Glöckchen auf der Drückjagd- ja oder nein

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Wieviele Wildschweine wurden in der Studie befragt?
Ist das hier eigentlich eine Talkrunde unter Laien ? " Wildschweine " , na ja . Bei uns heißt das Schwarzwild oder auch Sauen, aber "Wildschweine" ?
Aber mal abgesehen davon, ich find es immer ganz angenehm wenn ein Hund eine Bimmel trägt , dann ist zumindest in Hörweite schon mal klar was da kommt.
 
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Eine Rotte, die ohne Hast, weit vor dem Hund, versucht sich davonzustehlen, und als Perlenkette im Trott beim Schützen vorbeikommt, ist ein dankbares Ziel. Da freut sich jeder Standschütze drüber, weil er sauber ansprechen und waidgerecht erlegen kann.

Für die Rotten mit "Wagenburgmentalität" reicht ein Hund meist nicht, egal ob mit oder ohne Glocke. Und gesprengt wird's meist auch ziemlich hastig - für Alle.

In unseren Wäldern liegen auch nicht nur Sauen. Und bspw. für Rehwild kann ich Hunde "mit Überraschungsmoment" so gar nicht gut leiden.
Die Rotte, die dann nur ein oder zwei Schützen kommt, wird dann im Regelfall aber auch nur leicht dezimiert. Die gesprengte Rotte läuft mehr Schützen an und da man die Einstände kennt, muss ich in der Nähe ja nicht direkt den frischgebackenen Jungjäger postieren.
Das überraschte Reh, Rotwild usw. arbeitet sich aber schnell einen Sicheitsabstand zum Hund heraus und bei Spur-/Fährtenlauten Hunden wird die Geschwindigkeit auch zeitnah wieder geringer. Zumal das Reh häufig eh in einem großen Bogen versucht in seinem Einstand zurück zu kehren. So verhält sich das Wild zumindest hier.
Wie das ggf. in Wolfsgebieten aussieht kann ich -zum Glück- nicht sagen.
 

MSP

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Ich schnalle auf DJ zwei Teckel, beide mit Glöckchen. Es ist bei diesen kleinen Hunden echt schwer, die im Bewuchs über 50m Entfernung trotz Laut auszumachen. Da sind Glöckchen schon eine Erleichterung.
Ich jage im Wolfgebiet, die Glocke soll Wölfe abschrecken (kann Unsinn sein, für mich ein zusätzliches Mittel, schadet auch nicht).
Bei unseren Jagden sollen die Hunde das Wild in Bewegung bringen, nicht plötzlich überfallen. Da sehe ich kein Problem mit der Glocke. Ansonsten müsste ja ein lautloser Hund am besten geeignet sein, das wäre mir neu.
 
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Hopp jetzt, von wieviel gesunden Sauen bist Du denn als HF schon angenommen worden?

Da Dir die vorangegangene Antwort nicht so recht gefallen hat, muss ich Dir ganz einfach gestehen, dass ich es Dir nicht sagen kann. Die Frage wie oft ich am am Bail angenommen wurde könnte ich beantworten.
Ich hab in jeder Saison 2-3 Stücke Schwarzwild welche in der Dickung direkt auf mich zukommen und da warte ich nicht bis sich herausgestellt hat ob ich nur im Weg stand oder ob man mich wirklich annehmen wollte.

Gruss mcmilan
 
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Da Dir die vorangegangene Antwort nicht so recht gefallen hat, muss ich Dir ganz einfach gestehen, dass ich es Dir nicht sagen kann. Die Frage wie oft ich am am Bail angenommen wurde könnte ich beantworten.
Ich hab in jeder Saison 2-3 Stücke Schwarzwild welche in der Dickung direkt auf mich zukommen und da warte ich nicht bis sich herausgestellt hat ob ich nur im Weg stand oder ob man mich wirklich annehmen wollte.

Gruss mcmilan
Dann geb ich dir mal einen Tip:
Schau der Sau in die Lichter, dann erkennst Du ob sie Dich anpeilt, oder einfach nur in deine Richtung flüchtet und Dich gar nicht wahr nimmt. 😉 und nur nicht gleich die Nerven verlieren!
 
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Glöckchen werden in meinem Bekanntkreis zum einen genutzt, wenn der Hund nich Spurlaut ist und man es damit ausgleichen möchte. Stumme Hunde haben aber auf Bewegungsjagden meiner Meinung nach nichts verloren, es so zu ermöglichen halte ich für den falschen Weg.
Zum anderen gibt es dann noch die Fraktion, welche glaubt, so einen Wolfsangriff auf den eigenen Vierbeiner vorbeugen zu können. Ob das in der Praxis funktioniert, kann ich nicht beurteilen.

Selbst nutzte ich bei unseren Einsätzen kein Glöckchen, mein Hund ist Spurlaut und ich muss nicht permanent wissen, wo er genau stöbert. Außerdem, wenn ich durch den Busch krabbel, mach ich selber so viel Krach, das ich das Gebimmel auch nicht hören würde und ständig stehen bleiben und nach dem Hund lauschen ist auch nicht gerade zielführend. Ist der Hund einen für mich zu langen Zeitraum abwesend, kann ich ihn immer noch über Tracker oder Garmin orten.

Das hier Aussagen getätigt werden wie z.B.
... wenn's nicht bimmelt bin ich im Zweifel aber schon mal im Anschlag und kann dann relativ entspannt und vor allem schnell entscheiden ob ich den Finger krumm mache oder nicht.
finde ich sehr bedenklich. Als Standschütze gehe ich erst in Anschlag, wenn ich sicher angesprochen habe. Und wenn ich als Durchgeher nicht die Nerven habe, Geraschel vor mir zu ertragen, ohne direkt im Selbstverteidigungsmodus zu sein, sollte man vielleicht zum Standschützen wechseln. Sollen die anderen Treiber dann auch mit Glöckchen rumrennen, weil die Alternative wäre ansonsten ggf. in eine Mündung zu blicken?

Ich gebe allerdings zu, dass ich selber schon Situationen erlebt habe, in denen eine Glocke von Vorteil war. Mir ist bisher zweimal selber passiert, dass fremde Hunde bei mir im Treiben Stücke gehalten haben, einmal einen Frischling und einmal ein Reh. Beide Male hat weder das Wild, noch die Hunde Laut gegeben und wäre ich nur 10m weiter links oder rechts gelaufen, hätte ich es wohl nicht mitbekommen. Hier hätte das Gebimmel einer Glocke mich definitiv darauf aufmerksam gemacht, dass sich dort ein Hund über einen längeren Zeitraum nicht von der Stelle bewegt und ich wäre so auf die Situation aufmerksam geworden.
Des weiteren hat ein Bekannter von mir mehrfach Szenen fotografiert, wo Hunde, z.B. Terrier am Teller der Sau hingen und zwar auf der abgewandten Seite des Fotografen. Aus seiner Perspektive ist der Hund nicht zu erkennen und man könnte durchaus einen vermeintlich sicheren Schuss anbringen, erst später auf weiteren Bildern sieht man dann den Hund direkt an der Sau. Ich kann falls Interesse besteht mal anfragen, ob ich die Bilder hier einstellen darf.
 
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Fassen wir bis jetzt zusammen:

Es gibt die Fraktion Bracken/Wachtel die sich der Anlagen ihrer Hunde aber auch der Gefahr Jagender Hunde bewusst ist.
Keine Glocken

Dann gibt es die Brombeeren Infanterie, die die Glocken zur akustischen Ortung im Dickicht nutzen

Dann die Fraktion die hofft, eine Glocke schützt ihren Hund vor der oft betagten, manchmal halb schwerhörigen Jägerschaft und den schießwütigen Mob-
Sicherheitsgedanke.

Kann ich mit leben.


Aber stumme Hunde mit Glocke schnallen, weil brauch man ja woanders auch nicht den Laut, bzw trainiert ihn angeblich wie Totverbellen. Naja werde demnächst meine Bracke mit zur Treibjagd nehmen die steht nämlich Igeln vor und bunte Dummysäckchen kann die auch apportieren.

Ich gehöre zu der Gruppe derer, die einem Sicherheitsgedanken folgend, den beiden sicher spurlauten Wachteln auf Schalenwild-Bewegungsjagden seit zwei Jahren ein Glöckchen (hinten) an die farbige Weste hängt. Das eine oder andere Erlebnis war prägend, ich möchte meine Hunde schützen und zudem möchte ich auch gar nicht in die Situation geraten, meinen Jagdschein ggf. abgeben zu müssen, weil ich auf eine entsprechende 'worst case' Situation, dem Gesetz nach, unangemessen reagiert habe.

Beim besten Willen kann ich nicht erkennen, warum man eine Möglichkeit zur Erhöhung der Sicherheit des Hundes (die keinen weiteren negativen Einfluss hat) nicht per se nutzen sollte. Entsprechend tragen meine an Schwarzwild durchaus mit Körperkontakt jagenden Hunde eine farbige Weste und auch ein Garmin. Wer da irgendwas von: früher war ... redet, sollte vielleicht überprüfen, ob er etwas zu heftig aus der Zeit gefallen ist.
Kriegen die hier so bezeichneten Traditionalisten ein Tapferkeitsmedaille oder sonstige Ehrenabzeichen verliehen, wenn sie ihren Hund nicht bestmöglich schützen oder was soll das Geschwaller.

Wie hier schon gesagt wurde, auch sicher spurlaute Hunde sind auf dem Rückweg stumm.

Sorry, wenn hier Albernheiten hinsichtlich des nicht erfolgreichen Sprengens von Rotten aufgrund des Glöckchens erzählt werden, weiß ich nicht genau, ob es überhaupt sinnvoll ist zu diskutieren. Die Gründe, warum Sauen mal rücken oder nicht rücken bzw. früher oder später in Bewegung zu setzen sind, mögen vielschichtig sein, mit einem Glöckchen (das man vielleicht ~ 70 Meter weit hört) hat das schlicht GAR NIX zu tun. Ein Teil (!!!) der lanzenwerfenden Brombeerinfantrie wird uns aber sicher gleich erklären, dass das tatsächlich ganz anders ist, sie das mit ihren Schlittenhunden anders erlebt haben und was das mit den Glöckchen zu tun hat.

Nicht sicher spurlaute Hunde haben nach meiner sehr persönlichen Auffassungen auf klassischen, großen Schalenwild-Bewegungsjagden nix zu suchen, weder mit, noch ohne Glöckchen.


grosso
 
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Das über so eine Banalität so eine Diskussion entstehen kann... Befürworter der Glöckchen sollen die einfach nutzen und dem Rest kann es doch vollkommen egal sein. Sehe da nämlich keine objektiv belegbaren Nachteile für Dritte, wenn die Glöckchen genutzt werden. Damit hats sichs doch.
 
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Das über so eine Banalität so eine Diskussion entstehen kann...
Das hat eine lange Tradition. Auch hier im Forum.
Ausserdem ist es auch eine Form von LFG, auf Jagden herablassend auf Hunde und HF schauen zu können, die eine Glocke am Halsband führen. Insbesondere, wenn das Streckenergebnis nicht wie erwartet ausfällt, muss das stets an den "garantiert nicht tauglichen, weil Glocke-tragenden" Hunden liegen. Natürlich ohne die Hunde je wirklich bei der Arbeit gesehen zu haben.

Im Grunde ist das in den meisten Fällen keine fachliche, sondern eine charakterliche Auseinandersetzung.

Meine Hunde tragen eine Glocke bei der Bewegungsjagd, da ich als HF sie tauglich und nützlich finde und keinen negativen Aspekt erkennen kann.
 
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