Glöckchen auf der Drückjagd- ja oder nein

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Wenn der Hund eine Weste trägt und die Umgebungstemperatur noch ziemlich hoch ist immer schön drauf achten, daß er genugzu saufen hat.
Vor ein paar Jahren habe ich erlebt, daß es einen Hund nach der Jagd erwischt hat, überhitzt und zu wenig Wasser und .... Kreislaufversagen.
 
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@grosso
wir haben uns ja persönlich kennen gelernt und ich bin zum Schluss gekommen, dass es Jäger Deines Schlages viel mehr geben sollte. Wenn wir auch beim Glöckchenthema andere Meinungen vertreten.
@Mitch

der letzte erschossene Hund von dem ich konkret weiß lag auf einer Jagd, auf der ich tatsächlich alle Schützen persönlich kenne und alle mehr oder minder lokal ansässige Jäger waren. Ich war davon ausgegangen, die recht genau einschätzen zu können.
solche Unfälle passieren. Ein Kollege und sehr erfahrenerer HF hat Ende letzten Jahres einem Stück Schwarzwild den Fangschuss im Treiben gegeben und dabei seinen eigenen Hund verletzt. Das Geschoss ging durch die Sau und wurde anschliessend von einem Stein im 90 Grad Winkel abgelenkt, so dass ein Splitter wohl seinen Hund am Lauf böse verletzte. Daher ist die Regel schon ok, die heisst "nur der HF gibt den Fangschuss!" Wenn es auch dem verletzten Hund nichts hilft.
Im Sinne des umsichtigen Handelns und der Reduktion solcher Gefahren, habe ich persönlich (!) die mit weitem, weitem Abstand besten Erfahrungen bei den großen forstlichen Jagden gemacht, bei denen das Feld der Teilnehmer nahezu ausschließlich aus Hundführern und Forst besteht. Die Planung und Organisation ist regelmäßig weit besser als bei jeder privaten Jagd (die ich kenne), da agieren nahezu durchgängig Menschen, die das xx mal im Jahr tun und damit eine Professionalität entwickelt haben. Die Menge der Jäger, die nicht aus den beiden genannten Gruppen (HF und Forst) bestehen, ist üblicherweise nach ihrem Handeln und nicht nach persönlicher Freundschaft und/ oder geschäftlicher Notwendigkeit selektiert. Entsprechend meide ich private Bewegungsjagden (mit meinen Hunden) nahezu komplett.
Da stimme ich bis auf den letzten Satz zu. Allerdings gibt es auch einige private Jagden, die ich meide.
Es sind - nach meinem persönlichen Erleben - genau die, mit denen ich zusammen mit meinen Hunden nicht jagen möchte, die Du offensichtlich bevorzugst. Ich mag es, wenn bei den großen Bewegungsjagden auf dem nächsten DJ Bock ein HF Kollege hockt, der das xx mal im Jahr tut und von dem ich weiß, wie er agiert und was er tut, wenn er den Bail angeht.
in der Tat bevorzuge ich lieber die kleinen Jagden mit guten Hunden und ebensolchen Schützen. Kann aber auch an den unterschiedlichen Jagdhunderassen liegen, die wir führen ;) , obwohl Du ausser den Stöberern ja auch noch DD führst?
Davon abgesehen stellt sich ja die sehr konkrete Frage, warum ich kein Glöckchen (hinten an die Weste) hängen sollte, wenn es für den Hund einen potenziellen Sicherheitsgewinn bedeutet und ganz offensichtlich nicht einen einzigen aufzulistenden Nachteil hat.
Der Nachteil wurde hier schon genannt, mit Glöckchen dürfte es schwieriger sein, dass die Rotte gesprengt wird und somit wenige Schützen zum Zuge kommen. Das liegt aber auch an der Jagdart und der größe der Treiben.
Ich gestehe gerne, mich lange, lange dagegen gewehrt zu haben und mich mit dem Gedanken nicht anzufreunden vermochte. Den Ausschlag hat dann der ehemalige Leiter eines großen Forstamtes (und Hundeführer) gegeben, der mich fragte, wo genau mein sachliches Problem damit läge und warum mich - wenn es um den Schutz meines Hundes gehe - die unmaßgebliche Meinung irgendwelcher Event-/ und Gelegenheitsdrückjagdjäger interessiere, die sich in ihrer Drückjagdruhe gestört fühlen könnten.

Vielleicht habe ich aber auch nur noch nicht erkannt, warum das unwaidmännisch ist, seinen spurlauten Hund mit Glöckchen zu schnallen. ;)


grosso
Ok, dann werd ich mir mal Gedanken darüber machen, dass ausser Dir noch andere erfahrene HF hier im Forum aufs Glöckchen setzen. Unwaidmännisch wurde ich es nicht nennen. Aber der wirkliche Nutzen bleibt mir nach wie vor verborgen.
Obwohl, wenn mein "Sauköter" mal wieder nicht hört, dann weiß ich wenigstens wann er wieder in der Nähe ist. (GPS braucht meine bevorzugte Rasse nicht :LOL:)
 
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..........Ich bin seit Jahren Mitglied in 2 Stoberhundegruppen und fast jedes Jahr muss einer der Mitjäger einen erschossenen Hund beklagen, trotz Weste etc... .....................
Ist das Dein ernst????
Wo bist Du hauptsächlich jagdlich unterwegs? Ist für mich nicht vorstellbar, dass es solche Fälle in diesem Umfang gibt.

wipi
 
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Meine beiden jagen immer zusammen…und orientieren sich am Glöckchen wenn sie doch mal auseinander geraten.
 
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Im wilden Osten, also :eek:
Ich denke die Problematik wird Deutschlandweit gleich sein. Wir haben ja auch sehr viele Gäste aus den alten Bundesländern und auch die schon erwähnten Holländer und Dänen hier - gerade bei den Staatsjagden. 2021 war tatsächlich das erste Jahr seit 2018 in dem kein Hund erschossen wurde.
 
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Ich denke die Problematik wird Deutschlandweit gleich sein. Wir haben ja auch sehr viele Gäste aus den alten Bundesländern und auch die schon erwähnten Holländer und Dänen hier - gerade bei den Staatsjagden. 2021 war tatsächlich das erste Jahr seit 2018 in dem kein Hund erschossen wurde.
Ich habe in meinem Leben drei erschossene Hunde miterlebt. Einen hinter einem Kaninchen, da war ich mit siebzehn noch Treckerfahrer und durfte noch nicht selbst mit mit meinem Jugendjagdschein.
Ein Teckel an einer Strohmiete, das war ganz unglücklich, war der Hundeführer selbst.
Ein Jagdterrier der aus einem Bau auf einer Treibjagd kam, und ein Jungjäger diesen für einen Fuchs hielt und in die Röhre geschossen hat.
Auf der Drückjagd habe ich persönlich noch keinen geschossenen Hund gesehen, wohl schon stark geschlagene, einschließlich der eigenen.
Von daher halte ich jedes Jahr ein Hund für etwas außergewöhnlich, und zum Glück nicht für den Normalfall.
 
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...Ich bin seit Jahren Mitglied in 2 Stoberhundegruppen und fast jedes Jahr muss einer der Mitjäger einen erschossenen Hund beklagen, trotz Weste etc...
In der heutigen Zeit kann ich mir das fast nicht vorstellen. Da müssten ja die Berichterstattungen deutlicher häufiger sein, wenn alleine in deiner Region soviel passiert. Das diese Vorfälle alle unter den Tisch gekehrt werden, kann ja auch nicht sein.

Was mich aber viel mehr interessiert - wieso werden solche "Veranstaltungen" dann nicht konsequent von dir und deinen Gruppen gemieden?
Die Wahrscheinlichkeit, dass es dann auch den eigenen Hund erwischt, dürfte ja deiner Aussage nach, durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Finde ich ja schon fast fahrlässig, den Hund bei dem Wissen um solche Schützen dann laufen zu lassen.
Wenn da so ein Rumgeballer stattfinden sollte, dürfte das Glöckchen wohl nicht die ultimative Lösung zum Schutz des Hundes sein.
 
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Interessant was ihr alles rein interpretiert oder mir unterstellt. Weder wisst ihr wieviele Hundeführer in den Gruppen organisiert sind und wieviele Jagden die im Jahr laufen, noch ob ich mit meinen eigenen Hunden nach solchen Vorfälllen Jagden aus dem Kalender streiche.
Richtig ist, dass solche Vorfälle meist ohne Presse geklärt werden.
In 2019 ist ein DJT erschossen worden, konnte der Schütze aber wenig für. Der Hund hing am Teller einer großen Bache und diese wechselte den Schützen breit mit der "falschen" Seite an, der Ausschuss hat den Hund tötlich verletzt. Ein Jahr später wurde ein Weimaraner mit Weste 20m hinter einer Rotte und auf freiem Feld mit sauberem Blattschuss erlegt.
 
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Hallo, ich weiß zum Glück nur wenige angeschossene oder sogar tödlich Verletzte Hund durch Schützen. Es wird da allerdings auch nicht viel darüber geredet. Dann sind halt die Fälle wo ich den Schützen oder HF Persönlich kenne. Auch einer der seinen eigenen Dackel bei der Baujagd erwischt hat. Einen DK dem der Vorderlauf abgeschossen wurde usw. Von Sauen tödlich verletzten Hunden weiß ich deutlich mehr. Verletzt wurden meine auch schon
 
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Ich schnalle auf DJ zwei Teckel, beide mit Glöckchen. Es ist bei diesen kleinen Hunden echt schwer, die im Bewuchs über 50m Entfernung trotz Laut auszumachen. Da sind Glöckchen schon eine Erleichterung.
Der Laut meines Standart Teckels ist genau so weit zuhören wie von meiner Bracke. Oder allen anderen Stöberhunden. Da gibt es garkeinen Unterschied.
 
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Meine Dackel sind wirklich sehr Laut. Da kann mein Dk- Rüde mit 67 cm nicht mithalten. Nur manchmal ist halt auch fast garnichts zu bellen da.
 
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Glöckchen bei Jagdhunden auf Drück-, Treib-, und Bewegungsjagden und Chinaböller bei Treibern sind Dinge, die man nicht braucht...total unprofessionell und unnötig.
Gut das das jeder Hundeführer selbst entscheidet.
Mit einem Vorstehhund im Senf hat das den Vorteil das ich höre wenn er vorsteht, weil ich nichts mehr bimmeln höre ;), generell find ich Glocken bei Treibjagden in unübersichtlichen Gelände vorteilhaft; nicht nur wenn man einen braunen DL führt. Im Wald wo man meist das Wild und den Hund anwechseln sieht geht es auch gut ohne.

Zusätzlich lässt das läuten der näher kommenden Glocke mit dem Ruf des Hundeführers (Sauen!!!!) den Puls des Vorstehschützen in gleicher Form steigen wie bei meinen Kindern wenn der Eismann in die Straße einbiegt.
 

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