Glöckchen auf der Drückjagd- ja oder nein

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Das war meine Bedingung um von einer Anzeige abzusehen, die ihn den Jagdschein gekostet hätte.
.... das hätte ich so nicht gemacht, wenn jemand einen Hund erschossen/verletzt hat, hat dieser mit einer Anzeige zu rechnen und es wird eine Schadenserstzklage angestrebt. Inwieweit diese Erfolg hat, liegt im Ermessen des Richters etc.
Rücksicht auf den Erhalt des Jagdschein vom Schützen würde ich nicht nehmen.
Und wenn Du mit Bedingungen von einer Anzeige absiehst, kann das viel. auch als Erpressung ausgelegt werden.
D.T.
 
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Eine viel zu milde Einigung - die Selbstreinigungskräfte in der Jägerei funktionieren sowieso nicht!

Ich musste vor Jahren jemand anstellen, von dem bekannt (mir nicht) war, daß er einen Schweißhund (nicht seinen!) erschossen hatte.
Auf der Jagd tat er wieder unter Risiko und unnötig einen Fangschuß auf ein Reh, an dem ein Terrier hing.:mad:
Ich ließ ihn nach der Jagd stehen und von jemand anderen abholen.
Dem Pächter sagte ich, falls dieser Mensch nochmal auftauchte, wäre unsere Freundschaft vorbei...

Es gibt bei Schüssen auf Hunde keine Entschuldigung; die Fälle, an denen ein kleiner Hund an der abgewandten Seite der Sau hängt oder der stellende Schweißhund getroffen wird, sind sehr selten.

Wir können tausendfach hier betonen, jedem kann mal was schiefgehen, in Bezug auf schlechte Schüsse auf Wild, das hat eine völlig andere Qualität.
Auf Menschen, die "nicht-Wild" beschießen, möchte ich nie treffen!
 
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Na ob da immer nur die bösen unerfahren JJ schuld sind oder vielleicht auch gestandene Altjäger?
Früher war ja auch vieles anders und nicht immer alles besser.

Ich sehe da tendenziell weniger Risiko in der Gruppe der JJ und skeptisch bin ich tatsächlich bei einer ganz speziellen Gruppe der s.g. 'Altjäger'. Ich wage zu sagen, dass ich sie häufig erkenne, wenn ich sie treffe.


grosso
 
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Das tut mir Leid. Aber ich schrub ja schon, dass wir so langsam mal unsere JJ Ausbildung überdenken sollten, anstatt Hunden Glöckchen umzuhängen. Nach meinem Befinden ist das der falsche Weg.
@Mitch

nach meiner Auffassung sind es, wie schon geschrieben, weniger die JJ um die ich mir diesbzgl. Sorgen mache. Nach meiner Einschätzung fehlt es hinsichtlich dieser Dinge nicht an der JJ Ausbildung.

Da gibt es eher die eine oder andere Gruppe 'Altgedienter', mit deren Gehabe und Habitus ich diesbzgl. ein Problem habe.

... Die Gefahr der Glocke an jedem Hund sehe ich eher darin, dass es irgendwann von den Schützen erwartet wird, dass jeder Hund vorm Erscheinen erst mal durchbimmelt. Wenn das mal Standart wird, kann ich mir schon vorstellen, dass der Hund ohne dann gefährlicher lebt.

Ja, da stimme ich dir zu, die Gefahr sehe ich durchaus auch. Andererseits haben sich bei den Schalenwild-Bewegungsjagden auch bunte Schutzwesten etabliert und die Jagden sind damit in keiner Weise schlechter geworden.


grosso
 
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Ich sehe da tendenziell weniger Risiko in der Gruppe der JJ und skeptisch bin ich tatsächlich bei einer ganz speziellen Gruppe der s.g. 'Altjäger'. Ich wage zu sagen, dass ich sie häufig erkenne, wenn ich sie treffe.


grosso
„Treffen“ Schönes Wortspiel;-)
 
G

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Guest
Wie sind eigentlich die Erfahrungswerte hinsichtlich des Gehörs der Hunde? Wenn ich das Glöckchen so weit hören kann, frage ich mich immer, wie mag das für den Hund direkt am Gehör sein.
 
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Wie sind eigentlich die Erfahrungswerte hinsichtlich des Gehörs der Hunde? Wenn ich das Glöckchen so weit hören kann, frage ich mich immer, wie mag das für den Hund direkt am Gehör sein.
Vermutlich blendet der Hund das aus. Er wird insgesamt weniger mit dem Gehör wahrnehmen. Aber er soll ja auch nicht mit dem Gehör sondern mit der Nase jagen.
Aber fragen kann man ihn ja nicht.
Da sehe ich persönlich kein Problem.
Pferde, die weit mehr auf ihr Gehör angewiesen sind, haben meines Erachtens auch keine Probleme mit Glöckchen am Schlitten.
Wahrscheinlich bleibt der erfahrene Hund stehen, um zu lauschen.
 
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@Mitch

nach meiner Auffassung sind es, wie schon geschrieben, weniger die JJ um die ich mir diesbzgl. Sorgen mache. Nach meiner Einschätzung fehlt es hinsichtlich dieser Dinge nicht an der JJ Ausbildung.

Da gibt es eher die eine oder andere Gruppe 'Altgedienter', mit deren Gehabe und Habitus ich diesbzgl. ein Problem habe.

grosso
Oben habe ich ja schon geschrieben, dass es auch ewige Jungjäger gibt. Ich möchte Fehlverhalten keinesfalls pauschal Jungjägern zuordnen, das wäre falsch. Aber da ich ziemlich nah am Geschehen dran bin, von JJ Ausbildung, Prüfung und anschliessendem Schießnachweis um an Bewegungsjagden teilzunehmen, Schiessstandaufsicht etc pp. lässt sich durchaus feststellen, dass es mit dem Auftrag, nach der Prüfung, in der lediglich Grundkenntnisse abgefragt werden um anschliessend seine Leistungen in Eigenverantwortung zu verbessern, eher selten nachgekommen wird. Wenn die jagdliche Lehrzeit dann noch entfällt, weil man ohnehin alles besser weiß, dann ergeben sich halt solche Auswüchse wie in diesem Faden diskutiert. Kann man wahrscheinlich ein Buch drüber schreiben, das dicker wie der Blase ist. :LOL:
 
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Oben habe ich ja schon geschrieben, dass es auch ewige Jungjäger gibt. Ich möchte Fehlverhalten keinesfalls pauschal Jungjägern zuordnen, das wäre falsch. Aber da ich ziemlich nah am Geschehen dran bin, von JJ Ausbildung, Prüfung und anschliessendem Schießnachweis um an Bewegungsjagden teilzunehmen, Schiessstandaufsicht etc pp. lässt sich durchaus feststellen, dass es mit dem Auftrag, nach der Prüfung, in der lediglich Grundkenntnisse abgefragt werden um anschliessend seine Leistungen in Eigenverantwortung zu verbessern, eher selten nachgekommen wird. Wenn die jagdliche Lehrzeit dann noch entfällt, weil man ohnehin alles besser weiß, dann ergeben sich halt solche Auswüchse wie in diesem Faden diskutiert. Kann man wahrscheinlich ein Buch drüber schreiben, das dicker wie der Blase ist. :LOL:
Bei der jagdlichen Lehrzeit hängt ja viel von dem/den Mentoren ab. Wenn da nur Schrott ala "bei Sauen mitten drauf" oder "was bist denn du für ein Schisser, dass haben wir immer so gemacht" vermittelt wird und der JJ übernimmt das, dann kann die beste Ausbildung für den Arsch sein.
 
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Bei der jagdlichen Lehrzeit hängt ja viel von dem/den Mentoren ab. Wenn da nur Schrott ala "bei Sauen mitten drauf" oder "was bist denn du für ein Schisser, dass haben wir immer so gemacht" vermittelt wird und der JJ übernimmt das, dann kann die beste Ausbildung für den Arsch sein.
Eijo, das auch ;)
Gestern hatte ich zwei Herren, da hatte der jagdl. Mentor vom JJ den Jagdschein ein Jahr zuvor gemacht. Der Azubi JJ hatte eine Hänel Büchse von der Stange bei Frank und Monika erworben und ein ZF, keine Ahnung was, mit einer Monatge die so hoch aufgebaut war, dass der Schütze, trotz ausgefahrenem Hals, die Wange nicht mehr auf den Schaft auflegen konnte...Allmächt...
 
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Es gibt Männer (und Frauen) aus allen Jäger-Gruppen, egal ob alt- oder junggedient, denen es an Nerven fehlt, wenn sie auf Wildanlauf hoffend schußbereit im Busch stehen !
Ja, man muß hell wach sein, reaktionsbereit und schießfertig, aber in erster Linie, sollte man versucht sein, einen kühlen Kopf zu behalten. Nennt man das Selbstbeherrschung ?
Ich meine sicher zu sein, daß dazu die jagdliche Erfahrung gehört, Anlauf zu deuten, schon vom Ohr her durch Jagdlaut von Hunden, Laufgeräusche der Wildarten oder Bewuchs-Zeichen, alles je nach Untergrund und Witterung. Von mir aus können auch Treiber-Rufe die Aufmerksamkeit erhöhen, zuviel davon ist aber beim Schalenwild-Drücken kontraproduktiv.

Wer auf irgendetwas Dunkles, das aus der Deckung wischt, einen Deutschuß hinballert, hat eben den klassischen gravierenden Fehler gemacht !
In Voranschlag geht man auch erst, wenn man entweder sicher das Wild mit dem Gehör zuordnen kann, ohne es zu sehen (und das ist selten!) oder wenn ichs von weiterer Distanz herwechseln/flüchten sehe, um gut Ziel aufzunehmen und mich auf die passende Lücke im Bewuchs einzurichten.

Diese ganze jagdlich vernünftige Schützen-Verhalten lernt man weder im Jagdkurs, noch auf dem Schießstand, noch auf der 1. Drückjagd, es muß sich entwickeln. Mir ist ein Jungjäger lieber, der mir erzählt, daß er mit seinem Anlauf überfordert war, als daß ich 3 Anschüsse kontrollieren und ein Reh mit 2 Rückenschüssen bergen muß.

Und wenns nicht passt und ein Stück Wild ist unbeschossen durch, dann ists halt so, ja und ?
Man ist nicht allein auf der Welt !
 
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Vermutlich blendet der Hund das aus. Er wird insgesamt weniger mit dem Gehör wahrnehmen. Aber er soll ja auch nicht mit dem Gehör sondern mit der Nase jagen.
Aber fragen kann man ihn ja nicht.
Da sehe ich persönlich kein Problem.
Pferde, die weit mehr auf ihr Gehör angewiesen sind, haben meines Erachtens auch keine Probleme mit Glöckchen am Schlitten.
Wahrscheinlich bleibt der erfahrene Hund stehen, um zu lauschen.

Wann setzt der Stöberhund auf den Gehörsinn? Bewusst wahrgenommen hab ich das bisher nur an Dickungsrändern wenn er keine Fährte arbeitet und er sich mit hoher Nase Wind nimmt. In dieser Situation sieht man auch oft eine rege Aktivität mit dem Behang. In der Regel ist der Hund dabei nicht, oder nur wenig in Bewegung und die Bimmel bleibt stumm.

Ein bewusstes Innehalten erlebe ich regelmäßig wenn die Hunde auf ihrer eigenen Fährte zurückkommen und ich sie heran rufe. Dabei bleiben sie immer wieder stehen um ohne gebimmel zu verorten wo sich der Alte rumtreibt.

Gruss mcmilan
 
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Wie sind eigentlich die Erfahrungswerte hinsichtlich des Gehörs der Hunde? Wenn ich das Glöckchen so weit hören kann, frage ich mich immer, wie mag das für den Hund direkt am Gehör sein.

Ich vermag dazu wenig medizinisch belastbares zu liefern. Um das Glöckchen zumindest aus dem unmittelbaren Bereich des Gehörs herauszuhalten, befestige ich es am Zipper des Reißverschlusses und damit am anderen Ende des Hundes. Ob das einen riesigen Unterschied macht, kann man natürlich diskutieren.


grosso
 

Westwood

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Ich pers. finde die Glöckchen sinnvoll weil sie schlicht ein weiterer ``Schutz´´ für den Hund sind.

Bei meinem ersten Hund habe ich mich über die Glocken lustig gemacht weil meiner braucht das ja nicht... Ist ja laut.... Dann habe ich in den ersten Jahren aber immer wieder Situationen gehabt bei denen ich gesehen habe das Schützen in Voranschlag auf meinen Hund gegangen sind weil er zum Beispiel leise auf dem Rückweg durch Buchenrauschen oder ähnliches war (damals erste Weste in Rot) habe ich meine Haltung zu Glocken nochmal überdacht.
Deswegen ist später jeder Hund mit Glocke unterwegs gewesen die ich hinten an der Weste fest gemacht habe.
Gefühlt hat sich da auch kein Hund dran gestört....

Leider läuft der Anfang des Jahres nicht so wie geplant, eigentlich wollte ich jetzt um die Zeit schon mit einem Welpen beschäftigt sein, die pers. Situation lässt es aber leider nicht zu.
Wenn es aber dann endlich so weit ist und wieder ein Vierbeiner dabei ist bin ich mir inzwischen ehrlich unsicher ob ich wieder in dem Rahmen in die Bewegungsjagden einsteige in dem ich früher unterwegs war.

Inzwischen ist der ``Eventcharakter´´ bei vielen Jagden schon sehr vordergründig, früher war es sicher nicht besser allerdings ist mir das damals vermutlich durch den Jugendlichen Leichtsinn nicht so aufgefallen wie heute.
 

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