktionen auf dem Markt.
 
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Gäbs DAS Wundergeschoß, hätten wir diese wunderbare Vielfalt nicht auf dem Markt und somit auch nix zum Diskutieren. Ich bin Barnes ttsx Fan in mehreren Kalibern. Andere halten wieder gar nichts von diesem Geschoss. Es kommt immer auf die selbst gemachten Erfahrungen an. Verwende für Bewegungsjagd und Ansitz die selben Laborierungen. Eine Wissenschaft kann man aus allem machen.
 
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Hallo,

Endlich gehts hier nur um den kill und die trophy

naja, "trophy" bei 95% des auf DJ erlegten Wildes (Frili, ÜL, Kahlwild, Fuchs und die Unsitte mit dem DJ-Rehwild)...???:sneaky:
Der "thrill of the kill" steht da aber offenbar schon im Vordergrund. Ich sach jetzt aber mal nix zu damit korrelierender Jagd- v.a. Schieß-Ausrüstung inkl. meist jagdlicher "Kurzzeit-Ausbildung", wie´s sich ja im letzten 1 1/2 Jahrzehnt immer mehr etabliert.
Und bevor die Maulerei losgeht: Zu Zeiten der "Lodenjockel" und "Drillings-Schützen" auf TJ/DJ, also noch vor 15-20 Jahren, hätte alleine so eine Wortwahl (und dann ja offenbar auch Jagdethik) in der jagenden Öffentlichkeit dazu geführt, daß sich Jagdeinladungen doch in, sagen wir mal, sehr überschaubarer Anzahl gehalten hätten.
Heute scheint´s allerdings, v.a. bei den jüngeren Jägern <40, Standard zu werden und ein paar Alte, die sich das nicht eingestehen wollen, daß sie keine 25 oder 30 mehr sind, machen mit, wohl aus Angst den "Anschluß zu verpassen"...:oops:

Grüße
Sirius
 
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Und ne 9.3x62 bekomm ich auch auf fast 1000m/s ,
sicher, bei 14,6 gram-Geschoss (ein leichteres Geschoss habe ich eben so schnell nicht recherchieren können) geht das dann mit komfortablen 14.600 Joule aus der Mündung auf die Reise - 7x64 mit üblichen 10,5 gram und guten 850 m/sec ist es knapp nur die Hälfte - ich bin eben kein Mann der Mukki-Bude und habe auch keinen Spaß daran, meine Waffen übermäßig zu belasten oder mein Schussverhalten zu versauen. Wer eine rasantere Patrone braucht ist mit 7x64 nicht falsch beraten, wer eine richtig rasante Patrone schießen will ist mit der .300WinMag sicher besser dran, als mit einer 9,3.

Meine Ansprüche werden mit dem Kaliber 7x64 ausreichend erfüllt und ich komme damit und mit dem darauf abgestimmten Zielfernrohr für die Dreipunktschießtechnik bei Bewegungsjagden um eben mit richtigem Vorhalt zu schießen sehr gut klar.

Die Dreipunktschießtechnik für das Bewegungsschießen haben wir übrigens in einem geschlossenen Kreis in diesem Forum von 10 Teilnehmern mit zum Teil auch langjähriger Erfahrung auch als Schießausbilder intensiv behandelt und konnten inzwischen auch Tests mit Schützen, die dazu keine Vorerfahrung hatten, durchführen. Die spannenden Ergebnisse stellen wir gelegentlich hier ein, sind aber durch das Aufgabenfeld noch nicht ganz durch - Thema Ausbildung muss noch erörtert werden.

Wir hatten dafür leider einen geschlossenen Kreis gewählt, weil eine fachlich orientierte Diskussion hier mit einigen unreflektierten Zwischenrufern nicht geht, so dass dazu einfach eine Vorauswahl aus einem interessierten aber auch kritischem Kreis getroffen wurde.
 

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