Glöckchen auf der Drückjagd- ja oder nein

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@grosso
wir haben uns ja persönlich kennen gelernt und ich bin zum Schluss gekommen, dass es Jäger Deines Schlages viel mehr geben sollte. Wenn wir auch beim Glöckchenthema andere Meinungen vertreten.
@Mitch

passt schon, wird Zeit, dass wir uns mal wieder auf dem Berg sehen, ein bisschen jagen gehen und das eine oder andere geistige Getränk zu uns nehmen ;)


solche Unfälle passieren. Ein Kollege und sehr erfahrenerer HF hat Ende letzten Jahres einem Stück Schwarzwild den Fangschuss im Treiben gegeben und dabei seinen eigenen Hund verletzt. Das Geschoss ging durch die Sau und wurde anschliessend von einem Stein im 90 Grad Winkel abgelenkt, so dass ein Splitter wohl seinen Hund am Lauf böse verletzte. Daher ist die Regel schon ok, die heisst "nur der HF gibt den Fangschuss!" Wenn es auch dem verletzten Hund nichts hilft.

Ich hatte im Dezember bei einer Bewegungsjagd die Notwendigkeit, die Situation am Bail nur mit einem Schuss sinnvoll klären zu können. Wenn der Hund in der Nähe der Sau ist, ist das immer eine schwierige Sache.

Da stimme ich bis auf den letzten Satz zu. Allerdings gibt es auch einige private Jagden, die ich meide.

in der Tat bevorzuge ich lieber die kleinen Jagden mit guten Hunden und ebensolchen Schützen. Kann aber auch an den unterschiedlichen Jagdhunderassen liegen, die wir führen ;) , obwohl Du ausser den Stöberern ja auch noch DD führst?
Meine DD Hündin gibt es leider, leider nicht mehr, die ist mit fast 14 Jahren auf 'normalem' Wege verstorben.

Grundsätzlich ist es tatsächlich wenig sinnvoll, auf kleinen Flächen Wachtelhunde vom Stand zu schnallen. In den allermeisten Fällen sind die ratzfatz aus der zu bejagenden Fläche raus. Zudem schnalle ich meine Hunde ungern, wenn ich nicht entsprechend routinierte Hundeführer um mich rum weiß.

Der Nachteil wurde hier schon genannt, mit Glöckchen dürfte es schwieriger sein, dass die Rotte gesprengt wird und somit wenige Schützen zum Zuge kommen. Das liegt aber auch an der Jagdart und der größe der Treiben.
Ich sehe da überhaupt keinen Zusammenhang. Soweit die Sauen 'locker' stecken, bewegen sie sich üblicherweise sowieso (in den meisten Fällen) bei Annäherung des spurlauten Hundes. Stecken die Sauen fest, müssen die Hunde in den meisten Fällen eh in den 'Attackemodus'.

Werden auf den größeren Jagden zu einer definierten Zeit xx spurlaute Hunde vom Stand geschnallt, ist erstmal so viel Krach im Wald, dass da eine Glocke schlicht völlig unerheblich ist.

Ich erachte es als absolut unerwünscht, dass der stumme, schnelle Hund auf die Sauen aufläuft und es dann in vielen Fällen zum Packen und Halten einzelner kleiner aber gesunder Stücke kommt. Das kann und darf nicht Ziel der Hundearbeit sein.

Ok, dann werd ich mir mal Gedanken darüber machen, dass ausser Dir noch andere erfahrene HF hier im Forum aufs Glöckchen setzen. Unwaidmännisch wurde ich es nicht nennen. Aber der wirkliche Nutzen bleibt mir nach wie vor verborgen.
Obwohl, wenn mein "Sauköter" mal wieder nicht hört, dann weiß ich wenigstens wann er wieder in der Nähe ist. (GPS braucht meine bevorzugte Rasse nicht :LOL:)

Wie gesagt, für mich ist der Nutzen (möglicherweise auch nur zur Beruhigung meiner Nerven) der Schutz meiner Hunde vor den Traditionalisten mit dem hektischen und nervösen Anschlagverhalten.


grosso
 
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Ich frage mich ja immer, wie läuft das ab, wenn ein Stöberhund das Wild sucht, welches noch in den Einständen steckt?
 
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Ich frage mich ja immer, wie läuft das ab, wenn ein Stöberhund das Wild sucht, welches noch in den Einständen steckt?
Was stellst Du Dir denn vor?
Die Stöberhunde suchen genau so wie ein Vorsteher bei der Niederwildjagd, nur im größeren Umfeld. Weitestgehend ist die Nase am Boden auf der Suche nach frischen Fährten. Dabei wird aber auch Witterung aus den Einständen erkannt. Wie immer spielt natürlich auch die Erfahrung des Hundes eine Rolle.

wipi
 
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Was stellst Du Dir denn vor?
Die Stöberhunde suchen genau so wie ein Vorsteher bei der Niederwildjagd, nur im größeren Umfeld. Weitestgehend ist die Nase am Boden auf der Suche nach frischen Fährten. Dabei wird aber auch Witterung aus den Einständen erkannt. Wie immer spielt natürlich auch die Erfahrung des Hundes eine Rolle.

wipi
Ab wann gibt der Hund Laut?
 
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Die Nächte sind kalt, wenig bewölkt und der Mond scheint. Die meisten Foristen sind draußen gewesen und schlafen noch
Ihr Glücklichen. Hier ist das Wetter bedeckt. Heute morgen musste ich ein wenig Schnee vom Hof machen, natürlich nicht genug, dass er für die Jagd nützlich wäre.
Von diesem Vollmond hatte ich bislang keinen Nutzen.
 
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In der heutigen Zeit kann ich mir das fast nicht vorstellen. Da müssten ja die Berichterstattungen deutlicher häufiger sein, wenn alleine in deiner Region soviel passiert. Das diese Vorfälle alle unter den Tisch gekehrt werden, kann ja auch nicht sein.

Was mich aber viel mehr interessiert - wieso werden solche "Veranstaltungen" dann nicht konsequent von dir und deinen Gruppen gemieden?
Die Wahrscheinlichkeit, dass es dann auch den eigenen Hund erwischt, dürfte ja deiner Aussage nach, durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Finde ich ja schon fast fahrlässig, den Hund bei dem Wissen um solche Schützen dann laufen zu lassen.
Wenn da so ein Rumgeballer stattfinden sollte, dürfte das Glöckchen wohl nicht die ultimative Lösung zum Schutz des Hundes sein.




Das kann man so pauschal auch nicht sagen. Habe auch schon Dänen und Holländer erlebt die sich absolut vorbildlich verhalten und überragende Schützen sind.
Es kommt halt auch oft auf die Gesamtheit der Umstände an. Ich jage auch in der Gegend wo @Katerle jagt und muss leider bestätigen das die Unfälle mit Hunden und Schützen hier schon sehr hoch sind.
Lässt sich aber nicht so pauschalisieren nach schlechte Jagd, gute Jagd.
Wenn ich so an die Forstjagden an der Elbe denke dann kamen da auf einer Jagd halt schonmal 150-200 Sauen zur Strecke. Da sind halt oft Schützen mit überfordert wenn auf einmal nur noch Sauen im Schwall aus den Dickungen brechen. Oder sie kommen in einen Rausch. Dann hast du welche ( die halt aus dem Emsland oder sonst wo es keine Sauen gibt kommen ) die endlich mal ne Sau schießen wollen und dann gar nicht wissen was da auf einmal los ist. Da ist dann ein Glöckchen was ruhig und ohne Hundelaut auf einen zu bimmelt nicht das schlechteste um den Puls mal wieder runter zu bekommen und mal wieder alles zu ordnen.
 
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Ich frage mich ja immer, wie läuft das ab, wenn ein Stöberhund das Wild sucht, welches noch in den Einständen steckt?
daran denke ich auch schon die ganze zeit drüber nach.... spurlaute hunde sind was tolles aber was machen die, wenn sie keine spur haben und "suchen" bzw. von A nach B laufen? geben die dann einen laut von sich, damit der jäger auf dem sitz hört ach ist ja ein hund und keine sau im busch oder sind die gar etwas stumm in dem fall? oh oh oh... nachtigall.... just my 2 cents
 

VJS

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daran denke ich auch schon die ganze zeit drüber nach.... spurlaute hunde sind was tolles aber was machen die, wenn sie keine spur haben und "suchen" bzw. von A nach B laufen? geben die dann einen laut von sich, damit der jäger auf dem sitz hört ach ist ja ein hund und keine sau im busch oder sind die gar etwas stumm in dem fall? oh oh oh... nachtigall.... just my 2 cents
Naja, wenn etwas raschelnd im Herbst-/Winterwald auf dich zukommt und du schon 1-2 Minuten vorher den Laut eines Hundes immer lauter auf dich zu kommen hörst kannst du dich schon mal bereitmachen.
Und ja ohne Spur sind auch spurlaute Hunde stumm.

Nur mal doof gefragt, weil das Fett markierte hier - für mich - jetzt wieder so klingt: Muss man - sobald mann etwas neben sich im Busch ein Rascheln hört - ohne anzusprechen sofort in Anschlag gehen?? Oder nimmt man sich vielleicht doch lieber die Sekunde Zeit anzusprechen?
Und nochmal die Frage von @Coureur de Bois ? Was wenn dann das Glöckchen zugedreckt/abgerissen/verloren ist? Kanone hoch und Feuer frei??

Obwohl ich anfangs - da ich das Glöckchen nur von der komplett stummen Hunde-Fraktion kannte - dem Ganzen sehr skeptisch gegenüberstand, muss ich meine Meinung teilweise revidieren und verstehe langsam @grosso und die anderen..
 
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daran denke ich auch schon die ganze zeit drüber nach.... spurlaute hunde sind was tolles aber was machen die, wenn sie keine spur haben und "suchen" bzw. von A nach B laufen? geben die dann einen laut von sich, damit der jäger auf dem sitz hört ach ist ja ein hund und keine sau im busch oder sind die gar etwas stumm in dem fall? oh oh oh... nachtigall.... just my 2 cents
Nein der Hund denkt alles gute Jäger hier, ich muss nicht befürchten geschossen zu werden.
 
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Ich versuche das mal kurz zusammenzufassen. Glöckchen nicht als Ersatz für stumme Hunde, sondern als ein zusätzliches Sicherheitsmittel für die HF, die das gerne noch machen möchten.
Könnte man sich darauf einigen?
Keine Nachteile aber einige Vorteile. Wie fast alles im Leben Überzeugungssache.
 

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