Gratulation.... Rebhuhn in der Schweiz ausgestorben....

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Danke! Warst schneller als ich. Musste erst zum Ansitz. Und die noch bessere Antwort! (y)
 

steve

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Eines der Hauptprobleme die das Rebhuhn mit der Jägerschaft hat, zeigt sich im Verlauf dieser Diskussion wieder überdeutlich.
Die Wald / Wild Problematik überlagert alles wie Mehltau, Schalenwild dominiert die Debatte.

Für das Rebhuhn ist dieser Themenbereich definitiv irrelevant.

Das sehe ich auch so. Das Rebhuhn - stellvertretend für alle bodenbrütenden Offenlandarten (Rauhfusshühner könnte man hinzunehmen und generell auch Limikolen und Wasservögel, selbst Schildkröten) - hat sicherlich an verschiedenen Fronten zu kämpfen. Eine Front ist die Prädation. Wie wichtig der Faktor ist haben diverse Untersuchungen und gescheiterte Projekte (man suche sich aus meiner Aufzählung oben das jeweilige raus) gezeigt. Letztlich kann man es auf den Punkt bringen: Ohne die Berücksichtigung des Faktors Prädation kann man sich alle Projekte, egal ob Rebhuhn in der Schweiz, Rauhfusshühner wo auch immer, Grosstrappe, Schildkröten in der Uckermark oder Wiesenvögel in NS, S-H und MVP IMMER sparen. Gleiches gilt auch für Bemühungen zugunsten der Arten außerhalb der Projektgebiete und für die Niederwildhege. Berücksichtigung des Faktors meint im Übrigen nicht Erwähnung im Projektbericht. Es meint ein Konzept welches den Faktor nach Möglichkeit minimiert und je nach Schutzstatus der jeweiligen Art auch maximal möglich ausschaltet.

An diesem Faktor lässt sich vonseiten der Jägerschaft auch in der Fläche drehen, bzw. es liesse sich drehen wenn man wollte. Man will aber gar nicht. Meist ist es nicht mal fehlende Einsicht, es ist nur Bequemlichkeit. Man verweist auf fehlende Prädatoren, auf gesetzliche Gängelungen, auf die Nachbarn und und und, siehe auch hier in diesem Thread.

Kann man alles machen. Nur stimmen tut es nicht. Ich hab nach wie vor eine Menge Möglichkeiten den Faktor Prädation zu minimieren. Ich werde nicht den hundertprozentigen Erfolg haben, aber ich werde Erfolg haben. Aber nicht mit dem Geist der in der Jägerschaft herrscht, der der Hegegedanke meist völlig abgeht.

Ist hier auch schon mal einigen der Gedanke gekommen, dass es auch Jäger gibt, die es nicht gut finden einen Fuchs zu strecken um ihn dann zu verbuddeln.

Das ist ja völlig legitim, wenn man damit ein Problem damit hat. Aber - und darum ging es hier - diese persönliche Vorliebe leistet man sich am Ende des Tages auf Kosten derjenigen Arten die durch eine Vielzahl von Faktoren, von denen eine die Prädation ist, über den Jordan gehen. Muss jeder für sich entscheiden wie man den Hegeauftrag interpretiert.
 
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Das Ganze wird mir zu einfach gesehen.

Seit 1974 wird bei uns kein Rebhuhn mehr geschossen. Praktisch in der ganzen Umgebung nicht mehr.

Versuche auch mit recht viel Geld welche auszuwildern sind fehl geschlagen. Jetzt versucht es keiner mehr.

Ich wette mit jedem das er sich 2 Monate bei uns jeden Tag und Abend auf dem Hochsitz setzen kann, er wird in den 2 Monaten nicht mehr wie 2 Füchse sehen, wahrscheinlich keinen.

Sie sind trotzdem da und wir bejagen sie mit der BWRF und mit Kunstbauten.
In den letzten Jahren intensiver weil sie etwas mehr geworden sind. Gleichzeitig auch Marder.

Alle Reviere in der Umgebung handeln ähnlich.

Trotzdem haben wir im Revier keine Rebhühner mehr. Im Nachbarrevier mit Kartoffeln und Rüben sind noch um die 2-3 Ketten mit gut 8-12 vorhanden.

Wenn sich nichts ändert, hat man mit viel Glück in 20 Jahre noch einmal die Gelegenheit welche zu sehen.

Es ist wie es ist, einige Arten verschwinden ( Rohrdommel usw. ) andere werden mehr.

Seeadler haben etliche Jahre bei uns gebrütet, Gänse gab es 1975 nur wenig, keiner hatte was dagegen das die unter Schutz gestellt wurden, jetzt sind täglich tausende da. Nicht wegen der Unterschutzstellung sonder weil es einfach so ist.
 
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@Claas ,hier ist das Verschwinden schon hausgemacht. Hier wurden früher im Herbst immer 20-30 Hühner/100ha geschossen. Seit 30 Jahren keines mehr.
Grünland kommt bei uns nicht mehr vor, Stoppelbrachen gibt es nicht mehr, durch Strukturwandel sind die Ackerflächen ständig größer geworden, dadurch Verlust von Wegen und Gräben mit Krautflora, keine Kartoffeln mehr und natürlich auch mangelhafte Bejagung des Raubwildes, weil Niederwild , in etlichen Revieren, keinen Stellenwert mehr hat...
 
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Was mich aber in CZ wundert, dass es fast überall noch einen geringen Rebhuhnbesatz gibt, trotz der großen Felder. Aber gleich nebenan sind überall Flächen die nicht bewirtschaftet sind. Okay Raubwild wird dort in aller Regel scharf bejagt.
 
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Grünland ist ja auch etwas anderes als früher.
Bei uns sind ja ganz erheblich weniger Rinder-Kühe auf der Weide.
Grünland bedeutet im guten Jahr 4 mal mähen, 4 mal Gülle.
 
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Grünland bedeutet im guten Jahr 4 mal mähen, 4 mal Gülle.

Bist doch noch gut dabei, Biogas hier hat schon seinen dritten Schnitt drin... 5-7 Schnitte sind die Regel, wo es keine Landwirtschaft, sondern nur noch Industrie und Industriegras (denn Wiesen sind das keine mehr) gibt.

Da hab ich lieber eine gesunde Kräuterwiese, mäh sie einmal im Juli/August und die Pferde kriegen gesundes Futter. Ist zwar auch so eine Sache, verpachten und Heu kaufen würde wesentlich mehr bringen und ich hätte keine Arbeit. Aber: Wo kriegt man noch gutes Heu her?
 
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Biogas ist bei uns auch so. Aber der davon Leben muss ist mit Pferden o.ä. nicht in der Lage ein gutes Einkommen zu erziehlen. Ein Staat ohne Landwirtschaft ist nichts.
 

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