Gesetz zur Zwangsorganspende

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Für mich habe ich eine Lösung gefunden. Ich werde einfach eintragen lassen das von den beiden Neurologen einer nachweislich min die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten eines LKW Fahrers eingehalten, wärend der andere einen Drogen und Akloholtest mit nullkommanichts bestanden haben muß.
:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
 
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Vorzuenthalten? Dann haben Andere also einen Anspruch auf meine Organe? Da sieht man mal, warum genau das Widerspruchsprinzip der falsche Ansatz ist.

Mal etwas üeovokativ gefragt: Gehören Deine Organe denn noch Dir, wenn Du tot bist?
Das Wort Anspruch war vielleicht unglücklich gewählt, dennoch halte ich es für angebracht.
Jeder der Kinder hat, kann doch nur so denken? Wenn man selbst entscheidet, für sich keine Organe im Notfall in Empfang zu nehmen ok... spätestens bei den eigenen Nachkommen muss es einem doch bewußt werden w i e wichtig es ist, schnelleren „Zugriff“ auf möglche lebensrettende Transplantate zu haben. Wer, mit ausnahme von manch gläubigen Gruppen, würde seinem Kind das vorenthalten und nicht mit allen Mitteln dafür einstehen, dass es flotter geht als heute.
Es kann jeden, jederzeit treffem.

Horrido
 
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Eine Abwägung Leben gegen Leben existiert nicht, da der Spender zum Zeitpunkt der Spende nicht mehr lebt. Damit überwiegt das zu rettende ( noch existierende ) Leben. Verfassungsrechtlich sehe ich da keine Probleme, zumal Tote auch kein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit haben. Sonst dürfte es ja auch keine Sektionen oder Krematorien geben.

Ebenso gibt es, wie mehrfach betont, keinen Zwang zur Organspende.

Irgendwelche Verschwörungstheorien sind so absurd, dass sie bei einer Abwägung und rechtlichen Prüfung zu recht keine Rolle spielen.

Die Angst vor der Organspende resultiert allein aus der Angst vor der Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit.
 
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Jeder Hinz und Kunz muss mich also fragen ob er meinen Namen laut Datenschutz auch kennen darf - aber wenn ich schwerverletzt irgendwo eingeliefert werde macht man eine Abfrage über mich ob man mich oder das was noch von mir übrig ist in Kürze zerlegen darf? :unsure:
 
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Komischerweise wurde der Hirntod erst mit Beginn der Transplantationsmedizin "erfunden", bis dato galt "nur Herztod ist tod". Blöd nur, dass man nur lebende Organe transplantieren kann...

Aber darüber kann man sich lange streiten.

Ich bin keineswegs ein Gegner der Organspende, aber die Widerspruchslösung lehne ich ab.

Ich habe auch nie behauptet, dass Organspende und Flugzeugabschuss zu 100% vergleichbar sind, sondern nur, dass Parallelen bei den Argumenten bestehen.
 
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Die Vergleiche, Analogien und Verschwörungstheorien werden immer drolliger. Langsam finde ich den Thread richtig lustig! Da geht noch was!
 
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Tut mir leid, aber lustig finde ich an der Thematik gar nichts!
Zum Kotzen finde ich aber, wie sich die Gesellschaft, Kommunen etc. aus der Verantwortung stehlen. Dieses Land behandelt seine eigenen Bürger wie Dreck, wie ist es sonst erklärlich, dass Krankenhäuser privatisiert werden und damit an erster Stelle Shareholder Value und nichts weiter steht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein Intensivpatient, der an Maschinen hängt, relativ viel Geld einbringt und gern am "Leben" gehalten wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Moin!



Nein, ist es nicht. Wenn Du nämlich damit jemanden ansteckst, der z. B. ein geschädigtes Immunsystem hat, kann das diese Leute umbringen. Dieses rücksichtslose Verhalten IST asozial. Wenn Du ganz alleine irgendwo arbeitest, ohne Kunden- oder Kollegenkontakt ist das egal, ansonsten ... (n)

Wer hier so vehement ein Problem damit hat, sich entscheiden zu können, ist wahrscheinlich auch in anderen Fragen nicht entscheidungsfähig und scheint damit wenig lebenstüchtig zu sein oder zeigt sehr deutlich eines der Grundübel unserer Gesellschaft ...

Ich glaube du bist heute völlig neben der Spur. Wer ein geschädigtes Imunsystem hat, der kann halt nur mit Vorsicht unter die Leute gehen und nicht umgekehrt.
 
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Tut mir leid, aber lustig finde ich an der Thematik gar nichts!
Nein, an der Thematik ist nichts lustig. Nur an der Art und Weise wie hier Vergleiche und Analogien an den Haaren herbeigezogen werden. An sich gliedere ich mich selbst in die Aluhut-Fraktion ein, aber das hier ist nur noch lustig.

Die Praktiken in Kliniken sind ein anderes Thema und das ist wirklich gar nicht lustig. Ich kenne viele Krankenhausärzte verschiedener Krankenhäuser vom Assistenz- bis zum Chefarzt und einer meiner Nachbarn - neben den Ärzten - ist der kaufmännische Direktor eines 1700 Betten Hauses - nein, ich schreibe nichts zum Thema, das wird sonst übel. Hat aber so gar nichts mit der Thematik Organspende zu tun...
 
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In 20 europäischen Staaten funktioniert die Widerspruchslösung. In Österreich müssen Nichtspender auch nicht mehr bezahlen. Und der Untergang der freien Welt steht nicht unmittelbar bevor, weil man gezwungen wird, eine Entscheidung zu treffen.....

Zum Aluhut, eindeutig ja.

Zur Frage, ob der Mensch ein soziales Wesen ist oder ein geborener Verschwörungstheoretiker neige ich für das WuH Forum zu der Ansicht, zumindest teilweise sammelt sich hier vieles, was man unter der metaphorisch gemeinten Überschrift Chemtrails zusammenfassen könnte.
Tut mir leid, Werbe, dass Du nicht in der Lage bist, den Zeitgeist korrekt zu lesen. Aber damit bist Du nicht allein.

Wenn ich Dir vor 25 Jahren gesagt hätte, dass die deutsche Partei, die aus der Freidensbewegung mitentstanden ist, die erste sein wird, die Deutschland nach 1945 wieder einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führen lassen wird, hättest Du was gesagt - ?

Wenn ich Dir vor 15 Jahren gesagt hätte, dass alle europäischen Verträge, die die Umschuldung von einem Staat auf einen anderen verhindern sollen, gebrochen werden - hättest Du was gesagt - ?

Wenn ich Dir vor 10 Jahren gesagt hätte, dass ein deutscher Kanzler in einer Nacht- udn Nebelaktion alle deutschen Atomkraftwerke vom Netz nehmen lässt, weil es im Pazifischen Ozean eine kleine Flutwelle gab, hättest Du was gesagt - ?

Wenn ich Dir vor 5 Jahren gesagt hätte, dass es der stolzesten aller deutschen Industrien - dem Automobil- und Motorenbau - an den Kragen geht, dass der Verbrennungsmotor auf der Abschussagenda steht, hättest Du was gesagt - ?

Wenn ich dir vor 3 Jahren gesagt hätte, dass ein deutscher CDU-Kanzler den Weg zur Ehe für alle möglichen Konstellationen frei gibt, hättest Du was gesagt - ?

Es wäre jedes Mal das selbe Wort gewesen. Und Du hättest jedes Mal daneben gelegen. Weil Dir einfach die Phantasie fehlt, die man braucht, um von Bekanntem auf Unbekanntes zu schließen. War schon immer so. In allen Disziplinen. Nennt sich auch Kreativität. Ist heute der Top-Wert, falls Du es noch nicht mitbekommen hast. Du gehörst zu der Sorte, die immer nur hinterher schlau sind. Was heute gebraucht wird sind Leute, die vorher richtig abschätzen können, wohin die Reise geht.
 
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Doch hat es und wenn du ehrlich bist und den Klinikalltag kennst weisst du das. Organspende ist auch nichts anderes als die anderen Therapien, die auf Betreiben der wirtschaftlichen Seite ausgemolken werden.

https://www.stern.de/gesundheit/kru...ge-geschaeft-mit-der-organspende-3964872.html
Ja, das ist altbekannt und betraf "nur" die Verteilung. Hat Leviathan ja schon vor einigen Seiten im Thread geschrieben. Die Apokalypse a la "Fleisch" (Film) an die Wand zu malen ist deshalb trotzdem völlig sinnbefreit.

Ja, damals habe ich auch überlegt, meinen Ausweis einzustampfen, aber dann habe ich an all die anderen schwarzen Schafe gedacht: An Banker, die sich selbst auf Kosten armer Rentner bereichern, an Politiker, die für ein paar Stimmen ihre Seele verkaufen, an DAX Vorstände, die schmieren, was das Zeug hält... solche Auswüchse gibts leider überall. Meine Entscheidung damals: Wegen ein paar weniger schwarzer Schafe kann ich nicht das ganze Positive in Frage stellen.

Das Rote Kreuz verkauft auch fleissig und höchst profitabel Blutkonserven (https://www.focus.de/finanzen/news/...igkeit-des-wohlfahrtsverbands_id_7823110.html). Soll man deshalb das Blutspenden boykottieren? Sicher nicht! Ich kann wegen einiger Medikamente leider nicht, sonst würde ich gehen.

Das kannst Du gerne anders sehen. Ganz am Anfang des Threads habe ich mal geschrieben, dass ich jedem seine eigene Meinung gönne - nur beschäftigt sollte er sich mit dem Thema haben.

Und ehrlich: Die allermeisten "Argumente", absichtlich in Anführungszeichen finde ich immer noch an den Haaren herbei gezogen und kann sie deshalb nicht ernst nehmen.
 
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Einer der Foristen schrieb: ...wenn man sich selber in so einer Situation befindet.

Ja, dann sieht die Welt ganz anders aus!


Unsere Mutter ist 1979 mit 49 Jahren nach dem jahrelangen durchexerzieren der Hämodialyse (Shunts an beiden Armen gingen kaputt) und der Peritonealdialyse verstorben und wir Kinder bzw. Jugendlichen wussten nach der Obduktion, daß aus ihrer Familie unser Genpool mit der Zystenniereplage dominant verseucht ist.

Im III. Reich wären wir deshalb sicher zwangssterilisiert worden, waren jedoch selbst soweit bei klarem Verstand, uns ein Fortpflanzungsverbot aufzuerlegen. Wir hofften auf einen möglichst langsamen Verlauf dieser Krankheit und analog zu den rasanten Entwicklungen in der Technik auf ebenso bahnbrechende und uns Lösungen versprechende medizinische Fortschritte.

Wie ernüchternd die tatsächliche Situation auch nach 20 Jahren war, konnten wir sehen, als der erste von uns 1999 im Alter von 40 Jahren an die Dialyse und auf die Warteliste musste. Nach 5 Jahren erhielt er eine sogenannte postmortale Spende.

2011 war der nächste Bruder mit 48 Jahren an der Reihe. Auch für ihn hätte es wieder nur die Alternative Hämo- oder Peritonealdialyse und einen Wartelistenplatz gegeben, wenn sich nicht seine Frau zu einer Lebendspende entschlossen hätte. Glücklicherweise überstand die Spenderin alle ausführlichen Untersuchungen „ohne Einschränkungen“ und die Transplantation konnte erfolgreich durchgeführt werden.

Auch bei mir war nach einer 2015 gut überstandenen komplizierten Herzoperation dann im Jahr 2017 mit 61 Jahren die Umwandlung der Nieren in eine nahezu funktionslose zystengefüllte 10 kg-Masse abgeschlossen. Als Lebendspenderin hatte sich meine (glücklicherweise von der Erbkrankheit verschont gebliebene) Schwester vor meine Frau und meine Stieftochter positioniert. Mit ihr zusammen absolvierte ich nach den üblichen außerklinischen Voruntersuchungen (Magen- und Darmspiegelung, Zahnarzt, Hautarzt und bei meiner Schwester noch die gynäkologische Sparte) in einem einwöchigen stationären Klinikaufenthalt alle weiteren erforderlichen Untersuchungen.

Unser ursprünglich durch die optimalen Ausgangsparameter meiner 54jährigen Schwester (sehr aktive und gesundheitsbewusste kerngesunde Freizeitsportlerin) befeuerter Optimismus wurde durch die ernüchternde Feststellung einer bei ihr vorhandenen Eiweissverschiebung im Blut, die in eine spätere Erkrankung übergehen kann, auf den Boden der Tatsachen geholt. Durch diese Diagnose war sie, trotz dem ansonsten glänzenden Gesundheitszustand – zuallerst natürlich im eigenen Interesse – aus dem Rennen.

Nun ging meine Frau an den Start. Die Voruntersuchungen verliefen erwartungsgemäß gut und auch am ersten stationäre Tag gab es Erfolgsmeldungen. Der zweite Tag brachte den Tiefschlag: Bei ihr wurde ein tischtennisballgroßes „Gewächs“ in der Lunge festgestellt. Sie blieb gleich in der Klinik und lag ein paar nervenaufreibende Tage später unter dem Messer. Die im Vorfeld der OP Zuversicht verbreitenden Ärzte beichteten ihre große Skepsis zum guten Ausgang erst nach der Bekanntgabe, daß es keine bösartige Wucherung war. Die nach dem Heilungsprozess fortgesetzten Untersuchungen attestierten auch ihr einen hervorragenden Gesundheitszustand, schlossen sie jedoch wegen der manifestierten Veranlagung zu Diabetes von der Spende aus.

Nun war meine 40jährige Stieftochter, die bereits als Teenager ihre Spendenbereitschaft postuliert und dies immer wieder bekundet hatte, am Ball. Ihre Untersuchungen verliefen bestens und die Transplantationsmediziner bescheinigten ihr eine phänomenale Gesamtkonstitution. Lediglich die unterschiedlichen Blutgruppen bauten eine kleine Barriere auf, die aber durch die mittlerweile praktizierbare zweieinhalbwöchige Ausfiltrierung der Antikörper direkt vor der Transplantation bei mir als Empfänger überwunden werden konnte.

Die Transplantation verlief komplikationslos und erfolgreich, meine Spenderin konnte 5 Tage nach der OP nach Hause, verzichtete auf die Reha und ging 5 Wochen später mit ihrer Familie zum skifahren.

In der Reha lernte ich transplantierte Mitpatienten kennen, die überwiegend 7 bis 9 Jahre (!) ihres Lebens wöchentlich drei Mal für 5 oder noch mehr Stunden an den Dialysenadeln hängend auf ein lebenswichtiges Spenderorgan gewartet hatten. Inoffizieller Glanzpunkt war hierbei die Anwesenheit von zwei Patienten, die postmortal von einem einzelnen Spender die Nieren bekommen hatten.

Jeden einzelnen Tag bin ich dankbar, daß es -zumindest in meinem Umfeld- Menschen gibt, die mir selbstlos und uneingeschränkt und im wahrsten Sinne hingebungsvoll zur Seite gestanden sind, als es gezählt hat. Ich war zum großen Glück nicht auf die einem ansonsten sich so humanistisch gebenden Land unwürdig desaströs niedrige postmortale Spendenbereitschaft angewiesen.

Die jetzt anlaufenden Diskussionen und die daraus hoffentlich resultierenden Maßnahmen im skizzierten Umfang sind schon sehr sehr lange überfällig. Bis zur endgültigen Umsetzung und der Schaffung erforderlicher klinischer Infrastrukturen und Finanzausstattungen wird es leider noch manches Leben schwerkranker und auf eine rasche Transplantation hoffender Patienten kosten. Es zählt hier wirklich jeder Tag!

Ich wünsche von Herzen allen Patienten, die immer noch auf einer Warteliste stehen Geduld und Durchhaltevermögen. Nicht umsonst kann ich an dieser Stelle ganz groß schreiben:

Organspender sind Lebensretter!
 
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11 Apr 2006
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Einer der Foristen schrieb: ...wenn man sich selber in so einer Situation befindet.

Ja, dann sieht die Welt ganz anders aus!


Unsere Mutter ist 1979 mit 49 Jahren nach dem jahrelangen durchexerzieren der Hämodialyse (Shunts an beiden Armen gingen kaputt) und der Peritonealdialyse verstorben und wir Kinder bzw. Jugendlichen wussten nach der Obduktion, daß aus ihrer Familie unser Genpool mit der Zystenniereplage dominant verseucht ist.

Im III. Reich wären wir deshalb sicher zwangssterilisiert worden, waren jedoch selbst soweit bei klarem Verstand, uns ein Fortpflanzungsverbot aufzuerlegen. Wir hofften auf einen möglichst langsamen Verlauf dieser Krankheit und analog zu den rasanten Entwicklungen in der Technik auf ebenso bahnbrechende und uns Lösungen versprechende medizinische Fortschritte.

Wie ernüchternd die tatsächliche Situation auch nach 20 Jahren war, konnten wir sehen, als der erste von uns 1999 im Alter von 40 Jahren an die Dialyse und auf die Warteliste musste. Nach 5 Jahren erhielt er eine sogenannte postmortale Spende.

2011 war der nächste Bruder mit 48 Jahren an der Reihe. Auch für ihn hätte es wieder nur die Alternative Hämo- oder Peritonealdialyse und einen Wartelistenplatz gegeben, wenn sich nicht seine Frau zu einer Lebendspende entschlossen hätte. Glücklicherweise überstand die Spenderin alle ausführlichen Untersuchungen „ohne Einschränkungen“ und die Transplantation konnte erfolgreich durchgeführt werden.

Auch bei mir war nach einer 2015 gut überstandenen komplizierten Herzoperation dann im Jahr 2017 mit 61 Jahren die Umwandlung der Nieren in eine nahezu funktionslose zystengefüllte 10 kg-Masse abgeschlossen. Als Lebendspenderin hatte sich meine (glücklicherweise von der Erbkrankheit verschont gebliebene) Schwester vor meine Frau und meine Stieftochter positioniert. Mit ihr zusammen absolvierte ich nach den üblichen außerklinischen Voruntersuchungen (Magen- und Darmspiegelung, Zahnarzt, Hautarzt und bei meiner Schwester noch die gynäkologische Sparte) in einem einwöchigen stationären Klinikaufenthalt alle weiteren erforderlichen Untersuchungen.

Unser ursprünglich durch die optimalen Ausgangsparameter meiner 54jährigen Schwester (sehr aktive und gesundheitsbewusste kerngesunde Freizeitsportlerin) befeuerter Optimismus wurde durch die ernüchternde Feststellung einer bei ihr vorhandenen Eiweissverschiebung im Blut, die in eine spätere Erkrankung übergehen kann, auf den Boden der Tatsachen geholt. Durch diese Diagnose war sie, trotz dem ansonsten glänzenden Gesundheitszustand – zuallerst natürlich im eigenen Interesse – aus dem Rennen.

Nun ging meine Frau an den Start. Die Voruntersuchungen verliefen erwartungsgemäß gut und auch am ersten stationäre Tag gab es Erfolgsmeldungen. Der zweite Tag brachte den Tiefschlag: Bei ihr wurde ein tischtennisballgroßes „Gewächs“ in der Lunge festgestellt. Sie blieb gleich in der Klinik und lag ein paar nervenaufreibende Tage später unter dem Messer. Die im Vorfeld der OP Zuversicht verbreitenden Ärzte beichteten ihre große Skepsis zum guten Ausgang erst nach der Bekanntgabe, daß es keine bösartige Wucherung war. Die nach dem Heilungsprozess fortgesetzten Untersuchungen attestierten auch ihr einen hervorragenden Gesundheitszustand, schlossen sie jedoch wegen der manifestierten Veranlagung zu Diabetes von der Spende aus.

Nun war meine 40jährige Stieftochter, die bereits als Teenager ihre Spendenbereitschaft postuliert und dies immer wieder bekundet hatte, am Ball. Ihre Untersuchungen verliefen bestens und die Transplantationsmediziner bescheinigten ihr eine phänomenale Gesamtkonstitution. Lediglich die unterschiedlichen Blutgruppen bauten eine kleine Barriere auf, die aber durch die mittlerweile praktizierbare zweieinhalbwöchige Ausfiltrierung der Antikörper direkt vor der Transplantation bei mir als Empfänger überwunden werden konnte.

Die Transplantation verlief komplikationslos und erfolgreich, meine Spenderin konnte 5 Tage nach der OP nach Hause, verzichtete auf die Reha und ging 5 Wochen später mit ihrer Familie zum skifahren.

In der Reha lernte ich transplantierte Mitpatienten kennen, die überwiegend 7 bis 9 Jahre (!) ihres Lebens wöchentlich drei Mal für 5 oder noch mehr Stunden an den Dialysenadeln hängend auf ein lebenswichtiges Spenderorgan gewartet hatten. Inoffizieller Glanzpunkt war hierbei die Anwesenheit von zwei Patienten, die postmortal von einem einzelnen Spender die Nieren bekommen hatten.

Jeden einzelnen Tag bin ich dankbar, daß es -zumindest in meinem Umfeld- Menschen gibt, die mir selbstlos und uneingeschränkt und im wahrsten Sinne hingebungsvoll zur Seite gestanden sind, als es gezählt hat. Ich war zum großen Glück nicht auf die einem ansonsten sich so humanistisch gebenden Land unwürdig desaströs niedrige postmortale Spendenbereitschaft angewiesen.

Die jetzt anlaufenden Diskussionen und die daraus hoffentlich resultierenden Maßnahmen im skizzierten Umfang sind schon sehr sehr lange überfällig. Bis zur endgültigen Umsetzung und der Schaffung erforderlicher klinischer Infrastrukturen und Finanzausstattungen wird es leider noch manches Leben schwerkranker und auf eine rasche Transplantation hoffender Patienten kosten. Es zählt hier wirklich jeder Tag!

Ich wünsche von Herzen allen Patienten, die immer noch auf einer Warteliste stehen Geduld und Durchhaltevermögen. Nicht umsonst kann ich an dieser Stelle ganz groß schreiben:

Organspender sind Lebensretter!

Danke für diesen Beitrag und Dir und Deinen Angehörigen viel Gesundheit alles Gute für die Zukunft !!


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