Problem ist generell. Alle, oder zumindest fast alle, vergessen, dass sie da einen Gebrauchtsgegenstand besitzen. Selbst Standardjagd- oder sportwaffen sollen nach 40 Jahren intensiver Nutzung immer noch den damaligen Neupreis bringen. Selbst wenn es sich um Waffen handelt die es heute so nicht mehr gibt. Es waren Gebrauchsgegenstände. Da gibt es sicher ausnahmen, "echte" Schrankwaffen. Aber wenn mir ein Jäger verzählt, der nur drei Waffen hatte, nach 40 Jahren, die hat er nur wenig geführt, kann sein das er ja wenig geschossen hat, aber geführt ist geführt. Mit allen Macken dran. Und bei den Sportschützen sowieso. "Der Korth ist fabrikneu, wenig geschossen...". Klar, der Riss in Rahmen und Trommel kommt vom Lagern.... Ich habe sicher auch schon ein paar LW aus meinem Fundus wieder ganz gut verkauft. Aber da handelte es sich umwirklich gepflegte Stücke. Meine 6,5CM-RPR mit gut 2500 Schuß durch würde ich niemals anbieten. Und wenn, dann nur für einen Euro mit dem Zusatz das der Lauf entsprechend schlecht schießt. Selbes gilt für meine KW. Ich habe diese nicht als Schrankwaffen erworben. Meine Sig hat 30.000 durch, meine .45er rund 25.000, der .44er fast 20.000. Nach bis zu 25 Jahren intensiver Nutzung sind diese halt einfach verschlissen. Ja selbst meine 208er Jubiläumsmodell 125 Jahre Hämmerli, nutze ich jede Woche. Hab ich als "Schrankwaffe" erworben und nun auch 20.000 Schuß durch. Ich kaufe nix, nur um da irgendwann wieder Gewinn draus zu schlagen. Ich hab 30 Jahre gesammelt, was mir so in die Finger kam. Magazine, Montagen, Wiederladekram. Und nun sortier ich das langsam aus. Will meinen Lagerraum aufgeben. Ich freu mich wenn es einer brauchen kann. Und ich etwas dafür bekomme, was ich gleich wieder ins Hobby stecken kann. Um mehr geht es eh nicht. Der, der mit dem Verkauf seiner für das Hobby angeschafften Gegenstände, Provit machen MUSS, der sollte sich Gedanken über seine Finanzen machen.
Ich hab so viele gehabt im Verein, die haben in den 90ern super schöne UHRs gekauft. Shiloh Sharps, usw. Nie damit geschossen. Und nun liegen sie im EGun für einen Bruchteil vom damaligen Kaufpreis, weil´s "weg" muss.... Für mich ist sowas immer schon unverständlich gewesen.
Ich hab 25 Jahre nebenbei in der Branche gearbeitet. Und auch mein Arbeitgeber war davon nicht ausgenommen. Die Händler und BüMas schauen sich die angenommene Ware nicht richtig an. War auch immer so ein Streitfaktor bei uns zum Ende hin. Die Waffe wird angenommen, durchgezogen und abgewischt. Und kommt in den Verkauf. Ärger ist vorprogrammiert... Und wer hat schon einen Schießstand, damit er das alle austesten kann. Dazu kommt, dass jeder mit Jagdschein oder WBK schon ein Waffenhändler ist. Hab das letztens in einem Waffengeschäft gemerkt. Da verzählt der dir einen Schmarrn und wenn er merkt, dass du da Fachwissen hast, wird das Gespräch beendet. Wie soll so jemand wissen, was er da verkaufen soll.
Ich bin eh aus dem Spiel, Waffen kauf ich keine mehr. Meine letzte, eine neue .22er Blockbüchse ist nach nun 5 Monaten schon hin, Schlabo ab. Und Muniton und Geschosse im EGun nur noch bei denen, wo das die Jahre über immer funktioniert hat.