Gesetz zur Zwangsorganspende

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Zum Gruße,
aber ja doch, dafür muss man allerdings denken k ö n n e n.

Das ist mir für eine ausführlichere Replik zu albern.;)

Aber einigen wir uns auf folgenden Sachstand: Du bist der Meinung, das persönliche Recht, sich in der vorliegenden Frage nicht entscheiden zu müssen sei höher einzuordnen als die Verbesserung der Organspendesituation für die Bedürftigen. (Österreich steht mit der Widerspruchslösung an 4. Stelle bei den zur Verfügung stehenden Organen, wir ohne dieselbe irgendwo ganz hintendran)

Ich bin der gegenteiligen Meinung. Du darfst das, ich darf das und beide dürfen wir uns unseren Teil zu Eigenschaften wie Denkfähigkeit, Prinzipientreue, Prinzipienreiterei, moralische Verortung hinsichtlich Gesinnungs- versus Verantwortungsethik, Sturheit versus geistiger Beweglichkeit etc. denken. Belassen wir es dabei.
 
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Yumitori

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Das ist mir für eine ausführlichere Replik zu albern.;)
Zum Gruße,
war nicht albern gemeint, wenn Du es so aufgefasst hast, tut's mir leid - sollte heißen:
Man kann gar nichts z e r - denken, vielleicht zerreden, aber niemals zerdenken, denn jeder konzentriert entstandene Gedanke erzwingt einen weiteren.
 
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Falsch verstanden.

Ich denke nämlich nicht, dass es Selbstherrlichkeit oder gar Anmassung ist, wenn Menschen - also eben auch der Notarzt - solche Entscheidungen treffen.

Beim Notarzt ist es keine Anmassung, sondern sein Job - korrekt.
Aber wer so wie Sie als "normaler" Mensch, entscheiden will wem er seine Organe spendet (das war ja wörtlich Ihr erstes Statement zu dem Thema) ist in meinen Augen selbstherrlich und anmaßend. Es steht IHNEN schlicht nicht zu, darüber zu entscheiden, wer die Chance haben soll weiterzuleben und wer nicht.
 
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Zum Gruße,
ich hatte es schon mehrfach geschrieben, im höchstpersönlichen Bereich wie der Organspende kann es nur die freiheitlich ausgerichtete Lösung geben; das bedeutet, dass dem Bürger auch die Freiheit zugestanden werden muss, sich gar nicht zu entscheiden. Und wenn man gezwungen wird, sich mit einem Widerspruch zu befassen oder ihn auszusprechen, so ist die im höchstpersönlichen Bereich nicht hinzunehmen - niemals.
Und zum x-ten Mal: Ich habe einen Organspenderausweis.

Man kann sich in diesem Fall gar nicht "nicht entscheiden"! Denn schon jetzt gibt es Konsequenzen daraus (die Nichtentnahme potentiell lebensrettender oder -verbessernder Organe ist eben auch eine Konsequenz), wenn man sich nicht entscheidet. Was sich mit der Widerspruchslösung ändert sind eben nur die Folgen dieser Nichtentscheidung. Aber nicht die Sachlage an sich!
 
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Das sehe ich auch kommen. Weil ich widerspreche, werden meine sexuellen Vorlieben, mein Alkoholkonsum, mein Wahlverhalten, Intelligenzquotient, Religion, Ernährungsgewohnheiten und meine Allergien gespeichert.....Und eines Tages steht dann die "Gestasi" vor der Tür und holt mich ab, weil der türkische Gemüsehändler, bei dem ich Paprika kaufe, mit dem IS sympathisiert

......Oder noch schlimmer: Da fast jeder "Hannebampel" meine Daten einsehen kann, steht eines Tages die unattraktive Nachbarin im Negligee vor der Tür und will sado-maso-Spielchen mit mir machen, während ich schon zum Ansitz fertig bin.

Und das alles nur wegen der doppelten Widerspruchslösung....Du hast vollkommen recht mit deinen Bedenken.:unsure:

Wo bitte werden denn Gesinnungen abgespeichert/abgeleitet, bloß weil du "nein" sagst?!?
Es gibt mehrere gute (und auch viele schlechte) Gründe, sich dafür zu entscheiden, seine Organe lieber dem Wurm als einem Bedürftigen zu spenden (oder - weniger polemisch formuliert - mitsamt seinen Organen beerdigt oder eingeäschert zu werden).
Und ich denke nicht, dass es eine (westliche Industrie-)Nation mit Widerspruchslösung gibt, wo du einen Grund angeben kannst, geschweige denn musst!

Aber kein Staat der Welt darf sich "freiheitlich aufgestellt" nennen, wenn er das tut, was hier in Rede steht. Denn Freiheit bedeutet i m m e r auch die Freiheit, sich nicht zu entscheiden.
Sorry, aber das ist so nicht korrekt. Nirgends auf der Welt, und zu keiner Zeit.
Du hast ja auch im freiheitlichsten Staat der Welt nicht die Entscheidungsfreiheit ob du Steuern zahlen willst, dir eine Schulbildung aneignest oder ähnliches.
Selbst in der Steinzeit hattest du vermutlich nicht die Wahl, ob du dich an der gemeinschaftlichen Jagd beteiligtst...
Der Staat kann, darf und muss in bestimmten Fällen deine Freiheit, sich mit einer gewissen Materie beschäftigen zu wollen, einschränken. In Deutschland gibt es (im Gegensatz zu Österreich, wo die Widerspruchslösung übrigens seit vielen Jahren problemlos funktioniert, und wo auch die Solidargemeinschaft darunter nichtgelitten hat) einen großen Mangel an Spenderorganen. Ein Umstand, der vielen Familien unsägliches Leid und Schmerzen verursacht. Und du findest, der Staat darf sich nicht mal erlauben, dich mit dieser Frage zu beschäftigen?!?

Man kann natürlich vollkommen unbelastet von Wissen und Fakten argumentieren.
Gottseidank haben wir in Mitteleuropa die Möglichkeit, eine Meinung zu haben ohne auch nur einen Funken von Ahnung zu besitzen...
 
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Yumitori

Guest
Zum Gruße,
@Baldr -
meine Beiträge haben sicher zur Genüge offenbart, dass es hundertprozentige Freiheit auch nach meiner Ansicht nicht geben kann.
Aber im höchstpersönlichen Bereich meiner Organe ist ein freiheitlich aufgestellter, orientierter, Staat in meinen Augeneben gerade nicht berechtigt, seinen Bürgern eine Entscheidung vorwegzunehmen oder aufzuzwingen.
Der Staat bekommt unter der Maßgabe "Menschlichkeit, Daseinsvor- und - Fürsorge" immer mehr Autorität eingeräumt, das finde ich nicht richtig. Auch, weil Menschlichkeit nichts ist, was ein Staat, eine Institution, verordnen kann.
U n d weil ich nach wie vor nicht sehe, wie weit dieses ewige Geschreie nach staatlicher Fürsorge n o c h gehen soll.
 
Y

Yumitori

Guest
Man kann sich in diesem Fall gar nicht "nicht entscheiden"! Denn schon jetzt gibt es Konsequenzen daraus (die Nichtentnahme potentiell lebensrettender oder -verbessernder Organe ist eben auch eine Konsequenz), wenn man sich nicht entscheidet. Was sich mit der Widerspruchslösung ändert sind eben nur die Folgen dieser Nichtentscheidung. Aber nicht die Sachlage an sich!
Zum Gruße,
ich verstehe nicht, was da so schwer zu begreifen ist - es ist ein Unding, Bürger in einem freiheitlich orientierten Staat dazu zu zwingen, sich zu entscheiden.
Im Augenblick reden wir von einer Konsequenz, bei der Widerspruchslösung wird eine Entscheidung vorweggenommen und man wird gezwungen, sich konkret zu äußern, will man diese Konsequenz nicht.
Aber wer es nicht begreifen will... -
Genau d a s ist es, es ändert sich die Folge der Nichtentscheidung, weil der Staat es so will - und d a s finde ich nicht richtig.
 
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Diese Diskussion zeigt wieder einmal deutlichst, dass es eine Neigung gibt, Freiheit gegen Nützlichkeit abzuwägen.
Das hört sich für mich an wie "Erlaubt ist, was dem Gemeinwohl dient"; das gab's schon mal in der Variante "Recht ist, was dem Volke nützt". Wohin solche Ansichten führen, ist bekannt.
Schlußendlich läuft es darauf hinaus: "Der Zweck heiligt die Mittel" - und das ist in einer dem Humanismus verpflichteten freiheitlichen Gesellschaft evident falsch.
 
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Diese Diskussion zeigt wieder einmal deutlichst, dass es eine Neigung gibt, Freiheit gegen Nützlichkeit abzuwägen.
.

Ja sicher, das ist bei jedem die persönliche Freiheit einschränkenden Gesetz/Regel in allen menschlichen Gemeinschaften seit der Steinzeit der Fall.

Für die, die zu etwas differentierterem Denken in der Lage sind, heißt das aber nicht, dass generell der Zweck die Mittel heiligt, sondern dass man sich fragt, ob zur Erreichung eines definierten Zweckes der Einsatz von Mittel xy "zulässig" ist.....Und genau diese Frage wurde hier in epischer Breite mit unterschiedlichen Ergebnissen diskutiert.
 
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Für die, die zu etwas differentierterem Denken in der Lage sind, heißt das aber nicht, dass generell der Zweck die Mittel heiligt, sondern dass man sich fragt, ob zur Erreichung eines definierten Zweckes der Einsatz von Mittel xy "zulässig" ist
Und diejenigen, die zum superduperdifferenziertesesesten Denken in der Lage sind wissen, dass es in dieser Frage noch niemals irgendwo jemals generell darum ging, dass gernerell der Zweck die Mittel heiligt, sondern dass dass es vielmehr generell immer eine differenzierte Frage des jeweiligen Mittels auf den jeweiligen Zweck hin war und ist. Mit einem Wort: . . . ach egal...
Du weißt schon, was ich meine.
 
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Zum Gruße,
ich verstehe nicht, was da so schwer zu begreifen ist - es ist ein Unding, Bürger in einem freiheitlich orientierten Staat dazu zu zwingen, sich zu entscheiden.
Im Augenblick reden wir von einer Konsequenz, bei der Widerspruchslösung wird eine Entscheidung vorweggenommen und man wird gezwungen, sich konkret zu äußern, will man diese Konsequenz nicht.
Aber wer es nicht begreifen will... -
Genau d a s ist es, es ändert sich die Folge der Nichtentscheidung, weil der Staat es so will - und d a s finde ich nicht richtig.
Vermutlich habe ich meinen letzten Text zu schnell oder zu undeutlich getippt (manchmal nuschle ich ein wenig).
Daher nochmal langsam: Der Staat zwingt niemanden, eine Entscheidung zu treffen. Oder sich mit dem Thema überhaupt zu befassen.
Sie nehmen nur jenen, die Organspender sein wollen, einen Behördengang ab. Und muten jenen, die keinesfalls Organspender sein wollen, einen zu.
Und ich wette: Es werden keinesfalls so viele Abmeldungen zusammenkommen, dass sich die Änderung nicht positiv auswirkt. Auch nicht, wenn sich hier das halbe Forum plötzlich abmeldet!
Ja, ich würde sogar so weit gehen, eine Wette einzugehen: Es kommen in den nächsten 5 Jahren weniger als eine Million Widersprüche zusammen.
 
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Der Staat hat da nichts zu suchen, erst recht nicht Dieser Staat in dieser Besetzung.
Meine Wahl treffe ICH persoenlich.
Nahestehende Personen wissen dann Bescheid...

Eben die die das Feuer anmachen wenn ich mal ganz weg bin - " Ich geh nich bei die Wuermer" auch wenn ein Staat das anders sieht...

Ob und was ich am Ende abgebe, geht euch und den Staat soviel an wie: "Pinkeln Sie im Stehen?"

PS; Es wurde kritisiert das ich das staatliche Verhalten als uebergriffig bezeichnete - ich hoffe die Kritiker sind VERMIETER oder habe viel Bauland!

Ein Auto pro Familieneinheit reicht auch oder?!
Die anderen 2 Fahrzeuge sind eine tolle Chance fuer Leute ohne Auto in Arbeit zu kommen.

Gaestezimmer leer - mein Gott wir haben soooooo viele Gaeste ohne richtiges Zuhause.
Garten? Die Asis aus dem Block wolle auch mal "Natur"...
...
 

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