Geschoßwirkung;- vorurteilslos betrachtet

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#8:
Der von mir erlebte Trend (ich möchte bewußt nicht von einer Auswertung / Erfahrung sprechen) zeigt, daß die unbefriedigtsten Ergebnisse von der Kombination "flottes Mittelkaliber" (7x64, 7x65R, .30-06, .270 Win) mit weichen Geschossen rühren.
Geeenau - besonders dann, wenn weiche Geschosse bei mittleren Schussweiten zu schnell sind

Magnum und harte Geschosse sowie klein, schnell und hart sind nach meiner Meinung nach besser geeignet. Auch meine Mittelkaliber gefallen mir nach Umstellung zB auf Accubond, Aero, HDB oder Scirocco besser als zuvor mit DK, KS oder Evolution.
Wie viele Erlegungen wurden mit den vier "besser gefallenden" Geschossen schon gemacht?

Wichtig ist zu definieren, was ein Geschoß leisten muß: es geht nicht darum "Energie in den Wildkörper zu bringen" sonder gezielt Organe zu zerstören, sich nicht zu zerlegen und einen sicheren Ausschuß zu liefern. Geschosse die dies versprechen wähle ich.
Je weniger sich ein Geschoss zerlegt (oder verformt), um so genauer müssen Organe nicht nur bezielt, sondern auch getroffen werden. Sehr harte Geschosse haben auf größere Schussweiten mehr Nach- als Vorteile, wobei der Anteil "von gezielten Organtreffern" mit zunehmender Schussweite abnimmt.

Aus allem lässt sich erkennen, dass es der von @Lüderitz erlebte Trend ist, den andere wieder anders definieren werden.
 
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Das sehe ich insofern anders, als daß eine hohe (= schnelle / gute) Wirkung nicht mit der im Wildkörper abgegebenen Energie zusammenhängt, sondern mit der vorhersehbaren Organzerstörung mit Ausschuß.

Bildlich gesprochen bringen 3000J mit einem weichen Geco TM die im Wildkörper verbleiben bei kompletter Zerlegung des Geschoß weniger, als ein hartes Geschoß, welches die vitalen Organe zerstört und ein Ausschuß liefert, der das Wild ausschweißen läßt und 2000J im Waldboden versenkt.

Da schreibst du aber in #8 doch anders:
Magnum und harte Geschosse sowie klein, schnell und hart sind nach meiner Meinung nach besser geeignet. Auch meine Mittelkaliber gefallen mir nach Umstellung zB auf Accubond, Aero, HDB oder Scirocco besser als zuvor mit DK, KS oder Evolution.
 
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Ich jage in einem Revier, wo das Rehwild mehr oder weniger „Beifang“ ist, d.h., in erster Linie gilt es dem Rot - und Schwarzwild - also verschiesse ich Patronen und Geschosse, die dem stärkeren Wild angepasst sind und nehme in Kauf, dass die Wirkung bei Rehwild bisweilen suboptimal ist!

Bei verbleiten Geschossen in den .300Magnums war mein Favorit das 200grs Nosler Part, bleifrei Barnes LRX oder Lapua Naturalis, in den 8mm - Patronen verbleit Woodleigh, Norma Oryx und Geco Plus, bleifrei FOX.
 
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Mit "großen Löchern" im Wild komme ich besser klar als mit den Entwertung der Wildbretqualität durch Einblutungen/Hämatome.
So falsch ist der Ansatz auch nicht.(y)
Unsere Verbände und die Politik sehen das halt anders. Sonst hätten sie der Welt nicht mit Pseudowissenschaft erklärt dass eine VL-Rundkugel nicht weidgerecht ist.

Ich krieg heut noch Schnappatmung hinsichtlich der Lügen die da propagiert wurden nur aus Angst es könnte mal einer ein Erlegerfoto mit VL-Waffe auf Fratzenbuch stellen.
 

Wheelgunner_45ACP

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Zum Mythos "Bum > Um": Viele meinen, dass in dem Moment das Stück auch sofort tot ist. Dass es selbst bei optimalen Treffersitz und Wirkung im Wildkörper durchaus 30 Sekunden oder länger dauern kann bis der Gehirntot durch Sauerstoffmangel eintritt wird ausgeblendet. Flüchtet das Stück, realisiert man das eher . . .

Sieht man z.B bei Sauen und Aufheller gut, wenn man die Lichter des Stücks betrachtet und wie dort die Reflektion abnimmt . . .
 
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Ich jage in einem Revier, wo das Rehwild mehr oder weniger „Beifang“ ist, d.h., in erster Linie gilt es dem Rot - und Schwarzwild - also verschiesse ich Patronen und Geschosse, die dem stärkeren Wild angepasst sind und nehme in Kauf, dass die Wirkung bei Rehwild bisweilen suboptimal ist!

Bei verbleiten Geschossen in den .300Magnums war mein Favorit das 200grs Nosler Part, bleifrei Barnes LRX oder Lapua Naturalis, in den 8mm - Patronen verbleit Woodleigh, Norma Oryx und Geco Plus, bleifrei FOX.
Auch das sind ja schon unterschiedliche Herangehensweisen die jeweils ihre Berechtigung haben.
Ich kann das Geschoss am stärksten (zu erwartendem) Wild ausrichten oder an dem Wild das mit Abstand am häufigstem vorkommt (zu erwarten ist).
 
G

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Guest
Die eierlegende Wollmilchsau.... immer wieder in allen Gebieten gesucht !! Meine Prioritätenliste: 1.Tötungswirkung 2. Pirschzeichen 3.Wildbretenwertung. Auch wenn Hämatome etc stören,der finanzielle Verlust ist doch sehr überschaubar!!!
 
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Meine Ansicht:
neben dem Kaliber und dem Geschoss sind für mich vor allen Dingen folgende Faktoren ausschlaggebend:
1. Treffersitz
2. Adrenalinspiegel beim beschossenen Stück
3. VZ

1. Früher habe ich, nach alter Väter Sitte versucht hinter die Blätter zu schießen. Dies hatte i.d.R. Todfluchten zur Folge, welche selten ein Problem waren. Allerdings war ich es irgendwann leid noch in den Farn oder die Brombeeren zu kriechen. Danach habe ich meinen Haltepunkt etwas nach vorne verlegt und habe nur noch selten Todfluchten. Die allermeisten Stücke liegen am Anschuss. Mittlerweile ist es mir gelungen, diese Korrektur auch beim Flüchtigschießen umzusetzen. Dies hat zur Folge, dass es eben weniger "unklare Anschüsse" und damit für mich häufig weniger Beschränkungen im Verlauf der Jagd gibt.

2. Es macht einen Unterschied, ob das Stück gerade erst vorsichtig an die Kirrung gekommen ist, der Bock zur Blattzeit voller Hormone steckt oder sich beide Stücke ruhig beim Äsen befinden. An der Kirrung warte ich daher gerne ein paar Minuten, bis sich das Wild etwas beruhigt hat und friedlich die Körner aufnimmt. Allerdings hilft hier Punkt 1 auch enorm, um die Stücke an den Platz zu bannen.

3. Das Supergeschoss gibt es nicht. Was in 300 WinMag super funzt, kann in .308 zu regelmäßigen Todsuchen führen. Die einzelnen Konstruktionen können ihre Möglichkeiten halt nur in einem gewissen Korridor optimal entfalten. Von daher ist die VZ in Abhängigkeit vom Kaliber und der Schussentfernung ein großer Faktor.

Zudem ist der subjektive Faktor "Entwertung" recht breit gestreut. Deshalb wird man nie eine breite, allgemeingültige Aussage treffen können. Dazu kommt der Umstand, dass man eben häufig mit einer Kaliber/Geschosskombi vom Kitz bis zum Lebenskeiler und auch auf Rotwild jagt. Da muss man halt bereits vorab Kompromisse eingehen. Diese muss jeder für sich herausloten.
Abschließend kommen noch andere Wünsche hinzu, die teilweise eben auch Einfluss haben können. Lege ich Wert auf Pirschzeichen, werde ich eher "stabilere" Konstruktionen nehmen, welche dann aber vielleicht beim schwächeren Stück ihre Wirkung noch nicht voll entfalten können. Spielt Ausschuß keine Rolle, können es auch Teilzerleger sein, die vielfach nur kalibergroße Ausschüsse und damit ggfs. wenig Pirschzeichen produzieren.

Persönlich habe ich mich auf Grund der zu über 95% vorliegenden Schussdistanzen von unter 100 Meter für das Kaliber 8x57 IS entschieden. Die Strecke überwiegt beim Schwarzild (ca. 60 %), dann Rehwild (ca. 30 %) und der Rest Dam- und Rotwild. Von Anfang an mit "stabileren" Geschossen. Von Nosler Part. über Norma Oryx, einfache Teilmantel, Norma Vulkan blieb ich dann beim Blaser CDP hängen. Damals für mich ein guter Kompromiss, allerdings relativ teuer.
Seit einigen Jahren unterliege ich der "Bleifreipflicht". Nach ein paar Versuchen verschieße ich aktuell das Lapua Naturalis und bin rundherum zufrieden. Meine Gesamtstrecke bewegt sich im mittleren 3-stelligen Bereich. Tendenzen zu den einzelnen Geschossen habe ich mir i.d.R. nach rund 40 Abschüssen zugelegt. Hinzu kommen Erfahrungen durch Nachsuchen. Hier zeigte sich, dass Kaliber und Geschosskonstruktion nach meiner Auffassung wenig auschlaggebend sind. Ist die Kugel nicht dort wo sie hinsollte, wird es unkalkulierbar.
Andere werden andere Erfahrungen gesammelt haben, das gehört aber uzr subjektiven Einstellung und ist halt so.

wipi
 
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Mit "großen Löchern" im Wild komme ich besser klar als mit den Entwertung der Wildbretqualität durch Einblutungen/Hämatome.

"Hart Blatt" wäre z.B. so ein Treffer, wo auf der Gegenseite die Schulter mit rausfliegt.
Wo sind denn die Hämatome? Doch mehr auf der Rippenwand, wo bei Rehwild kaum Wildbret drauf ist.
Fragt man nach manchen Treffern, kommt nicht selten die Antwort, genau dort angehalten zu haben ;)
 
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#25:
Meine Ansicht:
neben dem Kaliber und dem Geschoss sind für mich vor allen Dingen folgende Faktoren ausschlaggebend:
2. Adrenalinspiegel beim beschossenen Stück


Ergänzend wäre noch anzufügen:
2b) Adrenalinspiegel beim Jäger;)
 
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Das sehe ich insofern anders, als daß eine hohe (= schnelle / gute) Wirkung nicht mit der im Wildkörper abgegebenen Energie zusammenhängt, sondern mit der vorhersehbaren Organzerstörung mit Ausschuß.

Bildlich gesprochen bringen 3000J mit einem weichen Geco TM die im Wildkörper verbleiben bei kompletter Zerlegung des Geschoß weniger, als ein hartes Geschoß, welches die vitalen Organe zerstört und ein Ausschuß liefert, der das Wild ausschweißen läßt und 2000J im Waldboden versenkt.

Dass die Organe vom Geschoss zerstört werden müssen war vorausgesetzt. Ein Geschoss was im Gewebe stecken bleibt und keine Organe erreicht, kann auch bei starker Energieabgabe nicht viel erreichen.

Gruß
Bock
 
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So falsch ist der Ansatz auch nicht.(y)
Unsere Verbände und die Politik sehen das halt anders. Sonst hätten sie der Welt nicht mit Pseudowissenschaft erklärt dass eine VL-Rundkugel nicht weidgerecht ist.
.
So ne 45er-Bleirundkugel verschluckt man aus Versehen mit dem Wildbraten eher weniger.
Die Politik sieht das je nach Staat (oder Bundesland) anders und die "Verbände" richten sich nach dem Mainstream. Jagdlich fehlt uns nur noch eine "Greta"

#28 Ewiger Bock:
"Dass die Organe vom Geschoss zerstört werden müssen war vorausgesetzt. Ein Geschoss was im Gewebe stecken bleibt und keine Organe erreicht, kann auch bei starker Energieabgabe nicht viel erreichen."


Geeenau - wie das häufig beim europäischen Panzerreh beobachtet wird.
 
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Der hier im Forum inflationär gebrachte Satz: "Ich schieße seit xx Jahren nur xy, immer Bum um!";)
Ich habe früher in der .30-06 das 165grs Speer Grand Slam 1 Version benutzt , da sind von damit erlegten ca. 100 Stück Rehwild 2 Stücke nicht im Umkreis von 5m um den Punkt an dem das Stück das Geschoss erhielt gelegen.
Die längste Serie von Sauen die unmittelbar am Platz gelegen haben betrug 29 Stück ,Nr. hatte dann eine Flucht von ca. 20 m . Kaliber war 8,5x63 und Geschoss 180grs. Accubond .
Lustigerweise war das zu Zeiten in denen ich immer einen Hund hatte, nachedem ich nun Berufsbedingt momentan keinen halten kann und in meinem Bundesland Bleifrei Pflicht ist bin ich wieder auf der Suche nach der Bumm Umm Labo aber noch nicht fündig geworden . Dies mag auch daran liegen das ich weder gerne das ZNS Kaputt schieße noch mir riesige Löcher im Wildkörper zusagen .
 

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