Gratulation.... Rebhuhn in der Schweiz ausgestorben....

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 3798
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Wieviel Füchse schießt Du denn im Jahr?
Ich komme auf gut 20 Stück mit Baujagd/Ansitz.
D.T.

Im Moment stark schwankend. Letztes Jagdjahr eher weniger, weil ich beruflich viel unterwegs war - ca. 25. Gab schon Jahre mit um die 40...

Liegt auch daran, dass die Fuchsjagd im Winter und am Stoppelfeld für mich zu den schönsten Jagdarten gehört. Rehjagd ist dagegen lästige Pflicht. Baujagd mach ich hier nicht, da ist der Boden zu felsig und das Risiko zu groß. Dafür sind wir wieder an ein paar Tausend Hektar Staatswald dran mit Vollschonung für den Fuchs - da ist das natürlich auch einfacher, als in einem Revier, bei dem die Nachbarn das Raubwild auch kurz halten.

Aber auch wenn ich die letzten Jahre so anschaue und mit Mitjäger vergleiche - es gibt welche, die haben mehr (als Rentner und täglich im Revier auch kein Kunststück), andere schaffen gerade mal 2-3...
 
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Ist hier auch schon mal einigen der Gedanke gekommen, dass es auch Jäger gibt, die es nicht gut finden einen Fuchs zu strecken um ihn dann zu verbuddeln.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
Ist hier auch schon mal einigen der Gedanke gekommen, dass es auch Jäger gibt, die es nicht gut finden einen Fuchs zu strecken um ihn dann zu verbuddeln.
JA.
Und das ist auch in Ordnung.
Wenn es aber dieselben Jäger sind, die auch gern mal auf eine Treibjagd in ein artenreiches Revier eingeladen werden und einen schönen Tag mit Flinte und Hund zu schätzen wissen, dann fehlt mir für eine solche Haltung jedes Verständnis.
Und wenn solche Jäger dann scheinheilig dem Rebhuhn nachweinen, dann macht mich das zudem auch ein kleines bisschen ärgerlich.
 
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Wir hatten mal vor 15 Jahren ein Haselhuhn Projekt in unserm Wald. Da war es selbstverständlich, dass die Prädatoren am Boden mit viel Aufwand gejagt wurden.
Das ist das gleiche wie an meinen Forstkulturen, dort muss ich auch jeden Hasen und jedes Reh, dass sich aus der Deckung wagt ohne Zögern erlegen, bis die Pflanzen aus dem Äser raus sind.

Wenn ich eine bestimmte Art etablieren möchte, muss ich die Kontrahenten für eine gewisse Zeit aus dem Spiel nehmen, da gibt es gar keine Alternative.

Aber ich muss es ernst meinen und kann es nicht bei dem Zufallsfuchs belassen, der ab und an mal am Hochsitz vorbei kommt. Wer nur 2-3 Füchse im Jahr schießt (ohne Verwertung), sollte gar keinen schießen. Ich halte überhaupt nichts davon, Füchse einfach so frei zu geben. Ich brauche ein Ziel und ein Konzept. Ich muss wissen wem ich mit der Jagd helfen will und für wie lange.

Und Prädotoren-Jagd ist neben dem technischen und zeitlichen Anspruch auch fachlich eine Herausforderung. Viel zu viele Jäger reduzieren den tierischen Jäger zum Problem, zum Kontrahenten und vergessen dabei schnell die biologischen und ökologischen Zusammenhänge. Die Jagd auf Prädatoren kann immer nur ein Pusselteil sein und oft ist es ein viel weniger wichtiges als man hofft.

Die Haselhühner genießen bei uns keine Fuchsjagd mehr und dennoch tritt (trifft) man gelegentlich auf der Drückjagd auf eines. Hier war die intensive Jagd also für die Etablierung augenscheinlich notwendig bzw. hilfreich, für den Erhalt anscheinend nicht (hätten wir auch nicht durchgehalten), da spielt der Lebensraum wohl die größere Rolle und wie aus Studien bekannt, wendet sich der Fuchs als Generalist der häufigeren Beute, in diesem Fall den Mäusen zu.
 
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Das ist das gleiche wie an meinen Forstkulturen, dort muss ich auch jeden Hasen und jedes Reh, dass sich aus der Deckung wagt ohne Zögern erlegen, bis die Pflanzen aus dem Äser raus sind.

Der Vergleich hinkt gewaltig, denn wie der Name Kultur schon sagt: Das hat nichts mit Natur und Ökologie zu tun, sondern ist etwas menschengemachtes mit dem Ziel des Geldes und der Produkte wegen.


Wenn ich eine bestimmte Art etablieren möchte, muss ich die Kontrahenten für eine gewisse Zeit aus dem Spiel nehmen, da gibt es gar keine Alternative.

Bei Pflanzen habe ich die durchaus, da diese sich nicht frei bewegen. Jagd ist bequem, da sie in der Regel nichts kostet. Müssten die Jäger nach Mindestlohn nur bezahlt werden, würde das ganze wieder komplett anders aussehen.
Aber wir schweifen ab.

Aber ich muss es ernst meinen und kann es nicht bei dem Zufallsfuchs belassen, der ab und an mal am Hochsitz vorbei kommt. Wer nur 2-3 Füchse im Jahr schießt (ohne Verwertung), sollte gar keinen schießen.

Natürlich reicht der Zufallsfuchs nicht. Und bei 2-3 Füchsen im Jahr wird es nicht viel bringen - aber, warum dann gleich gar keinen schießen? Auch die 2-3 Summieren sich.
Andersrum: Wo ist der Gewinn, wenn man gleich gar keinen schießt?

Ich halte überhaupt nichts davon, Füchse einfach so frei zu geben.

Dieses Argument kommt oft, dann mit der Begründung: Fehlschüsse werden dann als Fuchs tituliert, der nicht weiter nachgesucht werden soll/braucht/muss. Und genau da ist das Problem: Diese Haltung führt dazu, Arschlöcher in der Jägerschaft hochzuhieven. Aber genau diese Arschlöcher, die sich nicht einen Fehlschuss eingestehen können sind diejenigen, die die ganze Jägerschaft in Verruf bringen.

Wer seinen Jagdgästen nicht so weit traut, die Wahrheit zu sagen, mit solchen Leuten will ich auch nichts zu tun haben - ergo bleibe ich solche Jagden meilenweit fern.

Und ich wiederhole mich: Welcher Schaden entsteht durch die Fuchsfreigabe?


Viel zu viele Jäger reduzieren den tierischen Jäger zum Problem, zum Kontrahenten und vergessen dabei schnell die biologischen und ökologischen Zusammenhänge.

Würde ich so nicht unterschreiben, die, die die größten Raubwildjäger sind, sind oft auch die geringsten Niederwildjäger.


Die Jagd auf Prädatoren kann immer nur ein Pusselteil sein und oft ist es ein viel weniger wichtiges als man hofft.

Natürlich ist es nur ein Teil von vielen. Aber keinesfalls ein so unbedeutender.

Was auch dazu kommt, und das zeigt sich in immer mehr Revieren, in denen Füchse geschont werden: Die Natur hilft sich, Räude und andere Krankheiten machen sich breit, um den viel zu hohen Fuchsbestand zu dezimieren. Der Mensch hat soweit in die Natur eingegriffen, dass nichts mehr so funktioniert wie es soll. Aber wenn dann die Natur den letzten Rettungsanker zieht, der sowohl für den Menschen bzw. seine Nutztiere gefährlich wird, für die Füchse in dem Fall ein qualvoller und grausamer Tod - alles nur durch den Menschen. Dann lehnt man sich zurück und sagt: Schön, wie sich die Natur selbst regelt. Pfui Teufel.


Wie heißt es so schön im Anfang unsere Bundesjagdgesetzes: Fest verbunden ist die Pflicht zur Hege. Die Jagd hat zum Ziel einen artenreichen und angepassten Wildbestand. Das fängt genau hier an. Und nicht bei der Gewinnmaximierung für die forstwirtschaftlichen Sonderkulturen, auch wenn manche Waldbauern und Förster das gerne hätten.
 
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Ich bin nicht Deiner Meinung, aber das muss ich ja nicht.

Die Diskussion um die Berechtigung mit Wald Geld zu verdienen bin ich leid. Und nein, das Ziehen von Zäunen ist keine Alternative

Außerdem betrachtest Du den Fuchs als Feind, ich nicht. Ich betrachte Ihn als Teil des Lebensraumes in dem er sich befindet und in dem er viele wichtige Funktionen erfüllt.
Es ist nicht richtig zu Denken, dass sich da irgend was beim Abschuss summiert. Das einzige, was Du mit 3 geschossenen Füchsen in Deinem Revier rettest sind 3000 Mäuse.

Es wäre ja schön, wenn es anders wäre, aber leider bestätigen das die bisherigen Studien nicht.

Wenn Du keine Füchse haben willst, musst Du sagen warum und dann mach es richtig oder gar nicht. Alles andere ist ...
 
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KHH

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Ist hier auch schon mal einigen der Gedanke gekommen, dass es auch Jäger gibt, die es nicht gut finden einen Fuchs zu strecken um ihn dann zu verbuddeln.
Das ist natürlich zu respektieren, aber dann sollte jemand anders sich im Revier darum kümmern. Jagd ist ja nicht nur der Genuss 'jagdlicher Sternstunden', die man dann in Fotos, Trophäen und ausgeschmückten Erzählungen festhält (das soll keine pers. Unterstellung sein!), sondern auch ein Hegeauftrag - um diesen Begriff mal zu bemühen. Ist der Balg reif, kann man ihn ja verwerten. Aber auch ausserhalb dieser Zeit besteht Handlungsbedarf. Wir erlegen auf rund 550ha seit Jahren über 100 Stück Raubwild p.a. und haben einen ganz guten Niederwildbesatz (bewusst nicht Strecke, da wir uns da maßvoll verhalten). Wenn auch nicht in grosser Zahl, so sind auch regelmäßig Rebhühner da. Und um den Fokus nicht nur aufs Wild zu richten, auch bspw Kiebitze sind seit ein paar Jahren da und alleine dieses Jahr mehrere Gelege bestätigt. Wer ohne ethische Probleme Schalenwild weit über den Eigenbedarf hinaus erlegen kann, sollte auch beim Raubwild mal über den Tellerrand schauen.
 
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Außerdem betrachtest Du den Fuchs als Feind, ich nicht.

Nun werd nicht albern, wo betrachte ich ihn als Feind? Als Feind müsste er mir was tun, wo?

Ich betrachte Ihn als Teil des Lebensraumes in dem er sich befindet und in dem er viele wichtige Funktionen erfüllt.

Tu ich das nicht? Nur damit das funktioniert, muss er auch so agieren können. Dazu darf der Konkurrenzdruck nicht zu groß werden.

Wenn Du keine Füchse haben willst, musst Du sagen warum und dann mach es richtig oder gar nicht. Alles andere ist ...

Warum sollte ich keine Füchse haben wollen? Dann könnte ich die Jagd fast gleich an den Nagel hängen. Was ich will ist ein angemessener Fuchsbestand, damit sich auch andere Tierarten halten können. Die vom Menschen gemachte Kulturlandschaft ist nun mal für den Fuchs ein reich gedeckter Tisch, für andere existenzbedrohend. Gibt es keine Füchse mehr, ist auch nichts gewonnen.
 
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Feind? Was ist den Rehwild für dich? Das wird doch noch gnadenloser bejagt.
Und immer das schwachsinnige Geschwätz der Verwertung. Wer verwertet denn Rabenvögel?
Jagd ist eben nicht die Produktion von Fleisch, sondern Hege mit der Büchse.
Da steht Verwertung hinten an, wenn man Bodenbrütern helfen will.
 
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@colchicus
Bist du nicht eher in Tschechien als in der Schweiz daheim ?:p;)
Aber ich hab fast erwartet, das du etwas mehr Einblick in das Thema "Rebhühner in Genf" hast... (y)(y)(y)
Tschechien hilft mir, hier einiges besser zu ertragen:
Endlose Kaliberdiskissionen, je dicker und länger umso besser :p
und all den ganzen Krampf der hier als theoretisches Wunschdenken verbreitet wird.

Die Jungs aus der Schweiz haben mir echt leid getan. Junge Biologen mit dem Ziel die Erstlorbeeren im Berufsleben zu ergattern. Keine Jäger soweit ich weiß. Geht ja auch nicht in Genf. Mit Biologen rettet man aber keine Tierart, das ist nun mal so. Es zeigte aber, dass ein Vorzeigebiotop eben nicht alles ist. Alle Jahren überlebten trotzdem einige Paare. Die Nester wurden mit Elektronetz umzäunt. Was wird der Hahn dazu sagen, wenn er eines drauf bekommt?:mad: Auch wenn nur nachts der Zaun eingeschaltet ist, der Rebhuhn wird irgendwann gegen den Strom laufen. Geflügelzüchterisches Bruchpilotentum, kleine Aufzuchtsboxen mit geschnittenen Grün....Einfach nur zum Davonlaufen.

Dann am Schluss standen alle mit glasigen Augen bei uns im Revier. Der LBV hier hat auch ausgewildert, immer schön mit Presse und tüchtig telemetriert. "ABer die drei Katzen gehören zur Ökostation und als LBV können wir doch den Krähenschwarm nicht bejagen"
Jeder wie er es braucht und es bekommt jeder was er verdient.

Heut bin ich wieder auf Krawall gebürstet.
 

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